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Fleischwolf Die Erfindung betrifft einen besonders für den Ladengebrauch
bestimmten Fleischwolf.
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Die meisten Fleischwölfe dieser Art sind nur mit einem einzelnen Satz
von Schneidwerkzeugen versehen, welcher so eingerichtet ist, daß das von der Maschine
gelieferte Hackfleisch grobgehackt ist.
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Dies hat den Nachteil, daß, wenn feingehacktes Fleisch geliefert werden
soll, das grobgehackte nochmals durch die Maschine passiert werden muß, was teils
einen beträchtlichen Zeit- und Stromaufwand bedingt, teils den weiteren Nachteil
hat, daß das gehackte Fleisch bei der wiederholten Passage durch die Maschine sich
leicht in den Rillen festsetzt, die gewöhnlich im Gehäuse der Maschine um die Schnecke
vorhanden sind, wodurch ein Verlust an Fleisch entsteht.
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Man könnte annehmen, daß das einmal gehackte Fleisch das zweite Mal
leicht durch die Maschine gehen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall; die Schnecke,
die das ungehackte Fleisch beim ersten Hacken leicht fördert, kann nur schwierig
das einmal gehackte Fleisch das zweite Mal fördern, und deswegen beansprucht das
zweite Hacken 'bedeutend mehr Zeit als das erste, wobei noch der weitere Nachteil
auftritt, daB die dicht zusammengespannten Schneidwerkzeuge warnilaufen, so daß
sich auch das Fleisch erwärmt, wodurch seine Qualität wesentlich beeinträchtigt
wird.
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Es sind auch Fleischwölfe bekannt, die zur Erzeugung von feingehacktem
Fleisch in einem einzelnen Arbeitsgang mit zwei hintereinander auf derselben Achse
angeordneten Sätzen von Schneidwerkzeugen versehen sind. Diese Maschinen haben jedoch
den Nachteil, daß sie nur feingehacktes
Fleisch liefern und somit
.eine etwaige Forderung nach grobgehacktem Fleisch nicht erfüllen können.
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Bei einem besonderen Typ dieser Maschinen besteht das Gehäuse der
Maschine aus zwei zusammengeschraubten Teilen, die je einen Satz Schneidwerkzeuge
enthalten. Soll grobgehacktes Fleisch hergestellt werden, so wird der eine Teil
Ageschraubt. Dies ist aber insofern nachteilig, als das Zerlegen und Zusammenbauen
der Maschine ziemlich umständlich und zeitraubend ist, weshalb dieser Typ für den
Ladengebrauch nicht verwendbar ist, bei dem das Umstellen der Maschine mit Rücksicht
auf die rasche Kundenabfertigung schnell ausgeführt werden muß. Es ist ferner nachteilig,
daß die etwa nicht benutzten Teile der Maschine nicht zusammenhängen, so daß sie
leicht abhanden kommen oder verschmutzt werden können.
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Um den Anforderungen entsprechen zu 'können, die in der Praxis an
einen Fleischwolf der erwähnten Art gestellt werden, ist deshalb schon vorgeschlagen
worden, sogenannte Zwillingfleischwölfe zu verwenden, die in Wirklichkeit nur aus
zwei zusammengebauten Fleischwölfen bestehen, von welchen der eine feingehacktes
und der andere grobgehacktes Fleisch liefert, und die von einem gemeinsamen Motor
wechselweise getrieben werden können. Solche Maschinen sind jedoch teuer sowohl
in der Herstellung wie auch in der Anschaffung.
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Durch die Erfindung, die einen Fleischwolf mit zwei in der Förderrichtung
des Fleisches hintereinander auf derselben Achse angeordneten Sätzen von Schneidwerkzeugen,
die je in einem Gehäuse angeordnet sind, und zwar einem Vordergehäuse und einem
Hintergehäuse, welche trennbar miteinander verbunden sind, betrifft, wird die Aufgabe
die Erzeugung sowohl von feingehacktem als auch von grobgehacktem Fleisch ohne Zeitverlust
durch Umstellung der Maschine in einfacher Weise dadurch gelöst, daß das Vordergehäuse
so ausgestaltet und der ,eine Satz Schneidwerkzeug darin so angeordnet ist, daß
in der wirksamen Lage des Vordergehäuses das Schneidwerkzeug in unmittelbarem Anschluß
an die Schneidwerkzeuge des Hintergehäuses liegt, wobei die beiden Gehäuse mittels
Schnellverschlusses miteinander verbunden sind.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Maschine ist das Vordergehäuse
so in der Achsrichtung der Maschine verschiebbar angeordnet, daß durch die Verschiebung
des Vordergehäuses in die unwirksame Lage ein Zwischenraum zwischen dem Vordergehäuse
und dem Hintergehäuse gebildet wird, durch den das durch die Schneidwerkzeuge des
Hintergehäuses gehackte Fleisch die Maschine verlassen kann, bevor es mit den Schneidwerkzeugen
des Vordergehäuses in Berührung kommt.
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Die Erfindung wird im nachstehenden an Hand der Zeichnung näher erläutert,
und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht des Vorderteils der Maschine, und zwar
in der Einstellung für die Erzeugung von grobgehacktem, Fig. 2 eine Seitenansicht
einer weiteren Ausführungsform der Maschine in der Einstellung für die Erzeugung
von feingehacktem Fleisch, Fig. 3 einen waagerechten Schnitt durch den Fleischwolf
nach Fig. i und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i, 3 und 4 weist der Fleischwolf
ein zweiteiliges Gehäuse a, b auf, von welchem der vordere Teil a im folgenden als
Vordergehäuse, der hintere Teil b als Hintergehäuse benannt wird.
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Sowohl im Vordergehäuse wie auch im Hintergehäuse sind auf einer gemeinsamen
durchgehenden Welle p, Fig. 3, Schneidwerkzeuge angeordnet, die in beiden Fällen
aus einer Lochscheibe k bzw. k1 und einem Vorschneider l bzw. 1i mit einem dazwischenliegenden
rotierenden Messer rn bzw. m, bestehen. Die Schneidwerkzeuge des Vordergehäuses
werden durch eine Verschraubung n und einen Zwischenring n, festgehalten.
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Durch einen auf einem Teil n4 des Gehäuses b aufgeschraubten Ring
n2 werden die Schneidwerkzeuge des Hintergehäuses zusammengespannt gehalten, wobei
der Vorschneider h gegen das eine Ende des Gehäuses b gepreßt wird.
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Bei Verwendung der gewöhnlichen Zwischenringe, die in einem Fleischwolf
dem Zusammenspannen der Schneidwerkzeuge dienen, würde zwischen der Lochscheibe
ki des Hintergehäuses und dem Vorschneider L des Vordergehäuses ein beträchtlicher
Zwischenraum entstehen. Dieser Zwischenraum wird durch das einmal gehackte Fleisch
ausgefüllt, so daß dasselbe nicht weitergeführt werden würde, bevor nochmals Fleisch
in die Maschine kommt. Um diesen Nachteil zu vermeiden, und um die Lochscheibe ki
so dicht gegen den Vorschneider Z wie möglich zu bringen, erfolgt das Zusammenspannen
der Schneidwerkzeuge des Hintergehäuses ohne Zwischenringe dadurch, daß der Teil
n4, die sogenannte Schneidkammer, auf dem Gehäuse b verschiebbar angeordnet ist
und die Schneidkammer einen Flansch n5 aufweist, der in eine entsprechende Ringnut
in einem Umläufer n3 eingreift, welcher mittels eines Gewindes Mb auf dem Gehäuse
b vor- und zurückgeschraubt werden kann.
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In der Schneidkammer ist in bekannter Weise ein Keil n7 vorgesehen,
der in bekannter Weise in entsprechende Nuten im Umfang des Vorschneiders h und
der Lochscheibe ki eingreift und dadurch dieselben gegen Drehung gegenüber der Schneidkammer
n4 festhält. Erfindungsgemäß ist eine ähnliche Nut n8 in der Außenseite des Gehäuses
b ausgearbeitet, in welche der Keil n7 ebenfalls eingreift, wodurch
die Schneidkammer n4 und damit auch der Vorschneider und die Lochscheibe gegen Drehung
gegenüber dem Gehäuse b gesichert werden.
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Beim Einsetzen der Schneidwerkzeuge ki, h und ml wird die Schneidkammer
n4 mittels des Umläufers n3, der zweckmäßig am Umfang mit Vorsprüngen versehen sein
kann, so eingestellt, daß die
Länge der Schneidkamm^r etwas größer ist als die |
Dicke der benutzten Schneidwerkzeuge. Die letzte- |
ren werden in die Maschine eingesetzt, worauf der |
Schraubenring n2 aufgesetzt wird. Mittels des Um- |
läufers 'c3 wird nun die Länge der Schneidkammer |
so eingestellt, daß die Schneidwerkzeuge fest |
gegen das Ende des Gehäuses b zusammengespannt |
werden. |
Da somit das eigentliche Zusammenspannen der |
Schneidwerkzeuge nicht wie gewöhnlich mittels des |
Schraubenringes n2 erfolgt, sondern mittels des |
Umläufers 113, wird (las Gewinde des Schrauben- |
ringes insoweit überflüssig, als es nicht mehr dem |
Zusammenspannen dient, sondern nur dem Fest- |
halten des Ringes auf der Schneidkammer. Das |
Gewinde 'kann daher zweckmäßig durch schneller |
betätigbare Befestigungsmittel, wie beispielsweise |
einen Bajonettverschluß, ersetzt werden. Vorzugs- |
weise ist jedoch die Schneidkammer n mit einem |
sogenannten Kanonenschloß ausgestaltet, indem sie |
mit teilweise entferntem Gewinde versehen sein |
kann. Das innere Gewinde des Ringes n2 ist ent- |
sprechend ausgestaltet. Das Aufsetzen und Ab- |
nehmen des Ringes rt, erfolgt somit einfach da- |
durch, (laß der Ring Tiber das Ende der Schneid- |
kammer 114 eingeschoben und einen Bruchteil einer |
LJni(Ireliung, beispielsweise '/s Umdrehung, gedreht |
w i rd. |
Zum Zuführen des zu hackenden Fleisches zu den |
Schneidwerkzeugen des Hintergehäuses b ist in ge- |
wöIuilicher Weise eine rotierende Schnecke o vor- |
gesehen. |
Erfindungsgemäß ist der Fleischwolf so einge- |
richtet, daß das gehackte Fleisch wahlweise die |
Maschine zwischen den beiden Sätzen von Schneid- |
werkzeugen, (l. 1i. als grobgehacktes bzw. nach |
Passage von beiden Sätzen von Schneidwerkzeugen, |
d. h. als feingehacktes Fleisch verlassen kann. |
13ei der Ausführungsform nach Fig. i, 3 und .4 |
ist eine solche Anordnung dadurch erreicht, daß |
die beiden Teile des Gehäuses getrennt werden |
können, indem (las Vordergehäuse a längs der |
Welle p nach vorn verschoben werden kann. Zu |
diesem Zweck ist das Gehäuse mit zwei Lappen g, |
;t versehen, in @velchen parallel Führungsstangen d, |
di festgeschraubt sind, auf denen das Vorder- |
gehäuse a mittels zweier Lappen c3, c4 verschiebbar |
gelagert ist. |
Erfindungsgemäß sind in den Lappen c3 und c4 |
autoniatischeFriktionssperrungenvorgesehen,welche |
im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer |
Scheibe h, einer sogenannten Kippscheibe, bestehen |
(s. Fig. i), die mit einer Bohrung die zugehörige |
Fiihrtingsstange c1 bzw. d1 umschließt und mittels |
einer Feder s normalerweise in der in Fig. i dar- |
gestellten schrägen Lage gehalten wird. Durch einen |
Stift r kann die Kippscheibe gegen die Wirkung der |
Feder s in eine auf die Führungsstange etwa senk- |
rechte Stellung bewegt werden. |
Soll (las Vordergehäuse in die wirksame Lage |
gebracht werden, so wird es einfach von Hand |
gegen (las Hintergehäuse geschoben, so daß der |
Vorschneider i (licht gegen die Lochscheibe ki an- |
liegt. Diese Bewegung begegnet keinem Widerstand der Kippscheiben h. Versucht man
dagegen das Vordergehäuse vom Hintergehäuse wegzuziehen, so klemmen sich die Kippscheiben
h an den Führungsstangen d, dl fest und widersetzen sich einer solchen Verschiebung.
Das Vordergehäuse ist somit auch gegen den Druck festgehalten, den das durch die
Lochscheibe ki in den Vorschneider l eintretende Fleisch auf das Vordergehäuse in
Richtung vom Hintergehäuse weg ausübt. Um das Vordergehäuse vom Hintergehäuse wegziehen
zu können, muß man auf die Stifte r drücken, wodurch die Sperrung aufgehoben wird.
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Da das Vordergehäuse somit nur durch den Druck der Hand gegen das
Hintergehäuse gedrückt wird, müssen Maßnahmen dagegen getroffen werden, daß etwaige
Fleischreste, die sich auf der Außenseite der Lochscheibe ki und in den Winkeln
zwischen derselben und dem Befestigungsring n2 gesammelt haben, ein dichtes Anpressen
des Vordergehäuses gegen das Hintergehäuse verhindern. Zu diesem Zweck ist der Vorschneider
l mit einem Teil q
außerhalb des Vordergehäuses a geführt und an diesem
Teil mit einer scharfen Kante io versehen, welche die Fleischreste leicht durchdringen
kann. Diese scharfe Kante wird gebildet durch den zylindrischen Mantel des Teiles
a und die äußere konische Ausdrehung im Vorschneider 1.
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Um zu verhindern, daß das Vordergehäuse unbeabsichtigt über die Enden
der Führungsstangen d, d, hinausgezogen werden, sind dieselben an ihren äußeren
Enden mit Anschlägen t bzw. ti versehen, die durch Scheiben etwa gleichen Durchmessers
wie die Führungsstangen gebildet sind und auf den Führungen exzentrisch gelagert
sind (s. Abb. i und 3). Soll das Vordergehäuse abgenommen werden, so werden die
Scheiben t, ti in eine Lage geschwenkt, in welcher sie mit den Führungsstangen konzentrisch
liegen. In dieser Stellung können sie mittels federb#-einflußten Kugeln t2 bzw.
t3, die in entsprechende Vertiefungen der Scheiben t, t1 eingreifen, festgehalten
werden. Das Vordergehäuse kann dann über das Ende der Führungsstangen hinausgezogen
und entfernt werden.
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Die Welle p der Schnecke o weist einen unrunden Querschnitt auf (Fig.4),
welcher einer entsprechend geformten Bohrung in den Messern ml, m entspricht; die
Welle p hat eine solche Länge, daß sie in der in Fig. i gezeigten Lage des Vordergehäuses
mit dem Messer m nicht mehr in Eingriff steht, so daß das Messer m nicht rotiert
und somit keine Reibungswärme erzeugt, die in hinreichendem Maße nicht weggeleitet
werden könnte, wenn kein Fleisch das Vordergehäuse passiert. Zum Zentrieren des
Messers in des Vordergehäuses ist das Messer mit zylindrischen Schultern m2 in Bohrungen
des Vorschneiders 1 und der Lochscheibe k gelagert.
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Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der oben beschriebenen
dadurch, daß die Führungsstangen dl, d durch Schloßstangen d2 ersetzt sind.
Diese sind drehbar in an dem Vordergehäuse angeordneten Lagern c2, von welchen nur
eines auf der Zeichnung dargestellt ist. Die Schloß-
Stangen dz
sind in diesen Lagern jedoch nicht verschiebbar, da sie mit einem Bund f an der
einen Stirnfläche der Lager c und mit einer aufgeschraubten Mutter e an der anderen
Stirnfläche der Lager anliegen.
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Die Schloßstangen d2 sind ferner in Lagern g2 seitlich am Hintergehäuse
b geführt und sowohl drehbar wie auch verschiebbar in diesen Lagern gehalten. Zum
Drehen und Verschieben der Schloßstangen d2 sind diese mit Handgriffen 12 versehen,
für deren Bewegung bei der Verschiebung des Vordergehäuses die Lager g2 mit Schlitzen
i versehen sind. Zwecks Begrenzung des Verschiebungsweges des Vordergehäuses sind
an den hinteren Enden der Schloßstangen d2 Anschläge vorgesehen, von welchen einer
t5 in Fig. 2 dargestellt ist und welche beim Anschlagen an die Lager 92 des Hintergehäuses
den Verschiebungsweg der Schloßstangen d2 begrenzen.
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Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, dienen die Betätigungshandgriffe 12
ferner als Verschlußmittel für das Vordergehäuse und das Hintergehäuse in der festgespannten
Lage. Daher weist je die Hinterkante der Schlitze i der Lager 92 eine Schrägfläche
1,4 auf, gegen die die Handgriffe in die in Fig. 2 gezeigte Lage nach unten geschwenkt
werden können, zum Zwecke des Zusammenspannens des Vordergehäuses und des Hintergehäuses
und Verriegelung derselben in dieser Lage. Die dargestellte Spann-und Verriegelungsvorrichtung
'hat hierdurch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Zylinderschloß eines Mausergewehres.
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Wie aus der Zeichnung unmittelbar ersichtlich ist, ist es bei beiden
Ausführungsformen möglich, in einfacher und schneller Weise das Vordergehäuse-hin
und her zu verschieben, so daß das gehackte Fleisch entweder nach Passieren der
Schneidwerkzeuge des Hintergehäuses oder nach Passieren beider Sätze von Schneidwerkzeugen
abgenommen werden kann. Falls erwünscht, kann das Vordergehäuse während der Herstellung
von grobgehacktem Fleisch von der Maschine ganz entfernt werden, da es auch in diesem
Falle eine geschlossene Einheit bildet.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführungsform beschränkt,
sondern 'kann im Rahmen der Erfindung auch anders ausgestaltet werden. So 'kann
das Vordergehäuse beispielsweise an das Hintergehäuse angelenkt sein, derart, daß
das Vordergehäuse, um in die unwirksame Lage zu kommen, vom Hintergehäuse weggeschwenkt
werden kann.