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Mit einem Bolzen verbundener, drehbarer Griff Die drehbaren Ballengriffe
nach DIN 98 und die diehbaren Kegelgriffe nach DIN 256 besitzen als Kupplungsglied
zwischen Bolzen und Griff einen Stift, der in eine Rille des Bolzens eingreift.
Hierbei besteht der Nachteil. daß dieser Stift außerhalb der Mittellinie gebohrt
werden muß, was umständlich ist für Bohren, Vernieten und Verputzen. Diese Kupplungsart
verlangt ferner, daß entweder der Stift erst nach llefestigung des Bolzens vernietet
wird, was für den \-erbraucher eine zusätzliche Arbeit darstellt und zudem als Nieten
und Verputzen umständlich auszuführen ist, oder daß der Stift schon vor dein Befestigen
des Bolzens fest eingesetzt wird. Das ist namentlich dann schwer auszuführen, wenn
es durch Einnieten erfolgen soll, weil der Stift vom Nietdruck entlastet bleiben
muß und eine andere Auflage als das Griffende schwierig zu erhalten ist. Andererseits
ist beim Befestigen des Bolzens durch Einschrauben ein festes Anziehen des Gewindezapfens
schlecht möglich, weil er nur mit einer schmalen Zange gefaßt werden kann, was leicht
zur Beschädigung des Bolzens führt.
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Alle diese Nachteile vermeidet die vorliegende Erfindung. Sie hat
darüber hinaus noch den Vorteil, claß die Kupplung lösbar ist. Sie ist \\ ohl gezeichnet
und beschrieben für den Sonderfall eines Griffes, aber sie stellt ganz allgemein
ein Bauelement dar, das überall da verwendbar ist, wo eine lösbare, drehbare Verbindung
zweier Teile verlangt wird (Griffe, Leerlaufrollen usw.).
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Die Erfindung geht davon aus, daß die Rille wohl beibehalten werden
kann, das Gegenlager aber nicht durch Vernieten z. B. des Ouerstiftes oder eines
axialen "Zapfens zu bilden ist, sondern durch ein solches Verfahren, das keine besonderen
Werkzeuge erfordert, also durch Einschieben (Rastsitz oder
Preßsitz).
Dies wird erreicht, indem zwischen dem einen Teil A und dem andern Teil B statt
des bisherigen Querstiftes ein den obengenannten Forderungen entsprechendes Kupplungsglied
C verwendet wird. Als eine Ausführungsform desselben ist in der Zeichnung eine ringförmige
Feder angenommen, die aber nur ein Beispiel darstellt und das Wesen nicht erschöpft.
Für den Sonderfall des Griffes ist die Bauart auch derart gewählt, daß sie ohne
weiteres auf die jetzigen Normgriffe anwendbar ist, indem die Ringfeder C gerade
an dem Ort des bisherigen Querstiftes eingesetzt wird. Selbstverständlich können
Form und Größe des Griffes beliebig sein, wie die Erfindung ilberhaupt nicht an
die Begriffe Bolzen und Griff gebunden ist, sondern allgemein eine drehbare Verbindung
von Teil A und Teil B darstellt. Andererseits hat sie aber gerade für Griffe den
Vorteil, daß das Befestigen des Bolzens A im Werkstück W in leichter
Weise außer durch Einschrauben auch durch Nieten möglich ist (wie bei festen Griffen),
weil die Fläche F als Nietauflage dienen kann.
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In Bild i ist eine Ausführungsform gezeichnet, in welcher die Rille
als Zapfen mit Flansch auf dem Bolzen A angebracht ist. Um diesen Zapfen herum liegt
ein geschlitzes und federndes Rohr C. Dessen innerer Durchmesser ist größer als
der des Zapfens, damit auch nach einem Zusammendrücken noch genügend Spiel bleibt.
Der äußere Durchmesser aber ist etwas größer als die Bohrung des Griffes B, damit
genügend Druck und dadurch genügend Reibung (oder Rasterung) entsteht. Wird nun
der.Griff R darübergeschoben, so preßt er die Ringfeder C zusammen, die dann am
äußeren Durchmesser mit Preßsitz (oder Haftsitz) am Griff B anliegt, während sie
am inneren Durchmesser leicht drehbar auf dem Zapfen des Bolzens A liegt.
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In Bild 2 ist eine Ausführungsform gezeichnet, in welcher die Rille
als Ausdrehung im Griff B angebracht ist. Diesmal ist die Ringfeder C im äußeren
Durchmesser kleiner als ihr Lagerraum in B und im inneren Durchmesser kleiner als
das Bolzenende A. Der Preßsitz entsteht also hierbei am inneren Durchmesser und
die drehbare Lagerung am äußeren.
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Die Feder C lagert also mit Durchmesserspiel in der Rille entweder
des Bolzens A und wird am äußeren Durchmesser gepreßt oder der Rille des Griffes
B und wird am inneren gepreßt. Selbstverständlich kann in jedem der zwei Fälle,
umgekehrt gegen jetzt, auch der Teil B als Bolzen ausgebildet werden und A als Griff.
Das Anbringen eines derartigen drehbaren Griffes erfolgt nun ebenso leicht wie das
eines festen Griffes, indem jetzt statt des letzteren eben der Bolzen A im Werkstück
1,' befestigt wird und danach der Griff selbst lediglich mit Druck oder einem leichten
Schlag übergeschoben wird. .Die Anwendung drehbarer Griffe ist also unter Benutzung
der Erfindung jetzt ebenso einfach wie die fester Griffe, während die bisherige
Bauart hierin erschwerende Unterschiede aufwies. Zudem kann der Griff B jetzt nachträglich
durch starken Zug wieder abgenommen werden, was namentlich dann vorteilhaft ist,
wenn er durch einen Griff anderer Form, anderen Werkstoffes oder zur Erneuerung
ersetzt werden soll. Die Lösbarkeit ist auch für die Schmierung wichtig, denn bei
der alten Ausführung nach DIN 98 bzw. 256 war eine nachträgliche Schmierung nicht
mehr möglich. jene Bauarten aber, welche die nachträgliche Lösbarkeit z. B. mit
einer von außen zugänglichen Schraube erreichen, haben keine ununterbrochene Griffoberfläche
mehr, was Verschmutzung und hinderliche Kanten bringt.
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Der Querschnitt der Feder kann statt rechteckig auch anderer Form
sein, z. B. kreisförmig.
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Das Herstellen der erforderlichen Rille ist hier nebensächlich, und
jede technisch mögliche Art ist dazu anwendbar. Sie kann beim Bolzen A beispielsweise
geschaffen werden durch Aufnieten einer Scheibe auf den Zapfen, Ansatzschraube oder
durch unmittelbares Einstechen, in welch letzterem Falle dann die Ringfeder 'C durch
Auffedern übergeschoben wird. Beim Griff B kann die Rille gebildet werden z. B.
durch Einstechen oder Zusammensetzen aus zwei Teilen.