DE1912936C - Vorrichtung und Betriebsverfahren zum Reinigen und Vakuumentgasen von schmelz flussigen Metallen - Google Patents

Vorrichtung und Betriebsverfahren zum Reinigen und Vakuumentgasen von schmelz flussigen Metallen

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DE1912936C
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melt
barometric
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English (en)
Inventor
Eduard de Dr Tougannoff Boris Dr Antwerpen Bie (Belgien), Sperner, Franz, Dipl Ing Dr rer nat, Moll, Justus, Dipl Phys Dr rer nat, 6450 Hanau
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Balzers und Leybold Deutschland Holding AG
Original Assignee
Leybold Heraeus GmbH
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen und Vakuumentgasen von schmelzllüssigeii Metallen, insbesondere von Kupfer, in der die Schmelze kontinuierlich aus einem Schmelzbadhehiilier mittels eines Fördergases durch ein barometrisches Einlaufrohr einer oberhalb der Schmelze angeordneten Einrichtung zur Vakuumbehandlung zugeführt wird und nachfolgend durch ein barometrisches Auslaufrohr in den gleichen Schmelzbadbehälter zurückströmt. Eine solche Vorrichtung, für dii- auch die Bezeichnung »Umlaufentgasungsanlage· verwendet wird, ist beispielsweise durch die deutsche Auslegeschrift 1216904 bekannt. Dort wird die Entgasung jedoch in einer einzigen Vakuumkammer durchgeführt, was insbesondere deswegen nachteilig ist, weil der Metallschmelze im barometrischen Einlaufrohr zum Zwecke der Erzeugung einer Förderwirkung eine merkliche Menge an Fördergasen zugesetzt werden muß. Durch dieses in tier Vakuumkammer zusätzlich frei werdende Förder- |!as wird entweder das Vakuum fühlbar verschlechtert (Hler der bezüglich der Pumpen zu treibende Aufwand wird unvertretbar hoch. Eine längere Anwendung der Umlaufentgasung, bezogen auf die Metallmenge, bringt keine merkliche Verbesserung. tia einmal eine Abkühlung der Schmelze erfolgt und sich zum anderen die Entgasungsgleichgewichte trotzdem sehr frühzeitig einstellen. Für ein Schmelzbad, bei dem kontinuierlich große Metallmengen zuiind abgeführt werden, ist ein solches Entgasungsverfahren nicht Jer nur mit sehr ungenügendem F.rfolg anwendbar.
Die bekannten Veiiahren aroeiten insgesamt mit einem relativ schnellen Durch' itz der Schmelze durch die einzige Entgasungskammer. Dadurch entsteht der Nachteil, daß wegen mangelhafter Durchmischung und nur geringer Oberfläche der zu entgasenden Schmelze die unteren Schichten des vom barometrischen Einlaufrohr zum Auslaufrohr hin-Hicßenden Metalls schlecht oder überhaupt nicht entgast werden. Ferner ist als nachteilig festzustellen, daß die bekannten Verfahren eine Reinigung der Schmelze von in festem oder flüssigem Zustand vorliegenden Fremdteilen odc. Schlacken nicht vorsehen. Die Nichterfüllung dieser letzten Anforderung mag bei Stahlschmelzen, für die das bekannte Verfahren im wesentlichen vorgesehen ist, nicht allzu negativ in Erscheinung treten, führt jedoch z. B. bei der Erzeugung von hochreinem Kupfer zu nicht vertretbaren Material Verschlechterungen.
Durch die USA-Patentschrift 3 367 396 ist zwar em zweistufiges Verfahren für die Entgasung von Metallschmelzen bekannt, bei dem eine Teilmenge des Metalls im Kreislauf gefuhrt wird und bei dem der Druck in Strünuingsrichtung abnimmt, jedoch wird in der zweiten Vcrfahrcnsstiifc von der sogenannten Gicßslrahlentgasung Gebrauch gemacht. Die Gicßstrahlcntgasiing bedingt eine gewisse Fallhöhe und damit eine räumliche Trennung der beiden F.Mtgiisungssiufen. Dadurch wird eine kompakte Bauweise unmöglich, so daß die Wärmeverlustc durch die große Oberfläche selbst bei Anwendung einer guten thermischen Isolation erheblich und flir eine längere Anwendung des Entgasungsverfahrms praktisch nicht tragbar sind. Außerdem haftet der Gief.S-slrahlcntgasung der Nachteil einer kurzen Verweilzeit an, so daß die restlose Entfernung aller Gase aus der Schmelze nicht immer möglich sein wird.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, die mit den bekannten Vorrichtungen verbundenen Nachteile zu vermeiden, und insbesondere für die Kupfererzeugung eine Vorrichtung anzugeben, durch die S ein hochreines und völlig entgastes Endprodukt erhalten wird. Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäü dadurch gelöst, daß die Einrichtung zur Vakuumbehandlung aus zwei auf gleichem Niveau befindlichen, durch eine Trennwand gebildeten Emgasungskammern besteht, zwischen denen eine Flüssigkeitssperre angeordnet ist, welche mit dem geschmolzenen Metall gefüllt ist, und daß jede der Entgasungskammern mit einem barometrischen Rohr in Verbindung steht, das in die zu entgasende
ι'. Schmelze eintaucht.
Hiermit sind die Vorteile verbunden, daß in der zweiten Kammer nicht nur wegen des dort fehlenden Fördergases ein wesentlich höheres Vakuum erreicht werden kann, sondern daß das schmelzflüisige Metall
so dort auch gleichzeitig von in festem oder flüssigem Zustand vorliegenden Fremdteilen und Schlacken getrennt wird. Antriebsleistung und üimensionicrung der Pumpensätze halten sich dabei in erträglichen Grenzen. In der zweiten Kammer läßt sich nicht nur ein höheres Vakuum, sondern, je nach dem Volumen der Kammer, auch eine ausreichende Verweilzeit der Schmelze erzieler. Durch die Anordnung der Kammern auf gleichem Niveau ergibt sich jedoch der besondere Vorteil einer kompakten Bauweise, da näm-
lieh beide Kammern von einer gemeinsamen Isolierhülle umgeben werden können. Hierdurch werden die VVärmeverluste stark reduziert. Zum Zwecke der Obeifiächenvergrößerung der Schmelze durch Verlängerung des Strömungsweges wird vorzugsweise in
Zj der zweiten Enlgasungskammer eine geneigte, stufen- oder wellenförmig ausgebildete Ablauffläche für das geschmolzene Metall angeordnet.
Gemäß der weiteren Erfindung sind sowohl die Entgasungskammern als auch Jie barometrischen Rohre im wesentlichen konzentrisch zueinander angeordnet, wobei die Flüssigkeitssperre ringförmig ausgebildet ist. Dabei ist die erste innere Entgasungskammer von der zweiten, äußeren umgeben. Infolge des größeren Radius der äußeren Kammer läßt sich dort nicht nur ein größerer Strömungsweg für das geschmolzene Metall, sondern auch ein größeres Volumen unterbringen, so daß eine optimale Vcrweilzeit für die Schmel;·^ eingestellt weiden kann. Ferner ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau
s° der Vorrichtung mit geringstmöglichen Wärme Verlusten. Durch die rotationssymmetrisch!.· Aus bildung der wesentlichen Bauteile entsteht dabei eine Vorrichtung mit erhöhter mechanischer Festigkeit. ZwL'ckniäßigerweisc dient dabei das innere barometrische Rohr als Ansaugrohr und Kt an seinem oberen Ende mit einer tellerförmiger, Erweiterung versehen, welche mit Abstand vom Aiißcndurchmesser eine ringförmige Rille enthält, die zusammen mit der als Hohlzylinder ausgebildeten Trennwand
den Raum für die Flüssigkeitssperre bildet. Die tellerförmige Erweiterung bildet einen sogenannten Ablaufschirm für die Schmelze, wobei insbesondere am Außenrand des Tellers eine starke Vergrößerung der Schmelzenoberfläche eintritt und die Schmelze beim Ablaufen vom Rand infolge der Ausbildung zweier Filmoberflächen die Oasabgabe wesentlich erleichtert. Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung
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seien nachfolgend an Hand der Fig. 1 bis 4 näher des barometrischen Druckunterschied^ zunächst in
beschrieben. Es zeigen dem Ein- und Auslaufrühr U1 12 un, ohne duM selbst
Fig. 1 und 2 Schnitte durch Schmelzbadbehälter bei Teilfüllung der Entgasungskammern ein Flüssig-
niit verschiedenen aufgesetzten Entgasungseinrich- keit-jtransport von der Kammer 5 in die Kammer 6
tungen, 5 stattfindet. Durch die Flüssigkeitsfüllung bildet die
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Anordnung mit Trennwand 7 zusammen mit der rillenförmigen Aus-
mehreren, hintereinandergeschalteten Entgasungs- nehmung 8 eine sogenannte Flüssigkeitssperre 16.
einrichtungen gemäß Fig. 1 oder 2 und durch die ein Gasaustausch zwischen den beiden
Fig.4 eine scheniatische Darstellung einer An- Entgasungskammern 5 und 6 sicher verhindert %ur !.
Ordnung -ri.it mehreren parallelgeschalteten Ent- io Dies ist deswegen erforderlich, weil in heulen
gasungseinrichtungen gemäß Fig. 1 oder 2. Enigasungskammern vorzugsweise ein unlerschied-
F i g. 1 zeigt einen als Warmhalteofen ausgebilde- licher Druck eingestellt wird, und zwar ist d;is
ler. Schmelzbadbehälter 1 mit einer Induktions- Vakuum 5 in der Kammer 6 höher als das in der
heizung 2 für das schmelzflüssige Metall 3. Auf den Kammer 5.
Warmhalteofen aufgesetzt ist eine Einrichtung zur 15 Wird jetzt über die Zuführungsleitung 13 ein Vakuumbehandlung, nachfolgend kurz als Ent- Fördergas in die in einem barometrischen Einlaiifpasungseinrichiung 4 bezeichnet. Die Entgasungs- rohr 11 befindliche Schmelze eingeblasen, so steigt einrichtung besitzt zwei auf gleicher Höhe neben- der Flüssigkeitsspiegel in der Entgasungskammer 5 Cinanderliegende Entgasungskammern 5 und 6, die infolge des geringeren spezifischen Gewichts der mit durch eine vertikale Trennwand 7 voneinander ge- 20 Gas durchsetzten Schmelze um einen gewissen Beirennt sind. Der Boden der Entgasungseinrichtung 4 trag an, wobei gleichzeitig ,tx Kammerinhalt krämi; besitzt unterhalb der Trennwand 1 eine rillen- aufgewirbelt und durchmisch' wird. Das gesamte förmige Ausnehmung 8, in die die Trennwand 7 Fördergas wird zusammen mit einem feil des urteilweise hineinragt. Das Zusammenwirken dieser sprünglichen Gasgehalts der Schmelze über die Vabeiden Bauelemente svird weiter unten näher erläu- 15 kuumieitung 9 aus der Entgasungskammer 5 ahge- |ert. Jede der beiden Entgasungskammern ist an Logen. Infolge des Niveau-Unterschiedes in den ihrem oberen Ende an eine Vakuumleitung 9 und IO beiden Entgasungskammern tritt jetzt eine Förderung •ngeschlossen, die zu getrennten Pumpen oder Pum- der Metallschmelze durch die Flüssigkeitssperre 16 pensätzen führen. ein, in der die Schmelze erneut aufgewirbelt und gut
In den unteren Teil der Entgasungskammer 5 30 durchmischt wird. Diese Durchmischung setzt sich
mündet das barometrische Ansaugrohr 11, der untere auf der geneigten, stufenförmigen Ablauffläche 15
Teil der Entgasungskammer 6 geht in das baro- fort, wobei infolge des an dieser Stelle wesentlich
metrische Auslaufrohr 12 über. In das barometrische höheien Vakuums eine praktisch restlose Entgasung
Einlaufrohr mündet ferner eine Zuführungsleitung erzielt wird. Die sich auf der Ablauffläche 15 aus-
13 für das Einblasen eines Fördergases in die im 35 bildende dünne Schmelzenschicht begünstigt eine Einlaufrohr 11 befindliche Metallschmelze. Zwischen Gasabgabe außerordentlich, wobei gleichzeitig die der Entgasungskammer 6 und dem barometrischen in der Schmelze befindlichen Fremdteile und Schlak-Auslaufrohr 12 ist noch ein zusätzlicher Absetzraum ken an die Oberfläche der Schmelze g!langen. Hinter
14 vorgesehen. der Ablauffläche 15 gelangt die Schmelze in den Im Anschluß an die rillenförmige Ausnehmung 8 40 Absetzraum 14 und wird von dorl durch das baro-
belir.det sich in der zweiten Entgasungskammer 6 metrische Auslaufrohr 12 in den Schmelzbadbehül-
cine geneigte, mit Stufen versehene Ablauffläche 15, ter 1 zurückgeführt. Beim Absetzen der Schmelze im
«lic an ihrem unteren Ende in den Absetzraum 14 Abseizraum 14 steigen die mitgerissenen Fremdteile
mündet. Die barometrischen Ein- bzw. Auslaufrohre und Schlacken an die Oberfläche der Schmelze, wo
11, 12 tauchen mit ihren jnteren Enden in das 45 sie sich sammeln und von Zeit zu Zeit entfernt
fichmelzflüssige Metall 3 ein und sperren so die Ent- werden.
gasungskammern 5 und 6 gegenüber der Atmo- Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform
Sphäre ab. der Vorrichtung nach Fig. 1, wobei Teile mi! glci-
Um das Eindringin von Schmelze bzw. Schmelzen- eher Funktion mit denselben Fczvgszeichen versehen Spritzern in die Vakuumleitungcn 9 und 10 zu ver- 50 sind. Sowohl die barometrischen Ein- und Auslaufhindein, sind vor deren Mündungen Flüssigkeits- rohre Il bzw. 12 als auch die Entgasungskammern 5 abscheider 17 und 18 in Form von seitlich frei vom und 6 sind im vorliegenden Falle als konzentrische. Gas umströmbaren Platten angeordnet. Sowohl der zylinderförmige Bauteile ausgebildet. Das innen-Schmclzbadbehältcr als auch die Entgasungseinrich- liegende, barometrische Einlaufio.hr Il ist an seinem lung 4 sind mit einer Auskleidung 19 versehen, die 55 oberen Ende mit einer tellerförmigen Erweiterung 22 ebenso wie die Trennwand 7, die barometrischen versehen, die mit Abstand vom Außendurchmesser Rohre 11 und 12, sowie die Füissigkeitsabscheidcr eine ringförmige Ausnehmung 23 enthält, welche zu-17 und 18 aus Graphit oder einem graphithaltigen sammcii mit dem unteren Ende der als Hohlzylinder Material besteht. Mit Ausnahme der. barometrischen ausgebildeten Trennwand 7 den Raum für die Rohre sind sämtliche Teile der Vorrichtung von 60 Flüssigkeitssperre 16 bildet. Das untere Ende der einer metallischen Umhüllung 20 umgeben. Zwischen zylindcrförmigcn Trennwand 7 ist mit bogcnförmidieser und der Auskleidung 19 ist vorzugsweise noch gen Ausnehmungen versehen, die definierte Durchcinc (hier nicht dargestellte) Wärmedämmschicht trittsölTnun^cn für die Metallschmelze bilden. Mitangeordnet, tels der Stege zwischen den Ausnehmungen stützt
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vor- 63 sich die Trennwand 7 innerhalb der Ausnehmung 23
richtung ist wie folgt: auf der tellerförmigen Erweiterung 22 ab. Innerhalb
Bei Anlegen eines Vakuums an die Entgasungs- der Trennwand befinden sich die als Lochplatten
kammern S und 6 steigt das flüssige Metall auf Grund ausgebildeten Flüssigkeitsabscheider 17, durch die
das gesamte Fördergas sowie ein Teil des ursprünglich in der Schmelze enthaltenen Gases in die Viikuiimleitung 9 und von dori zu den Pumpen gelangt.
Nach dem Durchtritt durch die Flüssigkeitssperre 16 läuft die Schmelze als dünner Film über die Abliiufflächc 15 der tellerförmigen Erweiterung 22 und von dort als frei fallender, beidseitig mit dem Vakuum in der Entgasungskammer 6 in Wechselwirkung stehender Film 24 in den Absetzraum 14. Die Fütgasungskammcr 6 stein über den als Lochplatte ausgebildeten Fliissigkcitsabscheider 18 und mit der Vaktiumlcilung 10 bzw. mit einer Pumpenanlage in Verbindung. Aus dem Absetzraum 14 gelangt die Schmelze über den zwischen dem barometrischen Auslaufrohr 12 und dem barometrischen Liiilaiifrohr 11 gebildeten Ringiaiim in den Schmclzbadbehälter 1 zurück. Das barometrische Auslatifiohr 12 ist an seinem unteren linde mit einem Hoden 25 versehen, in den das untere Ende des barometiihIicii Fmlaufrohrcs 11 flüssigkeitsdichl eingesetzt im Die Metallschmelze muH infolgedessen über die ladialen Austrittsöffnungen 26 aus dem barometrischen Auslaufrohr 12 austreten. Die AustrillsöffnunjKii 26 hegen somit nicht in allzu naher Entfernung von der Hintrittsöffnung des barometrischen Einlaufrohii's IJ. jedoch ist es unerheblich, wenn ein Teil der umgewälzten Schmelze unmittelbar nach Verlassen des Auslaufrohrcs vom umlaufrohr wieder angesaugt wird, da durch eine hohe Umlaufgeschwindigkeit der Schmelze dafür Sorge getragen svird, daß in kurzer Zeit der gesamte Inhalt des Schmelzbadbehälters 1 an der Reinigung in der Begasungseinrichtung 4 teilnimmt. Die Wärmcvcrlustc der Entgasungseinrichtimg 4 werden durch eine besondere Wärmedämmung 21 beispielsweise aus Glas-, Steinoder Graphitwolle verringert, die ihrerseits von einer metallischen Umhüllung 20 umgeben ist. Zum Scliutze der Hntgasungseinrichlung und des Bedienungspersonals ist zusätzlich ein Strahlungsschutz 27 m Form ".on mehreren Slralilungsblechen vorgesehen. Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß F i g. 2 ist im Prinzip die gleiche wie die der Vorrichtung nach Fi g. 1.
Verfahren und Vorrichtung gemäß der Erfindung sind sowohl für den diskontinuierlichen Betrieb, d. h. für die Entgasung einer in einem Schmclzbadbciiälter befindlichen Charge, als auch für den kontinuierlichen Betrieb hervorragend geeignet. Beim kontinuierlichen Betrieb steht die Entgasungseinrichtung einerseits mit einer kontinuierlich arbeitenden Schmelzanlage, andererseits mit einer kontinuierlich arbeitenden Anlage zur Erzeugung von Strangguß in Verbindung. Eine kontinuierlich arbeitende Anlage ist in Fig. 3 schematisch dargestellt. Drei Schmelzbadbeliälter \a.\b und Ir, die mit je einer aufgesetzten Fntgasungseinrichtung 4a, 4b und 4c versehen sind, sind in Reihe hintereinandergeschaltet. Der erste Schmclzbadbehälter la steht über eine Rinne 28 mit der kontinuierlich arbeitenden Schmelzanlage 29 in Verbindung. Der letzte Schmelzbadbehälter I r beaufschlagt über Steuer- oder regelbare Ventile 30 eine kontinuierlich arbeitende Stranggußanlage 31. Aus dem jeweils vorhergehenden Schmclzbadbehälter läuft das schmelzflüssige Metall 3 über eine Nase 32 in den nachfolgenden Schmelzbadbchälter. Die Anordnung gemäß Fig. 3 findet Verwendung, wenn als Endprodukt ein Metall höchster Reinheit und Freiheit von Gasen aller Art gefordert wird. Es ist hierbei möglich, eine Reinheit zn erzielen, die der theoretisch möglichen Reinheit nahekommt, wenn im ersten Verfahrensabschnitt, d. h. S im Schmclzbadbehälter la und/oder in der Fntgasungseinrichtung 4<i, zusammen mit dem Fördergas ein oxydierendes Gas, wie beispielsweise Lui\. SauerstolT und/oder Chlor oder Chlorverbindungen, eingespeist werden. Diese oxydierenden Gase crleichtern die Entfernung einiger Verunreinigungen, wie Blei, Arsen. Antimon, Selen, Tellur und Schwefel, bis hinab zu einem Wert, der gleich oder niedriger als ein ppm ist. im zweiten Verfahrensabschnitl (1 b bis 4Λ) wird ein reduzierendes Gas, wie Wasserstoff. Kohlenmonoxid., eine Kohlenwasserstoffverbinclung und/oder Chlor oder eine Chlorverbindung, eingespeist, wodurch es möglich wird, ein völlig sauerstofffrcics Metall zu erhalten. In der dritten Vorrichtung (Ic bis 4c) gemäß Fig. 3 wirtl in das Metall ein neutrales Gas wie beispielsweise Stickstof eingebracht um auch die neben dem Sauerstoff vorhandenen Gase restlos zu entfernen. Anschließend kann der Guß erfolgen.
Es ist natürlich bei geringeren Reinhcitsfordcrin-
a5 gen an das behandelte Metall selbstverständlich möglich, an Stelle der drei in Reihe geschalteten Entgasungscinrichtungen 4a. 4b und 4r nur eine einzige F.ntgasungsemriehtung mit einem einzigen Schmclzbadbchälter vorzusehen, der von dem kontinuierlich anfallenden schmelzfiüssigen Mciall durchströmt wird.
Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung eine Parallelanordnung von drei Schmelzbadbehältern 1 a. 1 h und 1 c mit aufgesetzten Entgasungseinrichtun-
gen 4a, 4b und 4c. Mit einer solchen Anordnung ist es möglich, vollkontinuierlich zu arbeiten, wobei die Entgasung in der einen Vorrichtung stattfindet, während in den anderen der Guß und oder die Einfiillung des zu reinigenden Metalls erfolgt. Die An-
Ordnung gemäß Fi g. 4 gestattet es ferner, das Metall innerhalb der verschiedenen Schmclzbadbehälter und'oder innerhalb der diesen zugeordneten Entgasungscinrichtungen verschiedenartigen chemischen Behandlungen oder Reaktionen zu unterwerfen, wobei die auf diese Weise behandelten Schmelzentcilc vor dem Vergießen in Formen wieder zusammengeführt und vermischt werden können. Es ist beispielsweise möglich, die Art der Behandlung dadurch zu ändern, daß man in die eine Vorrichtung
zuerst Oxydationsmittel und nachfolgend Reduktionsmittel einführt oder umgekehrt entsprechend der weiter oben beschriebenen Weise verfährt. Hierdurch läßt sich ein Endprodukt von speziell gewünschten Eigenschaften erzielen.
Die in Fig. 3 und 4 gegebenen Beispiele stellen keine erschöpfende Aufzählung der Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Entgasungseinrichtungen dar. Es sind durchaus Fälle denkbar, in denen nur zwei Schmelzbadbehälter mit aufgesetzten Ent-
gasungseinrichtungen zur Erzielung eines reinen Metalls oder besonderer Eigenschaften erforderlich sind. Andererseits sind Kombinationen mit vier oder mehr Aggregaten sowie Kombinationen von Reihen- und Parallelschaltungen ebenfalls möglich. Natürlich
sind das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung nicht nur bei Strangguß anwendbar, sondern auch zum Guß von Barren, Brammen, Knüppeln usw. geeignet.
IQS?

Claims (7)

1 912 93' Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Reinigen und Vakuunienlgasen wm schmelzflüs'-.igen Metallen, insbesondere von Kupfer, in der die Schmelze kontinuierlich aus einem Schmelzbadbeliälter mittels eines Fördergases durch ein barometrisches Finlaufrohr einer oberhalb der Schmelze angeordneten !Einrichtung '.ur Vakuumbehandlung zugeführt wird und nachfolgend durch ein baro- to metrisches Auslaufrohr in den gleichen Schmelzfcndheliältcr zurückströmt, dadurch gekcnntc ich net. daß die liinriehtung zur Vakuum diandlung aus zwei auf gleichem Niveau befindlichen. (Jurch eine Trennwand (7) gebildeten feiitgastiiigskammern (5. 6) bestellt, zwischen denen eine Flüssigkeitssperre (16) angeordnet fot. welche mil dem geschmolzenem Metall gefüllt |»t. und daß jede der F.ntgasungskiimmcin mit iincm barometrischen RoIn (11. F2) in Vorbin- an dung sieht da.-» in (.lic zu entgasende Schmelze (3) eintaucht.
2. Vorrichtung nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Fntgasungskam-Inern (5, 6) als auch die barometrischen Rohre '5 (H. 12) im wesentlichen konzentrisch zueinander Ungeordnet sind, wobei die Flüssigkeitssperre (16) Ringförmig ausgebildet ist.
?. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gettcnnzcichnct. daß das innere barometrische Rohr (11) als Ansaugrohr dient und an seinem Ende mit einer tellerförmigen Erweiterung (22) Versehen ist. welche im Abstand vom Außendurchmesser eine ringförmige Ausnehmung (23) enthält, die zusammen mit dem unteren F.nde der als llohlzylinder ausgebildeten Trennwand (7) den Raum fiit die Flüssigkeitssperre (16) bildet.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen I bis .·. dadurch gekennzeichnet, daß hinter der F'hisigkeitssperre (16) in der zweiten I ntgasunti'-kammer (6) eine geneigt«, vorzugsweise stufen- oder wellenförmig ausgebildete Ablauffläche (15) für das geschmolzene Metall angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach ilen Anspiüchen I wu\ \ dadurch gekennzeid" net. daß mehicre dei Im richtungen zur Vakiiumentgasunt: (4</. 4h. 4c) iil μ· 1 kaskadenartig hin te rein andergeschalte lc n und kontinuierlich Jurchsiröinten Schmdzbadbehiiltcrn (I (i. 1/). 1 <) angeordnet sind.
(i. Vorrichtung nach den Ansprüchen I iiiui Γ. dadurch kennzeichnet, daß mehrere dc I m ri.'hluiigen zur Vakiiumentgasung (4</. 4/>. 4<; über parallelgeschalteten und kontinuierlich durchströmten Schmelzbadbehältern (la. lh. Ic; angeordnet sind.
7. Betriebsverfahren für Vorrichtungen n.icl1 den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß das schmelzflüssige Metall nacheinandei durch beide Fintgasiingskammern unter Durch strömung der Flüssigkeitssperre geführt wirtl. wobei das zugeführte Fördergas bereits in der erstei Fntgasungskammer aus dem Kreislauf entfern wird, und daß der in den Fntgasungskammen herrschende Druck in Strömungsrichtung de Metallschmelze abnimmt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
109 684^28

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