DE801764C

DE801764C - Verfahren zum Herstellen von Formbetonteilen

Info

Publication number: DE801764C
Application number: DE1948P0005283
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Marx
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-01-22

Description

Es sind verschiedene Formmaschinen nach dem

lZüttelcerfahren bekannt. Dieselben haben den

Schwingungserreger in der Maschine entweder oben

oder unten fest eingebaut. Bei anderen Formmaschi-

nen wiederum ist der Schwingungserreger direkt am

Formkasten angeschraubt und überträgt so durch

den Formkasten die Schwingungen auf den zu ver-

dichtenden Beton. Dies hat jedoch den Nachteil,

claß die Schwingungen nicht gleichmäßig über die

ganze Form verteilt werden, was eine ungleich-

mäßige Verdichtung der Betonteile zur Folge hat.

U m diesen Nachteil auszuschalten, hat man dann

Schwingungserreger mit einstellbaren Frequenzen

verwandt, die jedoch für jeden Betonbetrieb in der

Handhabung Schwierigkeiten mit sich bringen, um

so mehr, da hier meist ungelernte Hilfskräfte die

:\laschinen bedienen. Durch den Erfindungsgegen-

stand werden nicht nur die Nachteile behoben,

sondern darüber hinaus weitere Vorteile erzielt.

Auch können vorhandene Formen und Maschinen

bei Verwendung eines geeigneten Rüttlers und ent-

sprechender Änderung nach dem Verfahren um-

gestellt werden. Bei dem Verfahren handelt es sich

um ein ganz neuartiges -Mittel zur Herstellung der

Betonteile. Die -Maschine besteht im wesentlichen

nur aus dem Formkasten, der Rüttelbohle und dem

Rüttler mit dem Antriebsmotor, der auf der Rüttel-

bohle aufgeschraubt ist. Der Rüttelschwinger führt

horizontale und vertikale Schwingungen aus. Durch

die Horizontalschwingung bewegt sich der Rüttel-

schwinger selbsttätig vorwärts und ebenso durch

Umkehren der Drehbewegung rückwärts. Schaltet

man nun beispielsweise durch einen elektrischen

Schalter den Xfotor, der den Rüttelschwinger an-

treibt, ein, so bewegt sich der Rüttelschwinger mit

der Rüttelbohle so lange über den Formkasten, bis

derselbe an einer Wand des Formkastens zur An-

lage kommt. In diesem Augenblick werden die

Schwingungen auf den Formkasten übertragen. Der

Formkasten wird nun mit Beton gefüllt. Nach Voll-

ständiger Füllung ist die Betonmasse bereits ver-

dichtet. Zur einwandfreien Verdichtung der oberen

Schichten sowie zum Glätten der Oberschicht der

Betonteile wird der Rüttelschwinger Jetzt durch

Umschalten in entgegengesetzter Richtung ge-

schaltet, wodurch er sich selbsttätig über den Form-

kasten bewegt. Damit sind die Formbetonteile fertig-

gestellt. Sie können direkt entschalt werden, und

der Formkasten bzw. die Formmaschine stehen für

die weitere Serienfertigung bereit. Ein weiteres

besonderes Merkmal ist, daß die Entschalung bei

laufendem Rüttelschwinger vorgenommen xcerden

kann, wodurch die Entschalung erleichtert wird,

da durch die Vibration die Reibung zwischen dem

Formkasten und den Betonteilen wesentlich ver-

ringert wird.

In den Abb. i und 2 ist der Erfindungsgegen-

stand beispielsweise und schematisch dargestellt.

Abb. i zeigt die Formmaschine in Ansicht, Abb.-2

zeigt dieselbe in Draufsicht. 'Mit i ist der Form-

kasten bezeichnet, mit 2 die Rüttelbohle, mit 3 der

Rüttelschwinger (Schwingungserreger), mit ,4 der

Motor zum Antrieb des Rüttlers. Der Rüttel-

schwinger 3 ist mit der Rüttelbohle 2 fest Ver-

bunden und arbeitet beispielsweise durch Ein-

schalten des Motors 4 mit etwa 3000 Schwingungen

pro Minute. Steht der Rüttelschwinger mit der

Rüttelbohle in der Stellung a, so bewegt sich der

Rüttelschwinger jetzt je nach seiner Drehrichtung

in Pfeilrichtung nach links oder rechts, bis er an

eine Wand des Formkastens anläuft und seine

Stellung b damit erreicht hat. Er überträgt nun die

Schwingungen auf den Formkasten. Das für die

Betonteile zu verdichtende Material wird jetzt in

die Form gefüllt und durch die Schwingungen ver-

dichtet. Ist der Kasten gefüllt, so wird der Rüttel-

schwinger durch umgekehrte Schaltung des Motors

sich aus seiner Stellung b über den Formkasten

bzw. über die Betonmasse bis in seine Stellung c

bewegen. Hier angekommen, wird er ausgeschaltet.

Die Betonteile sind fertiggestellt, die Entschalung

kann vorgenommen werden. Bei großen Betonteilen

und solchen von großer Höhe treten Entschalungs-

schwierigkeiten auf. Diese werden überbrückt durch

Einschalten des Rüttelschwingers. Durch das Hin-

übervibrieren aus Stellung b in Stellung c wird eine

intensive Verdichtung erreicht und darüber hinaus

die Oberfläche der Betonteile geglättet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Betonteilen nach dem Rüttelschwingverfahren, dadurch ge- kennzeichnet, daß der auf einer Rüttelbohle aufgeschraubte Sch@cingungserreger durch An- laufen an eine beliebige Wand des Formkastens diesen in Schwingungen versetzt und dadurch die Verdichtung der Formbetonteile hervorruft. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Schwingungserreger sich selbsttätig über den Formkasten bzw. die Form- betonteile hinweg bewegt und dadurch eine intensive Verdichtung, insbesondere der oberen Schichten, und eine Glättung der Oberfläche der Betonteile erreicht wird. 3. Verfahren nach :',nspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entschalung durch Vibrationseimvirkung vor sich geht und da- durch erleichtert wird.