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Rückblickspiegel, insbesondere für Fahrzeuge hie Erfindung bezieht
sich auf einen mehrfach verstellbaren Rückblickspiegel, insbesondere für Fahrzeuge.
Es sind zahlreiche Ausführungen von Rückblickspiegeln bekannt, bei welchen sich
das an dem festen oder beweglichen Tragarm angelenkte Spiegelglas mit seiner Fassung
beliebig verstellen läßt. Die Wirkungsweise dieser bisher bekannten Bauarten ist
etwa folgende: Der Rückblickspiegel wird an geeigneter Stelle am Fahrzeug angeschraubt
oder sonstwie befestigt. Es erfolgt sodann die Einstellung des Spiegelglases zum
Tragarm in der Weise, daß, wenn beispielsweise der Rückblickspiegel im Inneren eines
geschlossenen Personenwagens über der Windschutzscheibe befestigt ist, das Spiegelglas
ein größtmögliches Blickfeld durch das Rückfenster des Wagens auf die hinter diesem
liegende Fahrstrecke vermittelt. Die zweckmäßigste Einstellung des Spiegelglases
zum ganzen Fahrzeug hängt dabei von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der
Lage des Rückfensters, der Breite des Fahrzeuginnenraumes und der Fahrersitzbank,
der Körpergröße des Fahrers usw. ab. Wird der Wagen stets von derselben Person gefahren,
so ist theoretisch eine Einstellung des Spiegelglases nur einmalig nach dem Anschrauben
im Fahrzeug erforderlich. Eine häufigere Neueinstellung ist jedoch dann notwendig,
wenn es sich beispielsweise bei dem Fahrzeug um ein Kabriolett mit aufklappbarem
Verdeck handelt. Beim Öffnen dieses Verdeckes wird fast stets das Rückfenster in
das Verdeck mit eingefaltet, welches zusammengelegt oft nicht unerheblich über der
hinteren Abschlußkante des Fahrgastraumes aufträgt. Der für den Wagen im geschlossenen
Zustand
eingestellte Spiegel kann infolge Ausfall des Rückfensters
seinen Zweck bei offenem Wagen nicht mehr erfüllen. Man hat deshalb zahlreiche Rückblickspiegel
konstruiert, welche sich nach oben schwenken lassen, so daß das Spiegelglas den
Blick nach hinten über das zusammengefaltete Verdeck hinaus vermitteln kann. Der
Tragarm solcher schwenkbaren Rückblickspiegel besteht dann aus zwei Teilen, nämlich
einer am Fahrzeug angeschraubten Grundplatte, an welcher der eigentliche Tragarm
über ein Gelenk befestigt ist; das andere Ende des Tragarmes trägt ebenfalls ein
Gelenk, in welchem das Spiegelglas zum Tragarm verstellbar ist.
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Die beiden vorbeschriebenen grundsätzlichen Bauarten, also der Rückblickspiegel
mit starrem und derjenige mit schwenkbarem Tragarm, sind dazu bestimmt, vor Antritt
der Fahrt oder auch Üffnung des Verdeckes einmal passend eingestellt zu werden,
um während der Fahrt eine bestmögliche Übersicht übel die rückwärtige Fahrbahn zu
vermitteln. Ein Übelstand, der durch diese bisherigen Rückblickspiegel nur sehr
unvollkommen behoben werden kann, ist nun der, daß bei Nachtfahrt die Scheinwerfer
eines nachfolgenden Fahrzeuges durch das Rückfenster oder über das zusammengefaltete
Verdeck des vorderen Fahrzeuges dessen Rückblickspiegelglas anstrahlen, welches
diese Lichtstrahlen wiederum direkt in die Augen des Fahrers des vorderen Fahrzeuges
zurückwirft. Die hierdurch hervorgerufene starke Blendung des vorderen Fahrers ist
sehr häufig eine Ursache von Verkehrsunfällen. Bisher konnte man die Blendung dadurch
vermeiden, daß man den Rückblickspiegel aus der ursprünglichen richtigen Einstellung
heraus in seinen Gelenken so verstellt, daß das Spiegelglas nach unten oder nach
oben, jeweils aus dem Sichtbereich heraus, verstellt ist. Dadurch, daß die Gelenke
der bisherigen Rückblickspiegel verhältnismäßig schwergehend eingestellt sein müssen,
um eine selbsttätige Veränderung der ursprünglich gewählten richtigen Einstellung
zu vermeiden, erfordert nach Aufhören der Blendung von hinten das Zurückstellen
des Spiegelglases in die richtige Ausgangsstellung eine gewisse Kraftanstrengung
und Genauigkeit, die die Aufmerksamkeit des Fahrers vom Verkehr länger ablenkt,
als die Verkehrssicherheit zuläßt.
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Hier setzt nun die Erfindung ein mit dem neuen Gedanken, das Rückblidkspiegelglas
zwar wie bisher an einem festen oder auch einem schwenkbaren Tragarm gelenkig verstellbar
zu befestigen, aber den Spiegelhalter in neuartiger Weise so auszubilden, daß er,
ohne besondere Kraftanstrengung oder Aufmerksamkeit zu erfordern, aus jeder beliebigen,
einmal als richtig erkannten Einstellung heraus in einem bestimmten, durch Anschläge
begrenzten Winkel aus dem Blendungsbereich weggekippt und nach Aufhören der Blendung
stets wieder in die ursprüngliche Einstellung zurückgeholt werden kann. Die Auslösung
des Kippvorganges erfolgt bei dem neuen Rückblickspiegel einfach durch einen leichten
Druck auf einen Handhebel am Rückblickspiegel bis zum Anschlag. Hört die Blendung
von hinten auf, so wird der Spiegel durch leichten Zug an demselben Hebel zurückgeholt
und schlägt genau in der ursprünglichen Einstellung wieder an. Die Kippbewegung
kann in beispielsweise von elektrischen Schaltern her bekannter Weise durch sinngemäße
Mitwirkung von Druck-oder Zugfedern so gestaltet werden, daß das gekippte Spiegelglas
in einer oder beiden Endstellungen einschnappend anschlägt.
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Die Erfindung bezieht sich also auf einen Rückblickspiegel, welcher
die gleiche Haupt- oder Grundverstellung des Spiegelglases wie bisher ermöglicht,
aber in neuartiger Weise bei Blendung von hinten noch eine zusätzliche begrenzte
Relativverstellung aus jeder beliebigen Grund- oder Hauptverstellung des ganzen
Rückblickspiegels heraus erlaubt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung zur Darstellung
gebracht.
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Fig. i zeigt eine Ausführungsform des Rückblickspiegels von der Seite;
Fig. 2 zeigt den gleichen Spiegel von der Vorderseite; Fig.3 und 4 zeigen einen
Schnitt durch die Mitte einer Gelenkverbindung zwischen zwei Tragarmteilen, und
zwar in zwei verschiedenen Endstellungen.
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Fig. 5 zeigt eine andere Form des Rückblickspiegels, von der Seite
gesehen; Fig. 6 zeigt den gleichen Rückblickspiegel in Vorderansicht; Fig. 7 zeigt
eine weitere Ausführungsform des Rückblickspiegels von der Seite gesehen; Fig. 8
zeigt denselben Rückblickspiegel von vorn gesehen; Fig.9 zeigt ein Ausführungsbeispiel
des Rückblickspiegels von der Seite gesehen, wobei die untere Hälfte des Armes zwecks
Verdeutlichung teilweise geschnitten gezeigt ist; Fig. io zeigt den gleichen Rückblickspiegel
von der rückwärtigen, dem Spiegelglas abgewandten Seite her; Fig. i i zeigt schließlich
einen Schnitt durch die in Fig. 3 und 4 dargestellte Gelenkverbindung, und zwar
durch die Mitte der gemeinsamen Verstellachse.
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In Fig. i bezeichnet i einen hohlgebohrten Armteil, in welchem ein
zweiter Armteil 2 mittels Stellring 16 längs verschieblich und drehbar geführt ist.
Der Armteil 2 endet in einem Kugelgelenk welches eine allseitige Verstellbarkeit
der das Spiegelglas 8 tragenden Fassung 9 mittels Betätigung des Handhebels io ermöglicht.
Das obere Ende des Armteiles i endet in einer durchbohrten Trommel 3. Das äußere,
längere und mit Querstift 14 versehene U-Teil 5 sowie das mittlere, kürzere und
mit nierenförmigen Schlitzen 13 versehene U-Teil 6 sind mit der durchbohrten Trommel
3 gemeinsam auf dem Schraubbolzen 17 zueinander beweglich gelagert. Eine U-Feder
i i wird bei der begrenzten Bewegung zwischen dem mittleren U-Teil 6 und dem äußeren
U.-Teil 5 gespannt. Das äußere .U-Teil 5 ist drehbar mit der Anschraubplatte 4 verbunden.
Mit
a ist der durch .-@ta,hläge begrenzte Verstellwinkel zweier Armteile bezeichnet.
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In Fig. 2 sind die gleichen Teile in Vorderansicht gezeichnet, wobei
die Ineinanderschachtelung des äußeren [)-Teiles 5, des mittleren [)-Teiles 6 und
der innenliegenden Trommel 3 klar erkennbar ist.
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In Fig. 3 und .1 sind die drei ineinandergeschachtelten und mit 5,
6 und 3 bezeichneten Armteile in den beiden Endstellungen gezeigt. Demnach liegt
in der Stellung nach Fig.3 der flache Boden des mittleren U-Teiles 6 gegen den geraden
Schenkel der etwas vorgespannten [)-Feder ii satt an. Wird das mittlere [)-Teil
6 gegenüber dem äußeren [)-Teil 5 in die entgegengesetzte Endstellung, auch aus
Fig.4 ersichtlich, geschwenkt, so rutscht die Kante des mittleren [)-Teiles 6 auf
dem durch Anspannung schräggestellten Schenkel der [)-Feder i i ab, und es schlägt
nunmehr das andere Ende des nierenförmigen Schlitzes 13 an dem im äußeren [)-Teil
5 befestigten Querstift 14 an. Da das mittlere U--Teil 6 und der innenliegende Armteil
i mit Trommel 3 durch die Kraft des Schraubbolzens 17 unter stärkerer Reibung aufeinandergepreßt
werden, als sie zwischen dem mittleren U-Teil 6 und dem äußeren U-Teil 5 sowie der
()-Feder i i auftritt, verändert der Arm i mit Trommel 3 seine vom Kraftfahrer gewählte
Stellung zum mittleren U-Teil 6 nicht. Der Armteil i macht daher auch stets nur
genau dieselbe begrenzte Winkelbewegung a wie das U.-Tei1 6 und nimmt beim Zurückholen,
also beim Entspannen der U-Feder i i, stets genau die ursprünglich gewählte Stellung
zum Fahrzeug wieder ein. Schließlich zeigen Fig. 3 und 4 noch, daß der andere, durchbohrte
und vor der Montage etwas hohl gebogene Schenkel der U-Feder ii auf die Mutter der
gleichzeitig als Drehachse dienenden Schraube 21 eine federnde Kraft ausübt, welche
die Grundplatte -. und das auf ihm drehbare äußere U-Teil 5 spielfrei und mit einer
gewissen erwünschten Reibung aufeinanderdrückt.
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In Fig. 5 und 6 besteht die mit 4 bezeichnete Grundplatte diesmal
aus zwei abgewinkelten Hälften, zwischen denen schwenkbar der mit langem Schlitz
16 versehene Armteil 1 mittels der Schraube und Mutter 21 eingeklemmt ist. Mit 2
ist hier ein U-förmig gebogener Blechstreifen bezeichnet, der einen vorstehenden
Anschlagsteg 20 sowie darunter zwei nicht vorstehende Anschlagnasen 20 trägt. Die
Armteile i und 2 sind wiederum auf der als Achse und Klemmvorrichtung zugleich dienenden
Schraube 21 begrenzt zueinander abwinkelbar, und außerdem läßt sich durch Verschieben
der Achse 21 in dem Längsschlitz 16 des Armteiles i die wirksame Länge desselben
beliebig verstellen. In Fig.5 ist weiter mit 7 ein übliches Kugelgelenk bezeichnet,
welches mit dem Armteil 2 verschraubt ist und auf dem die Spiegelglasfassung 9 mit
Spiegelglas 8 in bekannter Weise verstellbar ist. Die beschriebenen Anschläge 2o
lassen wiederum nur einen begrenzten Winkelanschlag a zwischen den Armteilen i und
2 zu. Im Sinne der Erfindung würde die untere Klemmschraube 21 weniger stark anzuziehen
sein als die obere, den Armteils Mit der Grundplatte 4 verbindende Klemmschraube.
Hierdurch knickt dann bei Druck mit dem Finger auf das Spiegelglas 8 lediglich der
untere Armteil 2 zu dem oberen Armteil i um den Winkel a ein, während der obere
Armteil r sich gegenüber der Grundplatte 4 nicht verstellt. In der gleichen Stellung
verbleibt er auch, wenn durch leichten Fingerzug an der rückwärtigen Kante der Fassung
9 das Spiegelglas 8 wieder in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt wird.
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In Fig. 7 und 8 bezeichnet i einen mit der Grundplatte 4 ein Stück
bildenden, also starren Teilarm, welcher an seinem unteren Ende beispielsweise in
eine Kugel ? ausläuft, die zwischen den beiden Schenkeln des unteren Teilarmes 2
in bekannter Weise durch zwei Schrauben eingeklemmt ist. Der Teilarm 2 und die Verlängerung
der Spiegelglasfassung 9 sind zueinander wiederum auf einer Achse 21 verstellbar,
wobei diese Verstellung durch die entsprechend hochgebogenen und schräggestellten
Anschlagkanten 2o wiederum auf den Winkel a begrenzt wird. Auch bei dieser Ausführungsform
wird ein federndes Anschlagen in einer oder auch beiden Endstellungen beispielsweise
dadurch erreicht, daß eine kleine Zugfeder 12 mit ihrem einen Ende an den Armteil
2 in einem Punkt befestigt ist, welcher auf einer gemeinsamen Mittellinie mit der
Verstellachse21 liegt. Das andere Ende der Zugfeder 12 ist an der Gabel der Spiegelglasfassung
9 in einem Punkt befestigt, -,welcher außerhalb der vorgenannten Mittellinie liegt.
Es entsteht dadurch eine an sich bekannte Knieliebelwirkung, und die Feder wird
beim Überschreiten der Totpunktlinie gespannt, hat also dadurch das Bestreben, den
Armteil 2 und die Spiegelglasfassung 9 in die eine der beiden Anschlagstellungen
zu ziehen. Schließlich ist aus Fig.7 und 8 noch zu ersehen, daß das Abkippen des
Spiegelglases 8 durch entsprechenden Fingerdruck auf eine mit der Spiegelglasfassung
9 vernietete Griffnase io erfolgen kann.
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In Fig. 9 und io ist mit i ein Teilarm bezeichnet, welcher am oberen
Ende durch ein übliches Kugelgelenk 7 mit der Grundplatte 4 verbunden ist und, wie
aus der teilweise aufgeschnittenen Darstellung in Fig. 9 ersichtlich, an seinem
unteren Ende einen kegelförmigen Durchbruch 20 sowie eine seitliche Erweiterung
aufweist, an welcher ein mit 2 bezeichneter Teilarm wiederum mittels Verstellachse
21 schwenkbar und klemmbar befestigt ist. Der Ausschlagwinkel a kann bei dieser
Ausführungsform beispielsweise durch Anschlagschraube 15 beliebig eingestellt werden.
Der Teilarm 2 ist mit der Fassung 9 und dem Spiegelglas 8 beispielsweise durch ein
übliches Kugelgelenk 7 verbunden. Im Sinne der Erfindung genügt es vollkommen, wenn
die beiden Kugelgelenke 7 so eingestellt werden, daß ihre Verstellung eine größere
Kraft erfordert als die Schwenkbewegung der Armteile i und 2 zueinander auf der
Achse 21. Die Klemmung in der Achse 21 braucht nur so schwergehend eingestellt zu
werden, daß auch bei starken Erschütterungen der Armteil 2 mit dem Spiegelglas 8
und der Fassung 9 nicht von allein in die untere Anschlagstellung fällt. Im Rahmen
der Erfindung kann
jedoch das Anlegen des Armteiles 2 gegen den
festen Anschlag 20 oder den verstellbaren Anschlag 15 ebenfalls unter der Spannung
einer Zug- oder Druckfeder erfolgen.
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Aus Fig. i i ist im Schnitt ersichtlich, wie die in Fig. 3 und 4 gezeigten
Armteile 5, 6, 3 und i auf ihrer gemeinsamen Verstellachse zueinander angeordnet
sind. Der als Verstellachse dienende Schraubbolzen 17 wie auch die dazugehörige
Mutter tragen beide unter dem Kopf einen verstärkten Bund i9, welcher durch reichlich
bemessene Löcher in den Schenkeln des äußeren [)-Teiles 5 hindurchgesteckt ist und
an den Schenkeln des mittleren ()-Teiles 6 anliegt. Diese, wieauch die innenliegendeTromme13,
sind nur mit dem Durchmesser des Bolzengewindes gebohrt. Wird also die Schraube
17 angezogen, so werden nur die Schenkel des mittleren U-Teiles 6 auf die Trommel
3 gepreßt, während die Schenkel des äußeren U-Teiles 5 auf den verstärkten Bunden
i9 nach wie vor ganz leicht beweglich gelagert bleiben. Auf diese Weise kann der
zur Verstellung der Armteile 6 und 3 zueinander erforderliche Reibungswiderstand
genau in der gewünschten und zweckmäßigen Stärke eingestellt werden, ohne daß irgendeine
Nachstellung des Reibungswiderstandes zwischen den Armteilen 5 und 6 erforderlich
wäre.