DE7707833U1 - Fanglager für Überkritisch laufende Rotoren - Google Patents
Fanglager für Überkritisch laufende RotorenInfo
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Description
MASCHINENFABRIK 'AUGaBURG1NtJRNBERG
Aktiengesellschaft
München, den 18. Februar 1977
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fanglager für überkritisch
laufende Rotoren, das den Rotor umgibt und aufgrund von radialen Rotorbewegungen zum Einsatz ein- bzw. ausgeschaltet
wird.
Xm Bestreben, insbesondere im Turbinen-, Verdichter-Sektor und in ähnlichen Gebieten, die Rotoren mit immer höheren Drehgeschwindigkeiten
zu betreiben, ist man bereits in Nennbereiche gelangt, die oberhalb der biegekritischen Drehzahl des
Rotors liegen. Es wurde versucht, beim Anfahren den Rotor nit verstärktem Antrieb durch die kritischen Drehzahlen
Su reißen. Dieses gelingt jedoch nur bei sehr gut ausgewuchteten Rotoren, so daß sich der Schwerpunkt der Stabilisierungsversuche
vielmehr auf die Lagertechnik konzentriert. In dieser Beziehung gewinnt das sogenannte Fanglager immer mehr an
Bedeutung.
Fanglager üben bei ruhigem Lauf des Rotors keine Lagerfunktion aus, sie kommen erst bei höheren Schwingungsamplituden zum Ein-
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satz, indem sie, ausgelöst durch Rotozauslenkungen, mechanisch angekoppelt werden.
Ein Fanglager wirkt also im Gegensatz zu den üblichen, den Rotor
tragenden und stützenden Dämpfungslagern sozusagen als Hilfslager,
indem es nur kurzzeitig, insbesondere beim Durchfahren der kritischen Drehzahlbereiche zur Wirkung kommt.
Beim Anlaufen des Rotors im Fanglager infolge zunehmender Amplitude
wird dein Rotor über den mit dem Fanglager verbundenen Dämpfer Energie entzogen, υ 1 durch Ankoppelung der Fanglagermasse
die Eigenfrequenz des Systems verändert. Beide Umstände bewirken, daß sich der Rotor nicht unzulässig auslenken kann,
und daß beim Hochlauf der Rotor wieder früher aus dem kritischen Bereich freikommt.
Die Wirksamkeit eines Fanglagers hängt von verschiedenen Faktoren
ab, wobei insbesondere der Zeitpunkt, in dem das Lager zum Einsatz kommt, sowie die Ansprechbereitschaft zu nennen sind.
Weitere Anforderungen eines Fanglagers werden im Hinblick auf die erwünschten hohen Drehgeschwindigkeiten der Rotoren gesetzt.
Es ist erforderlich, daß der Antriebsenergieentzug möglichst gering gehalten wird. Aus diesem Grund sollte das Fanglager-Rotor-System
in den Laufperioden zwischen den kritischen Drehzahlen und insbesondere im Nennbetrieb reibungsfrei und im
Einsatz des Lagers reibungsarm sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fanglager der ein-|
gangs genannten Art zu schaffen, das neben einer möglichst kurzen Ansprechzeit einen reibungslosen Freilauf des Rotors |
sicherstellt. |
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Fanglager und dem Rotor ein definierter Spalt vorgesehen ist,
der mindestens so groß wie die maximale Amplitude des Rotors im Nennbetrieb ist.
Der Rotor wird beim Durchlaufen einer kritischen Drehzahl erst nach Oberbrücken des vorbestimmten Luftspaltes durch das
Fanglager abgefangen, wodurch sin berührungsloses Freilaufen
des Rotors und andererseits ein frühzeitiges Wirksamwerden des Dämpfers in den kritischen Bereichen gewährleistet ist.
Im allgemeinen setze der Rotor bei der Ankopplung des Fanglagers
eine Masse in Rotation. Die bei diesem Beschleunigungsvorgang auftretenden Reibungsverluste können mit einer beweglich
gelagerten Anlaufbuchse minimalisiert werden, die ein kurzzeitiges Gleiten der sich berührenden Flächen erlaubt. Zu
diesem Zweck kann eine aus hochverschleißfestem, schlecht wärmeleitendem, selbstschmierendem Werkstoff bestehende
Anlaufbuchse vorgesehen sein.
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Nach einer fertigungstechnisch einfachen erfindu'ngsgemäßen
Ausgestaltung ist das Fanglager als ein mit einer Dämpfungseir.richtunq verbundenes Kugellager ausgebildet, in dessen
Innenring die Anlaufbuchse eingesetzt ist, und wobei zur Verringerung der zu beschleunigenden Masse die Anlaufbuchse,
der Innenring und die Kugeln des Lagers aus einem spezifisch leichten Material bestehen. Zur Ableitung der durch die unvermeidliche Restreibung entstehenden Wärme an Gehäuseteilen
oder, wenn hydrostatische Dämpfungseinrichtungen vorgesehen sind, an die Dämpferflüssigkeit, ist es vorteilhaft, daß die
das Fanglager bildenden Teile sowie mit dem Lager verbundene Dämpferkörper aus gut wärmeleitendem Material ausgebildet
sind.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, kann das
Fanglager aus mehreren drehbar gelagerten Stahlhlilsen zur
Herabsetzung der Umfangsgeschwindigkeit ausgebildet sein. Die Stahl hülsen können entweder schwimmend oder in mehreren
Kugelreihen gelagert sein.
Die Zentrierung des Fanglagers im nicht mitrotierenden Gehäuse kann durch mechanische Federelemente oder einem elastischen Dichtungsbalg oder aber durch Permanentmagnete
erfolgen.
Das dynamische Verhalten sowie die Lagerbeanspruchung läßt sich vorteilhaft durch Reduzierung der Masse aller das
Dämpferfanglager bildende Teile optimieren.
In der Zeichnung sind in Fig. 1 bis 4 je ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
In Fig. 1 ist ein mit Ringmagneten 10 gelagerter, als
Welle ausgebildeter Rotor 11 gezeigt. Um den Rotorschaft ist ein Fanglager 13 angeordnet, das wiederum mit einer
Dämpfungseinrichtung 14 im Rotorgehäuse 15 gelagert ist.
Das Fanglager 13 besteht aus einem mit Kugeln 18 gelagerten Innen- und einem Außenring 19 bzv/. 20. Als gleitfähiges
Kontaktstück für den Rotorschaft 12 dient eine mit dem Innenring 19 verbundene Anlaufbuchse 22, die aus einem
selbstschmierenden Werkstoff hergestellt ist.
Das Fanglagar 13 ist mit dem Außenring 20 an eine Dämpferhülse 25 der Dämpfungseinrichtung 14 befestigt. Die Dämpfungseigenschaft
wird unterstützt durch mehrere Dämpferscheiben 26, die gemeinsam mit der Dämpferhülse 25 in eine Dämpfungsflüssigkeit
27 eintauchen. Eine Membran 28 dichtet den mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllten Raum zwischen der Dämpfungsvorrichtung 14 und dem
Gehäuse 15 ab.
Die integrierte Dämpfer-Fanglager-Baueinheit 13, 14 ist radial
beweglich auf Kugeln 30 abgestützt, während die Zentrierung durch die federnd ausgebildete Membran 28 erfolgt. Dem Dämpferfanglager
und dem Rotor 11 zugeordnete Magnetringe 31 unterstützen
die Zentrierfunktion des Lagers, um sicherzustellen, daß während des normalen Betriebes des Rotors jeder Kontakt zwischen dem
Schaft 12 und dem Fanglager 13 ausgeschlossen ist.
Während des normalen Betriebes des Rotors 11 sorgen die den Rotor
tragenden Dämpfungslager, von denen nur eins, nämlich das Magnetlager 10 gezeigt ist, für die Stabilisierung des Rotationssystems.
Alle im normalen Nennbetrieb aufkommenden Schwingungen sowie die Schwingungen mit relativ geringen Rotorajnplituden beim Auf-
und Ablaufen des Rotors werden mit diesem Dämpfungssystem das aktiv oder passiv magnetisch, hydraulisch oder mechanisch
oder eine Kombination dieser Systeme sein kann, während das Dämpferfanglager 13, 14 inaktiv in Einsatzbereitschaft steht.
Das Fanglager, das möglichst entfernt von Schwingungsknoten
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angeordnet ist, umgibt den Rotor bzw. den Rotorschaft 12 mit
der Anlaufbuchse 22 unter Beibehaltung eines Luftspaltes ö, der gerade etwas größer ist als die normale Uniaufschärfe
des Rotors im Nennbetrieb, so daß jeder Kontakt zwischen dem Rotor und dem Fanglager ausgeschaltet bleibt. Mit Hilfe der
Zentriereinrichtungen, wie z.B. die Magnetringe 31 und/oder eine Federmembran 28, läßt sich der Spalt knapp Ober der
normalen Rotoramplitude an der Fanglagerstelle bemessen, so daß der Freilauf des Rotors gesichert ist, während andererseits
das Fanglager rasch einsetzen kann, sobald der Rotor 11 stärker aufschwingt. Sobald die Rotoramplitude den Wert £ übersteigt,
berührt der Schaft 12 die Anlaufbuchse stoßartig. Durch die Gleitfähigkeit des Werkstoffes der Anlaufbuchse wird mit
geringstmöglichem Energieentzug sozusagen &as Trägheitsmoment
der beschleunigten Masse überwunden und die beweglichen Teile des Fanglagers 13 auf eine bestimmte Geschwindigkeit beschleunigt.
Das Inertialsystem erhält nunmehr eine neue Einspanncharakteristik durch die Ankopplung des Dämpfers 14 und der Federmembran 28,
die die Eigenfrequenz des Systems verändert. Die bis dahin aufgebrachte Schwingungsenergie wird über die Dämpfungseinrichtung entzogen, so daß das Schwingungssystem rasch stabilisiert und mit Hilfe der Zentriermagnete 31 das Fanglager
wieder entkoppelt wird und der Rotor nur nach einer kurzzeitigen Kopplung des Dämpferfanglagers wieder frei laufen kann.
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Die Anordnung des Fanglagers kann auch im umgekehrten Sinn erfolgen,
d.h., daß sich die drehenden Teile des Fanglagers mit dem Rotor verbunden sind, während die Anlaufbuchse 35 der
Dämpfungseinrichtung 36 zugeordnet ist, Fig. 2. In diesem Fall wird anstatt das eine Lagerkomponente positiv beschleunigt,
der Außenring abgebremst. Auch kann eine Lageranordnung nach Fig. 1 jedoch mit der Anlaufbuchse am Rotorschaft 12 verbunden,
gewählt werden, wodurch sich die zu beschleunigende Masse vermindern läßt.
Bei Lagerstellen des Rotors mit geringem Durchmesser kann,
wie in Fig. 3 dargestellt ist, die Anlaufbuchse in mehreren konzentrischen Kleinkugellagern 39 geführt werden. In diesem
Ausführungsbeispiel wird das Dämpferlagersysteim 40, 39 mit
Federstäben 41, deren eines Ende am Gehäuse 15 befestigt ist, zentriert.
In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, in dem das Fanglager
45 aus mehreren konzentrisch angeordneten und kugelgelagerten Hülsen 46 besteht. Durch Verminderung der Relativgeschwindigkeiten
zwischen je zwei benachbarter Hülsen könnendie Reibungsverluste
herabgesetzt werden. Die Anlaufbuchse 47 ist mit dem Rotor 11 verbunden.
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Claims (1)
- MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NÜRNBERG
AktiengesellschaftMünchen, den. 18. Februar 1977 P m fc e n-fe Ansprüche1. Fanglager für überkritisch laufende Rotoren, das den Rotor umgibt und aufgrund von radialen Rotorbewegungen zum Einsatz ein- bzw. ausgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Fanglager (13) und dem Rotor (12) ein definierter Spalt ( ) vorgesehen ist, der mindestens so groß ist, wie die maximale Amplitude des Rotors im Nennbetrieb.2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anlaufbuchse (22) vorgesehen ist, die ein kurzzeitiges Gleiten der sich berührenden Flächen erlaubt.3. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufbuchse (22) aus einem hochverschlexßfesten, schlecht wärmeleitenden und selbstschmierenden Werkstoff ausgebildet ist.7.1649 - 10 -• t t4. Lager nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufbuchse (22) kugelgelagert ist.5. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Fanglager ein mit einer Dämpfungseinrichtung (14) verbundenes Kugellager (13) vorgesehen ist, in dessen Innenring (19) die Anlaufbuchse (22) eingesetzt ist.6. Ir«ger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenring (19) und die Kugeln (18) des Lagers aus einem spezifisch leichten, gut wärmeleitenden und hochtemperaturbeständigen Werkstoff ausgebildet sind.7. Lager nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig (19, 20) des Kugellagers (13) aus einem spezifisch leichten, temperaturbeständigen Schmierstoff enthaltenden Werkstoff ausgebildet ist.8. Lager nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring des Kugellagers von einem gut wärmeleitenden Dämpferkörper (25) aufgenommen ist.9. Lager nach ainem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere drehbar gelagerte Stahlbüchsen (46) mit unterschiedlichem Durchmesser vorgesehen sind.7.164918.02.1977 - 11 -• · t · · I «ftf '• · · «It · · ■- 11 -10. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fanglager an eine Rotorwelle anlenkt.11. Lager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der mit dem Fanglager (13) zusammendwirkende Bereich der Rotorwelle (12) aus einem hochverschleißfesten gut wärmeleitenden Werkstoff ausgebildet ist.12. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfer-Fanglagereinheit gegenüber dem stationären Gehäuse durch mechanische Federelemente zentriert ist.13. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zentrierung der Dämpfer-Fanglagereinheit gegenüber dem stationären Gehäuse eine elastische Membran vorgesehen ist.14. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierung der Dämpfer-Fanglagereinheit im stationären Gehäuse durch Permanentmagnetringe erfolgt.15. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teile einer Dämpfer-Fanqiaqereinheit auf kleinste Masse hin optimiert sind.16. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Fanglager selbst mit Schmiermittel aus einem Vorratsgefäß versorgen.17. Lager nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmiermittel förderung vom Innenring des Kugellagers oder vom Kugelkäfig übernommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19777707833 DE7707833U1 (de) | 1977-03-14 | 1977-03-14 | Fanglager für Überkritisch laufende Rotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19777707833 DE7707833U1 (de) | 1977-03-14 | 1977-03-14 | Fanglager für Überkritisch laufende Rotoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7707833U1 true DE7707833U1 (de) | 1982-08-19 |
Family
ID=6676532
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19777707833 Expired DE7707833U1 (de) | 1977-03-14 | 1977-03-14 | Fanglager für Überkritisch laufende Rotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7707833U1 (de) |
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1977
- 1977-03-14 DE DE19777707833 patent/DE7707833U1/de not_active Expired
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