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Verfahren und Riemen zum Schnüren von Schuhen Die Erfindung bezieht
sich auf Schnürschuhe und ein Verfahren zu ihrer Verschnürung, das den Zweck hat,
die Festlegung der erfolgten Schnürung ohne Schlingung eines Knotens oder einer
Schleife zu bewirken.
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Bekanntlich lösen sich beim Gehen auch sorgfältig gebundene Schleifen
häufig nach kurzer Zeit, so daß die Riemen herumbaurneln, die Schnürung sich lockert
und nachgezogen und die Schleife nachgebunden werden muß.
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Zur Beseitigung dieses allgemeinen Übels sind schon die verschiedensten
Vorschläge gemacht worden. Dabei werden zum Teil zusätzliche Hilfsmittel, wie Klammern
u. dgl., verwendet, deren Bedienung nicht immer ganz einfach ist und die das Aussehen
des Fußes beeinträchtigen. Zum anderen Teil verwendet man besonders geartete Schnürriemen,
z. B. solche aus elastischem Werkstoff, die mit Knöpfen o. dgl. an beiden Enden
versehen sind. Diese Ausführungsart verteuert den Schnürriemen und außerdem stellt
sich der Mißstand heraus, daß die einzelnen Schnürlochpaare durch den Zug des Riemens
schräg zur Schuhmittellinie gestellt werden und sich dadurch die beiden Schnürlaschen
des Schuhes gegeneinander unschön versetzen.
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Der gedachte Zweck kann auch ohne besondere Hilfsmittel oder Sonderausführung
des Schnürriemens unter Vermeidung der angeführten Nachteile erreicht werdet), indem
gemäß der Erfindung die Schnürung zu einem Teil von dem untersten Schnürlochpaar
in Richtung auf die oberen Schnürlochpaare erfolgt und alsdann zum anderen Teil,
von den oberen Schnürlochpaaren beginnend, nach unten fortgesetzt wird, wobei der
von oben nach unten
gerichtete Teil der Schnürung so viel Schnürlochpaare
umfaßt, daß das angezogene freie Ende des Schnürriemens ohne Verschleif ung oder
Verknotung festhält.
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Diese Wirkung wird dadurch erzielt, daß die Beanspruchung der Schnürung
auf Lockerung an ihrem oberen Ende erfolgt. Hier kann aber der angezogene Riemen
bei dem erfindungsgemäß geschnürten Schuh nicht nachgeben, weil infolge der zahlreichen
Umschlingungen bis zu seinem-Austritt aus dem letzten Schnürloch ein so großer Gesamtumschlingungswinkel
gewonnen ist, daß die Selbsthemmungsgrenze weit überschritten ist.
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Vorzugsweise wird der Schnürriemen einsträngig verwendet und zu diesem
Zweck an dem einen Ende in an sich bekannter Weise mit einer Verstärkung, einem
Knopf o. dgl., insbesondere in Gestalt eines Scheibchens, versehen und nacheinander
im Zickzack je durch die beiden Schnürlöcher der unteren Schnürlochpaare geschnürt
und alsdann unter den Schnürlöchern von unten durch ein Loch des obersten Schnürlochpaares
gesteckt, um die Zickzackschnürung nach unten bis zur Besetzung aller Schnürlochpaare
fortzuführen.
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Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und den Ansprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine schaubildliche Ansicht eines erfindungsgemäß verschnürten
Schuhes, Fig. 2 eine schematische Darstellung der Schnürung, Fig. 3 eine Ausführungsform
des Schnürriemens und Fig. 4 Seiten- und Oberansicht eines Endes des Schnürriemens
in vergrößertem Maßstabe.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat der mit einer Fädelspitze
i versehene Schnürriemen 2 aus gewöhnlichem flach gewebtem Mako am anderen Ende
eine Verstärkung oder einen Knopf in Form eines flachen kreisrunden Scheibchens
3, das vorzugsweise aus Preßstoff o. dgl. besteht und in das das Ende des Riemens
eingepreßt ist, derart, daß es von dem Rande des Scheibchens abläuft. In der .Mitte
weist das Scheibchen einen rechteckförmigen Schlitz 4 auf, durch den der Riemen
2 in der aus Fig.4 ersichtlichen Weise hindurchgesteckt wird, so daß der Erfolg
erzielt wird, daß das Scheibchen 3 senkrecht zum Riemen zu liegen kommt und ein
großer Teil des Riemenzuges durch die Umschlingung an der Kante des Schlitzes 4
aufgenommen wird und sich nicht auf die Befestigung zwischen dem Scheibchen und
dem Riemenende zu äußern vermag. Ferner bildet der an der Scheibe anliegende Riementeil
5 (Fig. 4) eine Abpolsterung des Scheibchens gegenüber dem Fuß.
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Dieser Riemen wird durch eines der beiden Löcher des untersten Schnürlochpaares,
z. B. durch das Loch 6, von unten und alsdann in der aus Fig. 2 näher ersichtlichen
Reihenfolge durch die anderen Schnürlöcher hindurchgeführt. Der Riemen läuft oberhalb
der beiden Schnürlaschen 7, 8 von dem Loch 6 nach dem Schnürloch 9, dann unterhalb
der Schnürlaschen nach dem Schnürloch io und von da oberhalb der Laschen nach dem
Schnürloch I I. Von hier aus läuft er unterhalb der Schnürlaschen nach einem
Schnürloch 12 des obersten Schnürlochpaares und wird dann über den Schnürlaschen
nach dem Schnürloch 13 geführt und alsdann im Zickzack weiter durch die Schnürlöcher
14 bis i9 gebracht, so daß nunmehr sämtliche Schnürlöcher besetzt sind. Von dem
Schnürloch i9 wird das freie Riemenende nach oben aus der Schuhöffnung herausgeführt,
ohne daß zunächst die einzelnen Umschlingungen zwischen den Schnürlöchern 12 und
i9 angezogen sind.
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Ist der Schuh dann auf den Fuß gebracht, so werden nacheinander die
Riementeile zwischen den Schnürlöchern 12 und i9, von dem obersten Schnürlochpaar
beginnend, so straff angezogen, daß der Fuß richtig im Schuh liegt. Das freie Ende
des Riemens 2 wird dann zwischen das Seitenleder des Schuhes und den Fuß gesteckt.
Der Schuh ist dann fertig geschnürt, und die Schnürung hält ohne jede Verschleifung
oder Verknotung oder ohne das Überschieben eines Knopfes o. dgl. über das freie
Riemenende bei stundenlangem Gehen fest.
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Eine Schrägstellung der Schnürlochpaare mit gleichzeitiger gegenseitiger
Versetzung der Schnürlaschen 7, 8, wie sie bei Gummischnürbändern regelmäßig auftritt,
findet nicht statt, da sich die schrägen Zugbeanspruchungen der unter denSchnürlaschen
7,8
befindlichen Riementeile gegeneinander aufheben.
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Um die Schnürung zu lockern, ist es nur erforderlich, nacheinander,
von den Schnürlöchern i9, 18 beginnend, die zwischen den Schnürlöchern 12 bis i9
liegenden Riementeile durchzuziehen, so daß die beiden Schnürlaschen 7, 8 im oberen
Teil leicht auseinanderbewegt werden können.
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Für die Schnürung kann jeder beliebige normale Schnürriemen aus Mako,
Leder o. dgl. benutzt werden. Gegenüber der normalen Schnürung wird auch der Vorteil
gewonnen, daß die erforderliche Länge des Schnürriemens wesentlich kleiner ist.