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Durchlaufwaage für lose Schüttgüter
I)ie Ernnlung 1 betrifft eine l)urchlaufrvaage
für lose Schüttgüter.
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1 )ie bekannten L)urchlaufwaagen unterscheiden sich von dem Ertindungsgegenstand
grundsätzlich.
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So sintl die bekannten Waagen auf dem Prinzip einer Brückenwaage aufgebaut,
während die Erfindung bezweckt, eine einfache Balkenwaage als Durchlaufwaage zu
verwenden. Bei den bekannten Waagen werden wesentliche Teile der Waage selbstständig
mitgewogen, wodurch die Genauigkeit ungünstig heeinfluRt wird; bei dem Gegenstand
der Erfindung wird nur das Schüttgut gewogen. Ungünstig wirkt sich die Anordnung
des einseitigen Einlaufs und des entgegengesetzt liegendenAuslaufs l>ei den bekannten
Waagen aus; dagegen erfolgt bei dem Erfindungsgegenstand Ein- und Auslauf des Schüttgutes
genau über bzw. unter der Waagebalkenachse, Ein- und Auslauf liegen also genau übereinander.
Diese neue Anordnung vermeidet Erschütterungen auf das Wägesystem durch eventuell
ungleichmäßigen Zu- und Ablauf des Schüttgutes.
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Außerdem läßt sich diese Waage durch diese Anordnung des Ein- und
Auslaufs ohne große Umbauten in vorhandene Förderstränge einbauen. In Verbindung
mit dieser Anordnung ist noch die ausgleichende Wirkung von Bedeutung, die durch
die doppelte Ausnutzung (größere Füllvolumen, größere Meßgenauigkeit) des Trogkettenförderers
durch Hin- und Rückführung des Schüttgutes im Waagebalken erzielt wird. Auch in
dieser doppelten Ausnutzung des Trogkettenförderers auf Hin- und Rückgang ist ein
Merkmal der Erfindung zu sehen.
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Vor allem ist die Durchlaufwaage dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Balkenwaage ausgebildet ist, bei der das Wägegut als loses Schüttgut vermittels
eines Förderers über den einen Hebelarm des Waagebalkens läuft, während dessen anderer
Ilebelarm das Antriebsaggregat für den Förderer und die Lastausgleichsgewichte trägt
bzw. steuert.
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Vorzugsweise dienen beide Trume des Förderers (Hin- und Rücklauf)
zur Förderung des Schüttgutes. Zweckmäßig erfolgt ferner der Schüttgutzufluß oberhalb
der Drehachse bzw. Wiegeschneide des Waagebalkens und der Schüttgutabfluß unterhalb
der Drehachse, d. h. also, daß Zu- und Abfluß des Schüttgutes im Bereich der Drehachse
untereinanderliegen. Das Antriebsaggregat des Förderers ist so angeordnet, daß sich
keine Kräfte, z. B. Drehmoment eines Motors, auf den Wägevorgang auswirken.
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Die Neigung des Waagebalkens wird in bekannter Weise mittels eines
Waagengetriebes und entsprechender Gegengewichte oder eines Hebel systems auf einer
Skala gemessen. Die jeweilige Neigung ergibt proportional der Füllung z. B. eines
Trogkettenförderers das durchlaufende Gewicht und damit die Leistung an. Ein Neigungszeiger
steht mit einer elektrischen Widerstandsspirale in Verbindung, die den jeweiligen
Widerstandswert auf einen elektrischen Umlaufzähler überträgt. An diesem kann das
durchgelaufeneGewicht abgelesen werden.
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In seiner-Anwendbarkeit ist der Erfindungsgegenstand umfassend, einige
Anwendungsmöglichkeiten mögen als Beispiel dienen.
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I. Als Durchlaufwaage, mittels der das Gesamtgewicht einer durchlaufenden
Menge, z. B. Getreide, bestimmt werden kann; 2. als Anzeigegerät für die jeweiligen
Durchflußmengen, z. B. um die augenblickliche Belastung eines Förderstranges unmittelbar
abzulesen; 3. bei Verwendung von zwei Durchlaufwaagen in einer kontinuierlich laufenden
Fabrikation, z. B. in einem Mühlenwerk, mit einem Gerät am Eingang zum Wiegen des
Rohproduktes und am Ausgang zum Wiegen des Endproduktes.
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Beide Waagestellen können durch ein gebräuchliches Zusatzgerät differenziert
werden, mittels dessen die Ausbeute bestimmt wird; 4. als Steuergerät für Verarbeitungsmaschinen
und -geräte derart, daß diesen hestimmte Mengen zugeführt werden bzw. deren Zu-
und Abläufe in gewünschter Weise reguliert werden; 5. als Dosier- und Mischgerät
kann bei Verwendung je eines Gerätes für die zu mischende Produkte ein genaues Mischverhältnis
im Gesamterzeugnis erzielt werden; 6. als Hektorliterwaage im Nebenstrom eines Hauptstromes.
Durch den stets gleichbleibenden Querschnitt des Zulaufs kann das für sich in der
Waage ständig durchlaufende gleiche Volumen, das Hektorlitergewicht, bestimmt werden.
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Für alle aufgeführten Vorgänge ist die Registrierung durch ein Schreibgerät
möglich, wodurch eine genaue Übersicht auch für die zurückliegende Zeit erzielt
oder eine vergleichende Registrierungmehrerer Geräte ermöglicht wird. in der Zeichnung
ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführullgsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Abb. 1 eine Durchlaufwaage im Längsmittelschnitt ron der Seite gesehen, Abb. 2 eine
Durchlaufwaage im Schnitt von oben gesehen, Abb. 3 eine Durchlaufwaage im Alittelquerschnitt
von der Fördererseite aus gesehen.
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Der auf Schneiden I ruhende Waagebalken 2 trägt auf dem einen Arm
einen das lose Schüttgut fördernden Trogkettenförderer 3 und auf dem anderen Arm
einen Antriebsmotor 4 für den Trogkettenförderer 3 mit dem Zxvischengetriel)e 5.
Der Trogkettenförderer 3 ist so eingerichtet, daß das obere Trum 6 der Trogkette
7 als Förderstrang ausgebildet ist, indem das Gut über diesen nach rechts bewegt
wird und durch das untere Trum 8 wieder nach links zum Auslauf gefördert wird. Das
Gehäuse des Förderers besteht aus zwei Kammern.
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Die obere Kette bewegt sich auf dem Zwischenboden 9. Die untere Kette
läuft auf dem durchgehenden Bodenbrett des Waagebalkens 2. Die Kette selbst besteht
aus einer normalen Gliederkette mit Räumern. Auf der einen Seite läuft die Kette
über das Zahnrad lo, das auf einer Achse ii in den Lagern I2, I3 drehbar gelagert
ist. Auf der anderen Seite befindet sich das Zahnrad I4, das in gleicher Weise auf
der Welle 15 befestigt ist, die sich in den Lagern I6, I7 dreht. Diese Lager sind
horizontal beweglich und mit dem Gestänge I8 verbunden. Die Federn 19 halten die
Kette unter Spannung. Der Deckel des Förderers ist bei 20 für das in diet)ffnung
hineinragendeEinlaufrohr 21 durchbrochen. Das Einlaufrohr ist im Gestell 22 fest
angeordnet. Im Innern befindet sich eine drehbar gelagerte Klappe 23, die bezweckt,
daß das Einlaufsgut immer auf die Drehachse geleitet wird.
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Die Klappe wird über einen Hegel und Feder 24 in Spannung gehalten.
Das einlaufende Gut trifft nun auf die Kette und auf die Drehachse des Balkens,
wird durch die Kette über den Mittelboden g bis zum Durchbruch 25 bewegt und fällt
an diesem Punkt auf das untere Trum 8, das es wieder zum Durchbruch 26 im Bodenbrett
fördert, wo es den Trogkettenförderer durch das Rohr 27 verläßt. Der Ein- und Auslauf
ist mittels der Schläuche 28, 29 abgedichtet. Die Kette wird durch den Elektromotor
4 über das mit diesem verlundene Schneckengetriebe 5 angetrieben. Das Schneckengetriebe
5 besteht aus Gehäuse, Schnecke 30 und Schneckenrad 31. Die Welle 32 des Schneckenrades
3I ist in den Lagern 33, 34 im Gehäuse gelagert. Auf ihren beiden herausragenden
Enden befinden sich die Kettenräder 35, 36. Diese treiben über Ketten 37, 38 und
je ein weiteres Kettenrad das Zahnrad 10 der Förderkette 6. Die seitlich am Fördertrog
fest angebrachten Schneiden 1 liegen in Pfannen 4I, 42.
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Diese Pfannen ruhen auf Konsolen 43, 44 des Gestells 22. Das Gestell
22 ist auf den Tisch 45 aufgesetzt. Die Tischplatte ist für das Auslaufrohr 27 durchbrochen.
Unter dem Tisch befindet sich die Welle 46, die in den Lagern 47, 48 drehbar gelagert
ist. In der Mitte ist das Scheibenrad 49 angeordnet.
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An einer mit dem Rad 49 fest verlundenen Stange
5O
l)ef det sich das Gegengewicht 51. Das Gegengewicht ist auf dieser Stange verschiebbar.
Auf dem Umfang des Scheibenrades 49 ist das Stahlhall(l 52 befestig. I)asselbe läuft
über die Rolle 53 his zum Segment 54, an dessen oberem Ende es befestigt ist. Auf
der rechten Kopfseite des Förderers ist der Zeiger 55 fest angebracht. Dieser Zeiger
zeigt auf der Skala 56 den jeweiligen Neigungswinkel oder das im Augenblick durchlaufende
Geweicht an. Hinter dem Zeiger 55 ist die Widerstandsspirale 57 auf einer festen
Grundlage 58 angeordnet.
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Sie steht mit dem Zeiger durch Schleifkontakt 59 in Verlindung und
überträgt den jeweiligen elektrischen \Ariderstandswert auf den Umlaufzähler 60.
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An diesem Zähler wird das durchgelaufene Gewicht gezählt und gewichtsmäßig
abgelesen.
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PATENTANSPROCHE: 1. Durchlaufwaage für lose Schüttgüter, dadurch
gekennzeichnet, daß diese als Balkenwaage ausgebildet ist, bei der das Wägegyt als
Schüttgut vermittels eines Förderers (3) über den einen Hebelarm desWaagebalkens
(2) läuft, während dessen anderer Hebelarm das Antriebsaggregat (4) für den Förderer
und die Lastausgleichsgewichte (51) trägt bzw. steuert.