DE809337C - Glasschmelzbehaelter - Google Patents
GlasschmelzbehaelterInfo
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- DE809337C DE809337C DE1949P0034761 DEP0034761D DE809337C DE 809337 C DE809337 C DE 809337C DE 1949P0034761 DE1949P0034761 DE 1949P0034761 DE P0034761 D DEP0034761 D DE P0034761D DE 809337 C DE809337 C DE 809337C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B5/00—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
- C03B5/16—Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces
- C03B5/167—Means for preventing damage to equipment, e.g. by molten glass, hot gases, batches
- C03B5/1672—Use of materials therefor
- C03B5/1675—Platinum group metals
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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- C03B5/167—Means for preventing damage to equipment, e.g. by molten glass, hot gases, batches
- C03B5/1672—Use of materials therefor
Description
Bei der Herstellung vieler Glassorten, insbesondere optischer Gläser, ist es oft erforderlich, das
Glas längere Zeit in schmelzflüssigem Zustand zu halten. Dabei kann die Temperatur der Glasschmelze,
z. B. bei optischen Gläsern, um 14000 C oder höher, bei anderen Glassorten, z. B. bei
Natriumsilicatglas, über 12000 C, in der Regel um
13000 C liegen. Im Gegensatz zu gewöhnlichem
Glas müssen solche Sondergläser in der Schmelze gerührt werden, um sie homogen und blasenfrei zu
machen.
Bei den genannten hohen Temperaturen lassen sich keramische Werkstoffe weder für das Rührgerät
noch für den Tiegel verwenden, in dem die Glasschmelze behandelt wird. Keramische Werkstoffe
bringen die Gefahr einer Verunreinigung des Glases mit sich und erweichen vielfach in so großer
Hitze. Man pflegt daher das Rührgerät und die Tiegel für optische Gläser aus reinem Platin oder
aus Legierungen von Platin mit Rhodium oder Palladium oder beiden herzustellen. Dabei hat es
sich jedoch gezeigt, daß das Platin oder die Platinlegierungen bei der Temperatur der Glasschmelze
nicht genügend Widerstand gegen Dehnung aufweisen. Bei einer Temperatur um 12000C und der
Beanspruchung des Rührens verformt sich eine Platinrührstange Ieioht infolge Kriechens des
Metalls, während Platintiegel sich schon durch das Gewicht der Glasschmelze ausbauchen. Dieser Nachteil
ließe sich zwar durch entsprechend höhere Wandstärke des Tiegels vermeiden, jedoch würden
die Kosten des Tiegels in diesem Falle außerordentlich hoch werden.
Eine erheblich größere Lebensdauer weisen Geräte (Rührer, Tiegel usw.) auf, die aus einer
starken, nicht kriechenden Grundplatte oder einem solchen Kern mit einer Deckschicht oder Umhüllung
hohen Widerstandes gegen Oxydation und den Angriff geschmolzenen Glases bestehen. Der
Kern gibt dem Verbundwerkstoff genügend mecha-
nische Festigkeit bei hoher Temperatur; er kann aus- Molybdän, Wolfram, einer Molybdän-Wolfram-Legierung
oder sonstigen Metallen oder Metalllegierungen mit guten mechanischen Eigenschaften
bei hohen Temperaturen und einem Erweichungspunkt von mindestens i2oo° C bestehen. Beispielsweise
kann der Kern für ein bei 13000 C zu behandelndes Glas aus einer Nickel-Chrom-Legierung,
insbesondere einer solchen Legierung, die hohe Kriechfestigkeit besitzt, oder einer ähnlichen
Kobalt-Chrom-Legierung bestehen. Die oxydatlons- und glasschmelzfeste Hülle läßt sich beispielsweise
aus einem Metall der Platingruppe oder einer Legierung von zweien oder mehreren solcher Metalle
herstellen. Am besten fertigt man die Deckschicht oder Hülle aus reinem Platin oder einer Legierung
von Platin mit einer geringeren Menge Rhodium oder Palladium oder beider, da diese Werkstoffe
allein bis zu ihrem Schmelzpunkt völlig oxydations-
ao fest bleiben.
Trotz ihrer längeren Lebensdauer gegenüber den allgemein gebräuchlichen Geräten versagen auch
solche Verbundmetallgeräte nach einer gewissen Zeit infolge Korrosion. Das Versagen läßt sich auf
»5 eine Sauerstoffdiffusion durch den Hüllenwerkstoff
zurückführen, da die Hülle mit steigender Temperatur zunehmend gasdurchlässig wird. Es ist aber
auch oder außerdem möglich, daß eine gegenseitige Diffusion des Grund- und des Überzugsmetalls zu
dem Versagen führt, weil dann die Außenfläche der Hülle nicht mehr aus reinem Platin oder einer
reinen Platinlegierung besteht und die Korrosion das Grundmetall oder eine Legierung desselben mit
dem Uberzugsmetall angreifen kann.
Erfindungsgemäß ist die Grundplatte oder der Kern von der Deckschicht oder Hülle durch eine
Zwischenschicht aus inaktivem Werkstoff getrennt, die sowohl die Sauerstoffdiffusion durch die Deckschicht
oder Hülle zur Grundplatte oder zum Kern als auch eine Legierung des Deckmetalls mit dem
Grundmetall bei der Arbeitstemperatur verhindert. DieReaktionsträgheit des Zwischen schichtwerkstoff s
muß dabei in seinem Widerstand gegen physikalische oder chemische Veränderungen, z. B. beginnende
Verschmelzung, bei der Arbeitstemperatur sowie in seiner chemischen Indifferenz gegenüber
dem Grund- und dem Deckmetall sowie gegenüber Sauerstoff bei dessen Diffusion durch das
Deckmetall liegen.
Naturgemäß empfiehlt es sich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, die Deckschicht oder Hülle so
dünn wie möglich zu halten. Beim Fehlen einer Zwischenschicht vollzieht sich leicht eine gegenseitige
Diffusion der Metalle bei hohen Temperaturen, welche die Wirkung einer dünnen Hülle
zerstört. Die Zwischenschicht gemäß der Erfindung beseitigt diesen Nachteil. Für diesen Zweck genügt
eine nicht die ganze Fläche des Kerns bedeckende Zwischenschicht.
Die Zwischenschicht kann beispielsweise aus einem Oxyd, wie Thorium-, Zirkon-, Calcium- oder
Aluminiumoxyd, bestehen. Auch Berylliumoxyd hat sich als brauchbar erwiesen. Ferner können dafür
einige Silicate, wieZirkonsilicat, verwendet werden. Zur Herstellung der Zwischenschicht empfiehlt es
sich, den Kern mit einer Metallschicht zu überziehen und diese zu oxydieren. So kann beispielsweise
Aluminium, dessen Oxyd guten Widerstand gegen Sauerstoffdiffusion bietet, galvanisch, im
Schmelzfluß oder durch Spritzen aufgetragen werden. Auf gleiche Weise läßt sich auch ein Chromüberzug
auftragen. Dabei muß der Überzug so dünn wie möglich gehalten werden, da Rückstände nicht
oxydierten Metalls mit der Hülle oder dem Kern Legierungen niedrigeren Schmelzpunktes bilden
oder selbst schmelzen und dadurch ein vorzeitiges Versagen des Verbundwerkstoffs herbeiführen
könnten. Für den Überzug empfiehlt sich eine Stärke von etwa 0,0005 mm oder weniger, während die
Hülle etwa 0,5 mm stark sein kann. Die Oxydation eines Metalls, wie Aluminium, muß sich schnell
vollziehen, um eine Diffusion des Aluminiums in das Kernmetall vor seiner vollständigen Oxydation zu
verhindern.
Eine nicht den ganzen Kern bedeckende Zwischenschicht läßt sich beispielsweise in plastischem Zustand
mit Phenolformaldehydbindung auf den Kern aufbringen, worauf das Phenolformaldehyd abgeflammt und das Oxyd auf den Kern gefrittet wird.
Dieses Verfahren läßt sich wiederholen, um mehrere übereinanderliegende Zwischenschichten mit
entsprechend erhöhtem Widerstand gegen Sauerstoffdiffusion zu erzeugen.
Beispielsweise kann ein Molybdänkern mit einer inaktiven Oxydschicht dadurch überzogen werden,· 9^
daß man 10 Gewichtsteile Aluminiumoxyd mit ι Gewichtsteil eines Phenolformaldehydbindemittels
und Aceton als Lösungsmittel zu einer dünnen Paste verrührt, die auf das Molybdän aufgetragen,
an der Luft 1 Stunde lang getrocknet, bei einer Temperatur von 100 bis 1500 C 2 Stunden
lang in einem Ofen aufgetrocknet und dann mit dem Kern in einen Brennofen gebracht wird, dessen
Temperatur langsam bis auf 1200° C gesteigert wird. Dabei wird in dem Brennofen eine Wasserstoffatmosphäre
aufrechterhalten. Die so entstehende Oxydschicht ist außerordentlich dünn; zweckmäßig
wird eine zweite derartige Schicht auf gleiche Weise
auf dem Molybdänkern erzeugt.
Eine derart hergestellte Rührstange mit einer Oxydzwischenschicht von etwa 0,025 mm Stärke
wies eine mehr als achtfach größere Lebensdauer auf als eine unmittelbar mit Platin bedeckte Molybdänstange.
Dieser Erfolg beruht wahrscheinlich auf der Unterbindung einer Diffusion 'des Molybdäns in
das Platin und des Diffundierens von Sauerstoff nach innen zum Molybdän.
Eine weitere Möglichkeit zur Bildung der inaktiven Zwischenschicht besteht darin, die Oberfläche
des Kerns selbst zu oxydieren. Wenn dieser lao
beispielsweise aus einer Niokel-Chrom-Legierung
besteht, ist durch Hochtemperaturoxydation eine reaktionsträge Oxydschicht zu erzeugen.
Bei der Herstellung beispielsweise einer Verbundstange zum Rühren von optischem Glas kann ein la5
Grundmetallkern mit der Oxvdschicht in eine
röhrenförmige Hülle aus Platin o. dgl. eingesetzt und das offene Ende der Hülle dann geschlossen
werden. Die Stange läßt sich aber auch durch Ziehen eines Verbundwerkstoffes aus Kern-, Zwischenschicht-
und Hüllwerkstoff herstellen.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Glasschmelzbehälter oder -behandlungsgerät aus einer Grundplatte oder ejnem Kern aus einem Metall oder einer Metallegierung mit einem Erweichungspunkt von mindestens I2oo° C und einer Deckschicht oder Hülle aus einem Metall der Platingruppe oder einer Legierung von zweien oder mehreren solcher Metalle, gekennzeichnet durch eine Zwischenschicht aus inaktivem, sowohl die Diffusion von Sauerstoff durch die Deckschicht oder Hülle als auch die Legierung der Grundplatte oder des Kerns mit der Deckschicht oder Hülle ver- ao hinderndem Werkstoff.
- 2. Behälter oder Gerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte oder der Kern aus Molybdän oder Wolfram oder einer Legierung dieser Metalle und die Deck- as schicht oder Hülle aus Platin oder einer Legierung von Platin mit einer geringeren Menge Rhodium oder Palladium oder beider besteht.
- 3. Behälter oder Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus einem Oxyd, z. B. Thorium-, Zirkon-, Calcium- oder Aluminiumoxyd, besteht.
- 4. Verfahren zur Herstellung eines Behälters oder Gerätes nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxyd in plastischem Zustand mittels eines Bindemittels auf die Grundplatte oder den Kern aufgebracht und das Bindemittel darauf durch Abflammen entfernt wird.Q 884 7.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB534448A GB641299A (en) | 1948-02-23 | 1948-02-23 | Improvements relating to composite metal products for use in contact with molten glass |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=9794349
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (5)
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NL (1) | NL76052C (de) |
Families Citing this family (3)
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BE759554A (fr) * | 1969-11-28 | 1971-05-27 | Owens Corning Fiberglass Corp | Appareil pour la formation de fibres de verre et procede de realisationd'un tel appareil |
WO2002044115A2 (de) * | 2000-11-30 | 2002-06-06 | Schott Glas | Beschichtetes metallteil in der glasherstellung |
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- 1948-02-23 GB GB534448A patent/GB641299A/en not_active Expired
-
1949
- 1949-02-21 FR FR980694D patent/FR980694A/fr not_active Expired
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- 1949-02-22 DE DE1949P0034761 patent/DE809337C/de not_active Expired
- 1949-02-23 BE BE487510A patent/BE487510A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB641299A (en) | 1950-08-09 |
NL76052C (nl) | 1954-10-17 |
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FR980694A (fr) | 1951-05-16 |
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