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Verfahren zur Herstellung von Bau-Elementen, wie Fenstern Die Erfindung
bezieht sich auf ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Bau-Elementen, wie
Fenstern und Türen sowie von "-Möbelteilen bzw. Möbeln.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Bau-Elemente, wie Fenster,
die über einen Komplizierten Querschnitt verfügen und durch umständliche Eckverbindungen
nach der Bearbeitung zusammengefügt werden, ein solches Herstellungsverfahren zu
schaffen, das diese komplizierte Bearbeitung überflüssig macht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Querschnitte der Rahmen
bzw. Flügel aus einzelnen einfachen Stäben von bevorzugt rechteckigem Querschnitt
so zusammengesetzt werden, daß die erforderlichen Falze ohne Nachbearbeitung sowie
die Eckverbindungen wie Überblattung oder Verscherung lediglich durch verschiedene
Bemessung der Länge der Einzelstäbe entstehen. Der besondere Vorzug des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß die einzelnen Stäbe infolge ihrer geringen Querschnitte
in einem einzigen Arbeitsgang vierseitig ausgehobelt werden können, wobei durch
das spätere Zusammensetzen nachteilige Folgen von für Holz eigentümlichen Eigenschaften
wie Verdrehen und Krummwüchsigkeit, was bekanntlich durch einmalige vierseitige
Behoblung nicht ausgeglichen werden kann, mit Sicherheit behoben werden. Dabei steht
nichts im Wege, außer Naturholz auch Kunstholz zu verwenden und für die einzelnen
Schichten bzw. Lagen des Querschnitts je nach Verwendung verschiedene Hölzer oder
Holzsorten zu verwenden.
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Ein weiterer Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der
Holzeinsparung durch Vermeidung der bisher üblichen zur Bildung der Falze erforderlichen
Ausfräsungen bei Fenster-<Itterscllnitten. Hierunter ist aber keineswegs zu
verstehen,
daß erfindungsgemäß grundsätzlich Profilstäbe von der Verwendung ausgeschlossen
werden sollen. Es ist vielmehr ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß außer Einzelstäben
rechteckigen Querschnitts erfindungsgemäß auch Stäbe von rhombischem oder trapezförmigem
Querschnitt sowie mit einem solchen Profil Verwendung finden können, das den ästhetischen
Forderungen Rechnung trägt.
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Von besonderer Bedeutung für die Erfindung ist weiter, daß sowohl
die einzelnen Friese als auch die ganzen Rahmen bzw. Flügel in einem einzigen Arbeitsgang
gleichzeitig durch Einlegen in eine Form hergestellt «erden. Dies kann beispielsweise
in der Weise geschehen, daß sowohl die einzelnen Friese als auch die ganzen Rahmen
bzw. Flügel in einem einzigen Arbeitsgang unter Erwärmung im hochfrequenten Wechselfeld
verleimt werden.
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Das Zusammenpressen bei einer solchen Leimform kann auf hydraulischem
oder pneumatischem Wege geschehen. Hierzu werden beispielsweise nach dem Einlegen
die einzelnen Hölzer durch in der Werkstücksebene wirkenden Preßdruck zum Zwecke
der Ausrichtung gegen einen festen, inneren Rahmen gepreßt, während der Hauptdruck
zur Erzielung einer einwandfreien Leimung in der Ebene senkrecht zum Werkstück ausgeübt
wird.
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Die Anordnung der Elektroden bei der Leimform zur Erzeugung des hochfrequenten
Wechselfeldes erfolgt zweckmäßigerweise unmittelbar beidseitig längs der Leimfugen,
wodurch nach Anlegen der hochfrequenten Spannung eine vorwiegend auf die Leimfugen
begrenzte Erwärmung eintritt.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann vorgesehen werden, daß
die Beschläge wie Fischbänder oder Schlösser beim Zusammensetzen der Einzelteile
mit eingebracht werden. Das Einfügen der Beschläge kann beispielsweise so erfolgen,
daß an den betreffenden Einzelstäben vor dem Zusammensetzen Ausfräsungen angebracht
werden, die den später vom Holz umgebenen Beschlagteil aufnehmen. Man kann aber
auch die Werkstofflage, in deren Ebene der Beschlag liegt, aus einzelnen Stäben
der Länge nach so zusammensetzen, daß sich der Beschlag gut einfügt.
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Sofern die zur Verwendung kommenden Beschläge nicht aus Holz oder
einem anderen verleimbaren Werkstoff bestehen, werden die Oberflächen dieser Beschläge
mit einer Zahnung bzw. mit Zähnen versehen, die durch Einpressen zwischen die Holzteile
eine feste Verbindung geben. Dabei werden diese Beschläge gleichzeitig beim Vorrichten
zur Verleimung so eingelegt, daß nach dem Einbau mindestens zwei gegenüberliegende
Seiten vom Holz umschlossen sind. Der zur Gewährleistung des festen Sitzes erforderliche
Einpreßdruck wird hierbei während des Leimvorgangs in der Vorrichtung und nach erfolgter
Verleimung durch die verbleibende Spannung in den Leimfugen bzw. in dem Holz aufgebracht.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß Beschläge, deren im Holz sitzende
Teile einen geeigneten schwachen Querschnitt zulassen, zwischen die Holzschichten
eingefügt werden können, ohne daß irgendwelche Aussparungen oder Ausfräsungen erforderlich
sind, wobei sich lediglich dieser Beschlagteil in das Holz durch entsprechend hohen
Druck einpressen läßt.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnungen an verschiedenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert: Fig. i zeigt den Querschnitt durch ein Doppelfenster,
das in eine nach dem Hohlkreuzpfostenbausystem errichtete Wand eingebaut ist.
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Fig. 2 ist die Ansicht eines Flügels für das Fenster von Fig. i.
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Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III-111 von Fig. 2 in vergrößertem
Maßstabe.
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Fig.4 zeigt den Sitz eines metallischen Fischbandes im Flügel.
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Fig.5 zeigt den Querschnitt durch eine nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Zimmertür.
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Fig. 6 zeigt perspektivisch einen Teil der Preßform zur Herstellung
des Fensterflügels von Fig. i. In Fig. i bedeutet im einzelnen i die beiden inneren
Flügel des Doppelfensters, 2 die beiden äußeren Flügel, 3 den Kastenrahmen und 4
bzw. 5 die beiden Hohlkreuzpfosten als Wandstützen.
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Aus Fig. i ist noch ersichtlich, daß bei dem erfindungsgemäßen Kastendoppelfenster
sowohl Außen- wie Innenflügel gleiche Maße haben und zu diesem Zweck der Außenflügel
2 nach außen, der Innenflügel i nach innen aufschlagen. In gleicher Weise ist aus
dieser Figur zu entnehmen, daß der Innenflügel i und der Außenflügel 2 an einem
einzigen Rahmen 3 angeschlagen sind, der durch U-förmigen Querschnitt in die Falze
eines Hohlkreuzpfostens 4 bzw. 5 eingreift. Dabei ist noch darauf hinzuweisen, daß
der Rahmen 3 in ähnlicher Weise wie die Flügel i und 2 aus einzelnen schwachen Querschnitten
zusammengesetzt ist, wobei zur Versteifung des U-förmigen Profils in Abständen über
den Umfang verteilt Bindehölzer eingeleimt sind. Der Rahmen 3 wird in üblicher Weise
mit dem Hohlkreuzpfosten :4 oder 5 vernagelt, ohne daß hierbei Fensterriegel erforderlich
sind.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der einzelne Flügel aus vier Schenkeln
zusammengesetzt, von denen jeder einzelne aus zwei Stäben besteht. In Fig. 2 sieht
man auch in Verbindung mit Fig. 3, wie der obere Querschenkel des Flügels aus den
Stäben 6 und 7, die verschiedene Länge besitzen, zusammengesetzt ist. In gleicher
Weise ist ein aufrechter Schenkel aus zwei Stäben 8 und 9 verschiedener Länge zusammengesetzt.
Die Bemessung der Länge für die einzelnen Stäbe und ihre Zusammensetzung erfolgt
jeweils so, daß sich an den Ecken durch wechselseitige Überblattungen der Einzelstäbe
feste Leimverbindungen ergeben. So kann man den Fig. 2 und 3 ohne weiteres entnehmen,
daß der obere hintere Querstab 6 und der aufrechte vordere Stab 9 die größere Länge
haben und diese beiden Stäbe aufeinander übergreifen, während der obere vordere
Querstab 7 und der aufrechte hintere Stab 8 jeweils stumpf an den
entsprechenden
längeren Stab 9 und 6 des anderen Teiles anstoßen.
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Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist aus dem Einzelstab
i i ein Stück solcher Länge und Breite herausgefräst, daß die Fischbandhälfte io
mit dem Flügel in diese Ausfräsung paßt. Am Fischbandflügel io sind die Zähne 13
zu sehen, die sich nach unten bzw. oben in das Holz der Flügeleinzelstäbe i i bzw.
12 bei Einwirkung des zur Verleimung gegebenen Preßdruckes einpressen.
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Fig. 5 zeigt, wie auch eine Zimmertür nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
aus den Einzelfriesen 14 und 15 zusammengesetzt ist und in den am Einzelfries 15
angebrachten Falz die Füllung 16 eingesetzt werden kann. Dabei sind die beiden Fischbänder
17 und Schloß 18 in derselben bzw. in entsprechender Art, wie an Hand von Fig.4
beschrieben, eingesetzt. Auch der Türrahmen kann aus Einzelstäben i9 und 2o bestehen,
die in einer geeigneten Preßform zusammengeleimt sind.
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Die in Fig.6 dargestellte Preßform zur Verleimung im hochfrequenten
Wechselfeld von Fensterflügeln besteht aus dem inneren festen Preßrahmen 21 und
den äußeren Rahmenteilen 22 mit Aussparungen zum Einsetzen der Fischbänder. Zwischen
den beiden Preßrahmen liegen die Einzelstäbe 8 und 9 (Fig. 2) und die Elektrodenpaare
23 und 24. Zur Ausrichtung des Werkstückes wirkt in der Ebene I-1 Preßdruck auf
allen vier Seiten von außen nach innen im Sinne der eingezeichneten Pfeile und ein
Preßdruck in der Senkrechten als Hauptdruck zur Erzielung der Leimpressung über
die Dauer des Abbindevorgangs, der je nach angewandter Heizenergie nach Sekunden
oder Minuten zu bemessen ist. Zur Verleimung kommen grundsätzlich alle Wetter- und
wasserfesten Leimsorten in Betracht, die wie beispielsweise Kauritleim unter Erwärmung
beschleunigt abbinden.