DE19738489C1 - Achsaggregat für gezogene Tiefladefahrzeuge - Google Patents
Achsaggregat für gezogene TiefladefahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Achsaggregat für gezogene Tiefladefahrzeuge mit in
mindestens zwei Ebenen hintereinander angeordneten Radsätzen, wobei die
jeweils einen Radsatz bildenden Räder an gemeinsamen Achskörpern gelagert
sind, und die Führung sämtlicher Achskörper über an ihrem vorderen Ende
angelenkte Längslenker erfolgt, deren rückwärtiges Ende über Federelemente
gegenüber dem Fahrzeuglängsträger abgestützt ist.
Ein Achsaggregat mit diesen Merkmalen ist aus der Deutschen
Gebrauchsmusterschrift 77 04 034 bekannt. Die insgesamt zwölf
Zwillingsräder verteilen sich auf sechs Radsätze in drei hintereinander
angeordneten Ebenen. Zu jedem Radsatz gehört ein Achskörper mit beiderseits
angeordneten Zwillingsrädern sowie eine Blattfeder, in deren Längsmitte der
Achskörper befestigt ist. Die Enden der Blattfedern zumindest der mittleren
Radsätze sind über gelenkige Wippen am jeweiligen Fahrzeuglängsträger
befestigt. Auf diese Weise können die Blattfedern, von
Torsionsbeanspruchungen entlastet, in einem Verbundsystem hintereinander
geschaltet werden.
Bei diesem Achsaggregat ist es zwingend, daß sich in jeder Ebene dieselbe
Anzahl Radsätze befindet, da es nur in diesem Fall möglich ist, die Blattfedern
hintereinander in benachbarten Ebenen angeordneter Radsätze über die
dazwischen angeordnete Wippe gegeneinander abzustützen.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein über Federelemente
gegenüber den Längsträgern abgestütztes Achsaggregat für gezogene
Tiefladefahrzeuge zu schaffen, welches - bei vorgegebenem zulässigen
Gesamtgewicht und ebenfalls vorgegebener maximaler Stützlast jedes Rades -
mit einer möglichst geringen Radzahl auskommt.
Zur Lösung wird bei einem Achsaggregat der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, daß in einer ersten Ebene die Anzahl der Radsätze Eins und in
der weiteren Ebene/den weiteren Ebenen ein ganzzahliges Vielfaches hiervon
beträgt, und daß der Achskörper des in der ersten Ebene angeordneten
Radsatzes sich von der einen bis zur gegenüberliegenden Fahrzeugseite
erstreckt und an beiden Enden starr mit jeweils einem Längslenker verbunden
ist.
Auf diese Weise ist es bei einem gefederten Achsaggregat möglich, die Anzahl
der Radsätze und insbesondere auch die Anzahl der Räder genauer als bisher
an die tatsächlichen Lastgegebenheiten anzupassen. Diese lassen sich am
besten durch die Formel charakterisieren, wonach die erforderliche Anzahl
Räder gleich ist dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeuges dividiert durch
die maximal zugelassene Stützlast pro Rad. Diese einfache Berechnung stößt
jedoch in der Praxis sofort an ihre Grenzen, da es bei den bekannten
gefederten Achsaggregaten nicht möglich ist, einzelne Räder oder auch
Radsätze kurzerhand wegzulassen oder hinzuzufügen, da dies jeweils einen
starken Eingriff in das fahrdynamische System des gefederten Achsaggregates
bedeutet. Mit der Erfindung hingegen wird ein Weg beschritten, ohne
Nachteile für die Fahrstabilität des Fahrzeuges die Radzahl relativ fein an das
zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeuges anzupassen. Die wirtschaftliche
Bedeutung dieses Vorschlages erklärt sich aus dem Umstand, daß die Kosten
der Räder einen relativ großen Anteil an den Gesamtkosten des gefederten
Achsaggregates haben, zumal es sich bei den Rädern um besonders
verschleißanfällige und daher oft zu erneuernde Teile handelt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Achsaggregates wird vorgeschlagen,
daß die Längslenker der Radsätze in der weiteren Ebene/den weiteren Ebenen
biegesteif im Vergleich zu den beiden Längslenkern des sich zwischen den
beiden Fahrzeugseiten erstreckenden Achskörpers sind. Diese Ausgestaltung
berücksichtigt den Umstand, daß nur die Längslenker des sich zwischen den
beiden Fahrzeugseiten erstreckenden Achskörpers auf torsionsbedingte
Biegemomente beansprucht sind, nicht hingegen die Längslenker der Radsätze
in der weiteren Ebene bzw. den weiteren Ebenen.
Der Radsatz in der ersten Ebene kann vorne und die Radsätze der weiteren
Ebenen können in Fahrtrichtung dahinter angeordnet werden, wobei jedoch
auch eine andere Reihenfolge möglich ist. Ebenfalls vorzugsweise beträgt die
Anzahl der weiteren Ebenen Zwei. In einer bevorzugten Ausgestaltung eines
Tiefladers für Schwerlasten ergeben sich damit eine ungerade Anzahl von
Radsätzen mit einer geraden Anzahl von Rädern.
Schließlich wird vorgeschlagen, daß die Federelemente Luftfederbälge sind,
vorzugsweise zwei Luftfederbälge für jeden Radsatz. Luftfederbälge zeichnen
sich gegenüber Blattfedern durch ein besseres Ansprechverhalten und
insbesondere die Möglichkeit aus, durch Steuerung des Luftdrucks eine
Anpassung an statische oder fahrdynamische Lastverhältnisse vorzunehmen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung, auf der ein
Achsaggregat dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in einer Draufsicht ein Achsaggregat mit in drei
hintereinander angeordneten Ebenen angeordneten
Radsätzen und
Fig. 2 das Achsaggregat nach Fig. 1 in einer Seitenansicht.
Fig. 1 läßt zwei Fahrzeuglängsträger 1 eines Tiefladefahrzeuges
erkennen, unter denen sich ein Achsaggregat befindet, dessen Räder in
insgesamt drei hintereinander angeordneten Ebenen angeordnet sind. Mit
dem Bezugszeichen 2 ist die Fahrtrichtung des gezogenen
Tiefladefahrzeuges bezeichnet.
Die Anordnung der Räder erfolgt in insgesamt drei Ebenen hintereinander,
wobei jeweils zweier Räder, bei denen es sich auch um Zwillingsräder
handeln kann, zu Radsätzen mit gemeinsamer Achse zusammengefaßt
sind. In der hinteren Ebene befindet sich unter jedem der
Fahrzeuglängsträger 1 jeweils ein Radsatz 3 mit zwei Rädern 4 und einem
gemeinsamen kurzen Achskörper 5. Auch in der mittleren Ebene sind
zwei Radsätze 6 mit jeweils zwei Rädern 7 und einem die Räder
verbindenden kurzen Achskörper 8 vorgesehen.
Anders aufgebaut ist hingegen die vordere Radebene des
Achsaggregates. Der dortige Achskörper 9 ist sehr viel länger als die
kurzen Achskörper 5 und 8 ausgebildet und erstreckt sich von der einen
zur gegenüberliegenden Fahrzeugseite, wo an ihm jeweils ein Rad 10
gelagert ist. Fig. 1 läßt erkennen, daß die Aufstandsbreite der Räder 10
des vorderen Radsatzes 11 gleich ist der Aufstandsbreite, wie sie durch
die außenliegenden Räder der übrigen Radsätze 3, 6 definiert ist.
Die Abstützung der mittleren und hinteren Radsätze 3, 6 gegenüber den
Fahrzeuglängsträgern 1 erfolgt über in Längsrichtung ausgerichtete
Längslenker 12 bzw. 13, deren vorderes Ende jeweils über Böcke 14 an
der Unterseite der Fahrzeuglängsträger 1 angelenkt ist. Am hinteren Ende
der Längslenker 12, 13 befinden sich paarweise angeordnete
Luftfederbälge 15a, 15b, die sich ebenfalls an der Unterseite der
Fahrzeuglängsträger 1 abstützen. Die Luftfederbälge 15a, 15b jeder
Fahrzeugseite stehen über Druckleitungen miteinander in Verbindung, so
daß ein Druckausgleich zwischen den Luftfederbälgen 15a der mittleren
Ebene und den Luftfederbälgen 15b der hinteren Ebene erfolgt.
Die Verbindung zwischen den Achskörpern 5, 8 und den dazugehörigen
Längslenkern 12, 13 ist nicht starr, vielmehr sind diese Teile in
begrenzten Maße gelenkig zueinander eingeordnet, so daß die
Achskörper 5, 8 eine leichte Pendelbewegung bezüglich der zugehörigen
Längslenker 12, 13 ausüben können. Dies verbessert die
Fahreigenschaften der Radsätze 3, 6 auf schlechter Straße oder im
Gelände.
Der sich über nahezu die gesamte Fahrzeugbreite erstreckende vordere
Achskörper 9 ist über insgesamt zwei Längslenker 16 an den
Fahrzeuglängsträgern 1 angelenkt. Einer dieser Längslenker befindet sich
unter dem linken, und der andere Längslenker unter dem rechten
Fahrzeuglängsträger. Beide Längslenker 16 sind über starre
Verbindungselemente 17 mit dem zugehörigen Achskörper 9 verbunden
und im Bereich ihres hinteren Endes über jeweils einen Luftfederbalg 18
gegen die Unterseite des betreffenden Fahrzeugslängsträgers 1
abgestützt. Die vordere Anlenkung der Längslenker 16 erfolgt, ebenso
wie bei den übrigen Radsätzen, wiederum über einen Bock 14. Zusätzlich
ist der vordere Radsatz 11 mit einer Lifteinrichtung 19 versehen.
Für die fahrdynamischen Eigenschaften des beschriebenen
Achsaggregates ist die starre Verbindung des Achskörpers 9 mit den
beiden Längslenkern 16 über die Verbindungselemente 17 von
Bedeutung. In Verbindung mit dem Biege-Rückstellmoment in jedem
Längslenker 16 sowie dem Torsions-Rückstellmoment in dem Achskörper
9 führt die Einfederung eines der beiden Räder 10 zu einem dieser
Einfederung entgegenwirkenden starken Rückstellmoment auf derselben
Fahrzeugseite. Die mittleren und hinteren Radsätze 3, 6 federn bei
starker einseitiger Belastung des Fahrzeuges, wie sie z. B. bei
Schwankungen des Fahrzeugaufbaus oder bei Kurvenfahrt auftritt, stark
ein, da die dort vorhandenen Luftfederbälge 15a, 15b den dabei
auftretenden starken Belastungen keine hinreichend große Rückstellkraft
entgegensetzen können. Würde sich das Achsaggregat daher lediglich
aus den mittleren und hinteren Radsätzen 3, 6 zusammensetzen, würde
das Fahrzeug bei seitlichen Schwankungen des Aufbaus und bei
Kurvenfahrt in einen kritischen Fahrzustand kommen. Erst der zusätzliche
Radsatz 11 mit durchgehendem Achskörper 9 bewirkt in solchen
Situationen aufgrund der Biege-Rückstellmomente in dem Längslenker
16 und dem Torsions-Rückstellmoment in dem Achskörper 9 die
Querstabilisierung des Fahrzeuges gegen starke seitliche Einfederungen.
Diese Wirkung wird mit einer Anzahl Rädern 10 erreicht, die nur halb so
groß ist, wie die Anzahl der Räder 4, 7 in den anderen Radebenen. Die
Anzahl der in der Anschaffung sowie im Unterhalt teuren Räder läßt
dadurch reduzieren bzw. besser abgestuft an das vorgegebene zulässige
Gesamtgewicht anpassen. Zudem sind sämtliche Achsen luftgefedert, so
daß über einer entsprechenden Regelung des Luftdrucks in den
Luftfederbälgen 15a, 15b und 18 eine Anpassung der Hubhöhe möglich
ist. Ferner ermöglicht die geregelte Luftfederung einen vollen
Achslastausgleich sowie einen vollen Bremsausgleich.
1
Fahrzeuglängsträger
2
Fahrtrichtung
3
Radsatz (hinten)
4
Rad (hinten)
5
Achskörper (hinten)
6
Radsatz (Mitte)
7
Rad (Mitte)
8
Achskörper (Mitte)
9
Achskörper (vorne)
10
Rad (vorne)
11
Radsatz (vorne)
12
Längslenker
13
Längslenker
14
Bock
15
aLuftfederbalg
15
bLuftfederbalg
16
Längslenker
17
Verbindungselement
18
Luftfederbalg
19
Lifteinrichtung
Claims (5)
1. Achsaggregat für gezogene Tiefladefahrzeuge mit in mindestens zwei
Ebenen hintereinander angeordneten Radsätzen (3, 6, 11), wobei die
jeweils einen Radsatz bildenden Räder (4, 7, 10) an gemeinsamen
Achskörpern (5, 8, 9) gelagert sind, und die Führung sämtlicher
Achskörper (5, 8, 9) über an ihrem vorderen Ende angelenkte
Längslenker (12, 13, 16) erfolgt, deren rückwärtiges Ende über
Federelemente (15a, 15b, 18) gegenüber dem Fahrzeuglängsträger (1)
abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer ersten Ebene die Anzahl der Radsätze Eins und in der
weiteren Ebene/den weiteren Ebenen ein ganzzahliges Vielfaches hiervon
beträgt, und daß der Achskörper (9) des in der ersten Ebene
angeordneten Radsatzes (11) sich von der einen bis zur
gegenüberliegenden Fahrzeugseite erstreckt und an beiden Enden starr
mit jeweils einem Längslenker (16) verbunden ist.
2. Achsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längslenker (12, 13) der Radsätze (3, 6) in der weiteren Ebene/den
weiteren Ebenen biegesteif in Vergleich zu den beiden Längslenkern (16)
des sich zwischen den beiden Fahrzeugseiten erstreckenden Achskörpers
(9) sind.
3. Achsaggregat nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei
weitere Ebenen mit Radsätzen (3, 6).
4. Achsaggregat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Radsätze (3, 6, 11) ungerade und die Anzahl der Räder (4, 7, 10)
gerade ist.
5. Achsaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federelemente (15a, 15b, 18) Luftfederbälge
sind, vorzugsweise zwei Luftfederbälge für jeden Radsatz.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19738489A DE19738489C1 (de) | 1997-09-03 | 1997-09-03 | Achsaggregat für gezogene Tiefladefahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19738489A DE19738489C1 (de) | 1997-09-03 | 1997-09-03 | Achsaggregat für gezogene Tiefladefahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19738489C1 true DE19738489C1 (de) | 1999-01-21 |
Family
ID=7841064
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19738489A Expired - Fee Related DE19738489C1 (de) | 1997-09-03 | 1997-09-03 | Achsaggregat für gezogene Tiefladefahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19738489C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3181384A1 (de) * | 2015-12-15 | 2017-06-21 | Günter Michalke | Vorrichtung zum anheben einer fahrzeugachse |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7704034U1 (de) * | 1977-02-11 | 1977-06-02 | Bergische Achsenfabrik Fr. Kotz & Soehne, 5276 Wiehl | Pendelachse |
-
1997
- 1997-09-03 DE DE19738489A patent/DE19738489C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7704034U1 (de) * | 1977-02-11 | 1977-06-02 | Bergische Achsenfabrik Fr. Kotz & Soehne, 5276 Wiehl | Pendelachse |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP3181384A1 (de) * | 2015-12-15 | 2017-06-21 | Günter Michalke | Vorrichtung zum anheben einer fahrzeugachse |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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