DE810763C

DE810763C - Drehgestell fuer Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE810763C
Application number: DEP37777A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Dipl-Ing Herrmann
Original assignee: KRUPP F LOKOMOTIVFABRIK
Current assignee: KRUPP F LOKOMOTIVFABRIK
Priority date: 1949-03-25
Filing date: 1949-03-25
Publication date: 1951-08-13

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Drehgestelle für Schienenfahrzeuge. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drehgestell zu schaffen, bei dem Gelenke und ähnliche der Abnutzung oder Wartung unterworfene Teile vermieden sind. Insbesondere sollen alle durch derartige Gelenke verursachten Reibungskräfte vermieden werden, die durch die Bewegung der Radsätze gegenüber dem Drehgestellrahmen infolge der Schienenstöße und Unebenheiten des Gleises hervorgerufen werden könnten und die bekanntlich unangenehme Erschütterungen auf dem von den Drehgestellen getragenen Wagenkasten verursachen.
Bei der Lösung der Aufgabe knüpft die Erfindung an bekannte Drehgestelle an, deren Rahmen sich über Tragfedern auf zwei längs laufende Balken stützt, in denen die Radachsen jeder Fahrzeugseite zwecks Erzielung eines Sinuslaufes mit großer Wellenlänge ohne Spiel gelagert sind und die in Ebenen quer zu den Radachsen schwenkbar sowie heb- und senkbar sind. Der Lösungsgedanke besteht in erster Linie darin, daß die Lagerbalken über mindestens ein waagerechtes Querfederblatt mit dem Drehgestellrahmen verbunden sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung durch Abb. i in Ansicht und durch Abb.2 in Oberansicht dargestellt. Die Abb. 3 und 4 sind die Schnitte nach den Linien III-III bzw. IV-IV der Abb. i.
Der Drehgestellrahmen i von kastenförmigem Querschnitt hat in der Mitte einen Querträger 2 und an den Enden je eine Querverbindung 3. Unterhalb des Querträgers 2 ist ein durchgehendes waagerechtes Federblatt 4 angeordnet, dessen Mitte an einem nach unten vorspringenden Teil 5 der Mitte des Querträgers 2 befestigt ist und dessen äußere Enden in Längsbalken 6 fest eingespannt sind, welche die auf jeder Fahrzeuglängsseite befindlichen Lagergehäuse 7 der Achsen 8 der Radsätze 9 enthalten. In den als Wälzlager ausgebildeten Achslagern 7 jeder Fahrzeuglängsseite sind die Radachsen 8 zur Erzielung eines Sinuslaufes mit großer Wellenlänge ohne Spiel gelagert. Die auf den Drehgestellrahmen i wirkende Last wird über Tragfedern io auf die Lagergehäuse 7 der Lagerbalken 6 übertragen, damit der mittlere Teil der Balken 6 von diesen Kräften frei bleibt.
Das Querfederblatt 4 ist mit länglichen Aussparungen i i versehen, damit es sich leicht verwinden kann, wenn ein Radsatz 9 gehoben oder gesenkt wird oder wenn nur ein Rad des ersten Radsatzes gehoben und das andere Rad des zweiten Radsatzes gesenkt wird. Wenn beide Radsätze 9 um den gleichen Betrag gehoben oder gesenkt werden, biegt sich das Querfederblatt 4 nach oben oder unten durch. Ohne Verwendung von Gelenken oder anderen Teilen, die der Abnutzung oder Wartung unterworfen sind, können somit die von den Achsschenkeln der Radsätze 9 getragenen Lagerbalken 6 in Ebenen quer zu den Radachsen 8 elastisch gehoben, gesenkt oder verschwenkt werden.
Die in der Fahrzeug- bzw. Drehgestellängsrichtung wirkenden, vom Bremsen oder Besclheunigen herrührenden Kräfte sowie die quer dazu verlaufenden, durch die Spurkränze verursachten Drücke werden gleichfalls von dem Federblatt 4 aufgenommen. Zur Aufnahme der letztgenannten Kräfte sind außerdem Zugbänder 12 vorgesehen, die unterhalb der Drehgestellträger 3 liegen und mit ihren äußeren Enden in Verlängerungen 13 der Lagerbalken 6 befestigt sind. hie Mitten der Zugbänder 12 sind in je einem von den Drehgestellträgern 3 nach unten vorspringenden, in der Längsmittelebene 14 des Drehgestelles angeordneten Bock 15 eingespannt.
Es ist nicht notwendig, das Querfederblatt 4 durchgehend aus einem Stück zu fertigen. Es ist auch möglich, es aus zwei zur Längsmittelebene 14 des Drehgestelles symmetrischen, voneinander getrennten Teilen zu bilden. Jeder Lagerbalken 6 ist dann mit einem Federblatt 4 mit dem Vorsprung 5 des 1)rehgestellquerträgers 2 verbunden. An Stelle eines Blattes können auch zwei mit Abstand voneinander angeordnete Federblätter verwendet werden. In entsprechender Weise können die Zugbänder 12 aus zwei getrennten zur Ebene 14 symmetrischen Telien bestehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Drehgestell für Schienenfahrzeuge, dessen Rahmen sich über Tragfedern auf zwei in Ebenen quer zu den Radachsen frei bewegliche Balken stützt, in denen die Radachsen jeder Fahrzeugseite ohne Spiel gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbalken (6) über mindestens ein waagerechtes Querfederblatt (4) mit dem Drehgestellrahmen (i) verbunden sind.
2. Drehgestell nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Querfederblatt (4) die Mitte des Lagerbalkens (6) mit der Mitte des Querträgers (2) des Drehgestellrahmens (i) verbindet
3. Drehgestell nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziges von einem Lagerbalken (6) zum anderen durchgeführtes mit länglichen Aussparungen (ii) versehenes Federblatt (4) unterhalb des Querträgers (2) angeordnet und an einem nach unten vorspringenden Teil (5) des Querträgers (2) befestigt ist.
4. Drehgestell nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Tragfedern (io) auf die Lagergehäuse (7) des Balkens (6) stützen.
5. Drehgestell nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Querfederblatt (4) von den Lagerbalken (6) zum Drehgestellrahmen (i) Zugbänder (i2) führen, die die Seitendrücke der Spurkränze übertragen.
6. Drehgestell nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugbänder (i2) einerseits an Verlängerungen (i3) der Lagerbalken (6), andererseits an in der Längsmitte (i4) des Rahmens (i) angeordneten Stützen (i5) befestigt sind.