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Mundstück für Ziegelstrangpressen Die Erfindung betrifft ein Mundstück
für Ziegelstrangpressen zur Herstellung von Zwillingssträngen, deren Stränge durch
Stege miteinander verbunden sind. Die bisher bekannten Mundstücke solcher Pressen
eignen sich lediglich für diese besondere Strangart. Nfan muß also, sollen z. B.
Einfachstränge hergestellt werden, andere Mundstücke verwenden. Die hierzu notwendigen
Aus- und Einbauarbeiten nehmen regelmäßig ein bis zwei Stunden Zeit in Anspruch,
während welcher der Betrieb zu unterbrechen ist.
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Vorliegende Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, das Mundstück so
auszubilden, daß der Vbergang von der einen Strangart zur anderen sehr rasch erfolgen
kann und praktisch keine oder keine nennenswerte Betriebsunterbrechung erfordert.
Zu diesem Zwecke wird für die eingangs erwähnten Pressen ein Mundstück vorgeschlagen,
das im wesentlichen gekennzeichnet ist durch ein die Stegöffnungen verschließendes,
aus dem Preßprofil entfernbares Einsatzstück, das, eingesetzt, den Zwillingsstrang
in zwei normale Einfachstränge aufteilt. So ausgebildet, eignet sich das Mundstück
wahlweise zur Herstellung eines Zwillingsstractges oder zweier Einfachstränge.
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Das Einsatzstück läßt sich in sehr verschiedener Weise ausführen.
Es kann die Stegpartien des Preßprofils abdecken oder ausfüllen. Im ersteren halle
bedient man sich am einfachsten eines an der Mundstücksvorderseite lösbar angebrachten
Stabes entsprechender Ausbildung; in letzterem Falle wählt man vorteilhaft ein Einsatzstück
von der Form eines Kernes geeigneter Größe, der sich gegen den für den Zwillingsstrang
vorgesehenen Mittelkern vorzugsweise
von der Mundstücksvorderseite
her auswechseln läßt.
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Zwei solche Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung-dargestellt.
In ihr veranschaulichen: Fig. i einen Ausschnitt der Vorderansicht eines Mundstückes
mit Trennstab, Fig. 2 dessen Schnitt nach Linie A-13 der Fig. i, Fig. 3 das Zwillingspreßprofil,
Fig. .I den Schnitt C-D des Stabes nach Fig. 2, Fig. 5 einen Ausschnitt der Vorderansicht
eines Mundstückes mit auswechselbarem Mittelkern, eingestellt auf die Herstellung
eines Zwillingstranges, Fig. 6, die Ansicht des Schnittes F-F der Fig. 5, ' Fig.
7 die Vorderansicht des Mundstückes nach Fig. 5 mit einem größeren Mittelkern zur
Herstellung von zwei Einfachsträngen und Fig. 8 die Ansicht des Schnittes G-H der
Fig. 7. Das :Mundstück nach Fig. i und 2 ist zum Pressen von Hohlsträngen aus Ziegelton
bestimmt. Bisher wurden damit bereits Zwillingshohlstränge des in Fig. 3 dargestellten
Preßprofils hergestellt, deren beiden Stränge i und 2 durch die Stege 3 mitein -ander
verbunden sind. Das Mundstück hat zu diesem Zwecke seitliche Kerne .I und einen
mittleren Kern 5, die mittels der Gestänge 6 bzw. 7 an dem den Preßschub aufnehmendenQuerbalken
8 befestigt sind. Die seitlichen Kerne .4 formen die Hohlräutne der Stränge i und
2. Der mittlere Kern 5 formt den z%vischen den Stegen 3 befindlichen Hohlraum und
außerdem zusammen mit den in entsprechenden Abständen von ihm angeordneten 1-fundstücksnmen
9 die Stege 3, sofern nicht gerade der Trennstab io eingesetzt ist. Dieser Stab
liegt, eingesetzt, im Profilabschnitt der Stege 3. Er hat die Aufgabe, beim Pressen
die Öffnungen für die Stege 3 abzudecken, so daß zwei Einfachstränge normalen Profils
entstehen. Damit sich die Ziegeltonmasse an ihm gleichmäßig aufteilt, hat er in
den Höhenabschnitten der Stege 3 nach rückwärts sich verjüngende Querschnittsform,
für die zweckmäßig die Form eines gleichschenkeligen Trapezes gewählt wird (vgl.
Fig. 4). Im übrigen ist sein Querschnitt rechteckig. Zu seiner Befestigung an der
Mundstücksvorderseite dienen die oben und unten angebrachten Haltebügel i i, die
sich der hier rechteckigen Querschnittsform des Trennstabes io genau anpassen und
diesen so gegen Verdrehen sichern. Seine Höhenverschiebung wird durch den Splint
12 oder ein anderes geeignetes Hilfsmittel ausgeschlossen. Auf diese Weise wird
gewährleistet,. daß seine trapezförmigen Höhenabschnitte stets auf die Strangstege
3 eingestellt bleiben. Nach Lösen des Splintes 12 läBt sich der Stab io an seinem
Griff 13 nach oben herausziehen. Die Stege 3 werden dann nicht mehr ausgespart.
Es entsteht also jetzt wieder der obenerwähnte Zwillingsstrang (Fig. 3). Die Umstellung
des Mundstückes von der einen auf die andere Strangart kann in sehr kurzer Zeit
durchgeführt werde=n, ohne daß der Preßbetrieb praktisch unterbrochen zu werden
braucht.
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Anstatt den Stab io einsteckbar auszubilden, kann er' auch an das
Mundstück aasgelenkt sein, derart, daß er sich hebelartig in die Gebrauchslage schwenken
bzw. aus ihr herausschwenken läßt. Im Gegensatz zur beschriebenen Bauart ist im
Falle der Fig. 5 und 6 der zur Herstellung von Zwillingssträngen bestimmte Mittelkern
5 leicht lösbar an seinem Haltegestänge befestigt, das hier aus den beiden übereinanderliegenden
Schraubenbolzen 14 besteht. Er sitzt an seinen Durchbohrungen 15 auf dem7°@vorderen
Enden dieser Bolzen und ist zwischen die Müttern 16 und 17 eingespannt. Seine
Einsetztiefe läßt sich mittels der rückwärtigen Muttern 17 einstellen. ,Werden die
vorderen Muttern 16 abgenommen, so kann ,@nia #i ihn nach vorne, also durch die
Mundstücksöffnung hindurch, herausnehmen. Das erfolgt im Falle der , Umstellung
des Mundstückes vom Zwillingsstrang auf Einfachstränge, wozu an Stelle des Kernes
5 'Ms aus Fig. 7 und 8 ersichtliche kernförmige Einsatzstück 18 einzubauen ist,
<las auch die Stegpartien ausfüllt. Es übernimmt die Aufgabe des obenerwähnten
Trennstabes. Um zu verhindern, daß sich zwischen dem Einsatzstück 18 und den Mundstücksnasen
9 Tonmasse durchschiebt, sieht man vorsorglicherweise ein diese Stoßfugen abdeckendes
Blech i9 vor, das zusammen tnit dem Einsatzstück 18 mittels der Muttern 16 auf den
Schraubenbolzen 1.4 befestigt werden kann. Zur Abdeckung der Stoßfugen kann man
übrigens das Einsatzstück 18 oben und unten auch mit Fortsetzungen versehen, die
die Mundstücksnasen 9 außenseitig in Stoßfugenbreite überlappen. Das Abdeckblech
i9 ist dann entbehrlich. Zur Umstellung des @Iucidstückes nach den Fig. 5 bis 8
bedarf es ebenfalls nur weniger Handgriffe, die in sehr kurzer Zeit ausgeführt sind.
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Es empfiehlt sich, für die übrigen Kerne die gleiche, aus Schraubenbolzen
und Muttern bestehende Art von Gestänge zu verwenden, um im Bedarfsfalle auch sie
durch die lfundstücksöffnung hindurch nach vorne herausnehmen zu können. Praktische
Bedeutung hat dieser Fall namentlich, wenn in Anpassung an die Beschaffenheit der
jeweiligen Tonmasse Kerne anderer Tiefenabmessung eingesetzt werden sollen. Die
Einstellung der sich dann ändernden Einsetztiefe der Kerne erfolgt ,hier ebenfalls
mittels der rückwärtigen Muttern.