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Lichtblende Bei allen kinematographischen Wiedergabe- und Betrachtungsgeräten
werden dem Auge in schneller Reihenfolge Einzelbilder von Bewegungsphasen gezeigt,
die auf Grund der physiologischen Eigenschaft der Nachblickwirkung zu einem scheinbar
kontinuierlichen Bewegungsvorgang verschmelzen.
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Bei der Umkehrung dieses Verfahrens bei der stroboskopischen Betrachtung
werden aus dem Bewegungsvorgang einzelne Phasen herausgenommen und dem Auge sichtbar
gemacht, wodurch eine scheinbare Verlangsamung oder gar ein scheinbarer Stillstand
des bewegten Objektes erzielt wird.
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In allen Fällen muß, wie z. B. beim Kinoprojektor, in der Zeit, in
der der Wechsel von einem Bild zum nächsten erfolgt, das Bild abgedeckt werüen,
damit das Auge die Wanderung der Bilder nicht wahrnimmt. Auch bei Vorrichtungen,
bei denen der Bildwechsel nicht durch eine absatzweise Fortschaltung des Bildstreifens
erfolgt, sondern mit Hilfe eines optischen Ausgleiches der Bildwanderung ein kontinuierlicher
Bildtransport erfolgt (rotierendes Glaspolygon, Spiegelkranz, Schwingspiegel, Linsenkranz)
ist es meistens notwendig, den Übergang von einem Bild zum anderen durch eine rotierende
oder schwingende Blende abzudecken.
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Eine weitere physiologische Erscheinung ist die Tatsache, daß das
Auge Hell-Dunkel-Wechsel bis zu einer gewissen Frequenz als störendes Flimmern wahrnimmt.
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Bei Erreichung einer Frequenz von 48 Hell-Dunkel-Wechsel in der Sekunde
verschwindet diese Flimmererscheinung, und das Auge erhält einen gleichmäßigen Lichteindruck.
Diese Tatsache bedingt, daß z. B. bei Kinoprojektoren, bei denen der Film mit 24
Bildern in der Sekunde vorgeführt wird, nicht nur im Augenblick des Bildwechsels
das Bild abgedeckt werden muß, sondern daß eine weitere Dunkelperiode eingelegt
werden muß, um die
notwendigen 48 Hell-Dunkel-Wechsel zu erzielen.
Es muß also notwendigermaßen eine Zweiflügelblende verwendet werden.
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Dies bedeutet einen erheblichen Lichtverlust.
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Es gibt eine Reihe von Fällen, insbesondere bei der Betrachtung von
Bewegungsvorgängen, bei denen mit so niederer Bildfrequenz gearbeitet werden muß,
daß bei Verwendung der an sich notwendigen Blendenzahl das restlich zur Verfügung
stehende Licht nicht mehr ausreicht.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Anwendung von Blenden
dadurch zu vermeiden, daß dem Auge ein gleichmäßiger Helligkeitseindruck erhalten
bleibt, daß also Hell-Dunkel-Wechsel überhaupt vermieden werden und trotzdem das
betrachtete Bild während der Transportzeit des Films oder des bewegten Objektes
dem Auge unsichtbar wird.
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In Abb. i ist ein Filmbetrachtungsgerät in schematischer Weise dargestellt.
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In Abb. 2 ist ein Gerät zur Betrachtung eines kontinuierlich bewegten
Gegenstandes, beispielsweise eines laufenden bedruckten Bandes, dargestellt.
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In beiden Fällen ist es notwendig, im Augenblick des Bildwechsels
bzw. im Augenblick des Rücklaufes des Ausgleichspiegels das Bild abzudecken bzw.
unsichtbar zu machen.
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Unter Vermeidung einer Abdeckblende wird das Bild durch die der Erfindung
zugrunde liegende Anordnung dadurch unsichtbar gemacht, daß in der entscheidenden
Zeitspanne die zusätzliche Lichtquelle 9 aufleuchtet und über den halbdurchlässigen
Spiegel i i dem Auge an Stelle des Bildes eine helle Fläche zeigt.
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Die Helligkeit der Lichtquelle kann über einen Regler 8 so reguliert
werden, daß die Flächenhelligkeit genau der Flächenhelligkeit des betrachtenden
Bildes oder Gegenstandes entspricht, eine Flimmerwirkung also nicht eintreten kann.
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Bei dem in Abb. i dargestellten FiImbetrachtungsgerät wird der Film
i durch die Projektionslampe 2 und eine Sammellinse 3 gleichmäßig beleuchtet. Das
Auge 13 betrachtet über die Lupe 12 den so beleuchteten Film i.
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Der Film wird durch den Greifer 4 von Bild zu Bild weiter transportiert.
Der in den Strahlengang des Auges eingeschaltete halbdurchlässige Spiegel bzw. eine
einfache Glasplatte i i wird von der Lampe 9 unter Z@i-isclienschaltung einer Linse
io beleuchtet.
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Das Aufleuchten der Lampe 9 wird dadurch erzielt, daß während der
Transportzeit des Films ein auf der Kurbel des Greifers sitzender Kontaktstreifen
5 über die beiden Kontakte 6 den Stromkreis der Spannungsquelle 7 schließt. In diesem
Stromkreis ist der Regulierwiderstand 8 eingeschaltet, der es erlaubt, die Helligkeit
der einprojezierten Lichtquelle so zu regeln, daß das Auge den gleichen Helligkeitseindruck
wie vom Filmbild erhält.
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In der' Abb. 2 wird beispielsweise eine bewegte Stoffbahn 18 von den
Beleuchtungslampen 16 beleuchtet und das beleuchtete Bild über den Ausgleichspiegel
14, der auf der Achse 15 drehbar gelagert ist, über den L nilenkspiegel 17 durch
das Objektiv 18 und die Betrachtungslupe 12 wieder dem Auge 13 gezeigt.
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In gleicher Weise, \vie in =11>b. i, ist in diesen Strahlengang der
halbdurchlässige Spiegel bzw. die einfache Glasplatte i i eingeschaltet. Die regulierbare
Beleuchtungsoptik und dieKontaktgabe erfolgt in gleicher Weise wie bei der in Abb.
i dargestellten Anordnung.