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Kleinbildzusatzeinrichtung für Rollfilmkameras Die Erfindung betrifft
eine Kleinbildzusatzeinrichtung für Rollfilmkameras, die mit selbsttätiger Schaltbegrenzung
des Spulenantriebs durch ein Fihnmeßwerk ausgestattet sind, welches durch eine auf
den Film aufliegende Meßwalze betätigt wird.
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Dabei liegt die Meßwalze auf dem Filmwickel der Filmaufwickelspule
auf, so daß Schaltdifferenzen durch den variablen Filmwickeldurchmesser vermieden
werden.
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Bei Beschickung derartiger Kameras mit Kleinbildfilmen mußte dieses
Meßwerk außer Wirkung gesetzt werden, da es sich auf die Bildlänge des normalen
Rollfilms bezog, und es wurde daher beispielsweise durch Auswechslung der Kamerarückwand
ein gesondertes Filmzähl- und Meßwerk angebracht, welches etwa durch eine in die
Filmperforation eingreifende Zahntrommel betätigt wurde. Von diesem gesonderten
Meßwerk aus wurde auch eine gesonderte Filmsperre gesteuert. Erfindungsgemäß wird
die in an sich bekannter Weise gegen die normale Aufwickelspule auswechselbare Kleinbildspule
mit einem dem Normalschaltschritt entsprechenden Antrieb für das normale Meßrad
der Kamera versehen, derart, daß einer Weiterschaltung des Films um eine Kleinbildlänge
eine Weiterschaltung des Normalmeßwerks der Kamera um eine Normalbildlänge entspricht.
Vorzugsweise ist die einsetzbare Kleinbildspule mit einer Scheibe versehen, deren
Umfangsweg der Normalbildlänge bei Aufspulung einer Kleinbildlänge entspricht. In
einer weiteren Ausführungsform ist diese Antriebsscheibe mit veränderbarem Umfang
versehen, und zwar vorzugsweise durch Anordnung von zwei selbsttätig gegenseitig
verdrehbaren Kurvenscheiben, derart, daß ihr wirksamer Umfang entsprechend der Zunahme
des Filmwickeldurchmessers sich stetig oder absatzweise verändert. Vorzugsweise
erfolgt die gegenseitige Verdrehung der Kurvenscheiben durch ein Schrittschaltwerk,
welches
bei jeder Umdrehung durch einen Anschlag der Kamera oder durch das Meßrad betätigt
wird.
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Auf diese Weise wird das Verhältnis zwischen Filmwickeldurchmesser
und dem Durchmesser der Antriebsscheibe für das Kamerameßrad konstant gehalten,
so daß jeweils beim Weiterschalten um eine Kleinbildlänge, beispielsweise 36 mm,
das Schaltwerk der Kamera genau so betätigt wird, als wenn jeweils eine normale
Bildlänge, beispielsweise 6o mm, des der Kamera üblicherweise zugeordneten Rollfilms
weitergeschaltet worden wäre. Um daher mit einer Rollfilmkamera an Stelle des Normalformats
Kleinbildaufnahmen zu machen, ist es lediglich erforderlich, die erfindungsgemäße
Kleinbildaufwickelspule sowie gegebenenfalls eine Bildfeldmaske einzusetzen, worauf
dann die Kamera in der üblichen Weise wie bei dem Normalfilm unter normaler Weiterverwendung
des bisherigen Kamera-Schalt- und Zählwerks gehandhabt werden kann. Lediglich bei
Verwendung eines Kleinfilms mit höherer Bildzahl, als sie bisher der normale Rollfilm
aufwies, also beispielsweise 36 Aufnahmen statt 12, ist es notwendig; nach der 12.
Aufnahme das Zählwerk auf i zurückzustellen und gegebenenfalls auch nach der 24.
Aufnahme, um dann das zweite bzw. dritte Dutzend Aufnahmen durchzuführen.
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Bei Verwendung von Kleinbildfilmen mit geringer Bildzahl, also beispielsweise-
gleicher Bildzahl wie beim normalen Rollfilm, kann notfalls auf einen besonderen
Schaltlängenausgleich, d. h. auf eine Antriebsscheibe mit veränderbarem Umfang verzichtet
werden, da die hier auftretenden Durchmesserunterschiede nur geringfügig sind.
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Auch ist es möglich, für eine Kamera, die von vornherein sowohl für
normale Rollfilme als auch zur Verwendung mit Kleinbildfilmen konstruiert ist, eine
Kleinbildspule mit fester Antriebsscheibe vorzusehen und den Schaltlängenausgleich
im Bildzählwerk vorzunehmen, d. h. durch eine entsprechende Kastenteilung des Schaltbegrenzungswerkes.
Ebenso ist es möglich, ein gesondert einschaltbares Zusatzzählwerk vorzusehen, welches
eine durchlaufende Zählung der gesamten Kleinbildzahl ermöglicht.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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In Abb. i ist die übliche große Rollfilmspule i strichpunktiert dargestellt.
Die Kamera enthält ein Meßrad 2, welches kardanisch aufgehängt ist und auf dem Umfang
des Filmwickels federnd aufliegt, so daß jeweils die. genaue aufgespulte Filmlänge
gemessen wird. Die Spule i ist mit dem Kameraschaltwerk gekuppelt, welches nach
Fortschaltung um eine Bildhöhe vom Meßrad 2 aus über eine an sich bekannte Meßvorrichtung
gesperrt wird. Die Sperre wird jeweils durch ein besonderes Betätigungsglied oder
durch den Verschlußauslöser aufgehoben, worauf der nächste Filmabschnitt aufgespult
werden kann. An Stelle dieser normalen Rollfihnspule ist nun eine erfindungsgemäße
Kleinbildspule 3 in die Kamera einsetzbar. Diese Spule besitzt Verlängerungsansätze
4 und 5 mit einer Bohrung 6 bzw. einer Mitnehmerbohrung 7, und zwar derart, daß
die Gesamtlänge dieser Kleinbildspule und die Abmessungen der Bohrungen 6 und 7
mit denen der Normalfilmspule i übereinstimmen. Erfindungsgemäß ist diese Kleinbildspule
mit einer festen Scheibe 8 versehen, welche bei vorschriftsmäßig eingesetzter Spule
genau unter dem Meßrad 2 liegt, so daß bei Drehung der Spule das Meßrad 2 in der
gleichen Weise betätigt und mitgenommen wird, wie zuvor bei der Normalspule durch
den Filmwickel. Der Durchmesser der Scheibe 8 verhält sich zum Durchmesser der Kleinbildspule
3 wie die Normalbildlänge zu der Kleinbildlänge. Bei Aufwicklung einer Kleinbildlänge
auf die Spule 3 wird daher das Meßrad 2 so betätigt, als ob eine N ormalfilmlänge
aufgewickelt worden wäre.
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Entspricht das Verhältnis der Durchmesser der Scheibe 8 und der Spule
3 beim ersten Bild genau dem angegebenen Längenverhältnis, so wird mit fortschreitender
Bildzahl infolge des stetig zunehmenden Filmwickeldurchmessers der Kleinbildfilm
jeweils um ein Stück mehr weitergeschaltet, als der Bildfeldlänge entspricht. Soweit
es sich um Kleinbildspulen für beispielsweise nur 12 Aufnahmen handelt, kann diese
Tatsache vernachlässigt werden.
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Falls diese Vernachlässigung jedoch unerwünscht oder bei einer höheren
Bildzahl unzweckmäßig ist, kann eine Antriebsscheibenanordnung gemäß Abb. 2 und
3 verwendet werden, bei welchen der wirksame Umfang der Antriebsscheiben mit dem
zunehmenden Filmwickeldurchmesser stetig wächst, so daß dadurch der erforderliche
Schaltlängenausgleich erzielt wird. Der Einfachheit halber ist in den Abb. 2 und
3 nur die auf der Spule angeordnete Antriebsscheibenkonstruktion in Zusammenwirkung
mit dem Meßrad 2 dargestellt. An Stelle der Antriebsscheibe 8 mit gleichmäßigem
Durchmesser befindet sich bei dieser Ausführunpform auf der Spule eine feste Meßscheibe
9, vorzugsweise mit zwei verschiedenen Durchmessern je auf einem Teil des Umfangs,
und zwar derart, daß der wirksame Gesamtumfang dieser Scheibe sich zu dem Umfang
des Filmwickels bei Beginn der Aufspulung bzw. beim ersten Bildfeld wie die entsprechenden
Bildlängen des Normalfilms und des Kleinfilms verhält. Ferner befindet sich auf
der Spule eine zweite Antriebsscheibe io frei drehbar. Diese Antriebsscheibe besitzt
ein Zahnrad ii, in welches ein Kitzel 12 eingreift, das an der Scheibe 9 gelagert
ist und auf einer gemeinsamen Welle mit dem Sternrad 13 auf der Vorderseite sitzt.
Bei Drehung des Zahnrades 13 wird daher die Scheibe io gegenüber der Scheibe 9 verdreht.
Die Scheibe io hat eine entsprechende Gestaltung wie die Scheibe 9 und überdeckt
sich mit dieser in der Anfangsstellung, so daß bei der ersten Umdrehung zunächst
die Scheibe 9 allein auf das Meßrad 2 einwirkt. Auf der Scheibe 9 ist um den Zapfen
14 ein Anker 15 mit den beiden Enden 16 und 17 schwenkbar. Durch eine Haarnadelfeder
18 wird dieser Anker in entgegengesetztem Uhrzeigersinn gespannt, so daß er gegen
den Anschlag i9 der Scheibe 9 gedrückt wird. In dieser Stellung greift der Ansatz
17 in den Bereich des Zahnrades 13, so daß es in der Stellung gemäß Abb. 2 festgehalten
wird. Dabei ragt der Ansatz 16 aus dem Umfang der Scheiben 9, io hervor. Wird nun
die Spule in Pfeilrichtung A gedreht, so wird das Meßrad 2 in Pfeilrichtung B mitgenommen.
In dem
Augenblick, wo die Stellung gemäß Abb. 2 erreicht ist, gleitet
der Ansatz 16 des Ankers 15 unter das Meßrad 2, da dessen Andruckspannung die Spannung
der Haarnadelfeder 18 überwiegt und drückt diesen in die Stellung gemäß Abb.3. Dabei
gleitet der Stift 20 des Armes 16 auf eine Flanke des Sternrades 13 und dreht dieses
etwa um 1/b-Umdrehung in Pfeilrichtung C. Dadurch wird die zweite Scheibe io in
Pfeilrichtung D gegenüber der Scheibe 9 verdreht. Nachdem der Ansatz 16 unter der
Rolle 2 hinweggeglitten ist, schwenkt der Anker 15 unter dem Einfluß der Haarnadelfeder
18 wieder in die Ruhelage gemäß Abb. 2 zurück, wobei der Ansatz 17 das Sternrad
13 um eine weitere l/.-Umdrehung mitnimmt und dann in dieser Stellung verriegelt.
Das Sternrad 13 ist dadurch um 1/4 Umdrehung gedreht. Der größte Durchmesser der
Scheibe io ist etwas kleiner als derjenige der Scheibe 9, so daß während dieses
Vorgangs der Umfang der Scheibe io von dem Meßrad 2 unbeeinflußt geblieben ist.
Bei Weiterdrehung der Spule in Pfeilrichtung A läuft das Meßrad 2 von dem Umfang
der Scheibe 9 auf den Umfang der Scheibe io auf und ist daher gezwungen, sich länger
auf einem größeren Durchmesser der Antriebsscheiben 9, io zu bewegen als zuvor.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Umlauf der Spule, womit sich jedesmal selbsttätig
der gemeinsame Umfang der Antriebsscheiben 9, io um einen gleichen Schritt vergrößert,
bis in der Endstellung beide Scheiben 9 und io sich zu einem vollen Kreis mit dem
Größtdurchmesser ergänzen. Zu diesem Zweck ist bei der dargestellten Ausführungsform
zwischen dem Ritzel 12 und dem Zahnrad ii der Scheibe io beispielsweise ein Übersetzungsverhältnis
von i : z4 vorgesehen, sofern es sich um einen Kleinbildfilm mit 36 Aufnahmen handelt,
entsprechend etwa 28 Filmwindungen. Vorzugsweise ist die Verzahnung des Zahnrades
ii auf einem Segment ausgeschnitten, derart, daß nach vollständigem Durchlauf des
Films die Scheibe io frei drehbar wird und infolgedessen durch Reibung von der Meßrolle
2 in ihre erneute Anfangsstellung mitgenommen wird, in welcher die beiden Scheiben
9 und io sich wieder überdecken. Zur Kontrolle dieser Anfangsstellung ist zweckmäßig
noch ein Fenster 21 in der Scheibe 9 und eine Marke 22 auf der Scheibe io vorgesehen,
die sich bei vorschriftsmäßiger Anfangsstellung beim Neueinsetzen eines Films genau
überdecken müssen.
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Der Erfindungsgegenstand ist an Hand zweier Ausführungsformen beschrieben,
ohne auf diese speziellen Ausführungsformen beschränkt zu sein. Insbesondere ist
es auch möglich, eine andere Schrittschaltung oder kontinuierliche Schaltung zwischen
den beiden gegenseitig verdrehbaren Scheiben 9 und io vorzusehen, wie es auch möglich
ist, andere Umrißformen der Scheiben 9 und io zu verwenden, um den erfindungsgemäßen
Zweck zu erreichen, den Umfang der Antriebsscheibe im gleichen Verhältnis zu dem
zunehmenden Umfang des Filmwickeldurchmessers zu halten.