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Streubehälter für pulverförmige Stoffe Für die Aufbewahrung von pulverförmigen
Stoffen, wie Medikamenten, Zahnpulver, Scheuersand, Seifenpulver u. dgl., werden
gewöhnlich Flaschen, Schachteln oder Kartons benutzt. So ist es z. 13. üblich, Seifen-
und Scheuerpulver in Kartons zu verpacken, diese zwecks Entnahme von Seifen- oder
Scheuerpulver an ihrer Kopffläche anzureißen und den angerissenen Karton, mit der
Kopffläche nach unten gerichtet, so lange zu schütteln, bis die ge,#viinschte Menge
des Pulvers aus der hergestellten Öffnung ausgeflossen ist. Eine derartige Verpackung
hat einerseits den Nachteil, claß die Dosierung des ihr zu entnehmenden Pulvers
schwierig ist. und andererseits den Nachteil, daß das in der Verpackung verbleibende
Pulver durch die angerissene Öffnung dem Zutritt der Luft und .ler Luftfeuchtigkeit
ausgesetzt bleibt, so daß durch die Feuchtigkeitsaufnahme das Pulver leicht klumpig
und hierdurch dessen weitere Verwendung erschwert wird.
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Für die Verpackung der genannten Stoffe sind auch bereits flaschenförmige
Kartons bekannt, die in ihrer Kopffläche für die Entnahme ihres Inhaltes mit einer
Anzahl Durchlochungen und zu deren Verschluß mit einem auf den Kopf der Flasche
aufzusetzenden Deckel versehen sind. Für diese Verpackungen gelten jedoch im wesentlichen
auch die vorstehenden Nachteile.
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Für die Aufbewahrung von Kochsalz in kleinen Mengen werden vielfach
sog. Salzstreuer aus Glas, Porzellan, Kunststoff oder Holz benutzt, doch haben auch
diese den Nachteil, daß mit ihnen die
Dosierung schwierig ist und
daß sich bei ihnen die im Kopf vorgesehenen Streulöcher infolge V erklumpung des
Salzes durch Feuchtigkeitsaufnahme sehr leicht verstopfen.
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Zahnpulver werden sehr häufig in Pappschachteln oder weithalsigen
Glasflaschen verpackt, aus denen dann die gewünschte Menge durch Auftupfen der zuvor
angefeuchteten Zahnbürste auf das Zahnpulver entnommen wird. Eine derartige Entnahme
des Zahnpulvers ist jedoch in der Dosierung nicht nur ungenau, sondern auch sehr
unhygienisch. Bringt man jedoch das Pulver unmittelbar durch Ausgießen aus der Schachtel
auf die Zahnbürste, so bleibt nicht nur die Dosierung ungenau, sondern es fallen
hierbei auch größere Mengen neben die Zahnbürste. Die vorstehenden Ausführungen
gelten auch für das Verpacken und Aufbewahren von pulverförmigen Medikamenten in
Pappschachteln, da auch hier beim Abfüllen zumeist größere Mengen verlorengehen,
wenn von den Medikamenten, beispielsweise vor dem Einnehmen, bestimmte Mengen aus
der Schachtel in einen mit einer Flüssigkeit gefüllten Löffel gegossen werden sollen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter für das Aufbewahren und
Abfüllen von pulverförmigen Stoffen, der eine einwandfreie Aufbewahrung und einwandfreie
hygienische Abfüllung und Dosierung derartiger Stoffe ermöglicht, wobei noch der
besondere Vorteil hervorzuheben ist, daß bei ihm die Verwendung von Schraub- oder
Aufsteckdeckeln in Wegfall kommt und unter seiner Verwendung das Abfüllen der Stoffe,
wie beispielsweise das Abfüllen von Zahnpulver, auf die zuvor angefeuchtete Zahnbürste
mit einer Hand allein bewirkt werden kann.
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Der neue Behälter ist in der Zeichnung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen
dargestellt, und zwar veranschaulicht Fig. i eine Längsansicht des Behälters im
Schnitt, und zwar in geschlossenem Zustand, Fig.2 eine Stirnansicht des Behälters
auf den Verschluß, Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht nach Fig. i in geöffnetem Zustand,
Fig.4 eine vergrößerte Ansicht nach Fig.2 in geöffnetem Zustand und Fig. 5 eine
Längsansicht des Behälters im Schnitt nach einer abgeänderten Ausführungsform.
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Der Behälter gemäß der Erfindung besteht gemäß rig. i bis 4 aus einem
allseitig geschlossenen, beispielsweise im Schnitt rechteckigen Gehäuse i, dessen
vordere Wandung 2 am oberen Ende über eine kurze Strecke 3 stumpfwinklig nach außen
abgebogen ist, so daß in Verbindung mit den Seitenwandungen 4 des Gehäuses eine
kleine Tülle oder Streurinne 5 gebildet wird. Auf der Innenfläche der genannten
Vorderwand 2 ist beispielsweise durch zwei Niete 6 eine Blattfeder 7 befestigt,
deren Breite der Breite der genannten Streurinne entspricht und deren Länge so bemessen
ist, daß ihr vorderes Ende etwas über die Kopffläche 8 des Behälters vorsteht. Auf
dieser Kopffläche ist mit ihrer Vorderkante, an der Blattfeder 7 anliegend, eine
der Breite des Behälters entsprechende Platte 9 angeordnet, die mit zwei Langlöchern
io versehen ist und mit diesen Langlöchern die Hälse von zwei in der Kopffläche
des Behälters befestigten kleinen Nieten i i umgreift, derart, daß sie auf der Kopffläche
des Behälters verschoben werden kann. Die vordere Kante dieser Platte 9 ist mit
einer Zahnung 12 versehen, während ihr hinteres Ende zu einem Griff oder einer Druckfläche
13 rechtwinklig umgebogen ist. In der Bodenfläche des Behälters ist ferner eine
öffnung 14 mit Einsatzdeckel 15 für das Füllen des Behälters mit den pulverförmigen
Stoffen vorgesehen.
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In der Normalstellung legt sich die Blattfeder 7, wie erwähnt, flach
an die Vorderkante der Kopffläche 8 an, so daß die Tülle oder Streurinne 5 geschlossen
ist (Fig. i@. Wird jedoch die als Verschlußschieber wirkende Platte 9 durch Druck
auf den Griff 13 verschoben, so wird die Blattfeder 7 in die Streurinne 5 gedrückt,
so daß der Behälter geöffnet wird und durch Schrägstellung desselben das in ihm
enthaltene pulverförmige Material in beliebiger Menge über die Blattfeder hinweg
und durch die Lücken der Zahnung 12 hindurch zum Ausfließen gebracht werden kann
(Fig. 3). Je nach der Größe und Gestaltung der genannten Zahnung und je nach der
Größe der Verschiebung der als Verschlußschieber wirkenden Platte 9 läßt sich somit
leicht das Ausfließen der pulverförmigen Stoffe regulieren. Wird die Platte wieder
entlastet, so schnellt sie unter dem Druck der Blattfeder wieder in ihre Ausgangsstellung
zurück, wodurch die Austrittsöffnung des Behälters wieder durch die Blattfeder 7
geschlossen wird. Durch Spielenlassen der Schieberplatte 9, d. h. durch deren kurzes
aufeinanderfolgendes Be- und Entlasten, kann somit leicht ein Dosieren der,ausfließenden
pulverförmigen Stoffe bewirkt werden. Um ein unvorteilhaftes Überstehen des Griffes
13 über den Behälter hinaus zu vermeiden, kann die Rückseite des Behälters, wie
bei 16 angedeutet, auch mit einer Abstufung versehen werden, in die sich dann der
genannte Griff legt.
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Nach Fig. 5 besteht der Behälter aus einer zweiteiligen ineinanderschiebbaren
Hülse 17, 18, an deren Teil 17 die vorstehend beschriebenen Teile angeordnet
und mit den entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet sind. Um zwischen der Platte
9 bzw. der Kopffläche 8 und der Blattfeder 7 einen dichteren Abschluß zu erzielen,
ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 die Blattfeder 7 mit einer Nut i9 versehen,
die die gezahnte Vorderkante der Platte 9 und/oder auch die Vorderkante der Kopffläche
8 umgreift. Gegebenenfalls kann in dieser Nut zwecks weiterer Abdichtung auch noch
ein dünner Gummistreifen eingelegt werden.
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Der neue Behälter kann aus beliebigen geeigneten Stoffen, wie Blech,
Holz oder Kunststoff, hergestellt werden. Die Blattfeder muß natürlich aus einem
stark federnden Stoff, z. B. Stahlblech, hergestellt werden, doch kann sie gegebenenfalls
auch aus einem federnden Kunststoff angefertigt werden.
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Außer den bereits genannten Anwendungszwecken kann der neue Behälter
unter anderem auch noch als Streubehälter, z. B. für Kinderpuder,
Fußpuder,
oder auch als Streubehälter in der ärztlichen Praxis, wie bei der Wundbehandlung
zum Aufstreuen von jodoform, Sulfonamiden u. dgl., benutzt werden.