DE809811C - Verfahren zur Herstellung eines Aminoguanidinsalzes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Aminoguanidinsalzes

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DE809811C
DE809811C DEP328A DEP0000328A DE809811C DE 809811 C DE809811 C DE 809811C DE P328 A DEP328 A DE P328A DE P0000328 A DEP0000328 A DE P0000328A DE 809811 C DE809811 C DE 809811C
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DE
Germany
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aminoguanidine
zinc
solution
sulfate
sludge
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Expired
Application number
DEP328A
Other languages
English (en)
Inventor
George Reid Campbell
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C281/00Derivatives of carbonic acid containing functional groups covered by groups C07C269/00 - C07C279/00 in which at least one nitrogen atom of these functional groups is further bound to another nitrogen atom not being part of a nitro or nitroso group
    • C07C281/16Compounds containing any of the groups, e.g. aminoguanidine

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Aminoguanidinsalzes Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Aminoguanidinsalzes aus Nitroguanidin.
  • Aminoguanidin, und zwar gewöhnlich ein Salz desselben, kann durch die Reduktion von Nitroguanidin, die in zwei Stufen unter Bildung von Nitrosoguanidin als Zwischenprodukt erfolgt, erhalten werden. Das Aminoguanidin wird am besten in Form seines Bicarbonats isoliert, welches eines der in kaltem Wasser am schwersten löslichen Salze des Aminoguanidins ist. Manchmal jedoch wird es in Form von Aminoguanidinsulfat isoliert, welches in Wasser ebenfalls wenig löslich ist. Sowohl Nitroguanidin als auch Aminoguanidin sind stark reaktionsfähige Verbindungen, so daß neben der Bildung von Aminoguanidin gewöhnlich die Bildung einer beträchtlichen Menge Guanidin und ein beträchtlicher Zerfall in gasförmige Produkte einhergeht, wobei die bei der Reduktion erhaltenen Ausbeuten gering sein können und durch die Bedingungen, unter welchen die Reduktion ausgeführt und das Produkt isoliert wird, leicht beeinfluBt werden.
  • Von den in der Literatur beschriebenen Methoden zur Herstellung von Aminoguanidin aus Nitroguanidin können diejenigen der Reduktion mit Zinkstaub in Eisessig, die Reduktion mit Zinkstaub in Gegenwart wäßriger Lösungen von Zinkacetat und anderer Metallacetate oder von Ammoniumacetat, gewünschtenfalls in Gegenwart von Metallsalzen mit katalytischer Wirkung, die elektrolytische Reduktion, die Reduktion mit Natriumamalgam in Gegenwart von flüssigem Ammoniak und Ammoniumchlorid und endlich die katalytische Reduktion mit Wasserstoff unter Druck in einem geeigneten Lösungsmittel in Gegenwart eines Nickel- oder Platinoxydkatalysators genannt werden. Keine der bisher beschriebenen Verfahren ist jedoch zweckmäßig und wirtschaftlich genug, wie dies für deren Ausführung in industriellem Maßstab erwünscht wäre.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung zur Herstellung eines Aminoguanidinsalzes ist dadurch gekennzeichnet, daß man allmählich Zink in eine Suspension von Nitroguanidin in einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat einträgt, eine etwa 30' C nicht übersteigende Reaktionstemperatur einhält und den während der Reaktion gebildeten Schlamm mechanisch von der erhaltenen Lösung des Aminoguanidinsulfats abtrennt.
  • Das auf diese Weise gebildete Aminoguanidinsalz kann beispielsweise als Aminoguanidinsulfat aus der erhaltenen Lösung isoliert werden. Es wird jedoch bevorzugterweise in Arninoguanidinbicarbonat übergeführt, welches viel leichter zu isolieren ist, da es viel unlöslicher ist als das Sulfat: Die Reduktion des Nitroguanidins wird als beendet betrachtet, wenn die Anwesenheit von Nitrosoguanidin, welches im Verlaufe des erfindungsgemäßen Verfahrens als Zwischenprodukt gebildet wird, in einer Probe nicht mehr festgestellt werden kann, d. h. wenn bei Zugabe von Ferrosulfat und Natriumhydroxyd keine rote oder violette Färbung mehr auftritt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das pH des Reaktionsgemisches, welches infolge der Bildung von Aminoguanidin und Ammoniak die Neigung hat, im Verlaufe der Reduktion zu steigen, bei etwa 7,5 gehalten, indem man in' dem Maße, wie die Reduktion fortschreitet, allmählich eine Säure, beispielsweise Schwefelsäure, zugibt. Dadurch wird eine Erhöhung der Menge des Zinkschlamms und eine Verminderung der Konzentration der im Reaktionsgemisch nach Beendigung der Reduktion vorhandenen gelösten Zinkprodukte, wie z. B. Ammoniumzinkat, erzielt, wodurch die Gewinnung eines durch Zinkverbindungen nicht verunreinigten Aminoguanidinsalzes aus der Lösung, aus welcher der Schlamm mechanisch entfernt worden ist, erleichtert wird.
  • Man kann jedoch gemäß einer anderen Ausführungsvariante bzw. zusätzlich die Lösung, aus welcher der Zinkschlamm entfernt worden ist, derart behandeln, daß Aminoguanidinbicarbonat in einem von Verunreinigungen durch Zinkverbindungen, die von irgend-. welchen in der genannten Lösung gelösten Zinkverbindungen abgeleitet sind, freien Zustand ausgefällt wird. Dies wird in der Weise' ausgeführt, daß man der Lösung Ammoniak und ein lösliches Bicarbonat zusetzt, wobei das Ammoniak in einer Menge zur Anwendung gelangt, die zum mindesten genügt, die Fällung irgendwelcher in der Lösung befindlicher Zinkprodukte in Form eines basischen Zinkcarbonats bei der nachträglichen Zugabe des löslichen Bicarbonats zu verhindern.
  • Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nur ein geringer Überschuß an Zink erforderlich. Es wird bevorzugterweise Zinkstaub oder eine andere pulverige Form des Zinks verwendet. Das Ammoniumsulfat ist bevorzugterweise in einer der Zinkmenge chemisch ungefähr äquivalenten Menge anzuwenden. Die Temperatur, bei welcher die Reduktion durchgeführt wird, sollte bevorzugterweise 25' C nicht übersteigen und kann gewünschtenfalls beträchtlich tiefer liegen. Der Zinkschlamm hält einen Teil der Aminoguanidinsulfatlösung zurück, und zwar in einer Menge bis zu io°/o. Es ist deshalb zweckmäßig, diesen Schlamm mit kaltem Wasser auszuwaschen und die Waschwässer bei der Herstellung der Nitroguanidinsuspension für eine weitere Operation zu verwenden.
  • Die Ausbeuten des gemäß des Verfahrens der Erfindung erhaltenen Aminoguanidinbicarbonats liegen zwischen etwa 75 bis 8o°/, der theoretischen Mengen. Das Produkt kann in einem von Verunreinigungen durch Zinkverbindungen praktisch freien Zustand erhalten werden. Das Verfahren ist in der Ausführung einfach und zweckmäßig, da keine teure Apparatur oder ungewöhnliche bzw. teure Reagenzien dazu erforderlich sind und man mit einem äußerst sparsamen Verbrauch der verwendeten Reagenzien au@-kommt.
  • Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen, in welchen Teile Gewichtsteile sind, erläutert. Beispiel i Man läßt 96 Teile Zinkstaub mit einem Gehalt von 9o°/,) Zink (3,3 M01) im Verlaufe von i bis il/, Stunden in langsamem Strom in eine kräftig gerührte Suspension von 42 Teilen Nitroguanidin (i Mol) in einer Lösung von ioo Teilen Ammoniumsulfat (i,8 Mol) und 6oo Teilen Wasser, einschließlich der Waschwässer des oxydierten Zinkschlamms aus einem früheren Ansatz von gleicher Größe, einfließen, während man das Reaktionsgemisch bei einer zwischen 5 und 25' C liegenden Temperatur hält, gewünschtenfalls unter Anwendung einer äußeren Kühlung. Wenn Nitrosoguanidin in einer Probe durch die bei Zugabe von Ferrosulfat und Natriumhydroxyd entstehende rote oder violette Färbung nicht mehr festgestellt werden kann, so kann die Reduktion auf die Aminoguanidinstufe als beendet angesehen werden. Der Zinkschlamm wird abfiltriert und portionenweise mit kaltem Wasser gewaschen, welches später zur Herstellung der Nitroguanidinsuspension für einen folgenden Ansatz verwendet wird. 15 Teile Ammoniakflüssigkeit vom spei. Gewicht o,88o und 6o Teile Natriumbicarbonat werden nacheinander dem Filtrat aus dem Schlamm beigemischt. Dabei wird Aminoguanidinbicarbonat in einer Menge von 76 bis 78°/o der theoretischen Ausbeute gefällt. Beispiel e Die Mengen an Zinkstaub, Nitroguanidin, Ammoniumsulfat und Wasser sind die gleichen wie in Beispiel i. Die Reduktion wird in der gleichen Weise ausgeführt, mit der Ausnahme, daß mit dem Eintropfenlassen von 98°/oiger Schwefelsäure in das Reaktionsgemisch begonnen wird, nachdem ein Teil des Zinks eingetragen worden ist, und daß eine Tropfgeschwindigkeit eingehalten wird, bei welcher das pA des Reaktionsgemisches im Verlaufe des Eintragens des restlichen Zinkstaubs ungefähr bei 7,5 gehalten wird. Man filtriert die Suspension nach beendeter Reduktion und wäscht den Zinkschlamm. Die Waschwässer werden weiterverwendet, wie dies in Beispiel r beschrieben ist. Das in der in Beispiel i beschriebenen Weise aus dem Filtrat gefällte Aminoguanidinbicarbonat ist beinahe völlig frei von Zinkverbindungen. Die Ausbeute beträgt 77 bis 79°/o der theoretischen Menge.

Claims (9)

  1. PATEVTAVSPRCCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Aminoguanidinsalzes, dadurch gekennzeichnet, daß allmählich Zink in eine Suspension von Nitroguanidin in einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat eingetragen wird, wobei eine etwa 30' C nicht übersteigende Reaktionstemperatur eingehalten und der während der Reaktion gebildete Schlamm mechanisch von der erhaltenen Lösung des Aminoguanidinsulfats abgetrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Aminoguanidinsalz in Form von Aminoguanidinsulfat aus der erhaltenen Lösung isoliert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Aminoguanidinsalz in,Form von Aminoguanidinbicarbonat aus der erhaltenen Lösung isoliert wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des in der wäßrigen Ammoniumsulfatlösung enthaltenen Ammoniumsulfats der Menge des zugesetzten Zinks chemisch ungefähr äquivalent ist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur 25' C nicht überschreitet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Reaktionsgemisches durch fortgesetztes Eintragen einer Säure im Verlauf der Reaktion bei etwa 7,5 gehalten wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Schwefelsäure verwendet wird. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mach Entfernung des Schlamms aus der Lösung des Aminoguanidinsulfats Ammoniak und ein lösliches Bicarbonat zugesetzt werden, wobei das Ammoniak in einer Menge zur Anwendung gelangt, die zum mindesten ausreicht, die Fällung etwaiger in der Lösung befindlicher Zinkprodukte in Form eines basischen Zinkcarbonats bei der darauffolgenden Zugabe des löslichen Bicarbonats zu verhindern.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung des Ammoniumsulfats mit den beim Waschen des Zinkschlamms mit kaltem Wasser erhaltenen Waschwässern hergestellt wird.
DEP328A 1947-05-21 1948-10-29 Verfahren zur Herstellung eines Aminoguanidinsalzes Expired DE809811C (de)

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