DE80177C

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Publication number: DE80177C
Application number: DENDAT80177D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATtNTAMT.

KLASSE 42: Instrumente.

Ellipsograph.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist in Fig. ι in Seitenansicht, Fig. 2 im Grundrifs und Fig. 3 im Querschnitt A-B zur Darstellung gebracht. Fig. 4 und 5 sind Einzelheiten. '

α und b sind Führungsschienen, welche, senkrecht zu einander· stehend, zweckmäfsig durch Schrauben c lösbar zu einem Kreuzstück verbunden sind. In den Führungen a^l und b¹ dieser Schienen gleiten die Schieber α² bezw. b'², die auf entsprechende Weise gegen Austreten aus den Führungen gesichert werden. Auf die Schieber α² und V²- sind bei α⁴ bezw. b^l die Lager a³ und b³ drehbar aufgesteckt, in welchen die mit Eintheilung versehene Schiene d verschiebbar ist; letztere kann durch Stellschrauben α⁵ bezw. b^h der Lager α³ und b³ beliebig festgestellt werden. Um hierbei eine Einstellung nach Mafs zu ermöglichen, sind an den Lagern . die Marken a^& bezw. έ>⁶ vorgesehen, welche mit den auf Schiene d befindlichen Eintheilungen correspondiren. An den Führungsschienen α und b sind unten Spitzen α⁷ und b¹ angeordnet, deren vordere a¹ in den Mittelpunkt jeder zu ziehenden Ellipse eingesetzt wird, während die rückwärtige V in die kleine Achse derselben zu liegen kommt. Die letztere wird bei jeder Stellung der Schiene d während des Arbeitens von der Drehachse des Lagers b^B geschnitten, während die Drehachse des Lagers α⁸ stets die grofse Achse der Ellipse schneidet.

Soll nun eine Ellipse von bestimmter Breite und Länge gezogen werden, so wird vor allem die Schiene d zu den Lagern a³ und b³ derart gestellt, dafs die Marke des Lagers a³ auf der Eintheilung der Schiene die Hälfte der kleinen Achse, jene des Lagers b^s dagegen um 20 mm mehr als die Hälfte der grofsen Achse der zu ziehenden Ellipse anzeigt. Hierauf erfolgt die Einstellung des Apparates auf der Zeichnungsunterlage in der Weise, dafs Spitze a¹ in den Mittelpunkt der zu zeichnenden Ellipse und Spitze b¹ in die Gerade der kleinen Achse eingesetzt wird. Die Spitzen werden so weit in die Zeichenunterlage eingedrückt, bis das Instrument mit den Stirnflächen zweier an den Enden der Führungsschiene α angebrachten Schraubenköpfe, sowie mit dem hinter der Spitze b⁷ auf der Führungsschiene angeordneten Fufs auf der Zeichenebene aufruht. Letzterer ist behufs bequemer Einstellung mit einem Zeigerstrich versehen.

Nachdem der Apparat auf der Zeichenebene eingestellt ist, bringt man die Schiene d in Bewegung, wobei der am vorderen Ende derselben befestigte Zeichenstift auf der Zeichenunterlage der grofsen Achse entlang die eine Hälfte der Ellipse beschreibt (Pig. 2). Die zweite Hälfte der Ellipse wird dadurch gezeichnet, dafs man den Apparat um i8o° dreht und sodann auf die gleiche Weise verfährt. Für die Umlegung ist es jedoch nicht nöthig, den Apparat von der Zeichenebene abzuheben. ^:

Damit bei dem vorstehend beschriebenen Apparat der Zeichenstift stets mit dem erforderlichen Druck gegen die Zeichenfläche gehalten wird, ist folgende Einrichtung getroffen:

Das vordere Ende der Schiene d besitzt eine vertical angeordnete Hülse/, Fig. 5, in welche

das durch die Feder h nach unten geprefste Klemmfutter g des Zeichenstiftes (Blei oder Feder) sich derart führt, dafs eine Drehung des letzteren um seine eigene Achse während des Arbeitens ausgeschlossen ist. Zu dem Behufe ist das Klemmfutter g zweckmä'fsig mit. einem Stift i veisehen, der in einem Schlitz k der Hülse / gleitet; er ragt durch den Schlitz hindurch und ruht auf dem Arm / eines an der Schiene d drehbar gelagerten, mittelst Handrädchens zu bethätigenden Bolzens m. Durch entsprechende Drehung dieses Bolzens wird der Stift i und dadurch auch das Klemmfutter g mit dem Zeichenstift in seiner Höhenlage verstellt, d. h. mehr oder weniger von der Zeichenunterlage abgehoben. Infolge entsprechender Reibung des Bolzens m in seinem Lager hält hierbei das Klemmfutter in jeder Lage selbstthätig fest, η ist ein an der Schiene d befestigter Arretirstift für den Arm /. Hierdurch ist die unterste Stellung des Zeichenstiftes gesichert.

Mit dem vorstehend beschriebenen Zirkel können nicht nur Ellipsen jeder Gröfse und Brennweite gezeichnet, es kann vielmehr auch jeder Kreis damit gezogen werden. Zu diesem Zwecke wird der Schieber b so weit vorgeschoben, dafs das Lager b^a am Lager a^s ansteht und die beiden Drehachsen der Lager a³ und b^s zusammenfallen; man hat es sodann in der Hand, durch entsprechende Verschiebung der . Schiene d in den beiden Lagern Kreise von beliebigem Radius zu ziehen (Fig. 4).

Im Uebrigen sei noch bemerkt, dafs die Schiene d mit dem Zeichenstift und einem der beiden Lager a³ oder b³ nach Abnehmen vom Kreuzstück auch als Stangenzirkel Benutzung finden kann. Zu dem Zwecke wird in das betreffende Lager (im vorliegenden Falle b³) eine Spitze bei ο lösbar eingesetzt.

Der eben beschriebene Zirkel kann sehr leicht und bequem in seine Theile zerlegt und in entsprechendem Etui untergebracht werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Ein Eilipsograph mit senkrecht zu einander stehenden Führungsschienen, gekennzeichnet durch die Anordnung der Schieber (d¹ b"²), derart, dafs die Achsen der auf denselben drehbar angeordneten, die mit Zeichenstift und Eintheilung versehene Schiene (d) aufnehmenden Lager (a^B b^&), um Kreise zu zeichnen, in eine Gerade gebracht werden können.
2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Eilipsographen, bei welcher der Zeichenstift federnd gegen die Zeichenunterlage geprefst wird und durch den auf Stift (i) seines Klemmfutters wirkenden Arm (I) eines drehbaren, durch Friction in jeder Lage festhaltenden Bolzens (m) von der Zeichenfläche abgehoben und in jeder seiner möglichen Stellungen fixirt werden kann.
3. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Eilipsographen, bei welcher die beiden senkrecht zu einander stehenden Führungsschienen (a und b) zum Zwecke der bequemeren Unterbringung des Instrumentes im Etui lösbar mit einander verbunden sind.
4. Eine weitere Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Eilipsographen, bei welcher der obere Theil (d a^B b³) des Instrumentes für oder auch als Stangenzirkel verwendet werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.