DE7827472U1 - Vorrichtung zum absperren von gasleitungs-rohrabschnitten - Google Patents
Vorrichtung zum absperren von gasleitungs-rohrabschnittenInfo
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Description
Ruhrgas Aktiengesellschaft^"Essen, 'und
Die Gasheizung GmbH, Essen
Vorrichtung zum Absperren von Gasleitungs-Rohrabschnitten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absperren von Gasleitungs-Rohrabschnitten
in Form einer in die Gasleitung eingeführten doppelwandigen Absperrblase, deren Innenhülle nach dem
Einführen in die Leitung von außen mit Gas aufgeblasen wird, das unter höherem als dem in der Leitung herrschenden Druck steht.
Vorrichtungen bzw. Absperrblasen für den vorgenannten Zweck sind bereits bekannt. Die bekannten Absperrblasen bestehen aus einer
druckfesten, sehr wenig dehnbaren Außenhülle und einer gasdichten, elastischen Innenhülle. Der Durchmesser der Außenhülle im aufgeblasenen
Zustand ohne überdruck ist bei diesen Blasen im allgemeinen größer als der Durchmesser der abzusperrenden
Rohrleitung, der Durchmesser der Innenblase ist im aufgeblasenen Zustand ohne überdruck gleich dem oder etwas kleiner
als der der Außenblase.
Die Absperrblasen dienen als Hilfsmittel, wenn an Gasrohrleitungen
die unter· niedrigen bis mittleren Drücken stehen, z.B. städtische
Versorgungsleitungen, Reparatur- oder Änderungsarbeiten, z.B.
Abdichtungen, durchgeführt werden müssen, bei denen der be- ; treffende Abschnitt der Leitung vorübergehend außer Betrieb
genommen werden muß. Eine wesentliche Forderung, die an die Absperrblasen zu stellen ist, ist deshalb eine sichere Abdichtung
zwischen der Innenwand der Rohrleitung und der Außenhülle der Absperrblase.
Bei den bisher bekannten Absperrblasen läßt die Qualität der Abdichtung in manchen Fällen zu wünschen übrig. Das beruht einerseits
darauf, daß die Form und/oder das Material der Innenoberfläche der abzudichtenden Rohrleitung durch Ablagerungen und/oder
Korrosionen beeinträchtigt sein kann. Andererseits ist die aus
druckfestem Material gefertigte Außenhülle in manchen Fällen nicht genügend formanpassungsfähig, um bei beeinträchtigter
Rohr-Innenoberfläche oder -form einen rundum gasdichten Abschluß zu gewährleisten. In anderen Fällen, insbesondere wenn Abdicht-■*
blasen verwendet werden, deren Außenhüllen-Durchmesser größer ist als der der Rohrleitung, können Faltenbildungen in der Außenhülle
auftreten, durch die eine völlige Abdichtung verhindert wird. Außerdem besteht insbesondere bei glatter Rohrinnenwand die Möglichkeit,
daß die Absperrblase sich unter dem Einfluß des in der Rohrleitung herrschenden Druckes verschiebt, da die druckfeste
Außenhülle der bekannten Absperrblasen aus Kunststoffgewebe besteht, dessen Reibungskoeffizient gegenüber einer solchen Rohrinnenwand
relativ gering ist, solange die Absperrblase nicht durch den Innendruck fest an die Rohrwand gepreßt wird.
Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Absperrblase zu schaffen,
mit der die vorstehend beschriebenen Mängel beseitigt werden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die neue Absperrblase so auszubilden,
daß eine Absperrblase für die Absperrung von Rohren mit unterschiedlichem Durchmesser verwendet werden kann.
Diese Aufgaben werden durch eine Absperrblase mit den im kennzeichnenden Teil der Ansprüche benannten Merkmalen gelöst. i
Einzelheiten der erfindungsgemäßen Absperrblase und ihrer vor-?
teilhaften Wirkungs- bzw. Einsatzweise werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1,2 und 3 erläutert.
I Figur 1 zeigt eine beispielsweise Ausfuhrungsform einer erfin- "
dungsgemäßen Absperrblase im Schnitt. In der Rohrleitung 1 liegt die aus der Außenhülle 2 und der Innenhülle 3 bestehende Abschluß- \
blase. Das in die Absperrblase hineinragende Rohr 4 dient zur Zuführung des Gases, mit dem die Blase nach dem Einführen in die
Rohrleitung 1 aufgeblasen wird. Dieses Rohr 4 besteht aus elastischem Material und besitzt eine Öffnung 7, durch die das
Gas in die Blase strömen kann. Der Verschlußstopfen 5 dient zum ' gasdichten Verschließen der Bohrung, die zwecks Ein- und Aus- führung
der Abschlußblase in die Rohrleitung 1 in der Rohr- ;
leitungswand angebracht werden muß. Mit einer Kappe 6 sissd
die offenen Seiten von Innen- und Außenhülle 3 und 2 gasdicht auf dem Rohr 4 befestigt.
Die in Figur 1 schematisch dargestellte Ausführungsförm
des Erfindungsgegenstandes entspricht im wesentlichen den zeichnerischen Darstellungen bekannter Absperrblasen.
Zur weiteren Charakterisierung des Erfindungsgegenstandes dienen die Figuren 2 und 3. In Figur 2 ist die Abdichtwirkung;
einer bekannten Absperrblase dargestellt, in Figur 3 die Ab— ,
dichtwirkung einer Absperrblase gemäß der Erfindung. Als Maß
der Absperrwirkung ist die Leckmenge, d.h. die in den abgesperrten drucklosen Rohrabschnitt übertretende Gasmenge in
Abhängigkeit von dem in der Blase herrschenden Überdruck bei unterschiedlichen Drücken im Leitungsabschnitt vor der Absperrblase
aufgetragen. _ "
Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Meßergebnisse wurden in einer Versuchsanordnung erhalten, die für die Entwicklung
und Erprobung der neuen Absperrblase diente, und bei der ein Plexiglas-Rohr benutzt wurde, um das Verhalten bzw. Aussehen
der Blasen beim und nach dem Aufblasen zu beobachten. - Anschließende Versuche mit einem innen angerosteten und verkrusteten
Stahlrohr zeigten analoge Abdichtwirkungen wie im ; Plexiglasrohr. Die bei der bekannten Absperrblase auftretenden
Leckmengen waren jedoch etwas größer als die in Figur 2 dargestellten, im Plexiglasohr gemessenen Mengen. - ί
Die eingangs schon genannte Faltenbildung der Außenhülle herkömmlicher Absperrblasen bei Verwendung von Blasen mit
größerem als dem Rohrinnendurchmesser konnte im Plexiglasrohr
deutlich beobachtet werden. Da in der Praxis, insbesondere .bei
älteren Rohrleitungen, niemals vorhersehbar ist, ob bzw. in welchem Maße Korrosionen und/oder Ablagerungen den Rohrinnendurchmesser
verändert haben, ist es nicht möglich, eine Absperrblase auzuwählen bzw. zu verwenden, deren Durchmesser gleich
dem unbekannten tatsächlichen Innendurchmesser des Rohres ist. Aus diesem Grunde werden bisher bei Absperrmaßnahmen bekannte.
Absperrblasen verwendet, deren Außenhüllen-Durchmesser geringfügic größer ist als der Nenn-Durchmesser der Rohrleitung. Das Aufblasen
erfolgt nach Einführen der Blase in die Rohrleitung durch Zuführung von Gas in deren gasdichte, elastisch dehnbare Innenhülle,
die infolgedessen die sehr wenig dehnbare Außenhülle an die Rohrleitungswand drückt. In der Versuchsanordnung mit
Plexiglasrohr wurde bei Verwendung der bekannten Blasen beobachtet
ι 15 daß vor dem Erreichen des vorgesehenen Überdruckes in der Blase
infolge der durch die Querschnittsverengung im Rohr hervorgerufenen Druckdifferenz vor und' hinter der Absperrblase eine
Verschiebung derselben auftritt. Dadurch ergab sich meist eine bezüglich der Gaszufuhrleitung zur Blase unsymmetrische Lage
derselben im Rohr, die wiederum die Faltenbildung in der ,' Außenhülle begünstigte bzw. hervorrief..Die Drücke, bei denen
diese Verschiebungen beobachtet wurden, sind in Figur 2 als "Rutschgrenze" bezeichnet bzw. dargestellt.
Die beim Vergleich der Figuren 2 und 3 ersichtliche, wesentlieh
bessere Absperrwirkung der erf xndungs gemäßen Absperr- ." blase, die sich in bedeutend geringeren Gas-Leckmengen bei
gleichen Rohrleitungs- und Blasen-Drücken bzw. wesentlich geringeren Blasen-Überdrücken bei vergleichbaren Gas-Leckmengen
zeigt, ist auf die kennzeichnenden Merkmale der neuen Absperrblase zurückzuführen:
Durch die Verwendung von elastisch dehnbarem Material für die Außenhülle der Absperrblase und die gleichzeitige Wahl
ihres Durchmessers im aufgeblasenen Zustand ohne Überdruck · derart, daß dieser vorzugsweise kleiner ist als der Durch-
messer der Rohrleitung, wird erreicht, daß die Außenblase
sich beim Aufblasen der Innenhülle in jedem Fall faltenfrei an die Wand der Rohrleitung anlegt, wobei auch eine Anpassung
an Unebenheiten der Rohrwand infolge Korrosionen und/oder Ablagerungen erfolgt. Diese Wirkung wird erreicht, weil
erfindungsgemäß der Durchmesser der sehr wenig dehnbaren,
gasdichten Innenhülle immer größer ist als der der elastisch dehnbaren Außenhülle, d.h. die Außenhülle wird durch das Aufblasen
in jedem Falle aufgeweitet.
Der Zwischenraum zwischen den beiden Hüllen der Absperrblase' ist praktisch luftleer. Dies wird beispielsweise dadurch
erreicht, daß bei der Fertigung nach Einführen der Innenhülle in die Außenhülle die Innenhülle aufgeblasen wird,
bis sie die Außenhülle ausfüllt, und daß anschließend eine beide Hüllen gasdicht verbindende Kappe aufgebracht
wird, die später als Verbindungselement zum Anschluß der Gaszuführungsleitung dient.
Bei den Untersuchungen im Plexiglasrohr mit einer erfindungsgemäßen
Absperrblase, deren Außenhülle aus Gummi bestand, wurde neben der Faltenfreiheit.der Außenhülle auch festgestellt,
daß eine Bewegung bzw. Verschiebung der Blase im Rohr nicht auftrat. Dies wird darauf zurückgeführt, daß der Reibungskoeffizient
zwischen der Rohrwand und der elastischen Gummi-Außenhülle größer ist als derjenige zwischen Rohrwand
und den bekannten Absperrblasen-Außenhüllen. Als Ursache dieses höheren Reibungskoeffizienten wird neben der
Materialeigenschaft "Außenhülle aus Gummi" die Tatsache angesehen, daß die aufgeblasene, aufgeweitete Außenhülle
sich besser als die bekannte einer unregelmäßigen Oberflächenform anpassen kann.
Außer der vorbeschriebenen besseren Abdichtung sowie der Rutschfestigkeit haben die erfindungsgemäßen Absperrblasen
gegenüber den bisher bekannten den weiteren Vorteil, daß mit einer Äbsperrblase Rohre von unterschiedlichem Durchmesser
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verschlossen werden können. Beispielsweise kann eine Absperrblase,
deren Außenhülle im aufgeblasenen Zustand ohne Überdruck j 85 mm und deren Innenhülle im gleichen Zustand 140 mm Durchmesser
hat, zum Absperren von Rohrleitungen mit Innendurchmessern von 85 bis 140 mm als Absperrorgan eingesetzt werden. Analoges
gilt für Absperrblasen mit größeren bzw. kleineren Durchmessern. Zum Absperren einer Vielzahl von Rohrdurchmessern genügt
infolgedessen eine relativ kleine Zahl von Absperrblasen unterschiedlicher Durchmesser.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Absperrblase, ;
der bei einem Vergleich der Figuren 2 und 3 offensichtlich wird, ist die Tatsache, daß der zu einer guten Abdichtwirkung
erforderliche 21asenüberdruck wesentlich geringer ist als bei den bekannten Absperrblasen, bzw. daß man
gegenüber letzteren wesentlich geringere Leckgasmengen erreichen kann. Dies bedeutet eine wesentliche Verbesserung
der Arbeitsbedingungen bzw. eine Erhöhung der Sicherheit bei der Durchführung der Absperrmaßnahmen. '
Schließlich bietet die neue Absperrblase noch die Möglichkeit, eine eventuell auftretende Undichtigkeit der druckfesten
Innenhülle zu erkennen, die ggf. ein Aufplatzen der äußeren, gasdichten Hülle herbeiführen kann. Dies ist möglich, wenn .
der Innendruck der Blase überwacht wird, da das bei Undichtigkeit in die Außenhülle gelangende Gas diese weiter dehnt und
infolgedessen der Innendruck sinkt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Absperren von Gasleitungs-Rohrabschnitten
in Form einer in die Gasleitung eingeführten doppelwandigen Absperrblase, deren Innenhülle nach dem Einführen in die
Leitung von außen mit Gas aufgeblasen wird, das unter höherem als dem in der Leitung herrschenden Druck steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außijiihülle (2) der Absperrblase aus einem gasdichten,
elastisch dehnbaren Material besteht und im aufgeblasenen Zustand ohnei Überdruck einen Durchmesser aufweist, der
höchstens gleich groß, vorzugsweise aber kleiner ist als der Durchmesser des abzusperrenden Rohrabschnittes (1), und
daß die Innenhülle (3) der Absperrblase aus einem sehr wenig dehnbaren, druckfesten, ebenfalls gasdichten Material besteht
und im aufgeblasenen -Zustand ohne Überdruck einen Durchmesser aufweist, der größer ist als der der
Außenhülle (2) und mindestens gleich groß, vorzugsweise aber größer ist als der Durchmesser der abzusperrenden
Rohrleitung (1). '
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Außenhülle (2) im aufgeblasenen Zustand ohne Überdruck 5 bis 40 %, insbesondere 8 bis
25 % kleiner ist und der Durchmesser der Innenhülle (3) 10 bis 60 %, insbesondere 15 bis 40 % größer ist als der
Durchmesser der abzusperrenden Rohrleitung (1).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenhülle (2) der Absperrblase aus Gummi und ihre Innenhülle (3) aus einem kunststoffbeschichteten Gewebe besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19787827472 DE7827472U1 (de) | 1978-09-15 | 1978-09-15 | Vorrichtung zum absperren von gasleitungs-rohrabschnitten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19787827472 DE7827472U1 (de) | 1978-09-15 | 1978-09-15 | Vorrichtung zum absperren von gasleitungs-rohrabschnitten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7827472U1 true DE7827472U1 (de) | 1979-04-05 |
Family
ID=6695125
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19787827472 Expired DE7827472U1 (de) | 1978-09-15 | 1978-09-15 | Vorrichtung zum absperren von gasleitungs-rohrabschnitten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7827472U1 (de) |
-
1978
- 1978-09-15 DE DE19787827472 patent/DE7827472U1/de not_active Expired
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