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Verfahren zur Behandlung von Stoffen, insbesondere Nahrungsmitteln,
im elektrischen Hochfrequenzfeld Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln
von Stoffen mit .großen dielektrischen Verlusten, insbesondere von Nährungsmitteln,
im elektrischen Hochfrequenzfeld, z. B. im Ultrakurzwellenfeld entsprechend einer
Wellenlänge von weniger als. roa m, in welchem das. Gut fortlaufend der Hochfrequenzeinwirkung
ausgesetzt wird. Durch eine Behandlung der vorgenannten Art kann das Gut bekanntlich
sterilisiert werden. Auch hat man Stoffe mancherlei Art durch eine Behandlung mit
,hochfrequenten elektrischen Feldern getrocknet oder gleichmäßig durchfeuchtet.
Diese zuletzt genannte Maßnahme wird insbesondere :bei der Behandlung von Tabak
in Bällen bzw. auch von Tabakfertigfabrikaten, z. B. Zigaretten, mit Vorteil angewendet.
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Bei der bekannten Behandlung von Stückgut oder Schüttgut, das, durch,
eire abgesti.mmtes
Hochfrequenzfeld laufend hindurchgeführt wird,
hat sich gezeigt, daß die Frequenz des Feldes dann sehr tiacliteilig verändert wird,
d. h. der genau abgestimmte Schwingungskreis d°s Hochfrequenzerzeugers außer Tritt
fällt, trenn in der Reihe des an sich gleichmäßig auf der Transporteinrichtung verteilten,
sich stetig durch das Behandlungsfeld fortbewegenden Gutes Lücken entstehen. Im
laufenden Betrieb kommt es mitunter vor, daß z. B. beim Auflegen von Stückgut auf
die Transporteinrichtung oder während des Transportes durch Aneinanderschieben einzelner
Stücke oder durch Herausfallen des einen oder anderen Stückes in der fortlaufenden
Reihe des Gutes kleinere oder größere Lücken auftreten. In diesem Fall muß das Hochfrequenzfeld
jedesmal nach Durchgang der in der Stückgutrehe vorhandenen Lücke wieder aufs neue
von Hand in Resonanz gebracht werden. Ebenso tritt eine Störung des Hochfrequenzerzeugers
ein, wenn beispielsweise Getreide oder sonstiges Schüttgut in stetigem Zuge durch
ein Hochfrequenzfeld hindurchgeführt wird und in dem Getreidezug unerwünschte Lücken
vorkommen.
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Gemäß der Erfindung werden die vorgenannten Schwierigkeiten beseitigt
und ein vollkommen gleichbleibendes Feld während der Behandlung des Gutes dadurch
aufrechterhalten, daß eine im Zuge des durch das Behandlungsfeld hindurchhe-,vegten
Gutes auftretende Lücke vor oder beine Eintritt der Lücke in den Bereich des abgestimmten
Hochfrequenzfeldes durch ein Einsatzmittel, das im wesentlichen die gleichen Abmessungen
und dielektrischen Eigenschaften wie das zu baliandelnde Gut aufweist, lose, d.
h. ohne feste Verbindung des Einsatzmittels ausgefüllt wird. Als Einsatzmittel kann
bei der Behandlung von Stückgut z. B. eine Attrappe verwendet werden, die dem zu
ersetzenden Stückgut nach.: bildet ist und aus einem Stoff besteht, der hinsichtlich
seiner elektrischen Eigenschaften, mit denen des zu behandelnden Gutes möglichst
weitgehend übereinstimmt. Am einfachsten wird als Einsatzstück ein Stück des Gutes
selbst verwendet. Das neue Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß das Einsatzstück
vor dem Eintritt der in der Reihe des bewegten Gutes entstandenen Lü;he in das Feld
in den frei gewordenen Raum eingesetzt wird und darin verbleibt oder nach Verlassen
des Felde wieder aus der Reihe des Gutes entfernt wird. Der erstgenannte Fall wird
besonders dann zur Anwendung ---,langen, wenn als Einsatzstüclz ein. Stück des zu
behandelnden Stoffes selbst verwendet wird. Besteht der Einsatz aus einer Attrappe,
so, wird diese nach Verlassen des Behandlungsbereiches wieder ent- j fernt und gegebenenfalls
wieder an die Ausgangsstelle zurückgebracht, von «-o aus das Einsatzstück erneut
in eine ankommende Lücke eingesetzt werden kann. Selbstverständlich ist es auch
möglich, diese -Iaßnalime mit einem Einsatzstück, das aus dem Gut selbst besteht,
arzuwet:-_'--n.
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Das Verfahren nach der Erfindung kann in vorteilhafter Weise durch
Benutzung einer Einrichtung zur Durchführung gebracht werden. die einen oder mehrere
bewegliche Teile aufweist, die durch Impulse in Tätigkeit gesetzt werden und dabei
das Einsatzstück an geeigneter Stelle in eine in der Reihe des sich bewegenden Stückgutes
vorhandene Lücke einsetzen. Diese Einrichtung kann als Fallschacht ausgebildet sein,
deren unterer Verschluß sich für den Durchtritt eine; der in dem Schacht angeordneten
Einsatzstücke öffnet, wenn die auszufüllende Lücke in der Reihe des zu behandelnden.
unterhalb der unteren Schachtöffnung sich corbeibewegenden Gutes gerade in die Fallrichtung
des Einsatzstückes gelangt. Die Betätigung dieser Einrichtung kann selbsttätig,
z. B. über ein Relais, erfolgen, das in geeigneter Weise, z. B. durch eine Selenzelle,
gesteuert wird. Der auf die Selenzelle eingestellte Lichtstrahl ist dabei so ausgerichtet,
daß er bei jeder in der Reihe des bewegten Stückgutes auftretenden, vorzugsweise
größeren Lücke die Selenzelle ausreichend trifft und die rechtzeitige Einschaltung
der Einrichtung, die das Einsatzstück in die Lücke einsetzt, ceranlaßt. Diese Einrichtung
kann auch in der Weise ausgebildet sein, daß deren beweglicher Teil, z. B. ein laufendes
Band, mit dem Einsatzstück fest verbunden ist. Wird diese Einrichtung durch einen
entsprechenden Impuls eingeschaltet, so wird im geeigneten Augenblick das mit dem
bewegten Teil verbundene Einsatzstück nach unten gesenkt, wobei es die vorhandene
Lücke ausfüllt. Gleichzeitig setzt sich der bewegliche Teil der Einsetzcorrichtung
mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Transportband mit dem Stückgut in Bewegung,
so daß das Einsatzstück durch den Behandlungsbereich hindurchgeführt wird. Nach
Zerlassen dieses Bereiches wird das Einsatzstück wieder angehoben und an seinen
ursprünglichen Ausgangsplatz wieder zurückbefördert.
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In der Zeichnung ist die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
schematisch dargestellt. Die Abb. i zeigt eine Vorrichtung im Aufriß, bei der auf
einer bewegten Unterlage, z. B. einem Transportband i, in ihren Abmessungen untereinander
im wesentlichen gleiche Stücke -2 eines Gutes in Pfeilrichtung befördert werden.
Der Teil 3 stellt die eine Platte eines Kondensators dar, zwischen
dessen
beidem Platten in bekannter Weise, ein Hochfrequenzfeld erzeugt wird, durch welches.
das Gut hindurchläuft. Seitlich von dieser Platte 3 in Richtung des ankommenden
Gutes ist in geeigneter Höhe ein Fallschacht 4 angebracht, in dessen: Innenraum
,mehrere, Einsatzstücke 5 untergebracht sind. Die am unteren Ende dieses Schachtes
vorhandene Öffnungs- b:zw. Schließvorrichtung 6 wird über ein Relais elektrisch
betätigt und öffnet sich rechtzeitig cd'ann, wenn in. der Reihe des unter der Öffnung
sich vo-rbeibewegenden Gutes eine Lücke vorhanden ist. Die rechtzeitige Betätigung
dieser Einrichtung wird zweckmäßigerweise durch die Impulse einer Selenzelle oder
einer anderen strahlungsempfindlichen, z. B. lichtempfindlichen Vorrichtung veranlaßt.
Die durch diese Einrichtung zum Einsatz gebrachten Einsatzstücke verbleiben in der
Reihe des bewegten: Gutes und bestehen in diesem Falile am besten aus dem gleichen
Stoff wie das zu behandelnde Gut selbst. Besonders geeignet ist diese Vorrichtung
zum Einsatz von: kleineren. Stücken, z. B. von klein verpackten Nahrungsmitteln
oder Täbakw-aren.
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Die Stücke 2 können sich, gegenseitig berühren, sie können aber auch
kleinere Abstände voneinander haben. In letzterem Fall wird die von der Sclenzelle
od. d@gl. gesteuerte Überwachungseinrichtung so eingerichtet, daß sie nur bei größeren
Lücken., welche durch Gutausfall entstanden sind, anspricht, nicht dagegen. auch
bei den. normalen kleinen Abstandslücken, welche im allgemeinen wegen. ihrer kurzen
Dauer noch keine Störung des Hochfrequenzerzeugers verursachen,.
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Nach Abb. z wird das. Stückgut z in, der gleichen Weise wie in Abb.
i auf einem Transportband i in Pfeilrichtung bewegt. Eine der beiden plattenförmigen
Feldelektroden ist wiederum mit 3 bezeichnet. Über dem. Transportband i ist die
ebenfalls eine Transporteinrichtung aufweisende Einsetzvorrichtung 7 angebracht.
Das Einsatzstück 5 ist mit dem beweglichen Teil, z. B. einem laufenden Band, fest
verbunden: und kann in geeigneter Weise nach unten. .gesenkt b:zw. wieder angehoben
werden. An den beiden Enden der Einrichr tun@g 7 ist je ein Einsatzstück 5 in angehobener
Stellung eingezeichnet, während in der Mitte r'--n abgesenktes und in: eine Lücke
in der Reihe des bewegten Gutes eingesetzten Einsatzstück dargestellt ist. Die Arbeitsweise
dieser Einrichtung ist folgende: Die Einsetzvorri:chtung 7 vyird z: B. über ein
Relais, das seinerseits wieder über eine Selenzelle gesteuert werden kann, dann
in Tätigkeit gesetzt, wenn eine in der auf dem Transportband i fortbewegten Stückgutreihe
vorhandene Lücke unterhalb des nach oben gezogenen Einsatzstückes 5 gelangt. Dieses
Einsatzstück wird zur gegebenen Zeit nach unten in die Lücke gesenkt und unter gleichzeitiger
Einschaltung des Laufbandes der Einsetzvorrichtung, mit dem es in fester Verbindung
steht, durch das Feld hindurch bewegt. Nach Verlassen des Behandlungsbereiches wird
das Einsatzstück wieder hochgehoben und durch das laufende Band an seine Ausgangsstelle
gebracht, von wo sich im gegebenen Fall. der vorbeschriebene Vorgang wiederholt.
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Die Anordnung nach Abb. i kann auch für die Behandlung von Getreide
verwendet werden, indem in dem Fallschacht 4 ein kleinerer Vorrat zum Einsatz in
die Lücken des behandelten Gutes bereitgehalten wird. Statt der strahlungsempfindlichen
Vorrichtungen zur Überwachung der Lücken können auch Taster oder sonstige mechanische
Mittel vorgesehen werden.