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Vorrichtung zum Entwickeln photographischer Papiere durch Ammoniak
E§ ist eine erhebliche Anzahl von Vorrichtungen bekannt, welche dazu dienen, photographische
Pahiere auf der Basis von gegenüber dem Licht empfindlichen Diazoderivaten durch
die Einwirkung von Ammoniakgas zu entwickeln. In jedem Fall sind diese Maschinen
besonders für die Entwicklung entweder von Papierrollen verhältnismäßiggroßer Länge
oder für Papierformate großerAbmessungen gebaut.
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Die Erfindung bezieht sich im Gegensatz-'dazu insbesondere auf die
Entwicklung von Formaten kleinerer Abmessungen, beispielsweise 21 X 27 cm,
wie sie in der @"erwaltung und Wirtschaft verwendet werden, für die es vorteilhaft
ist. sich einer wenig Raum einnehmenden Maschine zu bedienen, welche in einem Büro
auf einem Tisch Platz finden kann. Bisher hat man für diese Arbeiten einfache Kästen
verwendet, welche einen Ammoniakvorrat und ein Gitter enthielten, auf welchem das
zu entwickelnde Papier angeordnet wurde; einige Ausführungen gestatteten, das Austreten
der Ammoniakgase nach außen teilweise zu verringern; im allgemeinen war aber die
Verwendung dieser verschiedenen Apparate wenig praktisch.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entwickeln von
photographischen Papieren in Blattform und bezweckt, die genannten Schwierigkeiten
oder Nachteile der bekannten Apparate zu beseitigen. Diese Vorrichtung ist insbesondere
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein geschlossenes Gehäuse umfaßt, welches einerseits
mit wenigstens einem Schlitz versehen ist, durch den die Blätter
zu
wenigstens einer Mitnahmewalze zugeführt werden und welches andererseits im Innern
in wenigstens zwei Kammern unterteilt ist, deren eine sich an den vorgenannten Schlitz
anschließt, während die andere einen Ammoniakbehälter enthält; die Zwischenwand,
welche die beiden Kammern trennt, ist durchlöchert, um den Durchgang von Ammoniakgas
aus der zweiten Kammer in die erste zu gestatten.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Vorrichtung zur Darstellung
gebracht.
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Fig. i ist ein Längsschnitt einer Vorrichtung gemäß der Erfindung;
die Fig.2 bis .4 sind ähnliche Ansichten von abgeänderten Ausführungsformen.
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Gemäß dem in der Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt die
Vorrichtung ein äußeres Gehäuse i von parallelepipedischer rechtwinkliger Form,
welches senkrecht angeordnet ist und mittels vier Füßen 2 durch einen Sockel 3 getragen
wird. Dieses Gehäuse ist an seiner oberen und an seiner unteren Fläche mit zwei
einander gegenüberliegenden rechteckigen Öffnungen 4 und 5 versehen. An dem oberen
Teil sind in den Seitenwänden des Gehäuses i vermittels ihrer Drehzapfen 6 zwei
Walzen 7 und 8 drehbar angeordnet. Der Drehzapfen einer dieser Walzen ist nach außen
verlängert und trägt einenMitnahmehandgriff9. DieandereWalze8 wird von der Walze
7 entweder durch Eingriff oder durch einfache Reibung mitgenommen, denn die beiden
Walzen stehen in Berührung miteinander, und wenigstens eine von ihnen besteht aus
Kautschuk. Zwei untere Walzen io und i i mit Handgriff 12 sind in der gleichen Weise
angeordnet.
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Zwischen diesen beiden Walzenpaaren und in der Nähe der 'Mittelebene
der Vorrichtung sind gelochte Bleche 13 und 14 angeordnet, .welche an den Seitenwandungen
des Gehäuses i befestigt sind und zwischen sich eine mittlere Kammer 15 und mit
den großen Seitenwandungen des Gehäuses zwei weitere seitliche Kammern 16 und 17
begrenzen, deren jede einen Behälter 18 öder i9 enthält, der all dem Gehäuse i beispielsweise
durch einen Tragteil 20 befestigt ist, und der dazu bestimmt ist, entweder unmittelbar
eine Ammoniak entwickelnde Flüssigkeit oder ein schwammiges Material aufzunehmen,
welches mit dieser Flüssigkeit getränkt ist, oder einen großen Docht, welcher in
diesen Behälter eintaucht, oder irgendeine andere beliebige Vorrichtung aufzunehmen,
welche es gestattet, die Verdunstungsoberfläche zu vergrößern. Klappen oder Türen
21 und 22 mit dichtem Verschluß sind an den Seitenwandungen des Gehäuses i vorgesehen,
um das Füllen dieser Behälter zu gestatten. Bemerkt sei, daß auch Füll- und Entleerungsröhren
vorgesehen sein könnten, welche nach außen herausgeführt sind und welche es gestatten,
den gleichen Arbeitsvorgang auszuführen.
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Die Dichtigkeit der Kammern 16 und 17 rings um die Walzen wird durch
Dichtungen aus schmiegsamem Material 23 gewährleistet. Das Abdichten gegen die Enden
der Walzen wird entweder durch die unmittelbare Berührung des Gehäuses mit diesen
Enden oder durch die Zwischenschaltung von Verbindungen bzw. Dichtungen verwirklicht.
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Die Arbeitsweise ist die folgende: Das zu entwickelnde Blatt F wird
durch die Öffnung 4 in Richtung des Pfeils f1 zwischen die beiden Walzen 7 und 8
eingeführt, die in der Richtung betätigt werden, welche vermittels des Handgriffs
9 durch die Pfeile f2 und f3 angedeutet sind. Dies hat zur Wirkung, daß das Blatt
in die Entwicklungskammer 15 gebracht wird, in welcher sich das Ammoniakgas, das
aus den Behältern 18, i9 stammt, quer durch die durchlochten Wandungen 13, 1,4 verteilt.
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Sobald die Entwicklung nach einigen Minuten Einwirkung des Ammoniakgases
beendet ist, werden die unteren Walzen io und i i im Sinne der Pfeile f' und fs
betätigt, was zur Wirkung hat, daß das Blatt oder die Blätter durch den Schlitz
5 nach außen mitgenommen «-erden, die unter der einfachen Wirkung der Schwerkraft
zwischen diesen beiden unteren Walzen eingreifen. Selbstverständlich können gleichzeitig
mehrere zu entwickelnde Blätter eingeführt werden.
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Fig.2 zeigt eine vereinfachte Ausführungsforen, welche aus der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform abgeleitet ist und welche insbesondere für ausreichend
steife Papiere anwendbar ist. Bei dieser abgeänderten Ausführungsform sind die oberen
Walzen des ersten Ausführungsbeispiels in Wegfall gelangt, und man bedient sich
der. beiden unteren Walzen 24 und 25 zilin Einführen und zum Herausführen des Papiers.
Dieses wird zum Entwickeln zwischen die beiden Flächen des durchlochten Blechs 25a
gestoßen, das zu der Form eines U gebogen ist und den Durchgang des Gases
oder der Dämpfe gestattet, die aus den beiden Behältern 26, 27 herrühren. Die dichte
Kappe 28 enthält in ihrem oberen Teil keine Öffnung, wodurch die Geruchsgefahren
auf ein Geringstmaß vermindert werden.
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Fig.3 zeigt im Rahmen der Erfindung eine einfache Ausführungsform,
welche aus dem Beispiel der Fig. i abgeleitet ist. Bei dieser abgeänderten .lusführungsform
ist jedes Walzenpaar der Fig. i durch eine einzige Walze 29 oder 30 ersetzt,
die vorzugsweise mit einem schmiegsamen weichen Material, z. B. Kautschuk, oder
in jedem Fall mit einem Material umkleidet ist, welches einen erhöhten Reibungskoeffizienten
besitzt, so daß das Papier auf einer Metallplatte oder Glasplatte 31 gleiten kann.
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Ebenso zeigt die Fig. 4 eine abgeänderte Ausführungsform des Beispiels
der Fig.2 mit einer einzigen Walze 32. Diese beiden Ausführungen der Fig.3 und 4
enthalten nur einen einzigen Behälter 33 und eine durchlochte Wandung 34. Das Arbeiten
dieser beiden N"orrichtungen ist das gleiche wie in den Fällen der Fig. i und 2,
d. h., daß das zu entwickelnde Blatt in eine Kammer 35, welche Ammoniakdämpfe enthält,
durch einfaches Steuern einer Walze eingeführt wird, welche das Blatt gegen die
glatte oder polierte Wandring des Gehäuses gleiteil läßt. Nach dein Entwickeln kann
das Blatt,
w-el@ h( : zufolge seines Guwichts zwischen der unteren
V.'alze und der Platte eingreift, durch ein ein-Fachcs Drehen dieser unteren Walze
aus der Vorrichtung herausgeführt werden.
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Bei den verschiedenen Ausführungsformen der Vorrichtungen dient das
Eigengewicht des Blattes dazu, uni es nach außen zu führen, und es ist zweekui:ißil;,
die Blätter senkrecht anzuordnen oder ihnen eine ausreichend schräge Anordnung zu
geben, damit die Schwerkraft wirken kann.
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In (lern Fall, in dem die zu entwickelnden Blätter eine unveränderliche
Lage haben, ist es bei den Maschinen der Ausführungsformen der Fig. i und 3 in jedem
Fall möglich, sie waagerecht anzuordnen, wobei der Abstand zwischen den Achsen der
Eintritts- und Austrittswalzen auf einen Wert geregelt wird, der gleich oder etwas
kleiner als die Länge der l3l:itter ist, denn ihre Steifigkeit würde genügen, um
ihren Eingriff mit den Walzen der Austrittsseite liervorzurttfen. .
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Schließlich ist es möglich, ohne aus dem Rahmen der Erfindung herauszukommen,
die Richtung des Fintritts bei diesen Vorrichtungen zu -verändern. Dies ist bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig.5 der Fall, welches die gleichen Elemente wie die
der Fig. i enthält, bei der jedoch die Eintrittsrichtung der zti entwickelnden Blätter
senkrecht zu ihrer Austrittsrichtung liegt; dies kann für gewisse praktische Ausführungen
der Erfindung vorteilhaft sein. Das Gehäuse ist mit einem hinteren Tragteil 36 versehen,
welcher das Befestigen an einer senkrechten Wand gestattet.
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Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs auf die dargestellten
und beschriebenen Ausführungsformen begrenzt, die nur als Beispiele gewählt worden
sind. Es könnten daher der Vorrichtung zusätzliche oder ergänzende Einrichtungen
an sich bekannter Art zugeordnet werden, beispielsweise Ileiz@-orriclitungen, welche
das Entwickeln aktivieren wviirden: ein zusätzlicher Raum an dem Austritt könnte
eine Desodorisation durch Ventilation oder Absorption bewirken; ein Tisch zur Aufnahme
der entwickelten Blätter usw. könnte vorgesehen sein. Es ist möglich, in einem besonderen
Fäll die Vorrichtung zu erwärmen, um die Möglichkeit der Kondensation von Feuchtigkeit
im Innern auf den \\'andungen des Gehäuses zu vermeiden und in der 1?ntwicklungskaminer
durch eine zweckentsprechende U'ahl elektrischer Heizwiderstände eine Atmosphäre
zu schaffen, welche gleichzeitig wärmt, welche reich an Amnioniakgas und an einer
für die schnelle Entwicklung günstigen Feuchtigkeit ist, wobei indessen die Sättigung
mit Feuchtigkeit vermieden wird, wodurch die Gefahr eines Feuchtwerdens der zu entwickelnden
Papiere bestehen würde.