DE7885C - Apparat zum Heben von Wasser durch komprimirte Luft - Google Patents

Description

1879.

Klasse 59.

MÜHLBERG in TAUCHA bei LEIPZIG. Apparat zum Heben von Wasser durch comprimirte Luft.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1879 ab.

Der in der beiliegenden Zeichnung in zwei analogen, nur hinsichtlich der Form verschiedenen Fällen dargestellte Apparat hat den Zweck, ohne Zuhülfenahme von sonstigen Maschinerien Wasser in beliebige Höhen zu drücken nur vermittelst zugeführter comprimirter Luft, welche nach der Erfüllung dieses Zweckes noch zur Ventilation etc. verwendbar ist.

Der Apparat findet seinen Platz unter Wasser, so dafs eine Beschädigung durch Sprengungen u. s. w. nicht leicht stattfinden kann. Er besteht in der Hauptsache aus einem entweder niedrigen kastenförmigen, Fig. 1 und 2, oder hohen cylindrischen geschlossenen Gefäfs, Fig. 3 und 4, aus Schmiedeisen hergestellt. Durch eine verticale Scheidewand wird jedes Gefäfs in zwei Kammern X und Y getrennt. Vermittelst zweier Axzapfen α und c ruht das Gefäfs in den Lagerpfannen e e, so dafs es sich gleich einem Waagebalken um diese Punkte drehen kann. Diese Axzapfen sind hohl und dienen zum Zuführen der comprimirten Luft bezw. zum Ableiten des in die Höhe zu drückenden Wassers.

Erstere tritt durch den Hahn α von aufsen in das Gefäfs; durch b tritt die verbrauchte ' Luft aus dem Gefäfs ins Freie oder in sonstige Räumlichkeiten und durch den Zapfen c tritt das Wasser, sobald die Ventilklappe, welche sich in jenem Gehäuse befindet und sich durch den inneren Druck nach aufsen öffnet, in die Steigeleitung C. Die anderen Ventilklappen d_x. d_y dienen dazu, das umgebende Wasser in die Kammern einzulassen, sobald durch Oeffhung des Hahnes b das Klappeneigengewicht der Ventilklappen aufgehoben und der äufsere Druck stärker wird.

Die Thätigkeit des Apparates ist nun folgende: Infolge der Unterstützung unterhalb seines Schwerpunktes mufs das Gefäfs stets nach einer Seite zu neigen. Neigt sich z. B. die Kammer Y nach unten, so trifft der Anstofs /_x an den senkrecht stehenden Arm h mit dem Gewicht g, welches dadurch überkippt und vermittelst des Hebels z'_y, der zusammenschiebbaren Druckstange k_Y und des Hebels /_y die Küken der Hähne α und b in eine derartige Stellung bringt, dafs die comprimirte Luft durch α freien Durchgang nach Y, ferner das darin befindliche Wasser einen Ausgang nach der Steigeleitung C erhält. Gleichzeitig findet durch den nach X offenen Hahn b ein Entweichen der Luft, also ein Einströmen des umgebenden Wassers durch die Klappenventile d_x d_x nach X statt.

Schliefslich wird das Gewicht des Wassers in Y immer geringer, das in X immer gröfser, und nach einem gewissen Zeitpunkte wechselt die nach rechts geneigte Stellung in die nach links geneigte um, der Anstofs /_y trifft den Hebel h und durch den Hebel i_x, die Stange k_x und den Hebel I_x kommen beide Küken in die entgegengesetzte Stellung, so dafs das Spiel von neuem beginnen mufs.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Der Apparat in seiner Gesammtanordnung, im wesentlichen wie gezeichnet und beschrieben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.