DE76473A - Neuerung an Glasschmelzöfen - Google Patents
Neuerung an GlasschmelzöfenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die seither im Innern von Schmelzwannen zum Läutern und Abscheiden geschmolzener
Massen gebräuchlichen Vorrichtungen, die zumeist in verschiedenen, neben einander liegenden
Scheidewänden und Brückeri bestehen, haben den grofsen Nachtheil, dafs sie einer
sehr schnellen und starken Abnutzung durch Hitze, sowie durch schmelzende und geschmolzene
Massen unterliegen, weil bei den grofsen Abmessungen dieser Scheidewände bezw. Brücken, welche durch die ganze Breite
der Schmelzwanne gelegt werden müssen, eine intensive Abkühlung nur schwer durchführbar
ist. Diese Mängel haben den weiteren erheblichen Nachtheil im Gefolge, dafs eine gröfsere
Menge des zur Herstellung der Brücken und Scheidewände benutzten Materiales in die
Schmelzmasse übergeht und dieselbe verunreinigt. Die Reparatur solcher Vorrichtungen
ist nur in völlig erkalteten Schmelzwannen möglich und lä'fst sich daher während des Betriebes
nicht vornehmen. Es ist ferner bei den jetzt gebräuchlichen continuirlichen Wannenbetrieben schwierig, namentlich in Bezug auf
Glas, eine gleichmäfsige Abkühlung der geschmolzenen Masse von der. Schmelzhitze auf
die Arbeitshitze herbeizuführen.
Die vorliegende Erfindung hat deshalb den Zweck, die Uebelstände, welche sich bei Anordnung
der Läuterungs- bezw. Abscheideeinrichtungen innerhalb des Schmelzraumes der Schmelzwannen ergeben, zu beseitigen und
gleichzeitig, namentlich in Bezug auf Glas, eine angemessene gleichmäfsige Abkühlung der
Schmelzmasse von der Schmelzhitze auf die Arbeitshitze zu bewirken.
Um dies zu erreichen, werden, wie die beiliegende Zeichnung zeigt, seitlich der Wannenschmelzöfen
Vor- bezw. Zwischenbaue angebracht, denen man eine sehr schmale Construction geben kann (L der Fig. 1 und 2),
welche die Brücken bezw. Scheidewände enthalten, deren man sich bisher innerhalb der
Schmelzwanne zum Läutern und zur Abscheidung der geschmolzenen Massen bediente. Die Anordnung kann hierbei beispielsweise wie
folgt getroffen sein: Der dem Schmelzraum s zunächst liegende kleine Raum vl des Zwischenbaues
L wird durch die Hitze des Wannenschmelzofens W1 in gleichmäfsiger Temperatur
erhalten, und tritt aus diesem Raum die. am Boden befindliche durchgeschmolzene Masse
durch eine Oeffnung in der Scheidewand a in einen zweiten Raum i>2. Von da aus steigt
die Schmelzmasse über Brücke b in einen dritten Raum v2x, aus welchem sie unter der
Scheidewand c hindurch entweder ins Freie oder, z. B. bei Glas, durch den Raum vs in
einen zweiten Ofen fliefst. In letzterem Falle, in welchem es sich um Verarbeitung des
Glases handelt, wird die Wanne W1 mit einer zweiten Wanne W11 verbunden. Letztere kann
im Innern in seither bekannter Weise mit Scheidewänden bezw. Brücken versehen sein,
um ein längeres Ausruhen des Glases herbeizuführen. Da bekanntlich die zu verarbeitende
Glasmasse eine viel geringere Temperatur haben mufs als die im Schmelzen begriffene, und die
Brücken bezw. Scheidewände somit nur wenig angegriffen werden, kann hierbei in vielen
Fällen die Kühlung derselben unterbleiben. Verbindet man in vorgedachter Weise zwei
Wannenöfen, so werden die Räume v2v2x
und Vs des Zwischenbaues L durch die Hitze des Wannenofens Wn erwärmt, so dafs eine
Stockung in der Glascommunication nicht eintreten kann. Die Räume V1V2V2* und v3
können aufserdem durch Abzüge χ mit dem Schornstein verbunden werden, um im Bedarfsfalle
Ofenhitze in die betreffenden Räume zuleiten zu können. Zahl und Reihenfolge der
Brücken bezw. Scheidewände soll an vorstehende Anordnung nicht gebunden sein. Das
in der Wanne W1 geschmolzene Glas hat auf dem Wege durch. Kanal L nach W7anne Wn
Gelegenheit, die für die Verarbeitung erforderliche Temperatur anzunehmen. Da die Scheidewände
bezw. Brücken α b c nur sehr geringe Abmessungen zu haben brauchen,'erfahren
dieselben infolge der ganz freien Lage des Zwischenbaues L eine fortwährende intensive
Abkühlung von allen Seiten, welche noch durch Anbringen der Kühlkanäle K, die man
mit dem Schornstein in Verbindung bringen kann, gesteigert wird, wodurch man eine
äufserst langsame und geringe Abnutzung der Theile α b c erreicht. Ferner lassen sich durch
die freie Lage des Vor- bezw. Zwischenbaues schadhaft gewordene Scheidewände bezw.
Brücken nach Ablassen der Schmelzmassen aus den Wannenofen W1 und Wn mit Leichtigkeit
auswechseln, ohne letztere kaltstellen zu müssen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Bei Glasofen die Verbindung eines Schmelzwannenofens mit einem Arbeitswannenofen durch einen Kanal, welcher Scheidewände und Brücken mit Durchlässen bezw. mit Ueberlauf und innerer Luftkühlung enthält und von der äufseren Luft umspült wird.
- 2. Bei Oefen zum Schmelzen von Wasserglas, Email und ähnlichen Glasflüssen die Verbindung eines Schmelzwannenofens mit einem kanalartigen Anbau, welcher Scheidewände und Brücken mit Durchlässen bezw. mit Ueberlauf und innerer Luftkühlung enthält und von der äufseren Luft umspült wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE76473A true DE76473A (de) |
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