DE78395C - Mit Schlüsselwort-Sperrung versehene, Eier legende oder Münzen von sich gebende künstliche Thiere - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Thiere.

Gegenstand dieser Erfindung ist ein Spielzeug in der Form eines eierlegenden Hahnes oder eines sonstigen Thieres, welches, wie z. B. der Osterhase, im Volksmunde durch geheimnifsvolles Eierlegen bekannt geworden ist. .In ähnlicher Weise können auch die bekannten Dukatenmännchen mit einer Schlüsselwort-Sperrung versehen werden, so dafs dieselben nur bei richtiger Stellung der Sperrungen den Dukaten fallen lassen.

Diese künstlichen Thiere u. s. w. können aus Blech, Zinn, Thon, Papiermasse oder aus einem sonstigen passenden.Material hergestellt werden.

Zur Erläuterung der Erfindung soll hier ein künstlicher Hahn angenommen werden.

Im Innern des hohlen Körpers dieses Hahnes ist ein rohrförmiger Kanal angebracht, welcher am Kopfe und am Hintertheile des Thieres ausmündet. Der Haltung des Körpers eines krähenden Hahnes gemäfs verläuft dieser Kanal von oben nach unten in geneigter, leicht gekrümmter Richtung und biegt sich nahe der Ausmündung fast im rechten Winkel. Eine Kugel oder ein eiförmiger Körper, der oben in den Kanal gesteckt wird, würde beim Abrutschen oder Herabrollen vermöge der dabei erlangten Beschleunigung sofort an der Ausmündung herausfallen, wenn nicht am unteren Ende des Kanals mehrere Sperrvorrichtungen angebracht wären.

Diese Sperrvorrichtungen, von denen hier vier angebracht worden sind, bestehen aus je zwei durch einen Stift fest mit einander verbundenen und drehbar gelagerten Scheiben. Von diesen Scheiben dienen die inneren als Sperrscheiben und die äufseren als Stellscheiben. Die äufseren Stellscheiben sind mit Buchstaben oder Zahlen versehen und können nach einer am Körper des Thieres befindlichen Marke auf einen bestimmten Punkt eingestellt werden. Dieser Punkt entspricht genau einer in der inneren Sperrscheibe angebrachten Aussparung, welche den bisher gesperrten Kanal freigiebt und dadurch in dieser Stellung den Durchgang des Eies gestattet.

Von den vier inneren Sperrscheiben tritt, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, Ar₂ von der Seite in den Kanal, und die dazugehörige Stellscheibe k befindet sich vorn an der Brust des Hahnes. Eine zweite Sperrscheibe J₂ tritt von unten in den Kanal ein, und die dazugehörige Stellscheibe j befindet sich unten, vorn, zwischen den Beinen des Hahnes. Eine dritte, ähnlich gelagerte Sperrscheibe i₂ tritt ebenfalls von unten in den Kanal, und die dazugehörige Stellscheibe i befindet sich hinten, unten, zwischen den Beinen des Hahnes.

Die vierte Sperrscheibe g₂ tritt von oben in den Kanal ein und steht mit der durch den gewölbten Schwanz verdeckten Stellscheibe g durch den Stift g·, in Verbindung.

Die Lagerung der Stifte ist hier im Innern durch auf den Kanal e gelöthete Blechstreifen bewirkt, während nahe der Stellscheiben die Körperwandung, durch etwas Löthblei verstärkt, oder ein ähnlicher Blechstreifen als Lager dient.

Es können also sämmtliche Sperrscheiben nach den auf . den äufseren Stellscheiben befindlichen Buchstaben oder Zahlen so gestellt

werden, dafs die im Kanal e liegenden Eier e_x durch ihre eigene Schwere aus der Ausmündung h herausfallen.

Die Einrichtung ist hier nun so getroffen, dafs die Buchstaben, welche die »offene« Stellung der Sperrvorrichtungen andeuten, zusammen ein »Schlüsselwort« oder auch eine Zahl· bilden. So könnte z. B. in diesem Falle die Scheibe k auf den Buchstaben h gestellt sein, während die Scheibe j auf den Buchstaben α gesetzt wäre. Die Scheibe i könnte sich nach dem Buchstaben h richten, während schliefslich' die Scheibe g auf den Buchstaben η den Kanal freigeben könnte. Auf diese Weise würde also das Schlüsselwort »hahn« zur Oeffnung sämmtlicher vier Sperrvorrichtungen dienen. Ebenso hätte man nach der Zahl »1894« die Sperrungen öffnen können, und wenn die vielen Wörter mit vier Buchstaben oder die vierstelligen Zahlen nicht genügen sollten, so lassen sich beliebig mehr· Sperrvorrichtungen anbringen, um zu verhindern, dafs zwei Hähne das gleiche Schlüsselwort haben.

In der beiliegenden Zeichnung geben Fig. 1 und 2 den Längs- und den Querschnitt eines künstlichen Hahnes, während Fig. 3 und 4 den Längs- und Querschnitt eines ähnlich eingerichteten Hasen darstellen.

Gleiche Buchstaben bezeichnen gleiche Theile in allen Figuren. Der gesperrte Kanal ist mit e und die darin liegenden Eier sind mit β_λ bezeichnet. Die obere Mündung des Kanals ist durch eine bewegliche Klappe f verschlossen. g₂ i₀ j₂ und k₂ bezeichnen die inneren Stellscheiben, gi j und k die äufseren Stellscheiben, g_x I₁ j\ und Ar₁ die Lagerstifte der Sperrvorrichtungen. Die untere Ausmündung des Eierkanals ist mit h bezeichnet.

Die Hohlkörper dieser künstlichen Thiere können aus zwei Hälften hergestellt und auch die Sperrvorrichtungen können mannigfaltig abgeändert werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein künstlicher Körper, in welchem ein mit Sperrvorrichtungen versehener Kanal so angebracht ist, dafs. derselbe von aufsen nach einem Schlüsselwort oder einer Zahl freigelegt werden kann, um dadurch den im Kanal befindlichen Kugeln, Eiern öder Münzen den Ausgang zu gestatten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.