DE81300C - - Google Patents

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Dem in Fig. 1 und 2 gezeichneten Motorzähler für Wechselstrom liegt das von Ferraris angegebene Princip zu Grunde, demzufolge sich kreuzende Wechselstromfelder mit verschobener Phase einen unter ihrem Einflufs stehenden drehbaren Metallkörper bei geeigneter Anordnung in Rotation versetzen.
Dabei sind jedoch im Gegensatz zu der unter Nr. 52793 patentirten Anordnung nicht neben einander gelagerte, sondern sich durchsetzende Felder von verschiedener Phase zur Verwendung gebracht.
Die dem Apparat hier gegebene specielle Einrichtung hat insbesondere zum Zweck, durch geeignete Disposition des wirksamen Elektromagnetsystems einmal eine innerhalb sehr weiter Grenzen stattfindende Proportionalität des Hauptstromfeldes mit dem zu messenden Hauptstrom zu erzielen, dann die Phasenverschiebung zwischen dem Hauptstrom- und Zweigstromfeld möglichst grofs zu machen und endlich die durch das letztere auf den rotirenden Metallkörper ausgeübte' Dämpfung möglichst constant und relativ sehr grofs gegen die von der Induction des Hauptstromfeldes herrührende und mit diesem veränderliche zu erhalten. Zu diesem Zweck sind die beiden Elektromagnete, welche die sich kreuzenden Felder liefern, gemäfs Fig. i, wo ein Horizontalschnitt gezeichnet ist, zunächst so dimensionirt, dafs der parallel zu den Lampen gespeiste m von relativ kleinem Querschnitt viel stärker magnetisch gesättigt wird, wie der vom Hauptstrom erregte M mit grofsem Querschnitt; ferner ist innerhalb des Drehkörpers C, der die Gestalt eines Hohlcylinders hat, ein Eisenkern α fest angebracht, der nur den magnetischen Kreis, welcher parallel den Lampen erregt wird, magnetisch nahezu schliefst, während der Kreis des Hauptstrommagneten durch ihn sehr wenig beeinflufst wird. Dieser Anker ist zu dem Ende gleich den Elektromagneten aus Eisenlamellen hergestellt, die in der Richtung der Verbindungslinie der Pole des Nebenstrommagneten verlaufen und beiderseits möglichst nahe an die Innenwand des drehbaren Hohlcylinders reichen, aufserdem ist er nur etwa gleich breit wie diese Pole dimensionirt, so dafs zwischen ihm und dem Hauptstrommagneten ein grofser Luftzwischenraum bleibt und auch noch durch die Lagerung der Eisenlamellen ein bedeutender magnetischer Widerstand in der Richtung des Hauptstromfeldes geboten wird. Man kann bei einer derartigen magnetischen Disposition auch den schwach gesättigten Hauptstrommagneten durch ein oder mehrere Solenoide ersetzen (Fig. 2), während der Nebenschlufsmagnet nebst Innenanker stets als solche beibehalten werden müssen, und erhält in jedem Falle wegen der kräftigen constanten elektrischen Dämpfung, welche fast ausschliefslich die durch das Nebenstromfeld im Kupfercylinder erzeugten Foucault-Ströme liefern, und wegen der Proportionalität des Hauptstromfeldes mit dem Hauptstrom ein sehr grofses Intervall, in welchem die Rotationsgeschwindigkeit der Stromstärke proportional bleibt.
Die Hauptstromspule ist noch, wie die Schwalbenschwanzführung in Fig. 2 andeuten soll, relativ verschiebbar gegen die rotirende Trommel angeordnet, so dafs ihre Entfernung von derselben und die Constante des Appa-
rates nach Wunsch variirt bezw. letztere gleich ι gemacht werden kann. Jeder der Elektromagnete kann auch durch mehrere in der Wirkung ihm äquivalente ersetzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Motorzähler für Wechselstrom, bei welchem zur Erzielung der Drehbewegung zwei oder mehr sich durchdringende magnetische Felder von gegen einander verschobener Phase benutzt werden, gekennzeichnet durch die besondere Ausgestaltung dieser Felder in der Weise, dafs das vom Nebenschlufs erregte Feld magnetisch möglichst vollständig geschlossen ist, während gleichzeitig das vom Hauptstrom erzeugte Feld einen grofsen Luftwiderstand enthält, zum Zweck, die Phasenverschiebung zwischen beiden Feldern möglichst grofs, den Bereich der Proportionalität zwischen Strom und Geschwindigkeit möglichst umfangreich und die Dämpfung durch Foucault-Ströme möglichst kräftig und unabhängig vom Hauptstrom zu machen, wobei die vom Hauptstrom erregten Elektromagnete oder Solenoide behufs Regelung des magnetischen Feldes relativ beweglich gegen den rotirenden Leiter sein können.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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