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Einfärbvorrichtung In vielen Druckapparaten und auch in Telegraphenapparaten
werden meist rotierende Farbrollen verwendet, die aus Filz oder anderen saugfähigen
Farbträgern bestehen, die mit einer Spezialfarbe getränkt werden. Diese Farbrollen
werden in Berührung mit Druckbuchstaben oder mit sonstigen mechanischen Organen
gebracht, die eine dünne Farbschicht übernehmen und auf die Druckunterlage (Papier)
abgeben.
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Die Farbrollen werden mit einer meist verhältnismäßig dünnflüssigen
Farbe getränkt, die aus einer kolloidalen Lösung von Farbe in 01 besteht.
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Das Einfärben der Farbrollen wurde in den einfachsten Fällen durch
Verwendung eines Pinsels vorgenommen, der in die Farblösung eingetaucht und an der
Farbrolle abgestrichen wird. Diese Einfärl>methode ist zwar sehr einfach, sie hat
jedoch den Nachteil, daß die Menge der Farbe, die auf die Farbrolle übertragen wird,
unter keiner Kontrolle steht und die Farbrolle meist so ungleichförmig eingetränkt
wird, daß die Verteilung der Farbe innerhalb der Farbrolle nicht hinreichend gleichmäßig
stattfinden. kann. Es besteht daher seit längerer Zeit die Nachfrage nach einer
einfachen Einfärbvorrichtung. Man versuchte hierzu ebenfalls mit Farbe getränkte
Filzkissen oder Rollen zu verwenden, von denen die Farbe durch Berührung mit der
einzutränkenden Farbrolle übertragen wird. Diese Vorrichtungen haben den Nachteil,
daß sie ebenfalls gleichmäßig mit Farbe getränkt sein müssen, was besonderer Maßnahmen
bedarf, und außerdem, was in der Praxis außerordentlich wichtig ist, einer starken
Verschmutzung unterworfen sind, wobei die Reinigung derartiger Tränkungskissen,
die sich in Kürze mit verharzter Farbe vollsetzen, kaum möglich ist.
Es
ist bekannt, irgendwelche Gegenstände, beispielsweise Klebestreifen; init einer
Rolle anzufeuchten, die sich in Wasser dreht. Es wäre naheliegend, eine ähnliche
Anordnung auch für die Einfärbung der Farbrollen zu -verwenden. Die Praxis zeigt
jedoch hierbei, daß durch eine derartige Vorrichtung so große Farbmengen auf die
einzufärbende Farbrolle übertragen werden, daß diese Farbrolle übermäßig mit Farbe
getränkt werden würde.
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Die vorliegende neue Erfindung betrifft eine einfache Einfärbevorrichtung
für Farbrollen, die in einfachster Weise aufgebaut ist, eine genaue Kontrolle der
zu übertragenden Farbmenge gestattet und außerdem gegen Verschmutzung geschützt
ist und praktisch keinem Verschleiß unterliegt.
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Die neue Vorrichtung verwendet an Stelle einer Rolle, die sich mit
dem unteren Teil in der Farbe dreht, eine schmale .Scheibe, die auf der Drehachse
schräg angeordnet ist, wobei die axiale Versetzung des Scheibenumfanges angenähert
der Breite der einzufärbenden Farbrolle entspricht. Diese Scheibe drückt gegen die
einzufärbende Farbrolle, die gedreht wird. Dabei wandert die Berührungslinie zwischen
Scheibe und Farbrolle längs des Umfangs 'der Farbrolle. Die Scheibe taucht unten
in die Farbe ein und trägt diese in hin und her gehendem Wandern auf die Farbrolle.
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In der Abb. i ist der Grundgedanke der Erfindung näher erläutert.
Es ist dort mit i die einzufärbende Farbrolle bezeichnet, die beispielsweise auf
einer Achse 2 gelagert ist - und durch die Kurbel 3 gedreht werden kann. Unter der
Farbrolle i befindet sich eine Scheibe 4, die auf der Achse 5 schräg befestigt ist,
wobei die schräge Versetzung der Scheibe, die durch die Strecke s gekennzeichnet
ist, etwas kleiner als die Breite b der einzufärbenden Rolle i gemacht wird. Die
Achse 5 ist auf dem in der Abb. 2 (Seitenansicht) sichtbaren Halter 6 federnd gelagert,
so daß die Scheibe 4 gegen die Farbrolle i gedrückt wird. Die Scheibe 4 dreht sich
in einem Behälter 7, der die Farbe 8 enthält. Wird nun mit der Kurbel 3 die Farbrolle
i gedreht, so dreht sich die federnd gelagerte Scheibe 4 mit, der Berührungspunkt
zwischen Scheibe 4 und Farbrolle i wird mit jeder Umdrehung der Scheibe 4 von rechts
nach links und zurück wandern, .gleichzeitig wird die Scheibe4 Farbe aus dem Farbbehälter
7 hochheben und an die Farbrolle i abgeben. Die Farbrolle wird damit in schraubengangförmigen
Linien eingefärbt. Der Durchmesser der Farbrolle i ist zum Durchmesser der Scheibe
4 so abgestimmt, daß beide in keinem ganzzahligen Verhältnis stehen, so daß bei
mehrmaliger Umdrehung der Farbrolle i die Berührungslinien mit der Scheibe 4 sich
nicht überdecken können, . sondern nebeneinanderliegen. Man kann die Durchmesser
beispielsweise so wählen, daß erst nach zehn Umdrehungen der Kurbel 3 eine überdeckung
der Einfärbungsspuren stattfindet. Es ist auch möglich, das Verhältnis der Durchmesser
ohne ganzzahligen Teiler zu machen, so daß jede nächste Einfärbespur von der vorhergehenden
Einfärbespur verschieden zu liegen kommt. Es ist natürlich auch möglich, den Durchmesser
der Scheibe 4 kleiner zu wählen als den Durchmesser der Farbrolle i. In diesem Falle
werden bei einer Umdrehung der Farbrolle i bereits zwei oder mehrere schraubengangförmige
Farbspuren auf die Farbrolle übertragen.
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In der Abb.3 ist nochmals das Schema einer derartigen Vorrichtung
gezeigt; dabei ist die Farbrolle i auf einem Hebel i i gelagert, der um eing Achse
bei 12 geschwenkt werden kann. Ein Rasthebel 13 verklinkt sich mit der Raste 14,
die durch die Feder 15 nach oben gedrückt wird. In der eingezeichneten Stellung
ist die Farbrolle i gegen die Scheibe 4 gedrückt. Zum Auswechseln der Farbrolle
i wird der Hebel i i nach oben gezogen, dabei wird der Hebel 13 über die Raste 14
gezogen und erneut bei etwas angehobener Stellung einrasten. Die Scheibe 4 ist um
eine Achse drehbar, die auf der Blattfeder 16 gelagert ist. Der waagerechte Arm
der Blattfeder 16 liegt auf Stiften 17, um die die Feder bei ihrer Durchbiegung
eine Schwenkbewegung ausführt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die Farbrolle
i beim Niederklappen des Hebels i i fest gegen die Scheibe 4 gedrückt wird, die
auf Grund ihrer elastischen Lagerung in der Feder 16 dem Druck der Farbrolle i etwas
nachgibt. Wird nach Beendigung des Einfärbevorgangs der Hebel i i mit der Farbrolle
i wieder hochgehoben, so hebt sich die Scheibe 4 ebenfalls so weit an, bis die Feder
16 ihre entspannte Lage eingenommen hat. Die Farbrolle i kann dann mit dem Griff
18 von der Einfärbevorrichtung abgezogen werden.
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In der Abb.4 ist die Farbspur, die eine derartige Vorrichtung auf
der Farbrolle hinterläßt, gezeigt. Die Abb.4 zeigt ebenso wie die späteren Abb.7
und 9 den zylinderförmigen Mantel der Farbrolle i in Abwicklung. Gemäß dieser Darstellungsart,
hinterläßt also die Scheibe 4 sinusförmige Linien.. Dadurch wird bei Einfärbung
der Farbrolle eine erhöhte Anreicherung der Farbe an den beiden Seiten der Farbrolle
i entstehen, während die mittlere Partie der Farbrolle im Verhältnis dazu weniger
getränkt wird. In den Abb.5 und 6 ist eine andere Art der Einfärbescheibe gezeigt.
Hier sitzt auf der Achse i9 eine Scheibe 2o, die nicht eben ist, sondern entsprechend
der Darstellung im Bild gekrümmt ist. Die Abb. 5 zeigt die Darstellung dieser Scheibe
in einer Lage von der Seite gesehen, während die Abb. 6 die gleiche Scheibe, jedoch.
von oben gesehen, zeigt. Die Farbspur, die eine derartige Scheibe hinterläßt, ist
in der Abb. 7 gezeigt. Es sind an Stelle der sinusförmigen Linien nur hin und her
gehende Linien, die Farbrolle wird dadurch in der Mitte und am Rand gleich stark
eingefärbt.
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Während bei der bisherigen Scheibenform bei der Umdrehung der Einfärbescheibe
nur eine hin und her gehende Spur auf der Farbrolle erzielt wurde, läßt sich die
Scheibe entsprechend der Abb. 8 so verformen, daB bei einer Umdrehung der Einfärbescheibe
22 beispielsweise bereits drei hin
und her gehende Spuren aufgezeichnet
werden. In Abb.9 sind wieder die Farbspuren einer solchen Scheibe dargestellt.
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In der Abb. io ist die Schnittzeichnung einer Einfärbevorrichtung
gezeigt, die im wesentlichen die bereits besprochenen Elemente enthält. Eine nochmalige
Beschreibung dieser Elemente erübrigt sich hier. Die Vorrichtung ist mit einem Teller
23 versehen, der zur Aufnahme von evtl. überlaufender Farbe dient und außerdem mehrere
Zapfen 24 trägt, auf die die einzufärbenden oder eingefärbten Farbrollen aufgesteckt
werden können.
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Der Farbbehälter wird mit einem Deckel 25 verschlossen, der in der
Mitte eine entsprechende Aussparung für die Berührung von Einfärbungsscheibe und
Farbrolle besitzt.