DE3513943C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/02—Treating gases
-
- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/04—Treating liquids
- G21F9/06—Processing
- G21F9/12—Processing by absorption; by adsorption; by ion-exchange
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen radio
aktiver Isotope in elementarer oder chemisch gebundener Form
aus Flüssigkeiten oder Gasen.
Die Abtrennung radioaktiver, anorganischer oder organischer
Wasserinhaltsstoffe erfolgt in der Regel mit Ionenaustau
schern (OE-Z.: "Isotopenpraxis, 12. Jhrg., Heft 7, August 1976, S. 285-287) oder Absorbentien, die Abtrennung radioaktiver Gas
inhaltsstoffe durch Filtration oder Absorption der Schad
stoffe in Lösungen. Die radioaktiven Inhalts
stoffe sind meistens in sehr geringer Konzentration in der
Flüssigkeit oder im Gas enthalten; ihre quantitative Ab
trennung ist daher besonders problematisch.
Die radioaktiven Stoffe sollen soweit entfernt werden, daß
die verbleibenden radioaktiven Konzentrationen den gesetz
lichen Emissionsgrenzwerten genügen, eine direkte Einleitung
in das öffentliche Abwassersystem oder in die Atmosphäre
also möglich wird. Als Grenzwerte gelten in diesem Zusammen
hang die in der Strahlenschutzverordnung festgelegten Kon
zentrationen. Für radioaktives Jod (125J) wurde z. B. ein
oberster Konzentrationswert von 7,7 · 10-12 ppm (mg/l) im
Abwasser festgelegt.
Für die Behandlung bieten sich Ionenaustauscher oder Adsor
bentien an.
Beim Ionenaustausch werden Ionen, die an der festen Phase
des Austauschers angereichert sind, gegen Ionen aus der
Flüssigkeit ausgetauscht.
Bei der Adsorption werden sowohl molekular gelöste als auch
dispergierte oder emulgierte organischeVerbindungen aus dem
Abwasser oder nicht inerte Gasanteile und Stäube aus dem Ab
gas an der Oberfläche von porösen Feststoffen angelagert und
angereichert. Als Ionenaustauscher können natürliche Minera
lien, anorganische Stoffe (z. B. Zeolithe) oder organische
Harze verwendet werden; als Adsorbentien werden meistens
Aktivkohle, Aluminiumoxid oder synthetische Polymere ver
wendet. Sowohl bei den Ionenaustauschern als auch bei den
Adsorbentien bestimmt die Gleichgewichtslage zwischen dem
abzureichernden Fluid und den Sorbentien den mehr oder
weniger nutzbaren Anteil der stoffspezifischen maximalen
Kapazität. Für verschwindend geringe Konzentrationen der
Inhaltsstoffe liegt das Gleichgewicht im Bereich kleiner
Beladungskapazitäten, also im Bereich des Anstiegs der
Gleichgewichtsisothermen. Eine direkte quantitative
Abreicherung der Fluidinhaltsstoffe ist in solchen Fällen
kaum möglich.
Aus der DE-AS 12 18 964 ist ein Verfahren zum Abtrennen
radioaktiver Ionen aus ihren Lösungen bekannt, bei dem die
Lösung durch eine auf einen Filter aufgebrachte Schicht
eines schwer löslichen Stoffes mit Ionenbindung, der als
Gitterbaustein ein inaktives Isotop des abzutrennenden
Radionukleids enthält und dessen Belegung die spezifische
Kapazität nicht übersteigt, filtriert wird. Der auf dem
Filter als kristalline Schicht aufgetragene schwer lösliche
Stoff bewirkt, inaktive Isotope aus der Kristallstruktur
gegen aktive Isotope aus der Lösung auszutauschen und
dadurch Radionukleide aus Flüssigkeiten abzureichern. Die
hierbei für den Isotopenaustausch vorgesehene kristalline
Schicht hat zur Aufnahme der Radio
nukleide eine spezifische Kapazität und wird dadurch ver
braucht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, um
neben schwer löslichen auch nicht schwer lösliche radio
aktive Inhaltsstoffe, insbesondere solche, die in sehr
geringen Konzentrationen vorliegen, nahezu vollständig
aus Flüssigkeiten oder Gasen abzutrennen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die nichtradio
aktiven Isotope müssen dabei entweder in einem ausreichend
raschen Austauschgleichgewicht in die Verbindung des abzu
trennenden Isotops eingebaut werden oder von vornherein in
der gleichen chemisch gebundenen Form vorliegen, wie die
radioaktiven Inhaltsstoffe. Im ersten Fall wird das radio
aktive Isotop aus seiner ursprünglichen Verbindung in die
des zugesetzten nichtradioaktiven Isotops gemäß dem rela
tiven Mengenverhältnis beider Verbindungen überführt. Dabei
wird die Verbindung des nichtradioaktiven Isotops unter dem
Gesichtspunkt der leichten Abtrennbarkeit aus dem zu ent
sorgenden Fluid ausgewählt. Im letzteren Falle wird die
Gesamtkonzentration der Substanz, die das radioaktive
Isotop enthält, mit Fluid erhöht. Trennt man jetzt die be
sagte Substanz mit den erwähnten Trennverfahren aus dem
Fluid ab, so ergibt sich eine Restkonzentration der abzu
trennenden Substanz, die genau so groß ist, wie bei einer
Abreicherung ohne den erfindungsgemäßen Zusatz. Da die
Restmenge der abzutrennenden Substanz jedoch das radioaktive
und das nichtradioaktive Isotop wegen deren chemischer Iden
tität in demjenigen Mengenverhältnis enthält, das vor der
Abtrennung eingestellt wurde, kann bei n-fachem Überschuß
der Substanzmenge, die das nichtradioaktive Isotop enthält,
eine n-fache Abreicherung des radioaktiven Isotops gegenüber
der Abreicherung ohne den erfindungsgemäßen Zusatz unter
sonst gleichen Trennbedingungen erreicht werden. Das erfin
dungsgemäße Verfahren bietet besonders dann Vorteile, wenn
die Verbindung des radioaktiven Isotops in sehr geringer
Konzentration vorliegt, da dann eine Abreicherung nur durch
Ionenaustausch oder Adsorption nahezu wirkungslos bleibt,
während gleichzeitig bereits durch geringe Zugabe von Ver
bindungen des nichtradioaktiven Isotops ein großer Über
schuß der nichtradioaktiven über das radioaktive Isotop
eingestellt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders dann von Be
deutung, wenn neben der Substanz, die das radioaktive Isotop
enthält, eine große Überschußmenge einer anderen chemischen
Spezies im Fluid enthalten ist, die jedoch gleichfalls vom
Sorbens abgereichert wird und in Konkurrenz mit der radio
aktiven Substanz steht. Durch den erfindungsgemäßen Zusatz
nichtradioaktiver Isotope in der gleichen chemisch gebunde
nen Form wie die radioaktiven Isotope wird durch Veränderung
der relativen Menge die Konkurrenzreaktion zurückgedrängt,
so daß eine quantitative Abreicherung der aktiven Isotope
möglich wird.
Die Sorbenseigenschaft, sowie die chemische Natur und die
Konzentration aller Inhaltsstoffe in der Flüssigkeit oder
im Gas bestimmen die Lage des Gleichgewichts. Die sorbens
spezifische Belastung mit Fluid bestimmt die Kinetik der
Abreicherung an radioaktiven und nichtradioaktiven Stoffen.
Durch die Zugabe von nichtradioaktiven Isotopen, die in
ihrer chemisch gebundenen Form den bereits im Fluid ent
haltenen radioaktiven Inhaltsstoffen entsprechen, wird die
Gesamtkonzentration an Inhaltsstoffen erhöht und eine
günstigere Gleichgewichtslage zwischen Sorbens und Fluid
erzielt. Das so aufkonzentrierte Gas oder die Flüssig
keit wird über eine mit Sorbens gefüllte Säule geführt.
Dabei stellt sich an der Beladungsfront ein Verteilungs
gleichgewicht ein. Das Verhältnis von adsorbierten zu noch
im Fluid enthaltenen Stoffen ist dort konstant; radioaktive
und nicht radioaktive Inhaltsstoffe werden in dem Verhältnis
angereichert, das durch die Menge der erfindungsgemäßen Zu
gabe des nichtradioaktiven Isotops eingestellt werden kann.
Reicht der so erzielte Abtrennungsgrad an radioaktiven Stof
fen nicht aus, können die einzelnen Verfahrensschritte (Zu
dosierung von nichtradioaktiven Substanzen, erneuter Säulen
durchlauf) beliebig oft wiederholt werden. Durch geschickte
Wahl der chemischen Natur an zugesetzten nichtradioaktiven
Substanzen, z. B. basisch oder sauer bei Trennungen in Ab
wässern, polar oder unpolar bei Abreicherungen in Abgasen,
läßt sich eine für die Lage des Gleichgewichts günstige
chemische Umgebung im zu reinigenden Fluid einstellen. Vor
ausgesetzt, die nutzbare Sorptionskapazität des Sorbens ist
nicht erschöpft, können durch dieses Verfahren geringste
Spuren an radioaktiven Inhaltsstoffen aus Abwässern und Ab
gasen entfernt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Abtrennen radioaktiver Isotope in elemen
tarer oder chemisch gebundener Form aus Flüssigkeiten
oder Gasen, dadurch gekennzeich
net, daß die radioaktiven Isotope durch Kontaktie
rung mit einem oberflächenaktiven Feststoff nach Zusatz
nichtradioaktiver Isotope des gleiche chemischen Elements in einer Menge, die ein Vielfaches der
Menge der radioaktiven Isotope darstellt durch Adsorption, insbesondere Ionenaustausch,
nahezu vollständig abgetrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Fluid Stoffe zugesetzt werden,
die den pH-Wert der Flüssigkeit oder die Zusammensetzung
des Gases in eine für die Abtrennung günstige Richtung
ändern.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fluid bei Bedarf mehrfach mit den
nichtradioaktiven Isotopen versetzt und
mit dem oberflächenaktiven Feststoff kontaktiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als oberflächenaktive Feststoffe natürliche Mineralien,
anorganische Stoffe, beispielsweise Zeolithe, oder
organische Harze verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als oberflächenaktive Feststoffe Aktivkohle, Aluminium
oxid oder synthetische Polymere verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853513943 DE3513943A1 (de) | 1985-04-18 | 1985-04-18 | Verfahren zur verbesserung der abtrennwirkung beim abtrennen radioaktiver isotope in elementarer oder chemisch gebundener form aus fluessigkeiten und gasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853513943 DE3513943A1 (de) | 1985-04-18 | 1985-04-18 | Verfahren zur verbesserung der abtrennwirkung beim abtrennen radioaktiver isotope in elementarer oder chemisch gebundener form aus fluessigkeiten und gasen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3513943A1 DE3513943A1 (de) | 1986-10-23 |
DE3513943C2 true DE3513943C2 (de) | 1989-06-01 |
Family
ID=6268414
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853513943 Granted DE3513943A1 (de) | 1985-04-18 | 1985-04-18 | Verfahren zur verbesserung der abtrennwirkung beim abtrennen radioaktiver isotope in elementarer oder chemisch gebundener form aus fluessigkeiten und gasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3513943A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3644396C1 (de) * | 1986-12-24 | 1988-02-11 | Martin Ganter | Verfahren zur Dekontamination radioaktiv belasteter Fluessigkeiten |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB985400A (en) * | 1960-12-30 | 1965-03-10 | Atomic Energy Authority Uk | Improvements in or relating to radioactive materials extraction processes |
DE1218964B (de) * | 1963-03-20 | 1966-06-08 | Heinz Riesenhuber Dr | Abtrennung radioaktiver Ionen aus ihren Loesungen |
DE1564656A1 (de) * | 1966-07-11 | 1970-02-12 | Sartorius Membranfilter Gmbh | Verfahren zur Dekontaminierung von Fluessigkeiten,die radioaktive Ionen enthalten |
DE2745544A1 (de) * | 1977-10-10 | 1979-04-12 | Kraftwerk Union Ag | Verfahren zur reinigung von radioaktiv kontaminierten abwaessern |
-
1985
- 1985-04-18 DE DE19853513943 patent/DE3513943A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3513943A1 (de) | 1986-10-23 |
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Legal Events
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