DE8107147U1 - Filterpatrone zur aussonderung von radiojod aus waessrigen loesungen - Google Patents

Filterpatrone zur aussonderung von radiojod aus waessrigen loesungen

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DE8107147U1 DE19818107147 DE8107147U DE8107147U1 DE 8107147 U1 DE8107147 U1 DE 8107147U1 DE 19818107147 DE19818107147 DE 19818107147 DE 8107147 U DE8107147 U DE 8107147U DE 8107147 U1 DE8107147 U1 DE 8107147U1
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radioiodine
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Description

Filterpatrone zur Aussonderung von Radiojod aus wässrigen Lösungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Filterpatrone zur Aussonderung von Radiojod aus wässrigen Lösungen mit einem zylindrischen Gehäuse, das mit wasserdicht verschlossenen öffnungen für Einlaß und Auslaß versehen ist und in dem ein mit dem Radiojod chemisch reagierender Stoff auf einem wasserdurchlässigen Füllstoff angeordnet ist.
Radiojodhaltige wässrige Lösungen entstehen als Abwässer, z.B. zwangsläufig bei der medizinischen Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen nach der Applikation von Radiojod infolge renaler Ausscheidungen durch den Patienten. Die auf diesem Wege entstehenden Abwasser enthalten 20 - 90 % der applizierten Dosen, überwiegend in Form von Jodid und nur zu einem geringen Teil in Form von organisch gebundenen Jodverbindungen.
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Bei der Schilddrüsentherapie werden z.B. Aktivitäten appliziert, die von wenigen mCi bis zu 300 mCi pro Applikation variieren können. Die Hauptausscheidung dieser Aktivitäten erfolgt innerhalb von 48 Stunden nach der Applikation. Es gelangen damit bei der Nichtversorgung der Patientenausscheidungen so große Aktivitätsmengen über die Toilettenanlagen in das jeweilige Abwassersystem, daß die gesetzlich einzuhaltenden Grenzwerte überschritten werden.
Filterpatronen der eingangs erwähnten Art ermöglichen es, aus den anfallenden wässrigen Lösungen das Radiojod soweit auszusondern, daß die die Filterpatrone verlassende wässrige Lösung ohne Umwelt belastung in das Abwassersystem abgelassen werden kann. Das ausgesonderte Radiojod ist in der Filterpatrone auf kleinem Raum konzentriert und kann nach Erschöpfung der Filterpatrone leicht gehandhabt und auf kleinem Raum bis zum Ende der Abklingzeit gelagert werden.
Bei einer bekannten Filterpatrone der genannten Art wird zum Aussondern ein poröses, wasserdurchlässiges Trägermaterial vorgesehen, das mit Silberkationen getränkt ist. Vorzugsweise ist , dabei als Trägermaterial granulierte Aktivkohle vorgesehen, die mit 5 bis 20 Gewichtsprozent AgNCL· beaufschlagt ist (DE-GM 78 18 483).
AgNO., ist einerseits wasserlöslich und kann damit aus dem wasserdurchlässigen Trägermaterial ausgespült werden, andererseits wird es bei Verwendung von Aktivkohle als Trägermaterial durch Kohlenstoffoberflächenmonoxide bekanntlich leicht zu metallischem Silber reduziert, welches unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr mit Radiojod in der gewünschten Weise reagieren kann. Beide Erscheinungen führen zu einem nur schwer kontrollierbaren verfrühten Erschöpfen der Filterpatrone.
Silbernitrat wird auch bei bekannten Verfahren zum Ausfällen des Radiojods verwendet, bei denen eine vorher mit Jod geträgerte radiojodhaltige wässrige Lösung in einem Behälter mit der Silbernitratlösung versetzt und vermischt wird. Die so vorbehandelte wässrige Lösung wird dann einer normalen Filtrationseinheit zugeführt (DE-OS 27 01 027).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Filterpatrone der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der einerseits die Gefahr einer Beeinträchtigung der Funktionstüchtigkeit durch die oben erwähnten Nebenreaktionen, insbesondere der Auswascheffekt, aber auch chemische Reduktionserscheinungen vermieden sind.
Diese Aufgabe wird gemäß einer ersten Ausführungsform dadurch gelöst, daß in dem zylindrischen Gehäuse beidseitig an beiden Endwänden· jeweils Schichten aus faserigem Material angeordnet sind, die nach innen durch Siebe von einer Kammer abgegrenzt, sind, die mit einer Mischung aus hochporöser granulierter Aktivkohle als Füllstoff und Silberchlorid in pulvriger, insbesondere mikrokristalliner Form als chemisch reagierender Stoff gefüllt ist.
In einer zweiten Ausführungsform wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem zylindrischen Gehäuse beidseitig an beiden Endwänden jeweils Schichten aus faserigem Material angeordnet sind, die nach innen durch Siebe von einer Kammer abgegrenzt sind, die mit einer Mischung aus hochporöser granulierter Aktivkohle als Füllstoff und Braunstein in pulvriger, insbesondere mikrokristalliner Form als chemisch reagierender Stoff gefüllt ist.
Vorzugsweise ist die Filterpatrone vollständig mit Wasser gefüllt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben, die ein geschlossenes Filterelement gemäß der Erfindung zeigt.
Die in der Zeichnung dargestellte Filterpatrone 80 weist ein geschlossenes zylinderförmiges Gehäuse 82 auf, das mit einem Einlaß 84 und einem Auslaß 86 versehen ist. Ein- und Auslaß sind mit Verschlüssen 88 versehen, die vorzugsweise als Gummiseptum O ausgebildet sind und beispielsweise aus einem Silikongummi bestehen können. Der Verschluß ist zur Herstellung einer Anschlußverbindung mit einer Kanüle durchstechbar.
Stromab vom Einlaß 8A ist eine faserige Filterschicht 90 vorgesehen, die zur Abscheidung von Feststoffen dient, die eventuell noch in der Lösung enthalten sind. Stromab der faserigen Schicht 90, die beispielsweise eine Glasfaserschicht sein kann, ist. über ein Trenn- und Stützsieb 92 abgetrennt eine Kammer 96 ausgebildet, die stromab wiederum durch ein Stützsieb 98 abgeschlossen' ist, stromab von dem wiederum eine faserige Filterschicht angeordnet ist. Die Kammer ist mit einem wasserdurchlässigen Füllstoff gefüllt, der mit einem mit dem geträgerten Radiojod chemisch reagierenden Stoff in mikrokristalliner oder pulvriger Form vermischt ist.
Die Filterpatrone wird mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise mit Wasser gefüllt angeliefert. Auf diese Weise werden unerwünschte Lufteinschlüsse vermieden. Beim Anschließen über die Kanülen eindringende Luft in einer Menge von einigen cm3 wird in den Faserschichten 90, 102 zurückgehalten.
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Vorzugsweise ist die Filterpatrone, wie in der Zeichnung dargestellt, symmetrisch aufgebaut, so daß sie in beiden Richtungen durchströmbar ist und damit beim Anschließen keine Fehler gemacht werden können.
In einer ersten Ausführungsform ist als wasserdurchlässiger Füllstoff hochporöse granulierte Aktivkohle vorgesehen und als chemisch reagierender Stoff Silberchlorid als ein in saurem Milieu schwer lösliches Metallsalz, dessen Löslichkeitsprodukt größer ist als das des zugehörigen Schwermetalljodides.
Bei Verwendung von schwerlöslichem Schwermetallsalz erfolgt folgende Reaktion. Die radiojodhaltige wässrige Lösung wird durch Zufügung einer starken Mineralsäure, beispielsweise Schwefelsäure auf einen pH-Wert < 4, vorzugsweise 2-3, eingestellt. Die saure Lösung wird dann weiter mit in Wasser leicht löslichen Jodiden geträgert, bei denen es sich beispielsweise um Kaliumjodid handeln kann. Die Trägerung erfolgt in einem solchen Maße, daß beim Durchfluß der geträgerten wässrigen Lösung durch die Filterpatrone das in dieser vorliegende in Wasser schwer lösliche Schwermetallsalz, also das Silberchlorid unter Bildung eines noch schwerer löslichen Schwermetalljodids gelöst wird. Voraussetzung für einen guten Ablauf dieses "Umfällungsprozesses" ist ein Unterschied von ein oder mehreren Zehnerpotenzen der jeweiligen Löslichkeitsprodukte der in Frage kommenden Schwermetallsalze. Das in der Filterpatrone vorgelegte Schwermetallsalz liegt in feinverteilter, mikrokristalliner Form auf dem die normale Filtration fördernden porösen Füllstoff auf, der zusätzlich noch adsorptive Eigenschaften für jodhaltige Verbindungen aufweisen kann. Bei entsprechender Wahl und Korngröße des adsorptiv wirkenden Füllmaterials wird ein Austritt von radiojodhaltigem Schwermetallsalz in ungelöster Form aus der Filterpatrone vermieden.
Wenn störende Mengen organisch gebundenen Radiojods vorhanden sein sollten, das nicht mit dem Schwermetallsalz zu schwerer löslichen Metalljodidverbindungen reagiert, sind diese durch •chemische Vorbehandlung in die Jodidform zu überführen.
Bei einer zweiten Ausführungsform ist der chemisch reagierende Stoff ein in saurem Medium schwer lösliches Oxidationsmittel, nämlich Braunstein. Dieses ist mit hochporöser granulierter Aktivkohle als Füllstoff vermischt. Bei Verwendung einer solchen ν Filterpatrone wird aus der, wie oben angegeben, angesäuerten und geträgerten wässrigen Lösung beim Durchfluß unter Einwirkung des Oxidationsmittels elementares Jod in Form des Jod-Jodid-Komplexes gebildet, das an dem Filterfüllstoff, also der Aktivkohle, adsorbiert wird.

Claims (3)

• I 1 · Ansprüche
1. Filterpatrone zur Aussonderung von Radiojod aus wässrigen Lösungen mit einem zylindrischen Gehäuse, das mit wasserdicht verschlossenen Öffnungen für Einlaß und Auslaß versehen ist und in dem ein mit Radiojod chemisch reagierender Stoff auf einem wasser-durchlässigen Füllstoff angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zylindrischen Gehäuse (82) beidseitig an beiden Endwänden jeweils Schichten (90,102) aus faserigem Material angeordnet sind, die nach innen durch Siebe (92,98) von einer Kammer (96) abgegrenzt sind, die mit einer Mischung aus hochporöser granulierter Aktivkohle als Füllstoff und Silberchlorid in pulvriger, insbesondere mikrokristalliner Form als chemisch reagierender Stoff gefüllt ist.
2. Filterpatrone zur Aussonderung von Radiojod aus wässrigen Lösungen mit einem zylindrischen Gehäuse, das mit wasserdicht verschlossenen Öffnungen für Einlaß und Auslaß ver- , sehen ist und in dem ein mit Radiojod chemisch reagierender Stoff auf einem wasserdurchlässigen Füllstoff angeordnet ' '■■ ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zylindrischen Gehäuse (82) beidseitig an beiden Endwänden jeweils Schichten (90,102) aus faserigem Material angeordnet sind, die nach innen durch Siebe (92,98) von einer Kammer (96) abgegrenzt sind, die mit einer Mischung aus hochporöser granulierter Aktivkohle als Füllstoff und Braunstein in pulvriger, insbesondere mikrokristalliner Form als chemisch reagierender Stoff gefüllt ist.
3. Filterpatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie vollständig mit Wasser gefüllt ist.
DE19818107147 1981-03-13 1981-03-13 Filterpatrone zur aussonderung von radiojod aus waessrigen loesungen Expired DE8107147U1 (de)

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