DE808357C - Verfahren zur Herstellung von klebenden, kolloidalen Lactalbuminatloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von klebenden, kolloidalen Lactalbuminatloesungen

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DE808357C
DE808357C DEJ244A DEJ0000244A DE808357C DE 808357 C DE808357 C DE 808357C DE J244 A DEJ244 A DE J244A DE J0000244 A DEJ0000244 A DE J0000244A DE 808357 C DE808357 C DE 808357C
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DE
Germany
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solutions
colloidal
adhesive
lactalbuminate
production
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Expired
Application number
DEJ244A
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English (en)
Inventor
Dr Johann Jonas
Dipl-Ing Herbert Sell
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HERBERT SELL DIPL ING
JOHANN JONAS DR
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HERBERT SELL DIPL ING
JOHANN JONAS DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J189/00Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von klebenden, kolloidalen Lactalbuminatlösungen Es ist bekannt, daß Serum- und Lactalbumine bzw. -globuline in nativern Zustand wasserlöslich sind und in geeigneter Konzentration hochviskose Lösungen mit klebstoffartigem Charakter bilden. Wird das Protein jedoch zur Koagulation gebracht, so verliert die Eiweißsubstanz ihre Fähigkeit, sich vollständig wied,-raufzulösen, und damit wird die Bereitung von wahren kolloidalen Lösungen mit hoher Viskosität, insbesondere auch solchen mit Klebstoffeigenschaftcn in praktisch brauchbaren Ausbeuten unmöglich.
  • Bei der Aufarbeitung von Molke auf Milchzucker fällt sog. Molkeneiweiß durch Hitzekoagulation an. Um diese denaturierten Eiweißstoffe für die genannten Zwecke verwendbar zu machen, wäre es notwendig, sie wieder in hochviskose, kolloidale Lösungcn zu überführen, um damit Klebstoffeigenschaften zu erzielen, wie sie den nativen Serum- und Lactalburninen anhaften. Es wurde nun gefunden, daß solches Molkeneiweiß die Fähigkeit, sich aufzulösen, wieder erhält, wenn man das denaturierte Lactalbumin bis zu einem gewissen Grad in schonender Weise einer Hydrolyse und einer parallel dazu laufenden Hydration unterwirft. Dieser Vorgang darf nur bis zu einem solchen Grad getrieben werden-, bis eine hohe Viskosität der Lösung eintritt.
  • Man verfährt dabei so, daß eine Suspension von Molkeneiweiß in Wasser vorsichtig erwärmt und dann d"-m hydrolytischen Einfluß von geeigneten Reagentien mit möglichst niedrigem Aussalzeffekt, vorzugsweise Natriumhydroxyd, ausgesetzt wird. Durch allmähliche Wärmezufuhr bei ständigem Rühren entsteht eine hochvisköse Lactalbuminatlösung mit Klebstoffeigenschaf#en.
  • Das geschilderte Verfahren durchläuft zwei verschiedene Phasen. Die Suspension von Molkeneiweiß in Wasser kommt nach Zugabe des Alkalis wegen dessen adsorptiver Aufnahme plötzlich in einen schwer rührbaren Zustand. Dieser Zustand ändert sich langsam bei kräftigem Rühren und weiterer Wärmezufuhr. Das Reaktionsgemisch wird allmählich gallertartig durchscheinend entsprech-Ind der -fortschreitenden Hydrolyse und Hydration.
  • Beispiel i iooo g Molkeneiweiß mit einem Gehalt von io bis ii% Laetalbumin werden mit 5ooccm Wasser bei Zimmertemperatur in einem beheizbaren Gefäß unter Rühren zu einer feinen Suspension verarbeitet. Wenn diese gleichmäßig und klumpenfrei geworden ist, wird sie langsam bis etwa 40' erwärmt. Dann werden iog Ätznatrori in Wass-er gelöst hinzugefügt. Die nach Zugeben der Alkalilösung steifer werdende Masse wird bei weiterer Wärmezufuhr- intensiv gerührt. Sobald die Gallertbildung einsetzt und die Masse durchscheinend wird, setzt man noch iooccm einer io%igen Ammoniaklösung hinzu. Nach etwa io Minuten Reaktionszeit entsteht eine hochviskose, schwachgelb gefärbte Lactalbuminsalzlösung mit einem Gehalt an Lactalbumin ivon 7 bis 8%, deren pH-Wert durch Zusatz einer Fettsäure von höherem Molekulargewicht, z. B. ölsäure, auf 7 bis 8 eingestellt werden icann.
  • Beispiel 2 iooog Molkeneiweiß mit einem Gehalt von io bis. i i% Laetalbumin werden, wie in Beispiel i angegeben, zu einer Suspension verarbeitet und bis etwa 40' erwärmt. Darauf werden 20 g Ätznatron in Wass-er gelöst in dünnem Strahl etwa innerhalb von io Minuten hinzugefügt. Die nach weiterer Erwärmung steifer werdende Masse wird kräftig gerührt, bis sie in einen gallertartigen, durchscheinenden Zustand übergeht. Der pH-Wert der so entstandenen Lactalbuminatlösung, deren Eiweißgehalt etwa 7 bis 8% beträgt, kann, wie im ' Beispiel i, durch Fettsäuren auf 7 1)is 8 eingestellt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von klebenden, kolloidalen Lactalbuminatlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Hitze aus Molke gefällte Eiweiß bis zur Bildung einer viskosen' Lösung einer schonenden alkalischen Hydrolyse und Hydratation unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse und Hydration durch alkalische Reagentien mit niedrigem Aussalzeffekt erfolgt. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der erhaltenen viskosen Lösung durch Zusatz von Fettsäuren mit höherem Moleikulargewicht auf 7 bis 8 eingestellt wird.
DEJ244A 1949-12-06 1949-12-06 Verfahren zur Herstellung von klebenden, kolloidalen Lactalbuminatloesungen Expired DE808357C (de)

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