DE3411278C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen
des Ammoniak- und/oder Nitratgehaltes von Wässern
(Oberflächengewässer, unterirdische Gewässer, Abwässer).
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Zur Entfernung des Ammoniaks aus Abwässern sind
verschiedene Methoden in Gebrauch. Man kennt sowohl
physikalische (Belüftung), physikalisch-chemische (Ionenaustausch)
wie auch biologische (Nitrifikation) Methoden.
Die Belüftungsmethode hat den Nachteil, wegen des
mehrtausendfachen Verhältnisses von Luft zu Wasser
außerordentlich energieaufwendig zu sein. Auch ist das
Verfahren frostempfindlich und daher nur für bestimmte
Klimaverhältnisse geeignet. Nachteilig ist schließlich
noch, daß das Wasser seinen Ammoniakgehalt an die
Luft abgibt, d. h. aus der Wasserverschmutzung eine
Luftverschmutzung wird. Die Rückgewinnung des Ammoniaks
(Trulsson, S. G.: Ammonia recovery from wastewaters,
J. WPCF, Bd. 51, Nr. 10, 1979) erhöht die Kosten noch
weiter. Die biologische Nitrifikation hat demgegenüber
den Vorteil, daß der Ammoniak des Abwassers zu Nitrat
umgesetzt wird, d. h. der Ammoniakgehalt tatsächlich beseitigt
(nicht einfach in ein anderes Medium übertragen)
wird. Das Endprodukt Nitrat ist jedoch ebenfalls kein
wünschenswerter Bestandteil der freien Gewässer, weil
es zu sekundären Verunreinigungen führt.
Aus freien Gewässern und aus Trinkwasser wird in der
letzten Zeit der Ammoniak auch mit Zeolith beziehungsweise
einer Zeolithart, dem Klinoptilolith, entfernt.
Das Verfahren beruht auf den selektiven Ionenaustauscheigenschaften
des Klinoptiloliths (Jorgensen, S. E.:
Equilibrium and capacity data of clinoptilolite;
Water Research, Bd. 13, Nr. 2, 1979). Problematisch
dabei ist, daß bei der Regenerierung des Ionenaustauschers
verhältnismäßig große Mengen einer konzentrierten
Ammoniaklösung anfallen, deren Behandlung und Entsorgung
umständlich ist. Über die Möglichkeit, mit nitrifizierenden
Bakterien zu regenerieren, ist bei Semmens, M. J.:
Nitrogen removal by ion exchange: biological regeneration
of clinoptilolie (J. WPCF, Bd. 49, Nr. 12, 1977) nachzulesen.
Eine bekannte physikalisch-chemische Methode zur
Entfernung des Ammoniaks aus Trinkwasser ist das Chlorieren
mit anschließender Adsorption an Aktivkohle. Die
Methode wird vorteilhaft zur Behandlung von viel organische
Verbindungen (z. B. Huminsäure) enthaltenden angewendet,
weil die Aktivkohle auch diese adsorbiert. Die
Reaktionskinetik der Reaktion ist von Kim, B. R., in:
Removal of dichloramine and ammonia by granular carbon
(J. WPCF, Bd. 50, Nr. 1, 1980) beschrieben worden.
Der Nachteil der Methode besteht in den hohen Betriebskosten,
weil zur Umsetzung des Ammoniaks zu Chloramin
etwa die zehnfache Menge Chlor eingesetzt werden muß.
Das zur Entfernung von Nitrat aus Abwässern am
häufigsten angewendete Verfahren ist die biologische
Denitrifikation. Sie hat den Vorteil, billig und einfach
ausführbar zu sein. Verwendet man eine unter gesundheitlichem
Aspekt unschädliche Kohlenstoffquelle,
so ist das Verfahren auch für Trinkwasser geeignet.
Nachteilig an dem Verfahren ist, daß die Entfernung
des Nitrats von Bakterien, und zwar unter anaeroben
Bedingungen. Unter diesen Bedingungen muß jedoch verstärkt
mit dem Erscheinen von starke Gifte auscheidenden
pathogenen Bakterien gerechnet werden.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren schließlich
wird das Nitrat aus dem Trinkwasser mit selektiven
Ionenaustauschern entfernt. Die meisten der Ionenaustauscher
auf Kunstharzbasis müssen jedoch aus Gründen
der Hygiene beanstandet werden. Es verursacht
Schwierigkeiten, daß die Selektivität der Harze nicht
eindeutig ist, zum Beispiel ist das Verfahren im Falle
von stark sulfathaltigen Wässern sehr teuer (Scholze,
C.: Die Nitratelimination in der Trinkwasseraufbereitung,
Acta Hydrochim. Hydrobiol., Bd. 6, Nr. 5, 1978).
Die im Chloridzyklus arbeitenden Verfahren erhöhen
den Chloridgehalt des Wassers in unerwünschter Weise.
Schließlich verursachen auch die Regenerierung sowie
die Behandlung und Ablagerung der dabei anfallenden
Lösungen große Schwierigkeiten.
Es ist bekannt, daß der Nitratgehalt von Wässern
auch durch Umkehrosmose entfernt werden kann. Das Verfahren
ist für die Praxis zu energieaufwendig und zu
teuer. Außerdem ist unter den dominierenden Ionen der
Wirkungsgrad der Elimination gerade für Nitrat am
geringsten. Die Anwendung dieses Verfahrens kann nur für
spezielle Zwecke in Frage kommen.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu finden,
das bei kleineren Investitions- und Betriebskosten die
Entfernung von Nitrat und/oder Ammoniak mit einem besseren
Wirkungsgrad ermöglicht, keine schädlichen organischen
Stoffe zum Verbraucher gelangen läßt und in einer
einfachen Vorrichtung ausgeführt werden kann.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die
für Menschen nicht pathogene Pilze niederer Ordnung
(im folgenden: Pilze) den Ammoniak- und/oder Nitratgehalt
des Wassers in ihre Zellen einbauen, ferner, daß
die Pilzkultur den Ammoniak- und/oder Nitratgehalt in um
mehr als eine Größenordnung kürzerer Zeit entfernt als
die Bakterienkultur, d. h. das Verfahren viel effektiver
ist als die bekannten biologischen Verfahren.
Auf Grund dieser Erkenntnis wurde die gestellte
Aufgabe im Falle von Oberflächengewässern und unterirdischen
Gewässern erfindungsgemäß durch ein Verfahren
gelöst, dessen Wesen darin besteht, daß man in einen
mit körnigen Teilchen gefüllten biologischen Reaktor
eine für Menschen apathogene Pilzkultur (z. B. Aspergillus
niger, Aspergillus oryce) einbringt und dort
unter Gewährleistung der unentbehrlichen Nährstoffe
(z. B. Kohlenstoff, Phosphor) unter aeroben Bedingungen
hält. Das zu reinigende, Ammoniak und/oder Nitrat enthaltende
Oberflächen- oder Grundwasser wird notwendigenfalls
durch Absetzen vorgereinigt und dann durch den
biologischen Reaktor geleitet. Der Schwebestoffgehalt des
von Ammoniak und/oder Nitrat befreiten Wassers wird in
einem Nachabscheider und einem Filter entfernt, die gelösten
organischen Verbindungen werden an Aktivkohle
adsorbiert, und das gereinigte Wasser wird desinfiziert
(zum Beispiel chloriert).
Das Wesen des für die Entfernung des Ammoniak- und/
oder Nitratgehaltes von Abwässern (rohen und gereinigten)
ausgearbeiteten Verfahrens besteht darin, daß man in
den mit körnigen Teilchen gefüllten biologischen Reaktor
eine für den Menschen apathogene Pilzkultur einbringt
und die Pilze dort unter aeroben Bedingungen hält. Das
zu reinigende Abwasser wird notwendigerweise durch Absetzen
vorgereinigt und dann durch den biologischen
Reaktor geleitet. Der Schwebestoffgehalt des von Ammoniak
und/oder Nitrat befreiten Abwassers wird in einem Nachabscheider
entfernt, und das Wasser wird notwendigenfalls
desinfiziert.
Das Wesen der zur Entfernung des Ammoniak- und/oder
Nitratgehaltes von unterirdischen Wässern (Grundwasser
und Tiefwasser) dienenden Vorrichtung besteht darin, daß
sie eine Chemikaliendosiereinrichtung, einen mit körnigen
Teilchen gefüllten, einen Siebboden aufweisenden biologischen
Reaktor, eine Chlorgasdosiervorrichtung, eine
weitere Chemikaliendosiereinrichtung, einen Flockulator,
einen Nachabscheider, einen Aktivkohleadsorber und eine
Desinfektionsanlage aufweist.
Das Wesen der zur Entfernung des Ammoniak- und/oder
Nitratgehaltes von Oberflächenwässern dienenden Vorrichtung ist,
daß sie über Vorabscheider, eine Chemikaliendosiereinrichtung,
einen körnige Teilchen enthaltenden, mit
einem Siebboden versehenen biologischen Reaktor, eine
Chlorgasdosiervorrichtung, eine weitere Chemikaliendosiervorrichtung,
einen Flockulator, einen Nachabscheider,
ein Filter, einen Aktivkohleadsorber und eine Desinfektionsanlage
aufweist.
Das Wesen der zur Entfernung des Ammoniak- und/oder
Nitratgehaltes von Abwässern dienenden Vorrichtung besteht
darin, daß sie einen körnige Teilchen enthaltenden,
mit einem Siebboden ausgerüsteten biologischen Reaktor,
einen Abscheider und eine Chlorierungsanlage aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der
Fig. 1 mit Hilfe von Beispielen näher erläutert. Die
Fig. 1 zeigt den Ablauf des technologischen Prozesses.
Der Schwebstoffgehalt des Wassers wird im Vorabscheider
1 abgetrennt. Mittels der Chemikaliendosieranlage
2 werden die für die Lebensfunktionen der Pilze
erforderlichen Nährstoffe (Kohlenstoffquelle, Phosphor-
und Calciumsalze) zugesetzt, dann wird das Wasser in
den Reaktor 3 geleitet. Dieser ist ein geschlossener
zylindrischer Behälter, in den das Wasser von unten
eingeleitet wird. Unten wird ferner der für die Lebensfunktionen
der Pilze erforderliche Sauerstoff in Form
von Luft eingeleitet. Auf den Füllkörperteilchen wurden,
bevor diese in den Reaktor gelangten, zur Entfernung
des Ammoniaks und/oder Nitrats befähigte Pilze in entsprechender
Menge gezüchtet. Luft und Wasser treten
durch im Reaktor 3 angeordnete Filterkerzen aus dem
Reaktor aus. Die überschüssige Luft wird am oberen Ende
des Reaktors abgenommen, desgleichen wird von dort das
gereinigte Wasser weggeleitet. Zur Entfernung von wegschwimmenden
Pilzen wird das Wasser mittels der Chemikaliendosieranlage
5 mit Chemikalien (z. B. Aluminiumsulfat,
Eisenchlorid) behandelt, in den Flockulator 6 weitergeleitet
und dort durch langsames Rühren der Niederschlag
ausgeflockt. Die entstehenden Pilzflocken setzen sich
im Nachabscheider 7 ab. Zum Zurückhalten von eventuell
den Nachabscheider 7 verlassenden Flocken dient das
Sicherheitsfilter 8. Durch dieses strömt das Wasser von
oben nach unten. Notwendigerweise kann das Filter
- zur Erhöhung der Kapazität - als Zweischichtenfilter
ausgebildet werden. In günstigen Fällen werden der
Flockulator 6 und der Nachabscheider 7 nicht gebraucht,
in diesem Falle verläuft im Sandfilter eine Rapidkoagulation.
Falls notwendig, wird der Rest der organischen
Stoffe in den Aktivkohleadsorber 9 entfernt. Das auf
die beschriebene Weise behandelte Wasser wird nach
Desinfektion mittels der Chlordosiervorrichtung 10
zum Verbraucher geleitet.
Die unterirdischen Gewässer enthalten im allgemeinen
keine Schwebestoffe, deshalb ist der Vorabscheider
nicht erforderlich. Im übrigen wird das Wasser auf die
im Beispiel 1 beschriebene Weise behandelt.
Nur rohes Abwasser wird vorbehandelt. Biologisch
bereits gereinigtes Abwasser kann sofort in den Reaktor
3 geleitet werden. Nährstoffe werden nicht zugesetzt,
weil im Abwasser zureichende Mengen an Kohlenstoff-
und Phosphorquellen enthalten sind. Die Chloreinleitungsvorrichtung
4, der Flockulator 6, das Filter
8 und der Aktivkohleadsorber 9 werden nicht gebraucht.
Das aus dem Reaktor 3 austretende Wasser gelangt sofort
in den Nachabscheider 7, wird dann mittels der Chlordosiervorrichtung
10 desinfiziert und in das Sammelbecken
geleitet.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dienende Vorrichtung wird an Hand von Fig. 1
näher erläutert. Bei der im folgenden beschriebenen
Ausführungsform handelt es sich um eine hier als Beispiel
dienende Möglichkeit der Ausführung.
Zur Entfernung der Schwebstoffe weist die Vorrichtung
einen senkrecht durchströmten, mit Prallplatten
ausgerüsteten Vorabscheider 1 des Systems Dortmund auf.
Die Chemikaliendosieranlage 2 ist mit einer Membranpumpe
veränderlicher Leistung versehen. Der biologische
Reaktor 3 ist ein zylindrischer geschlossener Behälter,
dessen oberer und unterer Boden gewölbt ausgebildet ist.
An den Böden sind die zum Ein- und Ableiten der Luft
und des Wassers erforderlichen Rohrstutzen angebracht.
Der Reaktor enthält eine mit Filterkerzen bestückte,
zu 5-6% durchbrochene Bodenplatte. Das als Träger
der Pilze fungierende Füllmaterial hat eine Teilchengröße
von 4-6 mm und ist in einer 0,8-1,5 m dicken
Schicht angeordnet. Als Träger kommen natürliche oder
synthetische aktive Träger (z. B. zeolithhaltiges
Gestein) in Frage. Die Vorrichtung weist ferner eine
Chlorgasdosiervorrichtung veränderlicher Leistung
(zum Beispiel Typ ADVENCE), eine Chemikaliendosiervorrichtung
5, einen für 15-20 Minuten Verweilzeit
dimensionierten, mit einem langsamen Rührer versehenen
Flockulator 6, einen Nachabscheider, ebenfalls System
Dortmund, mit Platteneinsätzen, senkrecht durchströmt,
und ein Filter 8 auf. Das Filter 8 ist ein offener oder
geschlossener zylindrischer Behälter mit gewölbtem Boden;
oben und unten sind Anschlußstutzen vorgesehen. Der
Behälter enthält eine mit Filterkerzen bestückte, zu
5-6% durchbrochene Bodenplatte. Die Füllung des Filters
ist Filtersand in ein oder zwei Schichten, mit einer
Teilchengröße von 0,8-1,2 beziehungsweise 1-2 mm, die
nächste Schicht ist Steinkohle der Teilchengröße 2-3
beziehungsweise 3-5 mm. Die Gesamtdicke beträgt 1,5 m
(1 m Sand und 0,5 m Kohle). An das Filter 8 schließt sich
ein ebenso wie dieses aufgebauter, zweckmäßig mit
Filtrasorb gefüllter Aktivkohleadsorber 9 an. Schließlich
besitzt die Vorrichtung noch eine Chlorgasdosiervorrichtung
10 veränderlicher Leistung, zweckmäßig Typ
ADVANCE.
Die Effektivität des Verfahrens wurde mit einer
auf dem erfindungsgemäßen Prinzip beruhenden Laborvorrichtung
unter Verwendung von Klinoptilolith geprüft.
In einem Modellversuch wurde die Restkonzentration an
Nitrat als Funktion der im biologischen Reaktor eingehaltenen
Verweilzeit bestimmt. Dabei wurde folgendes Ergebnis
erhalten.
Verweilzeit (min) | |
Nitratrestkonzentration (mg/l) | |
12 | |
227 | |
30 | 180 |
70 | 80 |
80 | 30 |
Für die gegebene Anfangskonzentration an Nitrat
ist demnach eine Verweilzeit von 1½ Stunden erforderlich,
um die Nitratkonzentration unter den Grenzwert
der Zulässigkeit zu drücken.
Ferner wurde untersucht, in welchem Maße die anfängliche
Nitratkonzentration die Effektivität der Entfernung
beeinflußt. Damit die Menge des Restnitrates auch
im Falle niedriger Konzentrationen gemessen werden kann,
wurde eine Durchflußzeit von 20 Minuten eingehalten.
Man erhielt folgende Ergebnisse.
Anfangskonzentration an Nitrat (mg/l) | |
Restkonzentration an Nitrat (mg/l) | |
360 | |
187 | |
214 | 97 |
143 | 55 |
72 | 20 |
In Ungarn liegt die Nitratkonzentration des Wassers
für die Trinkwasseraufbereitung im allgemeinen um 150
mg/l, d. h., mittels 30-40 Minuten Verweilzeit im biologischen
Reaktor kann die Nitratkonzentration auf einen
zulässigen Wert vermindert werden.
Die Ergebnisse wurden mit den Ergebnissen der in
Dörtendorf (DDR) arbeitenden biologischen Denitrifikationsstation
verglichen. In dieser Station wird das
Nitrat mit Bakterien unter anaeroben Bedingungen denitrifiziert.
Bei Ausgangskonzentrationen von 44-130 mg/l
Nitrat sind zur 95%igen Entfernung des Nitrates Verweilzeiten
von 50-1000 Minuten erforderlich (Dr. Lajos
Bulkay, Cyörgy Mucsy: Beszámoló jelent´s NDK-beli
konzultációról ´s tanulmányutról, VITUKI, 1979 (= Bericht
über die Konsultationen und über die Studienreise in
die DDR). Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind im Falle einer dreimal so großen Ausgangskonzentration
an Nitrat zu dessen 95%iger Entfernung
nur Verweilzeiten von 90 Minuten erforderlich.
Versuchsergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäß
zusammengestellte biologische Filter auch im Falle
größerer Nitratkonzentrationen als die untersuchten
effektiv ist. Die Kapazität des Filters hängt von der
Verweilzeit und der anfänglichen Nitratkonzentration ab.
Das in Ungarn der Trinkwasseraufbereitung zugeführte
Wasser enthält im allgemeinen höchstens 10 mg/l Ammoniak.
Folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen der
Verweilzeit und dem Restammoniakgehalt.
Verweilzeit (min) | |
Restkonzentration an Ammoniak (mg/l) | |
13 | |
0,70 | |
28 | 0,20 |
53 | 0,05 |
96 | 0,00 |
Diese Daten zeigen, daß bei einer Verweilzeit von
13 Minuten der Ammoniakgehalt des Wassers unter die zulässige
Höchstgrenze (1 mg/l) absinkt.
Die Vorteile der Erfindung können wie folgt zusammengefaßt
werden:
- - Verglichen mit anderen Verfahren ist die Kapazität zum Entfernen von Ammoniak und/oder Nitrat groß, d. h., innerhalb kurzer Einwirkungszeit können große Mengen Ammoniak und/oder Nitrat entfernt werden;
- - die Betriebskosten sind gering;
- - die Entfernung des Ammoniaks und/oder Nitrats erfolgt unter aeroben Bedingungen, d. h., es entstehen keine gesundheitsschädlichen, reduzierten organischen Stoffe;
- - der Überschuß der im Reaktor wachsenden Pilze kann zum Beispiel in der Tierzucht als Eiweißquelle verwendet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Entfernung von Ammoniak und/oder
Nitrat aus Oberflächengewässeren und unterirdischen Gewässern,
dadurch gekennzeichnet, daß
man in einen mit körnigen Teilchen gefüllten Reaktor
(3) eine Kultur von für Menschen apathogenen Pilzen
niederer Ordnung (zum Beispiel Aspergillus niger,
Aspergillus oryze) einbringt und dort unter Gewährleistung
der unentbehrlichen Nährstoffe (z. B. Kohlenstoff,
Phosphor) unter aeroben Bedingungen hält, das zu reinigende
Wasser notwendigenfalls nach Vorreinigung in
einem Absetzbehälter (1) durch den biologischen Reaktor
(3) leitet, den Schwebstoffgehalt des Wassers in einem
Abscheider (7) und einem Filter (8) und die gelösten
organischen Stoffe in einem Aktivkohleadsorber (9) entfernt
und das gereinigte Wasser desinfiziert (zum
Beispiel chlort).
2. Verfahren zur Entfernung von Ammoniak und/oder
Nitrat aus Abwässern (rohen und gereinigten), dadurch
gekennzeichnet, daß man in einen mit körnigen
Teilchen gefüllten biologischen Reaktor (3) eine
Kultur von für Menschen apathogenen Pilzen niederer
Ordnung einbringt und unter aeroben Bedingungen hält,
das zu reinigende Wasser notwendigerweise in einem
Vorabscheider (1) durch Absetzen reinigt, dann durch
den biologischen Reaktor (3) leitet und anschließend
den Schwebestoffgehalt in einem Abscheider (7) entfernt
und das Wasser notwendigenfalls desinfiziert.
3. Vorrichtung zur Entfernung des Ammoniak- und/oder
Nitratgehaltes von Oberflächenwässern, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Vorabscheider (1),
eine Chemikaliendosieranlage (2), einen mit körnigen
Teilchen gefüllten, mit einem Siebboden versehenen
biologischen Reaktor (3), eine Chlorgasdosiervorrichtung
(4), eine weitere Chemikaliendosieranlage (5),
einen Flockulator (6), einen Nachabscheider (7), ein
Filter (8), einen Aktivkohleadsorber (9) und eine
Desinfizierstation (z. B. Chlordosiervorrichtung) (10)
aufweist.
4. Vorrichtung zur Entfernung des Ammoniak- und/oder
Nitratgehaltes von unterirdischen Gewässern (Grundwasser
und Tiefwasser), dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Chemikaliendosiervorrichtung (2), einen mit
körnigen Teilchen gefüllten, mit einem Siebboden versehenen
biologischen Reaktor (3), eine Chlorgasdosiervorrichtung
(4), eine weitere Chemikaliendosiervorrichtung
(5), einen Flockulator (6), einen Abscheider (7),
ein Filter (8), einen Aktivkohleadsorber (9) und eine
Desinfizierstation (z. B. Chlordosiervorrichtung) (10)
aufweist.
5. Vorrichtung zur Entfernung des Ammoniak- und/oder
Nitratgehaltes von Abwässern, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen mit körnigen Teilchen
gefüllten, mit einem Siebboden versehenen biologischen
Reaktor (3), einen Abscheider (7) und eine Desinfizierstation
(zum Beispiel Chlordosiervorrichtung) (10) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843411278 DE3411278A1 (de) | 1984-03-27 | 1984-03-27 | Verfahren und vorrichtung zum entfernen des ammoniak- und/oder nitratgehaltes von waessern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843411278 DE3411278A1 (de) | 1984-03-27 | 1984-03-27 | Verfahren und vorrichtung zum entfernen des ammoniak- und/oder nitratgehaltes von waessern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3411278A1 DE3411278A1 (de) | 1985-10-10 |
DE3411278C2 true DE3411278C2 (de) | 1993-01-14 |
Family
ID=6231771
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843411278 Granted DE3411278A1 (de) | 1984-03-27 | 1984-03-27 | Verfahren und vorrichtung zum entfernen des ammoniak- und/oder nitratgehaltes von waessern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3411278A1 (de) |
-
1984
- 1984-03-27 DE DE19843411278 patent/DE3411278A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3411278A1 (de) | 1985-10-10 |
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