DE2445943C2

DE2445943C2 - Doppelachsaggregat für Nutzfahrzeuge

Info

Publication number: DE2445943C2
Application number: DE19742445943
Authority: DE
Inventors: Josef 7300 Esslingen Merkle
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1974-09-26
Filing date: 1974-09-26
Publication date: 1983-10-20
Also published as: DE2445943A1

Description

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Die Erfindung betrifft ein Doppelachsaggregat für Nutzfahrzeuge mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1. ⁴S

Ein solches Doppelachsaggregat ist bereits bekannt (US-PS 29 51 709). Bei diesem sind die zur Starrachsenführung dienenden, an jeder Fahrzeuglängsseite vorgesehenen und sich in Fahrtrichtung erstreckenden Führungslenker sowohl am Achskörper als auch an ihrer rahmenseitigen Abstützung elastisch nachgiebig angelenkt. Diese Führungslenker legen somit lediglich die Bewegungsbahnen der Starrachsen in bezug auf Ein- und Ausfederbewegungen fest; sie können aber nicht die Querführung übernehmen, die bei diesem Doppelachsaggregat zumindest für die vordere Starrachse notwendig ist. Deren Querführung übernehmen deshalb die Blattfederpakete, die hierzu gegenüber dem Fahrzeugaufbau in Querrichtung unnachgiebig abgestützt sind, wozu sie im mittleren Bereich mittels zweier im Abstand voneinander angeordneter Federbrieden nach unten mit einem Federbock verspannt sind, der seinerseits an einem aufbaufesten Sattel elastisch und um eine Fahrzeugquerachse pendelfähig abgestützt und gegen Verlagerung in Querrichtung gesichert ist.

Die Verspannung der Blattfederpakete gegenüber dem Federbock mittels der Federbrieden hat zur Folge, daß die Last der Blattfedern und die Querführungskräfte der vorderen Starrachse über die Federböcke auf die sie abstützenden Sättel übertragen werden und daß der zwischen den Federbrieden liegende Bereich der Blattfederpakete als Federbereich verloren geht Dadurch wird ihre wirksame Gesamtfederlänge um diesen Bereich verkürzt.

Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Doppelachsaggregat mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1 zu schaffen, bei dem die erläuterte Beanspruchung der rahmenseitigen Anlageteile für die Blattfederpakete vermieden ist und die Blattfedern von Führungsaufgaben entbunden sind. Ferner soll ein besonders günstiges Verhältnis zwischen wirksamer Federlänge und Achsabstand der Starrachsen zueinander erreicht werden.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelost.

Dadurch, daß die Blatvfederpakete zur Querführung der Starrachsen nicht mehr benötigt werden, können diese ausschließlich zur Erzielung eines hohen Federungskomforts und einer optimalen Tragfähigkeit des Fahrzeuges ausgelegt werden.

Desweiteren wird erst dadurch eine spannungsfreie Mittellagerung der Blattfederpakete möglich, durch die ein Verlust an Federlänge vermieden wird.

Die Verkürzung der Federlänge und die einspannfreie Lagerung der Blattfederpakete, die durch die nach oben pendelbare Abstützung derselben in ihrem Mittelbereich erreicht wird, haben desweiteren zur Folge, daß im Reifensaumbereich gegenüber den Blattfederpaketen bzw. deren Abstützung sowohl im Bereich der Starrachsen als auch zwischen diesen jeweils mehr Freiraum zur Verfügung steht, der eine günstige Unterbringung von Schwingungsdämpfern und Stabilisatoren ermöglicht sowie auch für die Anbringung von Schneeketten ausreichend ist.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend mit weiteren Einzelheiten anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 in schematisierter Darstellung ein symmetrisch aufgebautes Doppelachsaggregat gemäß der Erfindung in der Anbringung am Rahmen eines Nutzfahrzeuges, in Seitenansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Darstellung gemäß Fig. t,

F i g. 3 ein unsymmetrisch ausgestaltetes Doppelachsaggregat gemäß der Erfindung in einer der F i g. 1 entsprechenden Darstellung und

Fig.4 eine Draufsicht auf die Darstellung gemäß Fig. 3.

In den Figuren ist mit 1 ein Nutzfahrzeug, so insbesondere ein Lastkraftwagen, bezeichnet, von dem nur der Ausschnitt um das hintere Doppelachsaggregat dargestellt ist, über das in hier nicht gezeigter Weise bevorzugt der Antrieb erfolgt und in dessen Bereich der Rahmen des Fahrzeuges zwei Rahmenlängsträger 2, 3 aufweist.

Das insgesamt mit 4 bezeichnete Doppelachsaggregat umfaßt zwei im Abstand hintereinander liegende, über gemeinsame, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Blattfederpakete 5, 6 abgestützte Starrachsen 7, 8. Die Blattfederpakete 5, 6 liegen parallel zu den Rahmenlängsträgern 2, 3 und sind im Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 und 2, das ein symmetrisch aufgebautes Doppelaggregat zeigt, im Bereich der Quermittelebene zwischen den beiden Starrachsen 7, 8

gegenüber den Rahmenlängsträgern 2, 3 jeweils über ein oberes Anlageteil 9, 10 pendelbar abgestützt. Die freien Enden der Blattfederpakete 5,6 stützten sich über Auflagen 11, 12, die für beide Blattfederpakete 5, 6 gleich ausgebildet sind und hier auch gleich bezeichnet sind, auf den Starrachsen 7, 8 ab, wobei die Auflagen bevorzugt schwingungs- und geräuschisolierende Eigenschaften aufweisen. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung elastischer Auflagedemente, beispielsweise von Gummi-Metall-Lagern, erreicnt werden.

Die rahmenseitigen Anlageteile 9, 10 für die Blattfedern 5, 6 sind so ausgebildet, daß die Blattfederpakete pendelbar abgestützt sind. Eine solche Abstützung der Blattfederpakete ist möglich, da diese im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung nicht zur Führung der Starrachsen beitragen müssen, sondern die Starrachsen 7,8 vielmehr ausschließlich über Führungslenktr geführt sind. Von diesen sind die oberen, als Dreieckslenker ausgebildeten mit 13 bezeichnet und in ihrem Scheitelpunkt jeweils mit der Starrachse 7 bzw. 8 verbunden. Die freien Schenkelenden der beiden oberen Führungslenker 13 liegen einander benachbart im längsmittleren Bereich zwischen den beiden Starrachsen 7, 8, wobei die Schenkel jeweils bis nahe an die Rahmenlängsträger 2, 3 geführt und mit diesen in üblicher Weise gelenkig verbunden sind. Als untere Führungslenker 14 sind je Starrachse 7 bzw. 8 je zwei Längslenker vorgesehen, die mit Abstand zueinander angeordnet sind und jeweils bevorzugt im Bereich der Rahmenlängsträger verlaufen.

Die pendelbare Abstützung der Blattfederpakete 5, b gegenüber ihren rahmenseitigen Anlageteilen 9,10 wird im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung bevorzugt durch die Ausgestaltung der Anlageseite als elastischer Lagerbock erreicht, wobei dieser Lagerbock bevorzugt mit einer elastischen Auflage versehen ist. Insbesondere können als Anlageseite 9,10 jeweils ein Gummi-Metall-Lager vorgesehen sein. Es erweist sich insbesondere bei Ausgestaltung der Anlageteile als Gummi-Metall-Lager als zweckmäßig, wenn dieses zweiteilig aufgebaut wird, und die beiden Teile derart gegeneinander geneigt angeordnet werden, daß ihre Mittelsenkrechten sich in der durch die Auflage der Blattfederpakete 5, 6 auf den StarrachseD 7, 8 bestimmten Ebene schneiden. Hierdurch ergibt sich bei Federbewegungen eine sehr geringe Längsverschiebung zwischen den Auflagen 11, 12 und den entsprechenden Enden der Blattfederpakete 5, 6. Weiter ist dadurch auch in besonders günstiger Weise die Verspannung der Blattfederpakete gegenüber den oberen Anlageteilen 8, 9 möglich, die durch jeweils einen einzigen Federbügel 16 erfolgt, der bevorzugt in einer Querebene so angeordnet ist, daß er bei der dargestellten Ausbildung der Anlageteile 9,10 in der Symmetrieebene der Anlage liegt, welche eine vertikale Fahrzeugquerebene darstellt, in der sich die Mittelsenkrechten der in Seitenansicht gegeneinander geneigten, die Anlage jeweils bildenden Gummi-Metall-Lager schneiden.

In den F i g. 3 und 4 ist eine Ausgestaltungsform eines Doppelachsaggregates gemä& der Erfindung gezeigt, das, abgesehen von seinem unsymmetrischen Aufbau, jenem gemäß Fig. 1 und 2 entspricht. Es finden dementsprechend für die einzelnen Teile gleiche, lediglich mit einem Index ' versehene Bezugszeichnen Verwendung. Bei der unsymmetrischen Ausbildung des Doppelachsaggregates gemäß Fig. 3 und 4 weisen die Blattfederpakete 5', 6' jeweils einen längeren und einen kürzeren Schenkel auf, so daß sich die größte Paketstärke außerhalb der Längsmitte des Paketes ergibt. Im Bereich der größten Paketstärke erfolgt, wie auch beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2, die Abstützung über die Anlageteile 9', 10', welche entsprechend den Darlegungen zu F i g. 1 und 2 ausgebildet sein können.

In den Figuren ist weiter noch die Anbringung der Stabilisatoren 17 bzw. 17' und der Schwingungsdämpfer 18 bzw. t8' veranschaulicht, die jeweils im Bereich der Enden der Blattfederpakete 5', 6' mit den Starrachsen 7, 8 bzw. 7', 8' in üblicher Weise verbunden sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Doppelachsaggregat für Nutzfahrzeuge, bei dem die beiden Starrachsen in Fahrzeuglängsrichtung ausschließlich über Führungslenker geführt und je Fahrzeugseite über jeweils ein waagebalkenartig angeordnetes Blattfederpaket abgefedert sind, das seinerseits gegen ein rahmenseitiges Anlageteil pendelbar abgestützt und verspannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageteile (9, 10) bei an sich bekannter Führung der Starrachsen (7,8) auch in Fahrzeugquerrichtung ausschließlich über die Führungslenker (13) oberhalb der ausschließlich Tragfunktion aufweisenden Blattfederpakete (5, 6) liegen und daß die Blattfederpakete (5,6) nur in einer einzigen Querebene mit den Anlageteilen (9, 10) verspannt sind.

2. Doppelachsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageteile (9, 10) jeweils einen mit mindestens einer elastischen Auflage versehenen Lagerbock bilden.

3. Doppelachsaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageteile (9,10) jeweils mindestens ein Gummi-Metall-Lager bilden.

4. Doppelachsaggregat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageteile jeweils zwei Gummi-Metall-Lager aufweisen, die in Seitenansicht gegeneinander derart geneigt sind, daß ihre Mittelsenkrechten sich in einer durch die Blattfederpakete (5, 6) auf den Starrachsen (7, 8) abstützende Auflagen (11, 12) bestimmten Ebene (Federauflageebene) schneiden.

5. Doppelachsaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfederpakete (5, 6) jeweils über einen Federbügel zusammengehalten sind, der in der den Schnittpunkt der Mittelsenkrechten enthaltenden, zur Auflageebene des Blattfederpaketes senkrechten Querebene liegt.