DE4315571A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuschweißen von Lecköffnungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zuschweißen von LecköffnungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Zuschweißen von Lecköffnungen an unter Gasdruck stehenden
Rohrleitungen oder Behältern, bei dem ein der Rohrkrümmung
angepaßter Flicken aus Stahlblech unter Zwischenlage eines
Dichtmittels auf das Rohr gepreßt wird und an den Rändern
mit dem Rohr verschweißt wird.
Es ist bekannt, unter Gasdruck stehende Rohrleitungen durch
Aufschweißen eines Flickens zu reparieren. Wegen der Brand-
und Vergiftungsgefahr muß das Leck vor dem Schweißen sehr
sorgfältig abgedichtet werden.
Bisher wurde unter die aufzuschweißenden Flicken ein Teil einer
Platte aus Asbest oder sonstigen wärmebeständigen Fasern als
Dichtmittel gelegt. Der Flicken mit dem Dichtmittel wurde
durch eine Schraubzwinge fest auf das Leck gespannt. Nachdem
das Gas in der Baugrube sich ausreichend verdünnt hat, wurde
der Flicken aus Stahlblech auf das Rohr geschweißt. Bevor
geschweißt werden konnte, mußte der Flicken in den Randberei
chen bis zur Glühtemperatur erwärmt werden und es mußten die
Randbereiche mit einem Hammer auf das Rohr heruntergeschlagen
werden. Ohne dieses Herunterschlagen wäre wegen des ca.
4 bis 6 mm dicken Dichtmittels, z. B. einer Asbestplatte, ein
Abstand von 4 bis 6 mm zwischen dem Flicken aus Stahlblech
und dem Rohr verblieben.
Ein so breiter Spalt läßt sich nur sehr schwer gasdicht
zuschweißen.
Das Spannen mit der Schraubzwinge erfordert ein Freilegen
des Rohres über den gesamten Umfang. Beim Festspannen der
Schraubzwinge kann der Flicken leicht verrutschen. Diese
Nachteile der Schraubzwingen wurden in der DE-OS 39 42 228
durch Aufsetzen einer Vakuumglocke beseitigt. Es ist von
Nachteil, daß der Halt der Glocke durch Unebenheiten und
Undichtigkeiten an deren Rändern nicht garantiert werden
kann. Außerdem ist eine motorisch betriebens Vakuumpumpe er
forderlich, ein Aufwand, der gerade bei Außenbaustellen sehr
störend ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, das umständliche Herunter
hämmern der Ränder einzusparen und eine technisch sehr ein
fache und sichere Befestigung des Flickens vor dem Schweißen
zu bewirken.
Die Aufgabe, das Herunterhämmern einzusparen, wird durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebene Maßnahme
gelöst. Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 3 be
schrieben.
Zum Halten des Flickens und vorläufigen Abdichten reichen
nach der Erfindung relativ geringe Kräfte aus. Durch das
pastöse Dichtmittel besteht die Gefahr, daß sich der Flicken
leicht vom Leck weg verschiebt. Diese Gefahr wird durch die
im Anspruch 4 beschriebene Sicherung behoben.
Eine Vorrichtung zur besonders einfachen Durchführung des
Verfahrens ist im Anspruch 5 beschrieben. Weiterbildungen
der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 6 bis 11 erklärt.
Das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung besteht in der
Reparatur von Gasrohren. Diese haben meist einen nur geringen
Überdruck, der auch beim ersten Abdichten nur einen äußerst
geringen Druck auf den Flicken ausübt.
Es ist deshalb möglich, den Flicken mit einem aus der
sonstigen bekannten Befestigungstechnik bekannten Hohlraum
dübel zu befestigen.
Wenn das Leck, das meistens durch Lochfraß entsteht, im
Durchmesser nicht so groß ist, daß der Hohlraumdübel hin
durchgesteckt werden kann, so sind die Ränder des Leckes
meist so dünn gerostet, daß der Durchmesser des Lecks durch
Hindurchstecken z. B. eines Schraubenziehers oder eines
Dornes so aufgeweitet werden kann, daß der Hohlraumdübel an
schließend hindurchgesteckt werden kann.
Als Dichtmittel eignen sich besonders gut die im Handel zur
Reparatur von Auspuffanlagen an Kraftfahrzeugen befindlichen
Dichtpasten. Die Zusammensetzung solcher Pasten ist z. B. in
den DE-OS 35 31 449 und DE-OS 36 32 006 beschrieben.
Im einfachsten Fall eignet sich als Dichtmittel bereits eine
aus Lehm oder Ton mit etwas Wasser angerührte Paste.
Als Dichtmittel eignen sich auch textile Gewebe aus nicht
brennbaren Fasern, besonders dann, wenn diese mit den
pastösen Dichtmassen bestrichen sind. Solche Gewebe haben
eine Dicke von etwa 1 mm, so daß lediglich ein Spalt von 1 mm
entsteht, der auch ohne Herunterschlagen der Kanten des
Flickens zuschweißbar ist.
Es gibt auch größere Hohlraumdübel, mit denen auch sehr große
Anpreßkräfte zu erzeugen sind. Diese sind für die herkömm
lichen bekannten Reparaturverfahren anstelle einer Schraub
zwinge einsetzbar und sie bieten gegenüber diesen immerhin
den Vorteil, daß das Rohr nicht ringsherum freigegraben werden
muß.
Außer Gasrohren können auch andere Medien enthaltende Rohre
repariert werden.
Ein Anwendungsbeispiel der Erfindung wird mit Hilfe der
Fig. näher beschrieben.
Das zu reparierende Rohr 1 ist an der Stelle 2 durch Lochfraß
durchgerostet. Der Hohlraumdübel 3 ist durch das Loch in das
Innere des Rohres 1 gesteckt. Beim Hineinstecken des Schaftes
bzw. der Stange 4 durch das Loch liegt der Teil 5 dicht an
der Stange 4 an und seine Längsrichtung verläuft annähernd
parallel zur Stange 4. Erst wenn die Stange 4 genügend tief
im Inneren des Rohres 1 sich befindet, klappt der Teil 5
um ca. 90° auf.
Die Stange 4 ist durch ein Loch 6 im Flicken 7 gesteckt. Am
oberen Teil der Stange 4 befindet sich ein Gewinde. Durch An
ziehen der Mutter 8 wird der Flicken 7 auf das Rohr 1 gepreßt,
wodurch die Dichtmasse 9 breit gedrückt wird und teilweise
auch durch das Loch im Rohr 1 in das Innere eintritt. Der nach
innen eingedrungene Teil der Dichtmasse ist mit 10 bezeichnet.
Nachdem der Flicken 7 durch den Holilraumdübel 3 dicht auf
das Rohr 1 gepreßt worden ist, wird dieser zunächst durch
Schweißen an einigen Stellen an seinen Rändern angeheftet und
danach ringsherum durch die Schweißnaht 11 dicht verschweißt.
Zum Schluß wird die Mutter 8 durch einen großen Schweiß
tropfen überdeckt, so daß auch der Durchgang der Stange 4
durch das Loch 6 im Flicken 7 dicht zugeschweißt ist.
Vor diesem Zuschweißen kann auch die Mutter 8 wieder abge
schraubt werden und es kann die Stange 4 direkt am Loch 6
angeschweißt werden. Durch das Verschweißen wird der zu weit
nach oben ragende Teil der Stange 4 abgeschmolzen.
Bei der Reparatur von Wasserrohren kann ebenfalls der Hohl
raumdübel vorteilhaft eingesetzt werden. Als pastöse Masse
wird dann eine wasserunlösliche Knetmasse benutzt. Es ist
dann auch das Unterlegen eines etwa 1 mm dicken Flickens aus
Weichgummi möglich.
Als Befestigungsmittel können anstelle der Mutter 8 auch
andere Mittel eingesetzt werden. Es sind z. B. auch eine
über die Stange 4 schiebbare Hülse oder die Stange 4 um
gebende Klemmbacken denkbar, die leicht auf die Stange 4
aufzuschieben sind, die aber bei entgegengesetzter Schub
richtung sperren oder klemmen. Das Sperren oder Klemmen
kann durch einen Knopfdruck aufgehoben werden, so daß das
Befestigungsmittel auch wieder von der Stange 4 gelöst werden
kann.
Zwischen dem Flicken und der Hülse kann eine Druckfeder
liegen, so daß die Kraft der Hülse immer ausreichend gegen
den Flicken drückt. Nach dem Anschweißen des Flickens
werden die Hülse und die Druckfeder gelöst, so daß sie bei der
nächsten Reparatur wieder benutzt werden können.
Claims (11)
1. Verfahren zum Zuschweißen von Lecköffnungen an unter Gasdruck
stehenden Rohrleitungen oder Behältern, bei dem ein der Rohr
krümmung angepaßter Flicken aus Stahlblech unter Zwischenlage
eines Dichtmittels auf das Rohr gepreßt wird und an den
Rändern mit dem Rohr verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dichtmittel eine wärmebeständige pastöse Masse ge
nommen wird, die fließfähig und unter geringem Druck leicht
verformbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß als
Dichtmittel eine bei normaler Umgebungstemperatur oder auch
bei über 100°C liegenden Temperaturen aushärtende pastöse
Masse genommen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß der Flicken während des Abdichtens und Schweißens
durch beliebige bekannte Mittel, wie Schraubzwingen, Schellen,
Riemen oder Ketten mit Spannverschlüssen oder Federn, Vacuum
glocken oder Magnete auf das Rohr gepreßt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Bereich des Flickens vor dem ersten An
schweißen durch formschlüssige Mittel, die in ein Loch des
abzudichtenden Teils hineinragen, mit diesem bezüglich eines
Verschiebens gesichert wird, während ein nur mäßiger Druck
auf den Flicken zum Andrücken gegen das zu reparierende Rohr
oder den Behälter ausgeübt wird.
5. Vorrichtung zum Zuschweißen von Lecköffnungen zur Anwendung
des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, zur Anwendung
bei unter Gasdruck stehenden Rohrleitungen oder Behältern,
bestehend aus einem der Rohrkrümmung angepaßten Flicken aus
Stahlblech, einem Dichtmittel, einer Preßeinrichtung und
einer Schweißeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der
über die Lecköffnung gelegte Flicken in seinem mittleren Be
reich ein Loch hat und durch dieses Loch und die Lecköffnung,
deren Durchmesser eventuell etwas vergrößert worden ist,
eine Stange gesteckt ist, die bis in das Innere der Rohr
leitung oder den Behälter ragt und die an dem in das Innere
ragende Ende ein sich aufspreizendes und gegen die Innenwand
sich abstützendes Teil besitzt und an dem durch das Loch im
Flicken ragende andere Ende sich ein Befestigungsmittel be
findet.
6. Vorrichtung nach dem Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß
die Stange ein Hohlraumdübel und das Befestigungsmittel eine
Schraubenmutter ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6 dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtmittel aus einer streichfähigen Paste oder einer
Knetmasse besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtmittel mit der Zeit und/oder durch Wärme aushärtet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtmittel Temperaturen von über 500°C aushält.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtmittel aus einer über 2 mm dicken weitgehend wärmebe
ständigen Platte aus mineralischen Fasern besteht und ein
Loch für die Stange enthält.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtmittel aus einem flexiblen Gewebe aus nicht brennbaren
Fasern besteht, eine Dicke von unter 2 mm hat und ein Loch für
die Stange enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4315571A DE4315571A1 (de) | 1993-05-11 | 1993-05-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Zuschweißen von Lecköffnungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4315571A DE4315571A1 (de) | 1993-05-11 | 1993-05-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Zuschweißen von Lecköffnungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4315571A1 true DE4315571A1 (de) | 1994-11-17 |
Family
ID=6487723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4315571A Ceased DE4315571A1 (de) | 1993-05-11 | 1993-05-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Zuschweißen von Lecköffnungen |
Country Status (1)
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