DE79216C - Metallverstärkungstheile für durch Tretbewegung abschleifsende Belagstücke aller Art - Google Patents
Metallverstärkungstheile für durch Tretbewegung abschleifsende Belagstücke aller ArtInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Mai 1893 ab.
Die der Abnutzung durch Tretbewegungen unterworfenen Belagtheile lassen sich in zwei
Klassen scheiden, nämlich erstens solche, welche beim Treten oder Gehen bewegt
werden, also selbst mitgehen, wie z. B. Schuhsohlen und -Absätze, Hufeisen, Klauenbeschlag
etc., und zweitens solche, welche beim Treten oder Gehen im Ruhestand sind, also begangen werden, wie z. B. T,rottoirs,
Flurplatten, Dielen, Treppenstufen etc. Auf
derartige Belagtheile erstreckt sich vorliegende Erfindung.
Dieselbe beruht auf dem bereits bei einer Menge von Belagstücken in verschiedenen
Ausführungsformen zur Anwendung gebrachten Grundsatz, dafs es richtiger sei, derartige Belagtheile
nicht als Ganzes aus einem einzigen Material herzustellen, sondern aus zwei mit einander in Verbindung gebrachten verschiedenartigen Materialien, deren eines, hart und fest,
das zur Erhaltung von Umfang und Form, sowie. zum Versteifen der Flächen dienende
Gerippe abgiebt für das andere, welches, weich und elastisch, eine gut reibende Oberflache
abgiebt und sich den Unebenheiten des auf ihm reibenden anderen Körpers gut anschmiegt.
Die Erfindung erstreckt sich speciell tiuf die
neue Gestaltung des Gerippes aus festem Material, welches dadurch in neuer,- bisher
nicht gebräuchlicher Weise ausgenutzt und zur Anwendung gebracht wird, wogegen die Füllmasse
aus beliebigem, zweckentsprechendem Material in gewohnter Weise wie bisher durch
Auf- und Eirigiefsen bezw. -Stampfen oder -Drücken an und in dem Gerippe befestigt
wird.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein derartiges Metallgerippe in Fig. ia, ib und ic
in Ansicht von oben, Seitenansicht und Querschnitt dargestellt in der einfachen Plattenform,
wie es für Flur- und Treppenbelag etc. zur Anwendung kommen soll. Die Füllmasse ist
.,durch gestrichelte Flächen bei einem Theil des
Gerippes angedeutet.
Fig. 2a, 2b und 3a, 3b zeigen in Ansicht von unten bezw. von vorn und von der Seite
das Gerippe für einen Stiefelabsatz bezw. eine Stiefelsohle. Fig. 2 c und 2d zeigen constructive
Abänderungen für das Absatzgerippe, welche natürlich für Sohlen etc. sinngemäfse
Anwendung rinden.
Fig. 4a, 4b, 4c und 4d zeigen in Ansicht von unten und von hinten, sowie in Quer-
und Längsschnitt das Gerippe für ein Hufeisen.
Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, dafs aus der Metallfläche F durch
LJ-förmige Einschnitte viereckige Lappen L abgetrennt werden, welche an der einen Seite
mit der Fläche F in Verbindung bleiben und dann aus der Fläche heraus rechtwinklig aufgebogen
werden, so dafs sie wie Zähne von der Fläche abstehen und, an ihrem Fufse einseitig
liegend, in der Metallfläche einen viereckigen Ausschnitt A entstehen lassen. Diese
von der Fläche F abstehend gerichteten Lappen, Zipfel oder Zähne L sollen'nun dazu
dienen, die ganze Füllmasse m, die nachher auf die Fläche F aufgebracht wird, zu durch-
setzen, wodurch gewissermafsen ein neues Füllmaterial entsteht, gebildet aus weicheren
Partieen der eigentlichen Füllmasse, in welchen gleichma'fsig vertheilt gröbere festere Theile in
Form der Lappen L eingelagert sind, so dafs eine homogene, aus einer Vereinigung festerer
und weicherer Theile bestellende Schleifsmasse erzielt wird, welche den gewöhnlichen Füllmassen gegenüber gröfsere Reibung an dec
Oberfläche und längere Dauer aufweist. Die Lappen L reichen in ihrer Höhe bis zur
Aufsen- oder Lauffläche des elastischen Materials und schleifsen gleichzeitig und' gleichmäfsig
mit diesem ab. Nach der solchergestalt durch .die Dicke der Sohle, der, Belagplatte etc. bedingten
Höhe der Lappen L richtet sich die Gröfse der. Ausschnitte A und werden diese
dementsprechend, je nachdem sie kleiner oder gröfser sind, mehr oder weniger dicht bei
einander angebracht, und zwar so dicht, als es die dem angewendeten Metall und dessen
Wandstärke entsprechende und durch den Zweck, dem das Ganze dienen soll, bedingte
Festigkeit und Steifigkeit der rahmen- oder gitterförmig stehenbleibenden Partieen R der
Flache F nur eben zulafst. Die einzelnen lappenförmigen Aufbiegungen L geben dem
elastischen Füllmaterial seitlich grofse Steifigkeit gegen Auseinanderdrücken durch von
unten oder oben auf die Oberfläche wirkende Last, Schlag und Stofs und geben doch, weil
jede Aufbiegung eine einzige federnde Zunge ist, wenigstens so viel nach, dafs der ganze
aus dem Metallgerippe und der elastischen Einlage gebildete Körper etwas elastisch bleibt.
Dabei haben die Zungen von ihrer Spitze bis zum Fufse durchweg gleichen Querschnitt, so
dafs beim Verschleifs des betreffenden Belages derselbe in allen Schichten vollständig gleichmäfsige
Structur, also stets dasselbe Verhältnifs zwischen der gesammten Oberfläche der
elastischen Masse und der der metallenen Durchdringungen derselben beibehält, was ein
ganz gleichmäfsiges Abnutzen bis auf die bestehen gebliebenen Theile R der Fläche F
bedingt. Hierin liegt ein Hauptuntersqhied gegenüer einigen der bisher bekannten, aus
elastischer . Füllmasse und Metallrand oder -Gerippe bestehenden Belagstücke. Abgesehen
davon nämlich, dafs die wenigen dieser bekannten Ausführungen, welche ebenfalls aufser
den vielfach nach Art von Stiefelabsatzeisen vorkommenden Metallschlufsstücken an den
Rändern noch weitere einzelne feste, die Masse durchdringende Körper, entsprechend den
La-ppen L, besitzen, für'derartige'Körperchen
nicht die Gestalt der Lappen oder Zungen, sondern nur die Form von einzelnen runden
oder eckigen Stiften oder von ganzen Rippen kennen. Letztere, seien sie in den Metallrahmen
einzeln eingesetzt oder angegossen, laufen stets der Herstellung halber etwas konisch zu, also lassen beim Abschleifsen des
Belages die Metallfläche allmälig im Verhältnifs zur Fläche der Füllmasse sich vergröfsern.
Sie haben auch derartige feste Durchdringungen ■ der elastischen Füllmasse über die-ganze. Belagkörperflüche
,nicht gleichmäfsig und dicht vertheilt aufzuweisen, wie ,vorliegende Ausführungen, und besitzen zudem nur' ganz
starre Durchdringungen, während diejenigen vorliegender Ausführung doch bis zu einem
gewissen Grade federnde Elasticita't besitzen. Daraus folgt, dafs jene Ausführungen nicht
gleichmäfsig" auf das ganze Belagstück einwirken können, wie es bei vorliegender Ausführung
bezweckt wird und auch thatsächlich der Fall ist.
Selbstredend können in die zu verwendende Schleifsmasse aufser den Festkörpern, die'ihr
durch die Lappen L in Form von Durchdringungen oder Durchwachsungen gegeben,
werden, von vornherein noch andere Festkörper, wie Steinchen, Holzstückchen und
dergl., eingebettet sein. . : '.'
Da die Zungen L stets einen länglichen Querschnitt besitzen, so erscheint es zweckmäfsig,
um dieselben in ihren günstigen Eigenschaften gleichmäfsig nach allen Richtungen
auf der Abnutzungsfläche in Wirkung treten zu lassen, die Auslochungen so vorzunehmen,
dafs die offene Seite des U-förmigen Einschnitts nicht durchweg bei allen Auslochungen
die gleiche Lage nach einer Richtung erhält, sondern dafs sie in der Richtung wechselt, so
dafs die Aufbiegungen L, wie in der Zeichnung (Fig. 3a) dargestellt, von oben gesehen'
Zickzackstellung erhalten, wobei die Langseiten des Querschnitts abwechselnd parallel und
quer zu den nächsten gerichtet sind.
Wie schon oben bemerkt, richten sich Gröfse und Anzahl der Ausschnitte bezw.'
Aufbiegungen ganz nach dem Zweck des Gegenstandes und der dadurch bedingten
Wandstärke und Festigkeit des Metallgerippes. Daher erscheint es wohl erklärlich, dafs; bei
dem sehr beanspruchten und deshalb aus ziemlich starkem Eisen herzustellenden, aufserdem
aber stets geringe Schenkelbreite, also geringe Fläche aufweisenden Hufeisen, wie in
Fig. 4 zu sehen, nur wenige und grofse Ausschnitte A bezw. Aufbiegungen L angeordnet
sind, während eine grofse Anzahl von solchen bei den übrigen schwächer beanspruchten und
grofse Fläche bietenden Belaggegenständen vorhanden sind. Der bequemeren Herstellung
halber sind hier gleichzeitig die Ausschnitte so gelegt, dafs ihre eine (in der Zeichnung
Fig. 4 a punktirt gezeichnete) Seite α mit dem
Innenrande des Hufeisens zusammenfällt. Selbstredend könnten hier auch die Ausschnitte
weiter vom Innenrande abtreten, so dafs sie
Claims (1)
- :η id :ηmehr in die Mitte der Hufeisenfläche zu liegenkämen.Das nach der Ausführung hergestellte Huteisen weist speciell aufser längerer Haltbarkeit der Füllmasse und guter Wirkung wegen der crofsen Oberflächenreibung noch den Vortheil auf, dafs beide Schenkel gut gegen einander und aus einander federn, das Eisen sich also allen Unebenheiten der Fahrbahn und der Trittlage des Fufses gut und elastisch an-pafst. Dieses ist eine Folge einerseits der Auslöchungen im horizontalen Schenkel überhaupt, andererseits des Umstandes speciell, dafs diese Oeffnungen nach einem Rande zu offen sind', wie bei der Ausführung nach Fig: 4a. Im allgemeinen fallen die nach der Idee des Erfinders mit Auslöchungen und Aufbiegungen hergestellten Metallgerippe sehr biegsam aus.Dafs die einzelnen Belagstücke, wje es das Hufeisen zeigt, je ' nach Zweck und Bedarf, noch an einzelnen Stellen Verstärkungen v1 v2, aufgebogene oder angesetzte Ränder r, Befestigungslöcher Z, Quer- und Längsstege, Rippen und dergl. erhalten können, ist selbstverständlich.Zu bemerken ist noch, dafs die Ausschnitte wiefAuf biegungen so hergestellt werden können, dafs das Metall der stehenbleibenden. Partieen R neben den Rändern der Ausschnitte etwas aus der Fläche F abgebogen erscheint, wie in dem Querschnitt Fig. ic und in den Schnitten Fig. 4c und'4d zu sehen. Dadurch wird erzielt, dafs die Füllmasse nicht nur auf der Fläche F( bis zur Höhe der Aufbiegungen L aufliegt, sondern auch durch die Auslöchungen A dringend auf der abgewendeten Seite von F noch etwas um die Ränder der Ausschnitte greift, sich also hier mit vorquellenden Rändern festhält und ein Herausfallen oder Herausziehen unmöglich ist.Pateντ-Ανspruch:Neuerung an der Abnutzung unterworfenen Belagtheilen aller Art, darin bestehend, dafs ein zur Verbindung mit Schleife- oder Füllmasse aus beliebigem Material bestimmtes Metallgerippe in der Weise hergestellt wird, dafs in der Metallfläche F durch eine Anzahl u-förmiger oder U-förmiger Einschnitte, deren Material in Form von Lappen oder Zungen L senkrecht zur Fläche aufgebogen wird, zahlreiche Ausschnitte A gebildet werden, zwischen denen dann der Rest der Metallfläche F in Form von federnden Rippen R übrig bleibt, Während nunmehr die auf der Oberfläche" befindlichen aufgebogenen Lappen L diejenige Höhe haben, wie die Dicke der Schicht, die später das Verschleifs- oder Füllmaterial im, fertigen Belagstück erhalten soll.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.itte
sieBERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
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