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Bogenzuführung für Bronziermaschinen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Bronziermaschine mit selbsttätiger Zuführung der Bogen von einer Druckmaschine,
z. B. einer Offsetmaschine, Zweitourenpresse o. dgl.
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Bei den bekannten Bronziermaschinen, die im unmittelbaren Anschluß
an eine Druckmaschine arbeiten, ist für die Überleitung der zu bronzierenden Bogen
von der Druckmaschine in die Bronziermaschine eine aus umlaufenden Bändern gebildete
Zuführung vorgesehen, die von der Bronziermaschine angetrieben wird. Von der Druckmaschine
werden die Bogen entsprechend der Umlaufgeschwindigkeit des Druckzylinders in periodischen
Hüben ausgelegt und gelangen auf die Zuführungsbahn zur Bronziermaschine. Die Umlaufgeschwindigkeit
des Druckzylinders muß bei schnell laufenden Druckmaschinen der Leistung der Bronziermaschine
angepaßt werden, deren Leistung bei etwa 6o Bogenmeter pro Minute ihre Höchstgrenze
hat. Bei einer Zylinderabwicklung des Druckzylinders von etwa i m würden demzufolge
Bogenformate von etwa i m Länge die Leistung der Bronziermaschine voll ausnutzen.
Auf der Bogenzuführung folgt demzufolge Bogen auf Bogen, zwischen denen sich nur
ein Abstand befindet, der der Abmessung des am Druckzylinder vorgesehenen Greifers
entspricht, mit welchem Abstand die Bogen in die Bronziermaschine einlaufen. Werden
auf der Druckmaschine Formate gedruckt, die kleiner sind als i m, so entstehen zwischen
den einzelnen Bogen größere Abstände, die mit kleiner werdendem Bogenformat proportional
größer werden, so daß die Bogen mit diesen größeren Abständen in die Bronziermaschine
einlaufen. Da aber bei der Bronziermaschine das Bronzeauftragwerk dauernd Bronze
aufträgt, erfolgt dieser Auftrag auch in die Zwischenräume zwischen zwei Bogen,
d. h. auf das Gummituch, auf dem die Bogen durch die Bronziermaschine
bewegt
werden, das damit auf seiner Oberfläche stark mit Bronze verschmutzt wird. Obwohl
diese Bronze auch von den Abstaubbändern der Bronziermaschine wieder beseitigt wird,
bleiben dennoch Bronzeteilchen an dem Gummituch haften, die sich dann beim weiteren
Umlauf des Gummituches gegen die Rückseite der Bogen schädlich auswirken. Vor allem
aber ergibt sich infolge dieser Abstände ein unnötiger Bronzeauftrag und damit ein
Verlust an wertvollem Bronzematerial. Dieser unnötige Bronzeauftrag und Verlust
tritt in noch größerem Maße in Erscheinung, wenn Störungen im Bogenzulauf eintreten'
oder dieser aus irgendwelchen Gründen, z. B. einem Stopper in der Druckmaschine,
ganz aussetzt und die Bronziermaschine nicht rechtzeitig stillgesetzt wird.
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Bei Druckmaschinen, z. B. Zweitourenpressen, deren Leistung niedriger
ist, als die Höchstleistung der Bronziermaschine beträgt, ergeben sich bei allen
Bogenformaten zwischen den einzelnen Bogen Abstände und damit die vorstehend beschriebenen
Nachteile.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, den Bogeneinlauf
in die Bronziermaschine in der Weise zu ermöglichen, daß bei allen vorkommenden
Bogenformaten Abstände zwischen den einzelnen Bogen vermieden werden, wodurch nicht
nur die vorstehend geschilderten Nachteile beseitigt werden, sondern auch eine Leistungssteigerung
der Bronziermaschine in bezug auf die Bogenzahl geboten wird, die sich insbesondere
bei Bogenformaten auswirkt, deren Länge weniger als etwa i m beträgt, da in solchen
Fällen die Umlaufgeschwindigkeit des Druckzylinders erhöht werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Geschwindigkeit
der Zuführbahn für die Bogen und damit die Geschwindigkeit des Gummituches in der
Bronziermaschine beliebig regelbar und einstellbar zu den Geschwindigkeiten des
Druckzylinders der Druckmaschine ist, welche dem Bogenformat entsprechend einstellbar
ist, die Geschwindigkeit der Zuführbahn also der Bogenabgabe der Druckmaschine so
angepaßt werden kann, daß die Bogen ohne Abstände oder annähernd ohne Abstände oder
etwas überlappt auf die Zuführbahn gelangen, ferner dadurch, daß in der Zuführbahn
eine Kontrollvorrichtung vorgesehen ist, mittels deren die der Bronziermaschine
zulaufenden Bogen abgetastet werden und bei Unterbrechungen in der Bogenfolge der
Bronzeauftrag des Bronzeauftragwerkes der Bronziermaschine selbsttätig ausgeschaltet
wird.
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Bei einem Anschluß der Bronziermaschine an eine Druckmaschine, z.
B. eine Zweitourenpresse, deren Leistung geringer ist, als die Höchstleistung der
Bronziermaschine beträgt, muß zur Beseitigung der Abstände zwischen den' einzelnen
Bogen die Zulaufgeschwindigkeit der Ziüführbahn und damit des Gummituches herabgesetzt
werden, was eine Verringerung der Leistung der Bronziermaschine bedeutet, aber dafür
wird der Bogen eine kurze Zeit länger den Werkzeugen der Bronziermaschine ausgesetzt
und dadurch die Qualität der Brönzierarbeit erhöht.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel in
einer Seitenansicht dargestellt.
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Zwischen einer Druckmaschine, beispielsweise einer Offsetmaschine
i, und einer Bronziermaschine 2 ist eine aus endlos umlaufendem Band 3 gebildete
Bogenzuführung vorgesehen. An Stelle von Bändern kann die Zuführung auch aus Walzen
o. dgl. gebildet werden. Der kontinuierliche Antrieb der Zuführung 3 erfolgt über
einen Zwischentrieb und ein Geschwindigkeitsregelgetriebe, z. B. ein Reibrädertrieb
4, 5, dessen lagenveränderliches Rad 5 auf der Antriebswelle 6 angeordnet ist. Das
Rad 4 treibt über einen Zwischentrieb 7, 8 die Schraubenräder 9, io und damit die
Zuführung 3 an. Auf der stehenden Welle 6 ist ein Kegelrad i i angeordnet, das über
die Kegelräder 12, 13 das kontinuierlich umlaufende Gummituch 14 antreibt. DieZuführung
3 ist mit ihrem schrägen Teile unter die Druckmaschine i geführt und besitzt an
ihrem Kopfe eine Saugwalze. Der Anschluß an die Druckmaschine kann je nach deren
Ausleger selbstverständlich auch in jeder anderen Weise erfolgen. Die von der Druckmaschine
zur Auslegung kommenden Bogen gelangen auf dem schrägen Teil der Zuführung 3 unter
den Einfluß der Saugwalze. Je nachdem nun, mit welcher Geschwindigkeit die Druckmaschine
i arbeitet und ob große oder kleine Bogenformate gedruckt werden und zur Auslegung
gelangen, wird durch das Geschwindigkeitsregelgetriebe 5, 6 die Geschwindigkeit
der Zuführbahn 3 und damit des Gummituches 14 so eingestellt, daß die Bogen ohne
Abstand zueinander auf die Zuführung gelangen, d. h. durch langsameren Lauf der
Zuführbahn 3 werden die Zwischenräume zwischen den die Druckmaschine verlassenden
Bogen beseitigt. Bei Bogenformaten, die kleiner sind als etwa i m, wird die Umlaufgeschwindigkeit
des Druckzylinders erhöht, so daß mehr Bogen ausgestoßen werden, deren Abstände
zueinander durch entsprechende Einstellung der Geschwindigkeit der Zuführbahn beseitigt
werden, wodurch sich eine Erhöhung der Bogenzahl pro Stunde als Leistung der Bronziermaschine
ergibt. Und diese Leistung kann mit kleiner werdendem Format im Rahmen der höchstzulässigen
Geschwindigkeit des Druckzylinders gesteigert werden.
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In die Bogenzuführung 3 ist eine Kontrollvorrichtung, bestehend aus
einer schwenkbar angeordneten Tastrolle 15, vorgesehen, die sich auf dem in die
Bronziermaschine einlaufenden Bogen abwälzt, unterhalb deren sich eine öffnung 16
befindet, in die die Rolle 15 etwas einfallen kann, und zwar dann einfallen kann,
wenn die Rolle 15 keine Abstützung gegen einen Bogen hat, also bei Bogenausfall.
Die Rolle 15 steht durch ihren Schwenkhebel 17 in kontaktmäßiger Verbindung mit
einer elektromagnetischen Einrichtung 18, die ihrerseits wiederum mit beispielsweise
einem Schwenkhebel i9 verbunden ist, mittels dessen der Bronzeauftrag des Bronzeauftragwerkes
2o der Bronziermaschine
i ausgeschaltet, z. B. dessen Übertragungswalze
2o° ausgehoben wird. Bei Unterbrechungen im Bogenzulauf senkt sich die Rolle 15
etwas in die Öffnung 16, demzufolge der Kontakt bei 2i geschlossen wird und der
Elektromagnet der Einrichtung 18 den Hebel i9 anzieht, was ein Abheben der Walze
20° zur Folge hat, so daß keine Bronze mehr übertragen wird. Der Hebel i9 kann auch
unmittelbar mit dem Ausrückhebel des Bronzeauftragwerkes 20 verbunden «-erden, so
daß bei einer Reaktion der Einrichtung 18 das gesamte Bronzeauftragwerk stillgesetzt
wird. Ist derBogenzulauf wieder hergestellt, so wird die Rolle 15 vom ersten zulaufenden
Bogen wieder angehoben, wodurch der Kontakt bei 21 unterbrochen wird und der Hebel
i9 mit der Walze 20° in seine alte Lage zurückschwingt, so daß die Bronzeübertragung
wieder eintritt.