DE77826C - Verfahren zur Ornamentirung von Kautschukflächen - Google Patents

Verfahren zur Ornamentirung von Kautschukflächen

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DE77826C
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DE
Germany
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rubber
oxycellulose
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rubber surfaces
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT77826D
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j. frankenburg u. c. o. WEBER, Manchester
Publication of DE77826C publication Critical patent/DE77826C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M1/00Inking and printing with a printer's forme
    • B41M1/26Printing on other surfaces than ordinary paper
    • B41M1/32Printing on other surfaces than ordinary paper on rubber

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  • Laminated Bodies (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die durch das Auftragen teigförmiger Gummimasse auf Stoffe der verschiedensten Art hergestellten wasserdichten Gummistoffe besitzen, als Bekleidungsmaterial beurtheilt, ein sehr unschönes Aeufsere. Wird die Kautschukschicht nur auf eine Seite, die Rückseite, des Stoffes aufgetragen, so wird diese Seite bei den daraus hergestellten Kleidungsstücken nach innen zu getragen, spielt gleichzeitig die Rolle eines Futters, während die Stoffseite nach aufsen kommt. Derartige Kautschukflä'chen nun besitzen stets einen sehr nüchternen und kalten Farbton; derselbe läfst sich zwar durch der Kautschukmasse beigemengte Pigmente erheblich verbessern, aber die Erzeugung gemusterter Flächen ist auf diesem Wege nicht ausführbar. Wohl aber läfst sich dieses Ziel durch Erzeugung farbiger Druckmuster auf den Kautschukflächen erzielen.
Die Kautschukflächen lassen sich aber nicht unmittelbar bedrucken, da sie zu den Theerfarbstoffen keine Affinität besitzen. Wohl wäre es möglich, auf den Kautschuk direct mittelst OeI- oder Harzfarben zu drucken, aber den auf diese Weise erzeugten Drucken fehlt die Schärfe der Zeichnung, wie sie von Textildrucken gefordert wird.
Diese Uebelstände und Schwierigkeiten haben wir überwunden, indem wir auf der Kautschukflache zunächst eine Schicht erzeugen, welche Farbstoffen gegenüber die Eigenschaften eines Textilgewebes besitzt. Eine solche Schicht erzielen wir, indem wir die zu bedruckende Kautschukfläche vor der Vulcanisirung mit irgend einem Textilmaterial in der Form eines staubfeinen Pulvers behandeln. Eine geringe Menge dieses Materials haftet hierbei auf der noch klebrigen, weil noch nicht vulcanisirten Kautschukfläche, und nachdem das überschüssige Pulver mittelst Bürsten entfernt ist, zeigt sich die Kautschukfläche mit einer aufserordentlich feinen, festhaftenden Schicht des Pulvers überzogen. Diese Schicht verhält sich gegen Farbstoffe genau wie das zum Aufstäuben verwendete Textilmaterial und kann vor allem mittelst derselben Druckverfahren und mit denselben Ergebnissen wie die betreffenden Stoffe der Textilindustrie bedruckt werden.
Am besten geeignet zu diesem Zweck fanden wir die Baumwolle, besonders in ihrer unter dem Namen α-Oxycellulose bekannten Form. Wir stellen diese α - Oxycellulose auf folgende Weise her:
Lose gekämmte Baumwolle wird zunächst in einer 2Y2 procentigen Natronlauge mehrere Stunden gekocht, sodann wiederholt mit reinem Wasser und schliefslich mit sehr verdünnter Salzsäure gewaschen. Die so gereinigte Baumwolle wird nun oxydirt. Zahlreiche Oxydationsmittel lassen sich zu diesem Zweck verwenden, doch ist im allgemeinen die Anwendung von Chlorkalk vorzuziehen.
. Sie geschieht in der Weise, dafs wir die wie angegeben gereinigte Baumwolle in einer Chlorkalklösung von 1,030 bis 1,100 specifischem Gewicht so lange .stehen lassen, bis die Faser ihren Zusammenhang zu verlieren beginnt und anfängt, sich in eine breiige Masse zu verwandeln. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Zeitpunkt eintritt, läfst sich natürlich durch die Anwendung starker Chlorkalklösungen beschleunigen, indessen nur auf Kosten der Äiis-
beute an trockener «-Oxycellulose. Die Baumwolle wird dann mit reinem Wasser und darauf mit schwach salzsaurem Wasser bis zum Verschwinden der Kalkreaction gewaschen. Sie ist nun in eine schneeweifse, aus sehr kurzen Fasern bestehende Masse verwandelt und wird jetzt zur Verwandlung in ein feines Pulver entweder direct getrocknet und gemahlen oder besser mit Schwefelsäure behandelt. Zu diesem Zwecke kocht man sie entweder etwa 40 Minuten in 20 procentiger Schwefelsäure oder läfst sie während 12 Stunden unter öfterem Umrühren in kalter 50 procentiger Schwefelsäure stehen. In beiden Fällen setzt sich hierbei die «-Oxycellulose als ein staubfeines Pulver am Boden der Gefäfse ab. Die überstehende Schwefelsäure wird abgezogen und die zurückbleibende Masse mit Wasser bis zur völligen Neutralität gewaschen. Die so erhaltene α-Oxycellulose zerfällt beim Trocknen zu einem staubfeinen Pulver; sie giebt ihre chemische Natur unzweideutig durch ihre kräftige Reductionswirkung auf Fehling'sche Lösung zu erkennen. Das neue Verfahren kann in der Weise abgeändert werden, dafs man die gewaschene Baumwolle erst mit Schwefelsäure und darauf mit Chlorkalk behandelt. Das in diesem Falle erhaltene Product scheint, obgleich es äufserlich von dem ersteren nicht zu unterscheiden und für den beabsichtigten Zweck gleich anwendbar ist, in chemischer Beziehung mit demselben nicht identisch zu sein.
Das erhaltene Textilmaterial (die Oxycellulose) wird auf den noch klebrigen Kautschukflächen befestigt, indem die gummirten Stoffe mit der Kautschukseite nach oben unter einer Rakel hindurchpassiren, vor welcher das gepulverte Material aufgeschüttet wird. Der Stoff bedeckt sich mit einer dünnen Schicht von demselben und der Ueberschufs wird sodann mittels Bürsten entfernt. Die Kautschukfläche ist nun mit einer dünnen, festhaftenden und durchaus gleichförmigen Schicht von Oxycellulose bedeckt.
Obgleich nun eine derartige mittels α-Oxycellulose erzeugte Textilfläche beim nachfolgenden Bedrucken sich am günstigsten verhält, kann auch eine Anzahl anderer Cellulosederivate für denselben Zweck angewendet werden; so haben wir mittels Amylo'id, Hydrocellulose, Nitrocellulose und β - Oxycellulose brauchbare Resultate erhalten.
In der oben beschriebenen Weise vorbereitete Flächen werden nun unter Anwendung derselben Vorrichtungen, Maschinen und Methoden bedruckt, wie solche beim Bedrucken von Baumwollstoffen und Tapeten im Gebrauch sind. Es ist in vielen Fällen vortheilhaft, auf die bedruckten Flächen nochmals eine äufserst feine Schicht einer reinen Kautschuklösung aufzutragen, indem die Tragechtheit der Drucke hierdurch bedeutend erhöht wird. Die Fertigstellung der Stücke erfolgt dadurch, dafs dieselben schliefslich nach bekannten Verfahren vulcanisirt werden. Die Vulcanisirung vor dem Druck, nach Auftragung der Oxycellulose auf die Kautschukfläche vorzunehmen, ist nicht so zweckmäfsig.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Orriamentirung von Kautschukflächen durch Bedrucken unter Anwendung der in Zeug- bezw. Tapeten-Druckereien üblichen Methoden, dadurch gekennzeichnet, dafs auf die nicht vulcanisirte, noch klebrige Kautschukfläche ein Fasermaterial, insbesondere α-Oxycellulose, aufgestreut wird, wonach die Fläche bedruckt und das Material vulcanisirt wird.
2. Eine Ausführungsform des durch Anspruch 1. gekennzeichneten Verfahrens, bei welcher auf die bedruckte Fläche noch eine feine Schicht Kautschuk mit Hülfe einer Lösung aufgetragen wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1168066B (de) * 1958-10-28 1964-04-16 Raybestos Manhattan Inc Verfahren zur Herstellung von mit einer Faser-Zugflaeche versehenen Gummiriemen und nach diesem Verfahren hergestellter Riemen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1168066B (de) * 1958-10-28 1964-04-16 Raybestos Manhattan Inc Verfahren zur Herstellung von mit einer Faser-Zugflaeche versehenen Gummiriemen und nach diesem Verfahren hergestellter Riemen

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