DE807195C - Verfahren zum Widerstandsfaehigmachen von Furnier- oder Pappe-Deckschichten von Gipsplatten gegen Beschaedigung - Google Patents

Verfahren zum Widerstandsfaehigmachen von Furnier- oder Pappe-Deckschichten von Gipsplatten gegen Beschaedigung

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DE807195C
DE807195C DEP28249A DEP0028249A DE807195C DE 807195 C DE807195 C DE 807195C DE P28249 A DEP28249 A DE P28249A DE P0028249 A DEP0028249 A DE P0028249A DE 807195 C DE807195 C DE 807195C
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DEP28249A
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English (en)
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Conrad Gerard Francoi Cavadino
Dennis Percy Colin Cleave
Frederick Ernest Strable
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BPB Investments Ltd
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Gyproc Products Ltd
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Description

  • Verfahren zum Widerstandsfähigmachen von Furnier- oder Pappe-Deckschichten von Gipsplatten gegen Beschädigung Diese Erfindung bezieht sich auf Gipsplatten, wie sie allgemein für Innenbauzwecke verwendet werden und die einen Kern aus angemachtem Gips haben, der an beiden Seiten mit vorher fertiggestellten Furnier- oder Pappschichten verbunden wird. Die Furnier- oder Pappschicht auf mindestens einer Seite der Gipsplatte ist dabei mit einer Schicht oder Schichten für den Zweck einer zufriedenstellenden Grundlage für die Endausschmückung versehen.
  • Gipsplatten werden im allgemeinen maschinenmäßig am laufenden Band hergestellt, wobei trokkener Gips in Pulverform mit Wasser in bestimmter Menge vermischt wird, um eine Masse Konsistenz zu bilden, die zwischen zwei vorbereitete Schichten aus Furnier oder Pappe eingel>ettet wird. Auf laufendem Band durch die Maschine wandernd, bindet die Masse ab, verbindet sich mit den zwei Schichten ausFurnier oderPappe und bildet so einen festen Kern zwischen diesen. Die Kombination ist dann genügend hart, tun mechanisch auf die gewünschten Längen geschnitten und dann in einen geheizten Trockenofen eingesetzt zu werden, der allen Feuchtigkeitsizberschuß austreiben soll.
  • Die Dauer des Trockenvorganges in dem Ofen und dessen Temperatur variieren je nach der Zusammensetzung der Furnier- oder Pappschichten, Schnelligkeit der Herstellung sowie Größe und Dicke der zusanunengesetzten Platte. Zum Beispiel bleiben Platten, abgeschnitten von einem laufenden Band, das mit der Schnelligkeit von 8 m pro Minute hergestellt ist und eine Dicke von i cm und eine Breite von 22 cm aufweist, ungefähr i Stunde in der iiberwachtenTemperatur desTrockenofens, wobei die Temperatur am Eintrittsende i43° C beträgt, nach der Mitte zu auf ungefähr i48° C ansteigt und am Austrittsende auf ungefähr i24° C abfällt. Darauf werden sie in einem offenen Luftabschnitt im Anschluß an den Ofen allmählich ungefähr 20 Minuten abgekühlt, worauf sie endlich bei einer Temperatur von ungefähr 32° C entfernt werden. Platten, die am Ende eines solchen Trockenvorganges entfernt werden, sollen im nachstehenden als Fabrikplatten bezeichnet werden.
  • Der Hauptzweck der Erfindung ist, eine Deckschicht der Fabrikplatten von hoher Dauerhaftigkeit vorzusehen, so daß sie stark widerstandsfähig gegen Beschädigung durch Abrieb sind, und zwar durch Schneiden, Reiben oder Reißen infolge Berührung mit harten Gegenständen, wie die Ecken von Möbeln u. dgl. Weitere Zwecke sind, einer solchen Furnier- oder Pappschicht einen hohen Grad von Wasserabweisung und eine größere Festigkeit zu geben.
  • Es ist schon ein Verfahren vorgeschlagen worden, um Cellulose- oder Textilmaterial von Wolle oder Seide widerstandsfähig gegen Knittern und gegebenenfalls auch wasserabweisend zu machen. Dieses Verfahren besteht in der Imprägnierung mit einem wässerigen Mittel, das Alkyläther eines Methylolharnstoffes mit oder ohne ein organisches Wasserabweisungsmittel unter Erhitzen desselben zweckmäßig bei 14o bis i55° C enthält. Wässerige Lösungen der Dialkyläther des Dimethylolharnstoffes, wie sie durch die Reaktion von Dimethylharnstoff mit einem aliphatischen Alkohol bei Temperaturen unter 30° C und unter saureren Bedingungen als pn4 erzielt werden, sind bekannt. Die Säurezahl der Reaktionsmischung wird durch eine S@itire geregelt, die als ein unlösliches Salz entfernt wird, so daß eine von Elektrolyten freie Lösung entsteht. Es ist auch schon festgestellt «-orden, daß ein solches Verfahren für die Behandlung von Papier hinsichtlich der Verbesserung seiner Naßfestigkeit wertvoll ist. Nach der Behandlung der Äther «erden dieselben gewöhnlich durch Erhitzen auf eine entsprechende Temperatur, zweckmäßig unter Anwesenheit von säurehärtenden Katalysatoren, unlösbar gemacht.
  • Es ist auch schon ein Verfahren für die Behandlung von Gipsplatten vorgeschlagen worden, um deren Widerstandsfähigkeit gegenWasser undatmophärische Einflüsse zu verbessern. Dabei wird auf eine oder beiden Seiten der Platte ein Überzug auf einer wässerigen Zusammensetzung aufgebracht; die Harnstoff-Aldehyd-Sirup enthält oder daraus bestellt. Dann wird die Platte einer erhöhten Tem-1>eratur unterworfen. um das Wasser zu verdampfen und den flarnstott-.\ldehvd-Sirup zu verharzen.
  • @@em@iß der l?rfindung wird die Oberfläche der 1)eck@cliicüt oder es werden die Oberflächen der Deckschichten des verbundenen Furniers oder der Pappe mit einem wärmetrocknenden synthetischen Harz (Kunstharzlac'k) imprägniert, dessen Natur nachstehend noch beschrieben werden soll.
  • Die Deckschichten der Furniere oder Pappen nehmen jedoch das ganze Kunstharz nicht rasch auf. Es ist aber notwendig, daß das wärmetrocknende Kunstharz in der kürzestmöglichen Zeit im Rahmen einer rationellen Herstellung in die Deckschicht eindringen kann.
  • Für diesen Zweck ist die Erfindung wesentlich auf den Gebrauch eines wärmeverfestigenden Alkyläthers eines 1\lethv lolharnstoffes begründet, der durch Reaktion hoher llolekularanteile, d. b. nicht weniger als 3 : i des Formaldehyds mit dem Harnstoff entsteht. Zum Beispiel kann ein niederes Alkyl verwendet werden, vorzugsweise Methyl, ein Äther eines Methylolharnstoffes, wie er durch Reaktion von mehr als drei -Iolekularanteilen von Formaldehyd mit einem Anteil von Harnstoff in Gegenwart eines Alkylalkohols entsteht. Der Methyläther wird dabei zweckmäßig durch Ausführung der Reaktion bei Vorhandensein von Methanol erhalten.
  • Unmittelbar vor dem Auftragen eines wärmeverfestigenden Alkyläthers auf die Deckschicht der Fabrikplatte wird eine entsprechende Säure zugemischt, die als Katalysator für eine rasche Erhärtung oder Polymerisierung unter der endgültigen Hitzebehandlung dient. Die Platten werden einer weiteren Behandlung unterworfen, um das aufgebrachte und absorbierte Kunstharz zu trocknen.
  • Es ist empfehlenswert, den Säurekatalysator mit einem entsprechenden Farbstoff zu färben, so z. B. einem Farbstoff der Säureazofarben oder einem anderen Farbstoff der aromatischen Reihe, so daß sein Vorhandensein in der wärmeverfestigten Verbindung leicht entdeckt und bei Prüfung durch das nackte Auge festzustellen ist.
  • jeder der bekannten, zweckmäßigen Säurekatalysatoren, z. B. Phosphorsäure, Schwefelsäure oder Salzsäure, kann mit der Iinprägnierungsverbindung gemischt werden.
  • Wenn die wärmeverfestigende Verbindung hergestellt ist, so wird die Deckschicht der Fabrikplatten mit einer Vielzahl von Überzügen damit versehen, wobei man jeden Überzug absorbieren läßt, bis die Deckschicht eine vollständige Durchdringung zeigt. Es wurde gefunden, daß ein jeder solcher Überzug ungefähr i ':Minute für die Durchdringung braucht und daß ein Minimum von drei Überzügen, die 2,4 bis 3 kg der wärmeverfestigenden Verbindung auf 9,3 m" Deckschichtoberfläche enthält, erforderlich ist, tun ein Minimum an wirksamer `Viderstandskraft gegen ungewollte Beschädigung zu ergeben. Wenn aber mehr als diese Mindestanzahl von Überzügen aufgebracht wird, wird die mechanische Widerstandskraft entsprechend erhöht.
  • DieImprägnierung derDeckschichten derFabrikplatten mit der wärmeverfestigenden Verbindung kann nach dem folgenden `erfahren vor sich gehen.
  • Die Fahrikplatten werden auf eine ständig vor- . rückende Fördervorrichtung gelegt und gehen so unter eine erste stationäre Sprühvorrichtung, die mit der wärmeverfestigenden Verbindung gespeist wird. Nach ungefähr i Minute ist die Durchdringung des ersten aufgesprühten Überzuges in die Deckschicht vollendet. Die Fabrikplatten bewegen sich weiter, kommen unter eine zweite stationäre Sprühvorrichtung, die ebenso mit der wärmeverfestigenden Verbindung gespeist wird, und nach einer zweiten Minute ist die Durchdringung dieses zweiten aufgesprühtenCberzuges in dieDeckschicht vollendet. Dies Verfahren wird fortgesetzt, bis die erforderliche Anzahl von Überzügen, d. h. drei oder mehr, aufgebracht und vollständig in der Deckschicht absorbiert sind.
  • Wenn die Absorption der verlangten Überzüge der wärmeverfestigenden Verbindung vollendet ist, treten die weiter vorrückenden Fabrikplatten in eine Trockenkamrner, die auf 71' C erhitzt ist, und verbleiben darin 5 bis 8 Minuten zur Polymerisierung des Kunstharzes, d. h. zur Härtung und Überführung in den unveränderlichen Zustand.
  • Ein schnelleres Trocknen kann durch Erhöhung der Temperatur und/oder durch Erhöhung des Säurekatalysators bewirkt werden.
  • Nach dem Verlassen der Trockenkammer haben die Fabrikplatten die erforderliche mechanische Widerstandskraft gegen ungewollte Beschädigung, außerdem besitzen sie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Eindringen von Wasser und haben eine waschbare Oberfläche.
  • Sowohl der Säurekatalysator als auch die wärmeverfestigende Verbindung kann mit Hilfe passender Pigmente oder Farben gefärbt werden, so daß die gehärteten Oberflächen der Fabrikplatten eine Mannigfaltigkeit von Farbstufen aufweisen.
  • Zur Messung des `'Widerstandes gegen Abrieb durch Schneiden, Reiben oder Reißen wurde ein Vergleich zwischen einer unbehandeltenDeckschicht und einer Deckschicht vorgenommen, welche mit der wärmeverfestigenden Verbindung behandelt worden war. Dies geschah, indem die Klinge eines Messers oder eines Spachtels im rechten Winkel zu der Oberfläche der zu untersuchenden Platte gehalten und unter gleichzeitiger Anwendung von Druck rasch Tiber die Oberfläche bewegt wurde. Es wurde festgestellt, daß die unbehandelte Deckschicht bei Prüfung durch dieses Verfahren rasch flockig wird und nach ein paar Strichen der Klinge verdirbt, während die mit der wärmeverfestigenden Verbindung behandelte Deckschicht diese Behandlung aushält.
  • Wasserabweisungsversuche wurden in folgender Weise durchgeführt. Sechs Versuchsplatten in den Abmessungen 35,6><5o,8 cm, deren Deckschicht mit der wärmeverfestigenden Verbindung behandelt worden war, wurden auf der Seite der behandelten Deckschichtfläche mit Plastilin so eingedämmt, daß die Versuchsfläche auf 30,5X45,8 cm verringert wurde. Dann wurde sie unter 1350 ccm Wasser von 18° C 24 Stunden lang getaucht. Die Gewichte wurden vor und nach diesem Wasserversuch ermittelt und die Differenz an Gewicht festgestellt, ''ausgedrückt als Prozentsatz des absorbierten Wassers. Es wurde gefunden, daß nach 24 Stunden der durchschnittliche Anteil an absorbiertem Wasser bis 1,581)/o des Anfangsgewichtes der behandelten Platte betrug, während Platten, deren Deckschicht nicht mit der wärmeverfestigenden Verbindung behandelt «-aren, unter gleichen Versuchsbedingungen eine Wasserabsorption bis zu 51)% zeigten.
  • \Vas die Zunahme an mechanischer Widerstandskraft anbetrifft, wurden die Querfestigkeiten an Versuchsstücken von 5,4 cm Breite und 12,7 cm Länge festgestellt, die von großen Gipsplatten abgeschnitten waren, die eine nominale Dicke von 0,93 cm aufwiesen. Diese Stücke wurden auf der Zerreißmaschine zerrissen, wobei die Zerreißlänge das Achtfache der Dicke der Versuchsstücke betrug. Sowohl in der Quer- als auch in der Längsrichtung lag der Gipskern an den Kanten frei.
  • Die erzielten Bruchfestigkeiten sind nachstehend nach der Formel des Bruchmoduls gegeben. In der Formel bedeutet w die Bruchbelastung, l die Reißlänge, b die Breite des Versuchsstückes, d die Dicke des Versuchsstrickes.
  • Die folgenden Querbruchfestigkeitszahlen wurden an Platten erhalten, die in trockenem Zustand geprüft wurden und bei denen die Deckschicht unter Zug stand, d. h. abwärts zeigte:
    Deckschicht unter Zug
    Zunahme
    Bruchmodul in
    Prozenten
    Unbehandelte Platte . . . 970 --
    Deckschicht behandelt . .
    1266 30
    Gleiche Versuchsstücke, wie sie für die Bestimmungen der Querbruchfestigkeit von trockenen Platten benutzt wurden, wurden darin für 2 Stunden vollständig in Wasser getaucht und in nassem Zustand die Querfestigkeitsversuche wiederholt. Die folgenden Zahlen wurden festgestellt:
    Deckschicht unter Zug
    Zunahme
    Bruchmodul in
    Prozenten
    Unbehandelte Platte . . . 212 -
    Deckschicht behandelt . . 319
    50,5
    Es ist wesentlich, festzustellen, daß bei diesen Versuchen eine Zunahme an Festigkeit infolge Auftragens des Harzes erreicht wurde. Sie zeigen, daß die behandelte Platte unter Zug eine beachtlich höhere Querbruchfestigkeit gibt, besonders wenn sie nach dem drastischen Versuch der Naßfestigl:eit beurteilt wird.
  • Es können ferner Ölfarben, ölgebundene Temperafarben und gewöhnliche Temperafarben auf die behandelte Deckschicht aufgebracht werden; die Ergebnisse waren in jeder Weise zufriedenstellend. Das Vorhandensein dieses wärmeverfestigenden Harzes gibt keineVerdunkelung, keineFlecken, un 1 das Ilarz schlägt nicht durch die verschiedenen, dekorativen Anstriche, die angedeutet sind, durch.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Widerstandsfähigmachen von Furnier- oder Pappeschichten von Gipsplatten gegen Beschädigung, dadurch gekennzeichnet. daß die Deckschichten mit einem Alkyläther eines Methylolharnstoffes, wie er durch die Reaktion hoher Molekularanteile, d. h. zumindest im Verhältnis 3 : r von Formaldehyd mit Harnstoff erhalten wurde, imprägniert werden, wobei dem Alkyläther noch ein als Härtemittel dienender Säurekatalvsator zugesetzt ist und anschließend die behandelten Platten getrocknet werden.
DEP28249A 1946-01-29 1948-12-31 Verfahren zum Widerstandsfaehigmachen von Furnier- oder Pappe-Deckschichten von Gipsplatten gegen Beschaedigung Expired DE807195C (de)

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