DE79281C - Elektrisch betriebener Kipppflug - Google Patents

Elektrisch betriebener Kipppflug

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DE79281C
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DE
Germany
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plow
motor
field
anchor
chain
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DENDAT79281D
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English (en)
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FABRIK LANDWIRTHSCHAFTLICHER MASCHINEN, F. ZIMMERMANN & CO., AKTIENGESELLSCHAFT, Halle a. S
Publication of DE79281C publication Critical patent/DE79281C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01BSOIL WORKING IN AGRICULTURE OR FORESTRY; PARTS, DETAILS, OR ACCESSORIES OF AGRICULTURAL MACHINES OR IMPLEMENTS, IN GENERAL
    • A01B3/00Ploughs with fixed plough-shares
    • A01B3/74Use of electric power for propelling ploughs for rotary cultivators or the like

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Soil Working Implements (AREA)

Description

PATENTAMT.
KAISERLICHES
PATENTSCHR
Elektrisch betriebener Kipppflug.
Die Ausnutzung der Naturkräfte zum Betriebe von Pflügen hat sich mit den Fortschritten der Technik geändert. So sind in der That anfänglich, als das Problem des mechanischen Pfluges die Fabrikanten landwirtschaftlicher Maschinen beschäftigte, Wind- und -Wasserkraft zum Treiben des Pfluges in Anwendung gekommen, bis in unserem Jahrhundert die Dampfkraft in den Dienst der Landwirthschaft gestellt ,wurde.
Die Verwendung dieser elementaren Kräfte hatte jedoch keine hervorragenden wirthschaftlichen Erfolge zu verzeichnen.
Nach vorliegender Erfindung soll nun die Elektricität für die Bewegung der Pflüge zum Nutzen der Landwirthschaft herangezogen werden , und zwar soll diese Aufgabe durch Anwendung derjenigen Mittel, welche der heutige Stand der Elektrotechnik bietet, gelöst werden, indem diese Mittel dem neuen zu erreichenden Zweck angepafst werden.
Der zunächst liegende Gedanke bei Verwendung von Elektricität beim Pflügen wäre die Anordnung von die Strafsenlokomotive ersetzenden elektrischen Motorwagen, die hinten und vorn je einen mehrscharigen Pflug trügen, welche abwechselnd gehoben und gesenkt würden. Die Umdrehung des Motorwagens würde hierbei vermieden, jedoch wäre die Verlegung der Zuleitungen um die Furchenbreite nach Vollendung eines Hin - und Herganges des Motorwagens erforderlich, was jedoch zeitraubend und umsomehr kostspielig ist, als eine Umspannung des zu pflügenden Feldes auf drei Seiten mit einer doppelten Drahtleitung zur Bedingung würde.
Ferner erfordert das Pflügen selbst eine besondere Art der Zuleitung der Drähte zum Elektromotor, welche sich durch gewöhnliche Gontactwagen nicht erreichen läfst, da die Drähte nicht auf dem lockeren, oft bergigen und steinigen Äcker schleifen dürfen, um nicht durch irgend ein Hindernifs im Ackerboden das Herausspringen der Contactrolle bezw. ein Reifsen des Drahtes zu veranlassen.
Diese Uebelstände werden durch die vorliegender Erfindung gemäfs angeordnete Verbindung eines Kipppfluges mit einem Elektromotor, sowie durch eine eigenartige Stromzuführung vermieden. Der Preis einer vollständigen Pflügeinrichtung nebst Primärstation stellt sich nach Angabe des Erfinders billiger als der eines vollständigen Dampfpfluges. Aufserdem werden neben der Verringerung der Spesen für Verzinsung und Amortisation bedeutende Ersparnisse durch den Fortfall der Kosten für zwei Maschinenführer, für das Wasserfahren, sowie für die Unterhaltung der beiden Strafsenlokomotiven erzielt.
Fig. ι und 4 beiliegender Zeichnung zeigen schematisch die Arbeitsweise des Pfluges, sowie die Lage der Stromzuleitungsdrähte.
Fig. 2 und 3 zeigen in Grundrifs und Vorderansicht einen Wagen zur Führung der Kabel, welcher sich jeder Bewegung des Pfluges anpassen kann.
Fig. 5 zeigt in Vorderansicht den mit einem Elektromotor versehenen Kipppflug, während
Fig. 6 den Kipppflug im Grundrifs zeigt, wobei der Elektromotor der Deutlichkeit halber weggelassen wurde.
Fig. 7 und 8 zeigen die Construction der Erdanker in Arbeitsstellung und ausgehoben.
Fig. 9 ist eine schematische Darstellung für die Benutzungsweise der Erdanker.
Die Kraftübertragung von der Primärstation nach dem mit Umschalter versehenen elektrischen Pflugmotor geschieht entweder von der einen Seite des zu pflügenden Feldes aus, rechtwinklig zur Pflugrichtung, wie in Fig. ι gezeigt, oder bei sehr langen Feldern von der HaI-birungslinie des zu pflügenden Feldes aus, wie in Fig. 4 dargestellt. Die Leitungen α und b aus blankem Kupferdraht werden auf Stangen an Isolatoren befestigt. Wählt man eine mehrphasige Dynamomaschine, so mufs natürlich die der Phasenzahl entsprechende Anzahl von Drähten gewählt werden.
Von diesen beiden Leitungsdrähten α und b aus werden durch Klemmen zwei Kabel k k1 für die beiden Pole des Elektromotors in diagonaler Richtung über das ungepflügte Feld zu dem Elektromotor· des beim Anker α für die Arbeit bereitstehenden Pfluges geführt.
An dem Pfluggestell ist ein Ausleger mit zwei Isolatoren zur Befestigung dieser beiden Kabel angeordnet, und auf der Landradseite desselben ist ein Umschalter zur Umkehrung der Drehungsrichtung des Motors angebracht.
Die beiden isolirten Kabel liegen auf ihrer halben Länge — von den Leitungen α b an gerechnet — lose auf dem Boden, während die am Pflug befestigte andere Hälfte derselben von einer Anzahl leichter dreirädriger Wagen mit hohen Rädern nach Fig. 2 und 3 getragen wird.
Diese Seilträgerwagen bestehen aus einem dreiseitigen Gestell e aus Winkeleisen, dessen Endpunkte von drei in verticalen Zapfen e1 drehbaren Rädern e2 getragen werden, welche sich der Zugrichtung entsprechend selbstthätig einstellen und sich jeder Unebenheit des Bodens anpassen. Ein auf dem dreiseitigen Gestell befestigter Rahmen f trägt vier Holzklemmen f1, in denen die Kabel neben einander bequem eingeklemmt werden können.
Bewegt sich jetzt der Pflug vom Anker α nach ß, so werden die ,Kabel k kl von dem Kabelwagen mitgenommen und stellen sich in die punktirt gezeichneten Stellungen, bis der Pflug beim Anker β angekommen ist, so dafs die Kabel mit dem Wagen eine pendelnde Bewegung ausführen, deren Drehpunkt in der Mittelebene des zu pflügenden Feldes bei c liegt. Beim Rückweg des Pfluges von β nach a gelangen die Kabel allmälig wieder in die in vollen Linien gezeichnete Stellung.
Ist der Pflug beim Fortschreiten der Pflugarbeit in die Nähe des Drehpunktes c gelangt.
so wird der Kabelwagen von dem Punkt c nach c1 verlegt, so dafs nunmehr die Kabel um den Punkt c1 pendeln.
Der Balancirkipppflug (Fig. 5 und 6) trägt auf seinem Gestell al einen Elektromotor b\ welcher den Kipppflug an einer auf dem Felde liegenden Kette fortbewegt, während bei den bisherigen, mechanisch angetriebenen Pflügen diese von einer bestimmten Kraftquelle aus mittelst Kabel über den Acker gezogen wurden. Das wesentlich Neue des beiliegend gezeichneten Pfluges besteht daher in der Combination des Pfluges direct mit einem Motor unter Vermeidung aller Zwischenglieder, als Kabel, Winden etc.
Der Elektromotor b1 ist auf dem Gestell a1 des vierscharigen Balancirkipppfluges derart aufgestellt, dafs die Mittelebenen von Pflug und Motor zusammenfallen. Von der Motorwelle wird durch ein doppeltes Rädervorgelege ein ebenfalls in der Mittelebene liegendes Kettenrad c2 angetrieben, dessen Geschwindigkeit durch besagtes Vorgelege der Drehungsgeschwindigkeit des Motors angepafst ist.
Die über das Feld gespannte Kette wird über dieses Kettenrad c'2 geführt und durch Leitrollen g und g1 vor und hinter dem Kettenrad in richtiger Führung erhalten. Am jeweilig hinteren Ende des Pfluges wird das abgewickelte Ende der Kette in einer geeignet angeordneten Rolle h geführt und seitlich nach dem ungepflügten Feld abgelegt, um ein Unterpflügen des losen Kettenendes zu vermeiden.
Die Befestigung der Zugkette auf den Enden des Feldes wird mittelst der in Fig. 7 und 8 dargestellten Erdanker bewirkt. Dieselben bestehen, je nach der Gröfse des Pfluges aus drei oder vier blattartigen, um eine gekröpfte, mit zwei Rädern versehene Welle n> drehbaren Ankern A2, welche nach Drehung der gekröpften Welle beim Anzug der Kette in den Acker eingreifen und, nach einem Anzug der Kette von etwa 15 bis 20 cm, die Kette fest verankern. Andererseits kann dieser Anker durch Drehung des Handhebels ν leicht aus der Erde gehoben und, nachdem die Klinke \ unter einen Ansatz am Rahmen des Erdankers gelegt wurde, mit diesem Handhebel ν bequem auf eine andere Stelle gefahren werden, wozu nur ein Arbeiter erforderlich ist.
Die Arbeitsweise mit dem mechanischen Pflug ist nun folgende:
Nachdem der eine Erdanker α, Fig. 9, eingelassen, wird die Zugkette mittelst eines drehbaren Gliedes an demselben befestigt, über das Kettenrad c2 durch den Pflug durchgezogen und über das Feld hinweg ausgefahren. Alsdann wird der zweite Erdanker β am entgegengesetzten Ackerende eingelassen. Nach Einschaltung des Motors in die entsprechende Drehungsrichtung windet sich der Motor mit

Claims (1)

  1. dem Pflug auf der Zugkette über das Feld hinweg und wird dabei von dem Führersitz aus in der bekannten Weise gesteuert, sowie der Pflug in seinem Tiefgang geregelt.
    Ist der Pflug beim Anker β angekommen und zum Stillstand gebracht, so wird, der Pflug gekippt, das bisherige Zugende der Kette wird durch einige Umdrehungen des Motors im umgekehrten Sinne lose, so dafs der Anker β ausgehoben, um die doppelte Furchenbreite nach P1 verschoben und wieder eingelassen werden kann. Nunmehr wird der Pflug in die neue Furche geführt und bei weiterer Drehung des Motors der Rücklauf des Pfluges ausgeführt bis zum Anker α, der dann in gleicher Weise versetzt wird, wie oben ausgeführt.
    Bei der Arbeit mit diesem neuen mechanischen Pflug ergeben sich noch folgende Vortheile:
    • Auf dem Felde ist nur der eine, auf dem Pflug befestigte Motor erforderlich.
    Die bisher bei mechanischen Pflügen empfundene bedeutende Seilabnutzung sowie der Arbeitsverlust der Seilreibung und der gebremsten Windetrommel fallen ganz fort, wodurch eine bedeutende Kraftersparnifs erzielt wird.
    Der vorliegende mechanische Pflug ist infolge seiner Construction auch auf hügeligem Felde zu verwenden.
    Da der Pflugführer zugleich den Motor ganz und gar in seiner Hand hat, ferner das Signalisiren zwischen dem Lokomobilführer und dem Pflugführer fortfällt, und weil endlich bei Verwendung des Elektromotors die Anbringung eines Bogen- oder Glühlichtes möglich ist, so kann sowohl bei dichtem Nebel, als auch bei Nacht gepflügt werden.
    Patenτ-Anspruch:
    Ein Balancirkipppflug, der unter Vermittelung eines auf ihm angeordneten Elektromotors an einer über das Feld gespannten Kette hin- und herbewegt wird, wobei die Stromzuführung zum Motor mittels beweglicher Kabel in der Weise geschieht, dafs deren dem Pflug zunächst liegender Theil beim Hin- und Herfahren des Pfluges eine um einen veränderlichen Punkt des Feldes horizontal pendelnde Bewegung ausführt.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT79281D Elektrisch betriebener Kipppflug Expired - Lifetime DE79281C (de)

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