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Einstellehre für Holzbearbeitungs-Maschinen In der Holzverarbeitung
sind Lehren bisher nur wenig in Gebrauch. Wo sie verwendet werden, dienen sie hauptsächlich
der Kontrolle von Werkstückmaßen, nur selten der Einstellung von Werkzeugen an Holzbearbeitungs-Maschinen,
an welchen z. B. Schnitthöhen oder Schnittiefen in der Regel an Hand von Probeschnitten
durch wiederholte Veränderung der Werkzeugeinstellung ermittelt werden. Damit ist
Zeitverlust, jedoch keine Garantie für wirklich präzise Einstellung der Werkzeuge
verbunden, da als einziges Maß üblicherweise der unzuverlässige Zollstock dient.
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Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Justierung von Messern in
rotierenden Werkzeugen (Messerwellen, Messerköpfen, Fräsern und Fräsköpfen), die
im allgemeinen nach Gefühl vorgenommen wird. Nur in verhältnismäßig wenigen Fällen
bedient man sich besonderer Einstellgeräte, die bisher von der Maschinen- und Werkzeugindustrie
entwickelt wurden. Sie sind meist primitiv und dienen nur dem einen Zweck, die Messer
rotierender Werkzeuge auf gleichen Flugkreis zu bringen. Die beste und neueste Lösung
bedient sich einer zwischen zwei drehbankartigen Spitzen gelagerten Welle, auf welche
die Werkzeuge zum Justieren aufgesteckt und um welche sie mit der Hand gedreht werden.
Ein kleiner Kreuzsupport trägt die ren sog. Einstellapparaten, unterscheidet sich
die danach eingestellt werden.
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Von dieser Ausführung, wie auch von den älteren sog. Einstellapparaten,
unterscheidet sich die hier beschriebene Einstellehre für Holzbearbeitungs-#-laschinen
grundsätzlich dadurch, daß an einem in zwei Bezugsebenen verwendbaren Griff-und
Anschlagkörper ein in der Höhe verstellbarer Taststabträger angeordnet ist, in welchem,
nach Millimeter- und Noniusteilung einstellbar, der Taststab oder Schablonenträger
so geführt und feststellbar sind, daß mit deren Tastelementen ein bestimmtes Arbeitsmaß
bei Holzbearbeitungsmaschinenwerkzeugen nach Höhe und Tiefe vor Arbeitsbeginn festgestellt
und eingestellt werden kann. Hierdurch ist es möglich, nach präziser Millimetereinteilung
mit Nonius auf 1/1a (durch Schätzen
auf wenigstens 1/2o) mm genau
zu messen. Eine Lehre zum Messen und Einstellen der Arbeitstiefen an Maschinenwerkzeugen
existiert bisher nicht.
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In den Zeichnungen sind ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
und verschiedene Anwendungsbeispiele dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Einstellehre
in Vorderansicht, Abb. 2 dieselbe in Seitenansicht, Abb. 3 dieselbe in Draufsicht,
Abb. ,4 den Schablonenträger in Vorderansicht, _1bb. 5 denselben in Seitenansicht,
Abb. 6 die Einstellehre mit Prisma-Untersatz in Vorderansicht, Abb. 7 die Einstellehre
mit Prisma-Untersatz in Pfeilrichtung gesehen, Abb. 8 die Höheneinstellung eines
Fräsers einer Tischfräsmaschine mit der Einstellehre, Abb. g die Einstellung der
Frästiefe mit der Einstellehre, Abb. to und i i die Einstellung der Schnitthöhe
von Kreissägeblättern mit der Einstellehre in Vorderansicht und Seitenansicht, Abb.
12 die Feststellung der Schnittbreite mit der Einstellehre bei Kreissägeblättern,
Abb. 13 die Einstellung von Hobelmessern an einer Abrichthobelmaschine mit der Einstellehre.
Die Einstellehre besteht aus folgenden Grundelementen: I. dem Griff- und Anschlagkörper
A mit Anschlagfüßen A1 und A2 in lotrecht zueinanderstehenden Ebenen zwecks Verwendung
in senkrechter und waagerechter Lage; 1I. dem prismageführten, mit der Spindel D
nach der Seite verstellbaren Taststabträger B; 11I. dem mit Millimeterteilung E
und Nonius versehenen Taststab C, der durch einfaches Umstecken zur punkt- oder
linienartigen Abtastung Cl und C2 von Werkzeugschneiden benutzt werden kann (die
Abtastung kurvenartiger Schneiden erfolgt durch Auswechslung des Taststabes C gegen
den Schablonenträger F, in welchen die erforderlichen Gegenschablonen eingespannt
werden) ; IV. dem Prisma-Untersatz G (Abb. 6) mit zwei Achsstummeln Hl und H2, die
verschiedene Durchmesser besitzen und mittels aufschiebbarer Hülsen die Aufnahme
von rotierenden Werkzeugen, Fräsern, Messerköpfen u. dgl. mit allen praktisch vorkommenden
Bohrungen, Außendurchmessern und Schnitthöhen gestatten.
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Die Verwendungszwecke dieser Einstellehre gehen aus folgenden Anwendungsbeispielen
hervor: i. Nach der Abb.8 erfolgt die Höheneinstellung eines Fräsers an der Tischfräsmaschine
mit der Einstellehre in der Weise, daß diese mit vorher nach Teilung und Nonius
auf genaues Höhenmaß, nach Angabe oder Zeichnung, eingestellter Tastspitze über
die ruhende Schneidenkante des Werkzeuges gesetzt und das Werkzeug in die dadurch
bestimmte Höhe gebracht wird.
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2. hie Einstellung der Frästiefe geschieht nach der Abb. g. Die Einstellehre
wird mit vorher nach dem gewünschten Maß eingestelltem Taststab auf den Fräsentisch
an den losen Anschlag herangeführt und dieser mit der Lehre durch einen Griff so
verschoben, daß sich Tastspitze der Einstellehre und Schneide des Werkzeuges leicht
berühren. Danach erfolgt die Feststellung des Fräsanschlages in der gefundenen Lage
auf dem Tisch der Fräse, und das Maß der Frästiefe ist ohne Probefräsungen festgelegt.
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3. Abb. io und i i zeigen die Einstellehre bei der Bestimmung bzw.
Einstellung der Schnitthöhe von Kreissägeblättern, die in der Weise, wie unter Ziffer
i beschrieben, geschieht.
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.4. In gleicher Weise wie unter Ziffer 2 wird in Abb. 12 die Schnittbreite
an Tischkreissägen festgestellt.
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5. Bei der genauen Einstellung der Hobelmesser an Abrichthobelmaschinen
wird die Einstellehre nach Abb. 13 angesetzt.
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In gleicher Weise zu den Darstellungen in Ziffer i bis 5 ist die Einstellehre
an weiteren Holzbearbeitungs-Maschinen und -Werkzeugen zu benutzen.
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6. Der Gebrauch der Einstellehre zum Zwecke der genauen Justierung
von Hobel- und Fräsmessern in rotierenden Holzbearbeitungswerkzeugen geschieht in
der Weise, wie in Abb.6 und 7 dargestellt. Die Einstellehre wird in den Prisma-Untersatz
G eingelegt, in dessen Längsrichtung sie verschiebbar ist. Einer der Achsstummel
Hl oder H2 nimmt entsprechend der Werkzeugbohrung den zu justierenden Fräser oder
Werkzeugkopf auf, und mittels des Taststabes C oder, bei kurvenförmigen Schneiden,
des Schablonenträgers F, der dann mit der entsprechenden Schablone an dessen Stelle
tritt, werden die Messer des Werkzeuges auf gleichen Schneidenflugkreis X eingestellt.