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Kugelschreiber In der Schreibtechnik hat man sich in den letzten Jahren
eines neuen Instruments bedient, bei dem zum übertragen des Farbmittels auf das
Papier eine Kugel dient anstatt einer Feder. Innerhalb ihrer Fassung färbt sich
die Kugel durch ein Farbmittel ein, das von innen her zugeführt wird. Beim Rollen
der Kugel über die Schreibfläche wird diese durch das Farbmittel in der Form der
Schriftzüge, mit der der Schreiber sie über das Papier führt, verfärbt. Im allgemeinen
werden dafür kleine Kugeln verwandt, beispielsweise mit einem Durchmesser von nur
etwa i mm, und als Farbmittel dient eine Paste, die durch einen verhältnismäßig
dünnen Farbstoffkanal der Schreibkugel aus einer Farbstoffmine von innen her zugeführt
wird.
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Nach der Erfindung sollen nun mehrere Minen mit Farbstoffkanälen und
Kugelendfassungen in gleichem Richtungsinn so nebeneinander angeordnet Nverden,
daß ein Mehrfachschreiber entsteht. Dadurch wird einmal ermöglicht, die mehrfache
Menge an Schreibpaste im Halter unterzubringen, so daß mit ihm eine längere Zeit,
ein Mehrfaches der früheren, geschrieben werden kann, ohne daß es nötig wäre, eine
neue Füllung mit Schreibpaste vorzunehmen, dann aber kann aus dem erfindungsgemäßen
Schreibgerät dadurch ein Mehrfarbenkugelschreiber gemacht werden, daB im weiteren
Ausbau der Erfindung die Minen jeweils mit Schreibpasten verschiedener Farben gefüllt
sind. Es liegen dann also erfindungsgemäß mehrere, z. B. drei Minen unmittelbar
nebeneinander, so daB die Kugelfassungen ihrer Farbstoffkanäle einen gemeinsamen
Schreibkopf bilden und durch Drehung des Schreibgeräts in Umfangsrichtung ein Wechsel
in der jeweils benutzten Mine eintritt. Wenn nun z. B. drei Minen vorhanden sind,
wovon vielleicht die eine mit schwarzer, die zweite mit roter, die dritte mit grüner
Schreibpaste gefüllt ist, so kann mit dem Schreibgerät in der einen Stellung
schwarz,
nach Drehung um etwa 12o° rot und nach abermaliger Drehung um den gleichen Winkel
in grüner Farbe geschrieben werden. Natürlich läßt sich die Anzahl der Minen beliebig
vermehren, so daß auch noch mit anderen Farben geschrieben werden kann.
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Nach der Erfindung ist es vorteilhaft, daß der Schreibkopf, in dem
die Farbstoffkanäle aus den Minen zusammenlaufen, von einem kegelförmigen Schaft
getragen wird, dessen Durchmesser in der Nähe der Kugelfassungen kleiner ist als
der Durchmesser des Schreibkopfes selbst, so daß jederzeit gute Sicht zur jeweiligen
Schreibstelle gewährleistet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Farbstoffkanäle mit Kugelendfassungen
sollen im weiteren Ausbau der Erfindung die etwa halbkugelförmigen Fassungen der
jeweils zum Schreiben benutzten Kugel in der üblichen Schreibstellung des Geräts
etwa parallel zur Schreibfläche liegen, damit eine größtmögliche Winkelveränderung
in der Haltung des Schreibgeräts erreicht wird. Diese wird nämlich, wie dies ja
auch bei den Einzelkugelschreibern der Fall ist, durch die Lage des Fassungsrandes
für die Kugel zur Schreibfläche begrenzt.
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Es ist nach der Erfindung zweckmäßig, an der äußeren Hülle oder am
Schreibkopf Farbmarkierungen vorzusehen, die erkennen lassen, welche Schriftfarbe
bei der jeweiligen Haltung des Schreibers zur Wirkung kommt.
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Die neuartige erfindungsgemäße Lage der Fassungen zur Schreibfläche
erlaubt, sie in weitem Maße die Kugel umgreifend zu gestalten, so daß die Toleranz
der Kugel in ihrem Bett und in ihrer Halterung während der Benutzungsdauer weitgehend
gesichert ist, womit eine größere Konstanz der Strichintensität und der Tropfsicherheit
gewährleistet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführung eines Mehrfachschreibers sollen
die Farbstoffkanäle in größere Räume einmünden, die die Fassung der Minen bilden.
Sie können also unter einem kleinen Winkel gegenüber der Hauptachse des Schreibgeräts
geneigt sein. Es kann nach der Erfindung zweckmäßig sein, der äußeren Hülle des
erfindungsgemäßen Mehrfachkugelschreibers einen eckigen Querschnitt zu geben, wobei
die Anzahl der Ecken, die natürlich auch leicht abgerundet sein können, der Anzahl
der benutzten Schreibkugeln bzw. Schreibrohre entspricht. Bei einem Dreifachschreiber
kann so z. B. der äußere Halter von sogenannter Gleichdickform sein, wie diese von
Drehprozessen her an sich bekannt ist. Soll nur ein Zweifachschreiber zur Anwendung
gelangen, so wird es erfindungsgemäß zweckmäßig sein, ihm eine flache bis ovale
Form zu geben.
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Im weiteren Ausbau der Erfindung ist es von Vorteil, daß die äußere
Hülle, die zur Aufnahme der Minen dient, aus einem Stück gefertigt wird, z. B. durch
Spritzen oder Pressen. Sie kann erfindungsgemäß an dem dem Schreibkopf abgekehrten
Ende zum Zwecke der Möglichkeit des Nachfüllens von Farbstoffen mit einer verschließbaren
Öffnung, z. B. einer Kappe, versehen sein. Auch ist die sonst bekannte Anordnung
einer umsteckbaren Schutzhülle und die Ausrüstung mit einem Klipp ohne weiteres
bei der erfindungsgemäßen Halterausbildung möglich.
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Es können auch die Vorratskammern für die Schreibpasten, anstatt in
Form von Minen in den äußeren Halter eingesetzt,zu sein, in eine massive Hülle gebohrt
werden, falls diese im Spritzverfahren hergestellt wurde, dabei ausgespart werden.
Ein Mehrfachschreiber nach der Erfindung, besonders ein Mehrfarbenkugelschreiber,
bedeutet einen wesentlichen Fortschritt gegenüber den bisher bekannten Schreibgeräten,
in dem z. B. während des Schreibens ohne mechanische Betätigung, nur durch unmerkliches,
schnelles Umsetzen des Halters in der Hand, eine andere Farbe gewählt werden kann.
Es wird damit z. B. auf einfache Weise möglich, bei Tabellenaufstellungen mit mehreren
Farben zu arbeiten, ohne daß das Schreibgerät gewechselt werden müßte. Auch bietet
das neue Gerät die Möglichkeit z. B., daß ein Zeichner auf seiner Zeichnung in abstechenden
Farben Eintragungen vornehmen kann mit der gleichen Schnelligkeit wie bei einer
einfarbigen Skizze. Auch das Anfertigen buntfarbiger Handskizzen wird durch die
Erfindung wesentlich erleichtert und beschleunigt, ja, es ist sogar möglich, bei
entsprechender Haltung des Schreibgeräts zweifarbige Linien gleichzeitig nebeneinander
zu ziehen.
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In der Zeichnung ist beispielsweise ein Schreibgerät gemäß der Erfindung
dargestellt.
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Abb.3 ist die äußere Ansicht eines Mehrfachkugelschreibers, wie er
z. B. gestaltet sein kann. An dem linken Ende ist der Schreibkopf erkennbar und
am rechten Ende die Kappe, die das Öffnen zum Zwecke der Nachfüllung von Farbstoff
gestattet.
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Der Schreibkopf selbst ist in vergrößertem Maßstab in Abb. i gezeigt,
und zwar halb in Ansicht und halb in einem Mittellängsschnitt in schräger Schreibhaltung
zur Papierfläche, die durch einen horizontalen Strich angedeutet ist. Abb. 2 ist
eine dazu gehörige Draufsicht auf die vordere Spitze des Schreibkopfes mit den Schreibkugeln,
in der Pfeilrichtung gesehen.
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Die Abb.4 stellt einen schematischen Querschnitt durch den in Abb.3
gezeigten Schreiber dar, der beispielsweise mit 3 Schreibminen ausgestattet ist.
In Abb.5 ist für einen solchen Schreiber der Querschnitt in vergrößertem Maßstabe
gezeigt, dem die Form eines Gleichdicks gegeben ist.
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Die Schreibkugeln i, von denen im vorliegenden Beispiel drei vorgesehen
sind, ruhen je in einer etwa halbkugelförmigen Fassung 2 mit abgeschrägtem Abschluß
3 in einem gemeinsamen Schreibkopf. Die Farbkanäle 4 führen durch den kegelförmigen
Minenschaft 5, der bei 6 seine engste Stelle besitzt. 7 stellt die runde oder auch
unrunde Hülle für die Minen 8 dar.
In :11>b.5 ist mit 9 die Grundfigur
für den bei to gezeigten Umfang des Gleichdicks mit äquidistantem Außendurchmesser
bezeichnet.