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Fahrstraßenanlage Die Erfindung betrifft eine neue Anlage von Fahrstraßen,
welche besonders mit Rücksicht auf den verstärkten Automobilverkehr ausgebildet
ist.
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Die hauptsächlichste Schwierigkeit und Gefährlichkeit beim Automobilverkehr
entsteht durch die Straßenkreuzungen, an welchen die Fahrzeuge aus verschiedenen
Richtungen eintreffen und weiterfahren. Bei schwachem Verkehr besteht die Hauptgefahr
darin, daß die Fahrzeuge in einer Richtung in schnellem Tempo weiterfahren, da sie
besonders bei wenig verkehrsreichen Gegenden damit rechnen, daß kein anderes Gefährt
in der Ouerrichtung anzutreffen sei. Bei großem Verkehr dagegen muß jeder Wagen
anhalten, um die Gelegenheit abzuwarten, wann er die Straße überkreuzen kann.
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Die automatischen Verkehrsregelungen sowie die Ordnung des Verkehrs
durch die Schutzmannschaft vermindern zwar die Gefährlichkeit des Straßenüberganges,
bringen jedoch eine sehr große Ver zögerung bei der Fahrt der Straßenfahrzeuge mit
sich. Die Erfindung gibt nun eine Anlage für die Fahrstraßen an, bei welchen die
Fahrzeuge, ohne die Bahn anderer Wagen zu kreuzen, ohne jede Unterbrechung weiterfahren
können und eine besondere Verkehrsregelung überflüssig wird.
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Erfindungsgemäß sind zwischen je zwei mit Abstand nebeneinanderliegenden
Teilstrecken einer Hauptstraße, in welcher der Verkehr ohne Unterbrechung in zwei
entgegengesetzten Richtungen auf jeder Straßenseite stattfindet, abgerundete Übergangsstraßen
angeordnet, welche die rechte Seite der einen Hauptstraßenstrecke mit der linken
Seite der danebenliegenden Hauptstraßenstrecke verbinden. Findet der Verkehr, wie
das in manchen Ländern üblich ist, mit Linksausweichen statt, so wird die Anlage
entsprechend in umgekehrtem
Sinne ausgeführt. Die Übergangsstraßen
werden nur in einer- Richtung befahren und sind dementsprechend schmaler angelegt.
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Hierdurch können die Fahrzeuge, welche beispielsweise auf der rechten
Seite der Hauptstraße vorwärts fahren, über die gebogene Verbindungsstraße in, die
danebenliegende Straßenstrecke gelangen und können sich dort ohne Unterbrechung
in die irr der entgegengesetzten Richtung fahrenden Wagen einreihen. Auf dieselbe
Weise können sie dann in eine beliebige andere Hauptstraßenstrecke einbiegen, bis
sie an ihrem Bestimmungsort angekommen sind.
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Die Fahrt kann also ohne jede Unterbrechung in beschleunigter Weise
ausgeführt werden. Ein Zusammenprallen von Fahrzeugen, welche aus einer Querstraße
einlaufen, ist hierdurch ausgeschlossen, da alle Fahrzeuge in derselben Richtung
fahren und auf diese Weise an ihr Ziel gelangen können; ohne mit Fahrzeugen aus
irgendeiner anderen Richtung zusammenzutreffen. Verkehrsregelungen an Straßenkreuzungen
und der damit verbundene Aufenthalt fällt daher vollständig weg.
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Bei den Ausführungsformen nach den Zeichnungen ist an den Neubau von
Städten oder Siedlungen gedacht, jedoch läßt sich die Anordnung auch bei schon ausgebapten
Städten verwenden, indem man die Straßen in eine Hauptstraße und Verbindungsstraßen
einteilt. Die Verbindungsstraßen müssen möglichst derart ausgewählt werden, daß
sie gegenüber der Hauptstraße keine zu scharfen Ecken besitzen oder genügend breit
sind, damit die Wagen bei möglichst guter Übersicht weiterfahren können. Sind diese
Bedingungen nicht vorhanden, so wird man beispielsweise durch Einbeziehung des Fußgängerweges
an den Ecken in die Hauptstraße und Verlegung des Weges für Fußgänger in Arkaden
oder sogenannte Laubengänge in den Eckhäusern Abhilfe schaffen können. Bei Anwendung
der Erfindung auf Altstädte werden die Vorteile der Erfindung weitgehend wirksam.
Bei wenig günstiger Ausbildung der Verbindungswege bleibt immer noch ein großer
Vorteil gegenüber dem Verkehr mit Kreuzungen für die Fahrzeuge.
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Grünanlagen oder freie Plätze können als Parkplätze oder zum Wenden
der Wagen benutzt werden.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Straßenanlage in Form einer Spirale mit daran
anschließenden geraden Straßenstrecken in paralleler Lage und Fig.2 eine Anordnung
mit geraden Straßenstrecken in schematischer Darstellungsweise.
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Die Hauptstraße ist mit i bezeichnet. Irr dieser verkehren die Wagen,
wie bisher üblich, auf jeder Seite in entgegengesetzter Richtung, wie durch die
Pfeile 6 und 7 in Fig. i angedeutet ist. Auf der Zeichnung ist die Hauptstraße in
ihrer Mitte mit einer Linienmarkierung versehen. Zwischen den Teilstrecken der Hauptstraße
sind kurvenförmige Verbindungsstraßen 2 angelegt. Diese führen von der einen Hauptstraßenstrecke
in die danebenliegende zweite Hauptstraßenstrecke. Wie ersichtlich, gelangen die
Fahrzeuge beispielsweise von der rechten Seite der einen Hauptstraßenstrecke auf
die linke Seite der danebenliegenden Hauptstraßenstrecke und dadurch in die Richtung
der übrigen Fahrzeuge in der zweiten Hauptstraßenstrecke. Zu den weiteren danebenliegenden
Hauptstraßen-' strecken führen die Verbindungsstraßen 3,4 usw. Durch die kurvenförmige
Ausbildung der Verbindungsstraßen 2 usw. ist ein Abstoppen der Geschwindigkeit der
Fahrzeuge nicht erforderlich. Auch bleibt die Übersichtlichkeit dadurch gewährt,
daß keine bebauten Ecken die weiter zu befahrende Straße verdecken. Die spiralartige
Anordnung der Hauptstraße nach Fig. i ist besonders zweckmäßig. Jedoch kann die
Hauptstraße auch mit geradlinigen Teilstrecken, wie sie auf der rechten Seite der
Abb. i dargestellt sind, in derselben Weise angelegt werden. Auf der Fig. i ist
auch beispielsweise die Verbindung einer spiralförmigen Hauptstraße und einer aus
geraden Teilstrecken bestehenden Straße angedeutet. In der schematischen Darstellung
nach Fig. 2 ist gezeigt, wie anstatt einer Spirale ein rechteckig gewundener Linienzug
der Hauptstraße vorgesehen werden kann. Hierbei sollen jedoch die Ecken abgerundet
sein. Die Querverbindungen zwischen den Teilstrecken der Hauptstraße i sind in dieser
schematischen Darstellung nicht angegeben und werden entsprechend der Anordnung
nach Fig. i je nach den Bedürfnissen angelegt.
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Es.ist zu bemerken, daß Hauptstraßen mit von ihnen abzweigenden Einbahnstraßen
natürlich allgemein bekannt sind. Die durch die Erfindung erreichte technische Wirkung,
daß alle Wagen ohne Unterbrechung fortbewegt werden können, läßt sich in einer ganzen
Stadt oder in einem nach der Erfindung eingerichteten Bezirk nur erzielen, wenn
die Hauptstraße mit den Nebenstraßen in der beschriebenen Weise verbunden ist.