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Einrichtung zur selbsttätigen Scharfabstimmung für ,Geräte zum Empfang
elektromagnetischer kurzer Wellen, insbesondere Dezimeterwellen Die Erfindung betrifft
eine Einrichtung zur selbsttätigen Scharfabstimmung für Geräte zum Empfang elektromagnetischer
kurzer Wellen, insbesondere Dezimeterwellen, deren Frequenz stärker als der Regelbereich
der selbsttätigen Scharfabstimmung schwankt.
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Bekanntlich ist bei kurzen Wellen die Frequenzkonstanz nicht mehr
in derselben Höhe zu erreichen wie bei längeren Wellen, da z. B. die durch Temperaturänderungen
auftretenden Änderungen in den .gegenseitigen Abständen der Röhrenelektroden schon
einen wesentlichen Einfluß auf dieFrequenz haben, was bei langen Wellen nicht der
Fall ist. Es ist daher unvermeidlich, daß die Frequenz eines Kurzwellensenders bis
über die Bandbreite des Empfängereingangskreises hinaus schwankt, so daß der Empfang
aussetzt bzw. bei Aufnahme des Verkehrs gar nicht zustande kommen kann. Außerdem
haften auch den als Oszillatoren in t7berlagerungsempfängern verwandten Schwingungserzeugern
dieselben Nachteile an, so daß die erzeugte Zwischenfrequenz nicht nur infolge der
Änderung der Sendewelle, sondern auch. der Überlagererfrequenz von ihrem Sollwert
abweicht. Um einen sicheren
Verkehr zu gewährleisten, müssen daher
Mittel angewandt werden, durch die der Empfänger in den Stand gesetzt wird, Wellen
zu empfangen, die innerhalb eines gewissen Frequenzbereiches unstabil sind.
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Es ist bekannt, zu diesem Zweck eine sog. Einrichtung zur selbsttätigen
Scharfabstimmung zu verwenden. Da jedoch der Bereich dieser selbsttätigen Scharfabstimmung
sehr klein ist, versagt auch diese Anordnung, wenn die Sendewelle beim Einschalten
des Empfängers außerhalb des Scharfabstimmungsbereiches liegt oder während des Empfanges
aus diesem Bereich herauswandert. Es würde nahe liegen, den Bereich der selbsttätigen
Scharfabstimmung entsprechend dem Schwankungsbereich größer zu wählen. Jedoch würde
dann der Nachteil einer geringeren Regelgenauigkeit auftreten. Die Erfindung zeigt
dagegen einen Weg, der diesen Nachteil verineidet, sie besteht darin, daß außer
der selbsttätigen Scharfabstimmung eine Einrichtung vorgesehen ist, welche die Abstimmung
über einen dem möglichen Schwankungsbereich der Senderfrequenz entsprechenden Frequenzbereich
periodisch hin und her pendeln Mäht und bei Resonanz mit der Senderfrequenz zugleich
mit dem Einschalten der selbsttätigen Scharfabstimmung selbsttätig abgeschaltet
und selbsttätig dann wieder eingeschaltet wird, wenn die Senderfrequenz aus dem
Regelbereich der selbsttätigen Scharfabstimmung herausgefallen ist.
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Der Vorteil hiervon ist also, daß der Bereich der selbsttätigen Scharfabstimmung
sehr klein und damit deren Genauigkeit außerordentlich hoch gewählt werden kann,
während trotzdem große Schwankungen der Sende- oder Überlagererfrequenz zugelassen
sind.
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Es ist bereits bekannt, bei Empfängern mit motorischer Druchhnopfabstimmung
eine selbsttätige Scharfabstimmung anzuwenden; jedoch ist es bei solchen Empfängern
nicht möglich, die bei größeren Schwankungen der Sendefrequenz verlorengegangene
Abstimmung wieder herzustellen. Ferner ist es an sich bekannt, bei Fernsteuereinrichtungen
ein Organ durch einen von -einem Resonanzkreis gesteuerten Motor einzustellen und
diese Einstellung aufrechtzuerhalten. Es handelt sich dabei aber nicht um eine Einrichtung
zur Vergrößerung des Regelbereiches einer selbsttätigen Scharfabstimmung.
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Da: erste -Merkmal der Erfindung, die periodische Pendelbewegung des
Abstimmgliedes, sei als Suchvorgang bezeichnet, was darauf hinweisen soll, daß der
Empfänger zunächst automatisch die Sendewelle innerhalb eines vorgegebenen Bereiches
aufsucht, wenn diese sich nicht an der erwarteten Stelle des Abstimmbereiches befindet;
nach Erreichen der Resonanz mit der Sendewelle wird diese Abstimmung festgehalten.
Das zweite Merkmal der Erfindung, die automatische Scharfabstimmung, die auf beliebige
«'eise durchgeführt werden kann, dient dazu, noch vorhandene oder wieder auftretende
Abweichungen der Empfängereinstellung von der Sendefrequenz zu beseitigen.
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Es soll schon an dieser Stelle betont «-erden, daß die Einrichtung
gemäß der Erfindung in gleicher Weise bei Änderungen der zu empfangenden Sendefrequenz
oder im Fall der Verwendung eines Überlaprungsempfängers bei einer Änderung der
i`beriagererfrequenz zur Wirkung gelangt.
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An Hand der Abb. t soll zunächst der Suchvorgang näher beschrieben
«-erden. -Mit H ist der Hochfrequenzteil sowie die Mischstufe eines Überlagerungsempfängers
bezeichnet. der außer der Empfangsfrequenz die Cberlagererfrequenz von dem Oszillator
O her zugeführt wird, von dem der Einfachheit halber nur ein Schwingkreis gezeichnet
ist. Die gebildete Zwischenfrequenz wird in dem Zwischenfrequenzteil Z verstärkt
und denioduliert und. dem 1; iederfrequenzteil 1- des Empfängers zugeführt. Um die
zu empfangende Sendewelle aufzusuchen, wird die Abstimmung des Überlagerers 0 periodisch
über einen bestimmten Frequenzbereich bin und her geführt. Zu diesem Zweck ist ein
Motor l1 vorgesehen, der den Drehkondensator des überlagerers bis zu einem bestimmten
Drehwinkel dreht und dann durch einen Umschalter LT, der auf die Kontakte zt einwirkt,
umgepolt wird, so daß seine Drehung in der anderen Richtung erfolgt. Ist der Kontakt
E_, der z. B. mit dem Hauptschalter des Empfängers gekuppelt ist, geschlossen, so
beginnt der Suchvorgang sofort, unabhängig davon, ob eine Sendewelle vorhanden ist
oder nicht. Schaltet nunmehr der Sender ein und erreicht der 0szillator O seine
richtige Abstimmlage, d. h. diejenige Lage, bei der eine Zwischenfrequenz auftritt,
auf die der Zwischenfrequenzverstärker abgestimmt ist, so ändert sich in diesem
Augenblick der die Zwischenfrequenzröhren durchfließende Strom, wodurch das Relais
_-i, das im Anodenkreis einer oder aller Zwischenfrequenzröhren liegt, betätigt
wird. Der zu A gehörige Relaiskontakt, der im Stromkreis des Motors @1I liegt und
in seiner Ruhestellung geschlossen ist, ist mit a bezeichnet. Sobald die richtige
Resonanzlage des Empfängers erreicht ist, wird a geöffnet, so daß der -Motor zum
Stillstand kommt.
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Der Beginn des Suchvorgangs bei Einschaltung des Empfängers kann auch
so lange verzögert werden, bis der Empfänger betriebsbereit ist, d. h. bis die Röhren
warm geworden sind. Außerdem kann auch der Suchvorgang
erst dann
eingeschaltet werden, wenn auf irgendeine Weise festgestellt ist, daß innerhalb
des Zwischenfrequenzbereiches des Empfängers eine Empfangsschwingung vorhanden ist.
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Die Durchführung des Suchvorgangs gemäß der Erfindung ist nicht auf
die in Abb. i dargestellte Anordnung beschränkt; so kann die Pendelbewegung der
Oszillatorabstimmung auch auf rein elektrischem Weg, z. B. mit Hilfe von Kippschaltungen,
durch .die eine Induktivität oder Kapazität periodisch in ihrem Wert geändert wird,
durchgeführt werden. Außerdem kann die die Pendelbewegung zum Stillstand bringende
Spannung an jeder beliebigen Stelle des Empfängers-, z. B. auch im Hochfrequenzteil,
abgenommen werden. Im Fall eines Geradeausempfängers kann z. B. die Abstimmung des
Empfängereingamgskreises periodisch geändert und diese Än, derung direkt durch den
Strom der Hochfrequenzröhre unterbrochen werden.
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Für eine praktische Ausführung des in Abb. i schematisch dargestellten
Umschalters U zeigt die Abb. a ein Beispiel. Mit C ist die Achse des
Drehkondensators der Abstimmeinrichtung bezeichnet, die mit einem Hebel E starr
verbunden und mit einem nicht gezeichneten Motor M gekuppelt ist. Konzentrisch zur
Achse ist ein feststehender Ring R angeordnet, auf dem zwei um die Achse C schwenkbare
Hebel Hl und H2 mittels der Klemmschrauben F in beliebigen Lagen festgeklemmt werden
können. Die Hebel Hl und H2 sind lose um die Achse C drehbar und mit Kontakten K1
und K2 versehen. Wird nun die Achse C durch. den Motor angetrieben, so daß der Hebel
E z. B. nach rechts geschwenkt wird, so erreicht- dieser mit seinen Isol'ierknöpfen
T den Kontakt K1, der einen. Umpolschalter betätigt und die Drehrichtung des Motors
um'ke'hrt. Der Hebel E läuft hierauf nach links bis zu den Kontakten K2 hin und
polt hier den Motor wiederum um usw. Die Grenzen sowie die mittlere Lagedes von
dem Abstimmglied überstrichenen Frequenzbereiches des gewünschten Senders werden
durch getrennte Einstellung der Kontakthebel Hi und H2 beliebig eingestellt und
werden entweder durch Marken oder Rasten bezeichnet. Selbstverständlich lassen sich
auch für die Umschalteinrichtung die verschiedensten konstruktiven Lösungen finden,
die alle zur Durchführung des allgemeinen Erfindungsgedan#lcens geeignet sind.
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Wie schon oben erwähnt, wird der bisher beschriebene Suchvorgang gleichzeitig
mit der Einschaltung des ganzen Empfängers eingeschaltet, so daß das Abstimmglied
zunächst bis zur Auffindung der Sendewelle periodisch hin und her bewegt wird. Ist
innerhalb des Suchbereiches keine ;Sendefrequenz vorhanden, so pendelt das Abstimmglied
dauernd hin und her, so daß das Fehlen eines Sendeträgers von außen sofort sichtbar
ist. Ist dagegen eine Sendewelle vorhanden, so wird der Suchvorgang bei Erreichender
richtigen Abstimmlage abgeschaltet. Da jedoch die Sende-bzw. Überlagererfrequenz
nicht konstant bleibt, würde der Empfänger sehr bald aus der richtigen. Abstimmlage
herausrücken, :so daß der Empfang wieder verschwindet. Um dies zu vermeiden, wird
gleichzeitig mit der Anschaltung des Suchvorgangs eine Einrichtung zur automatischen
Scharfabstimmung eingeschaltet. Diese Einrichtung ist an sich beliebig und kann
auf bekannte Weise aufgebaut sein. Vorzugsweise werden jedoch zur automatischen
Scharfabstimmung in an sich bereits vorgeschlagener Weise dieselben Mittel verwendet
wie zum Aufsuchen der Sendewelle, wie dies im folgenden näher beschrieben werden
soll. Zur Gewinnung einer Regelspannung, durch die der Empfänger stets automatisch
auf die richtige Abstimmlage gebracht wird, können in an sich bekannter Weise zwei
z. B. im Zwischenfrequenzkreis des Empfängers liegende, gegeneinander verstimmte
Kreise dienen, deren Spannungen gleichgerichtet und gegeneinandergesahaltet werden.
Ändert sich die diesen Kreisen zugeführte Frequenz, so ändert sich auch die Regelspannung
auf eindeutige Weise. Da beim Verkehr mit ultrakurzen Wellen meist Frequenzmodulation
angewandt wird, kann ,die Einrichtung zur Gewinnung der Regelspannung vorteilhaft
gleichzeitig zur Demodulation der frequenzmodulierten Schwingungen dienen, da ja
bekanntlich zu letzterem Zweck ebenfalls zwei gegeneinander verstimmte und über
Gleichrichter gegeneinandergeschaltete Kreise geeignet sind. Die Regelspannung wird
nun z. B. einer Röhre zugeführt, in deren Anodenstromkreis ein Differentialrelais
liegt. Bei der mittleren, der Sollfrequenz entsprechenden Frequenz befindet sich
der Relaiskontakt in seiner Mittellage. Bei Ansteigen der den beiden Kreisen zugeführten
Frequenz bewegt sich .der Relaiskontakt nach,der einen Seite, bei Abfallen der Frequenz
nach der anderen Seite. Liegt nun das Relais so im Stromkreis des in Abb. i dargestellten
Motors M, daß den beiden Relaiskontakten verschiedene Drehrichtungen des Motors
entsprechen, so wird die Abstimmung des Oszillators O in Abb. i bei Auftreten einer
Regelspannung beeinflußt, so daß sich der Empfänger stets auf die gewünschte Abstimmlage
einstellt. Ändert sieh die Sendefrequenz, so läuft auch die Empfangsabstimmung in
der richtigen Weise nach.
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Durch Anwendung des allgemeinen Erfindungsgedankens ist demnach zunächst
das
Auffinden der an einer beliebigen Stelle eines vorgegebenen
Bereiches liegenden Sendefrequenz und außerdem eine stets richtige Abstimmung des
Empfängers auch bei Schwankungen dieser Frequenz gewährleistet.
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Wie erwähnt.. kann die Regelspannung zur automatischen Scliarfabstiinmuiig
aus dem Zwischenfrequenzverstärker entnommen werden. Statt dessen sind aber auch
alle anderen bekannten Schaltungen möglich. In gleicher Weise wie bei dem beschriebenen
Beispiel der Suchvorgang und die automatische Scharfabstimmung unter Verwendung
desselben Antriebsmotors vorgenommen wird, können bei einer rein elektrisch erfolgenden
Änderung der Empfängerabstimmung ebenfalls dieselben Mittel zum Suchen und zum Scharfabstimmen
verwandt werden.
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Ändert die Sende- oder Ü berlagererschwingung während des Empfanges
ihre Frequenz plötzlich um so große Werte, daß die automatische Scharfabstimmung
nicht folgen kann, so setzt der Suchvorgang von neuem ein und dauert an, bis die
Sendewelle wieder aufgefunden ist. Hierbei ist es vorteilhaft, den Suchvorgang nicht
momentan, sondern mit einer gewissen Zeitverzögerung einzuschalten, da es häufig
vorkommt, daß die Sendewelle für einen kurzen Augenblick ihre Frequenz ändert, jedoch
nachher wieder an der gleichen Stelle liegt. So kann z. B. die Abschaltung des Suchvorgangs
bei Erreichung der richtigen Abstimmlage mittels eines sofort ansprechenden Relais
erfolgen, während die Wiedereinschaltung mit einem besonderen Zeitv erzögerungsrelais
vorgenommen wird. Eine solche Schaltung wird weiter unten an Hand der Abb.3 näher
beschrieben. Die Zeitverzögerung geschieht dabei in an sich bekannter Weise z. B.
dadurch, daß ein den Kontakt herstellender Bimetallstreifen von dem den Suchvorgang
einschaltenden Strom durchflossen wird, so daß sich der Kontakt erst bei genügender
Erwärmung schließt.
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Von wesentlicher Bedeutung bei dem Ultrakurzwellenverkehr ist die
Verteilung der einzelnen Sender und deren Bereiche über das Frequenzband. Um hier
Störungen der Empfänger durch Spiegelfrequenzen usw. zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
die Anordnung so zu treffen, daß der Suchvorgang nur dann endgültig ausgeschaltet
wird, wenn die Überlagererfrequenz auf der einen vorbestimmten Seite der Sendefrequenz
liegt. Dies wird an Hand der Abh.:I näher erläutert. In dieser Abbildung sind auf
der Abzisse die Frequenzen aufgetragen. MitS sei die Normallage der zu empfangenden
Welle und mit Ü die gewünschte Lage der Überlagererfrequenz des Empfängers bezeichnet.
Hierbei ergibt sich die Zwischenfrequenz ZF, die von gleicher Größe wäre, wenn die
Überlagererfreduenz an der Stelle Üf läge. Um Störungen durch Spiegelfrequenzen
usw. zu vermeiden, sei jedoch gefordert, daß der Überlagerer bei L" arbeitet. Mit
G1 und G., seien die Grenzen des während des Suchvorgangs überstrichenen Bereiches
bezeichnet. Die automatisch richtige E-@-ahl der Überlagererfrequenz läßt sich nun
-#o erreichen, daß durch geeignete Wahl der anfänglichen Drehrichtung des Motors
die Ü berlagererfrequenz, die z. B. bei Einschaltung des Empfängers an der Stelle
("e liegt, bei Einschaltung des Empfängers stets in Richtung auf die Grenze G..,
hin bewegt wird und Kontaktanordnungen derart vorgesehen sind, daß .der Suchvorgang
erst dann ausgeschaltet werden kann, wenn die Abstimmung einmal an der Grenze G,
umgesteuert wurde. Bewegt sich demnach Üe nach rechts, so kann es an der Stelle
Ü noch nicht festgehalten werden, sondern muß erst an der Grenze G, umkehren, um
dann von rechts her in die richtige Abstimmlage Ü einzulaufen und dort fixiert zu
werden. Wie man ohne weiteres einsieht, ist es auf diese `'eise niemals möglich,
daß der Suchvorgang bei der Abstimmlage ("f unterbrochen wird. Befindet sich nämlich
C, z. B. zwischen der Grenze G1 und Ü l, und bewegt es sich wie gefordert
anfänglich nach rechts hin, so kann es weder bei (.`f noch bei C gehalten
werden, sondern muß erst an der Grenze G2 umkehren, um dann von der Richtung höherer
Zwischenfrequenzen her in die endgültige Lage Ü zu gelangen. Soll dagegen
(7f die gewünschte Überlagererstelle sein. während C" die falscheÜberlagererabstimmung
darstellt, so muß die anfängliche Bewegungsrichtung nach links lein erfolgen und
die Anordnung so getroffen werden, daß der Suchvorgang erst nach einer Umkehrung
an der Grenze G1 ausgeschaltet werden kann. Es gelten dann genau die gleichen Bedingungen
wie vorher.
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Sollte die Sendefrequenz so weit gewandert sein, daß die richtige
Abstimmlage innerhalb des Suchbereiches überhaupt nicht gefunden werden kann, so
kann der Empfänger auch nicht auf einer falschen Abstimmlage stehenbleiben, da dann
die automatische Scharfabstimmung in der falschen Richtung arbeitet und der Empfänger
wieder aus dieser Abstimmlage herausläuft. Die hierbei herrschenden Verhältnisse
sind in ebb. dargestellt. Mit G1 und G., sind wiederum die Grenzen des Suchvorgangs,
mit S die Normallage der Sendefrequenz und mit C` die richtige Lage der L'berlagererfrequenz
bezeichnet. Wandert nun die Sendefrequenz nach der Stelle S, so würde
die richtige Lage der Überlagererfrequenz auf)erhalb der Grenzen des Suchbereiche.
nämlich außerhalb der Grenze G., liegen, so
daß der Empfänger diese
Lage nicht erreichen kann. Statt dessen wäre es für den Empfänger möglich, mit der.
Überlagererabstimmung an der Stelle Um stehenzubleiben, da sich hierbei die =richtige
Zwischenfrequenz mit der Sendefrequenz Sm ergibt. Dies. würde auch nicht durch das
,beschriebene Verfahren, den Empfänger erst dann zu fixieren, wenn das Abstimmittel
an einer Bereichgrenze umgesteuert worden ist, verhindert werden. Jedoch wirkt in
diesem Fall die automatische Scharfabstimmung in der falschen Richtung, d. h. bei
Annäherung .der Überlagererfrequenz an die Stelle Um wirkt die Regelspannung in
dem Sinn"daß das Abstimmittel über die Stelle Um hinaus gedreht wird, so daß auch
Um nicht als endgültige Abstimmlage geeignet ist. Dies kann zur Feststellung der
Tatsache dienen, daß die Sender- oder Empfängerfrequenz zu weit gewandert ist, .d.
h. daß der durch die Grenzen G1 und G2 bestimmte Bereich zu klein ist.
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Eine Schaltung, die diese Bedingungen erfüllt, ist in Abb. 3 dargestellt.
Mit M ist wie in Abb. z .der Motor und mit U die UmscJhaltvorrichtung bezeichnet,
die gemäß A@bb. z auf auf die beiden Kontaktpaare K1 und K2 einwirkt. Mit A ist
wie in Abb. r das Relais bezeichnet, .das bei Erreichen der richtigen Abstimmung
zum Stillsetzen des Motors dient. Der zugehörige Kontakt ist mit a bezeichnet, der
bei falscher Abstimmung oder Fehlen der Sendewelle geschlossen ist. Es sei nun angenommen,
.daß die richtige Abstimmlage noch nicht erreicht sei, so daß der Kontakt a geschlossen
ist. Hierbei zieht das Relais D an und schließt seine Kontakte d1 und d2. Parallel
zu D liegt das Zeitverzögerungsrelais Bi mit dem Kontakt bi, das,
wie schon oben erwähnt, dazu .dient, daß die Einschaltung des Suchvorgangs mit einer
gewissen Zeitverzögerung erfolgt. Im übrigen entspricht dies Relais und sein Kontakt
völlig dem Relais D. Wie man sieht, läuft nun -der Motor M, der seine Speisespannung
über die Kontakte b3 und b4 aus der Spannungsquelle Sp erhält. Der Hebel E der Umschaltvorrichtung
werde hierbei nach unten hin bewegt. Durchläuft die Abstimmung bei dieser Bewegung
eine Stelle, bei .der eine richtige Zwischenfrequenz auftritt, so fällt der Kontakt
a ab. Die Motordrehung kann hierdurch jedoch noch nicht unterbrochen werden, .da
sich das Relais D über seine Kontakte d1 und bi sowie den im Ruhezustand
geschlossenen Kontakt b2 selbst hält und hierdurch eine leitende Verbindung .des
Motors mit der Speisespannungsquelle bestehenbleibt. Die Abstimmeinrichtung läuft
also über diese Lage hinaus und gelangt zum Kontakt k2, den sie kurzschließt. Hierdurch
wird das Relais B erregt, der Köntakt bi -geschlossen, der Kontakt b2 geöffnet und
die Kontakte b3 und b4 umgelegt. a hat sich inzwischen wieder geschlossen, da ja
die Abstimmung über den richtigen Zwischenfrequenzwert hinausgelaufen ist. Durch
die Umschaltung von b3 und b4 kehrt sich die Drehrichtung des Motors um, so daß
der Hebel E nach oben bewegt wird. Das Relais B hält sich auch bei Öffnung des Kontaktes
k2 von selbst über die Kontakte bi und b2. Wird nun wiederum eine richtige Abstimmlage
erreicht, so fällt a ab, wodurch nunmehr der Motorstromkreis unterbrochen wird,
da die Kontakte bi und d1 geöffnet werden und b2 von vornherein wegen der
Erregung von B offen war, so daß die Relaiswicklung D keinen Strom mehr erhält.
Sobald D abfällt, öffnet sich d2, wodurch B
stromlos wird, den Kontakt
bi öffnet und b2 schließt. Der Motorkahn jedoch nicht wieder anlaufen, da d1 und
bi geöffnet sind. Da durch den Abfall von B auch die Kontakte b3 und b4 in ihre
Ruhelage nach rechts zurückkehren, ist der Anfangszustand wieder erreicht, so daß
genau derselbe Vorgang bei Unterbrechung der Sendewelle wieder beginnt.
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Ist innerhalb des ganzen von U überstrichenen Frequenzbereiches keine
Sendewelle auffindbar, so bewegt sich der Hebel E zwischen den Kontakten k1 und
k2 hin und her. Bei Kurzschluß von k2 werden, wie schon erwähnt, die Kontakte b3
und b4 umgelegt und bleiben in ihrer linken Lage, da d2 in der Ruhelage geschlossen
und b1 bei Kurzschluß von k2 ebenfalls geschlossen wird. Erst wenn der Hebel E in
die andere Grenzlage gelangt und den Kontakt k1 kurzschließt, wird die Wicklung
B kurzgeschlossen, so daß bi abfällt und b3 und b4 wieder in ihre Ruhelage zurückkehren.
Hierbei wird die Drehrichtung des Motors umgepolt.
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Durch die in Abb. 3 beschriebene Schaltung läßt sich also tatsächlich
erreichen, daß nur eine einzige von-den beiden möglichen Lagen der Überlagererfrequenz
bezüglich der Sendefrequenz zur Stillsetzung der Sucheinrichtung führt. Die automatische
Scharfabstimmung wird hierdurch in keiner Weise beeinträchtigt, da selbstverständlich
der Überlagerer stets richtig gesteuert wird, wenn er einmal in seine richtige Lage
.gebracht worden ist. Wie schon an Hand der Abb. 4 erläutert, muß selbstverständlich
bei einer Lage der Überlagererfrequenz auf der anderen Seite der Sendefrequenz die
anfängliche Drehrichtung in Abb. 4 nach oben hin erfolgen und die Kontakte k1 und
k2 vertauscht werden.
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An Hand der Abb. 6 soll noch gezeigt werden, daß sich durch Anwendung
des Erfindungsgedankens und ein weiteres zusätzliches Mittel eine erhebliche Ersparnis
an für jeden Sender notwendiger Bandbreite ergibt, bzw.
daß die
Sender ohne gegenseitige Störungen näher aneinandergelegt werden können. Wird mit
S wiederum die zu empfangende Sendefrequenz und mit Ü die richtige Lage des Überlagerers
bezeichnet, so muß die Anfangsdrehrichtung des Motors so erfolgen, daß die Frequenz
des Überlagerers bei Beginn des Suchvorgangs nach rechts hin läuft. Befindet sich
nun innerhalb der Grenzen G1 und G., noch eine weitere Sendefrequenz Sf, so besteht
die Gefahr, daß die Cberlagererfrequenz nach Umkehr an der Grenze Gy an der Stelle
Uf stehenbleibt, wo dieselbe Zwischenfrequenz wie bei Ü, jedoch mit dem falschen
Sender, gebildet wird und daher der falsche Sender empfangen wird. Der Empfänger
kann jedoch auch nicht auf der falschen Sendewelle stehenbleiben, da dann, wie schon
oben erwähnt, die Regelspannung der automatischen Scharfabstimmung in der falschen
Richtung wirkt und die Abstimmung wieder von dieser Abstimmlage entfernt. Hierauf
beginnt der Suchvorgang wieder von neuem, bis wiederum die falsche Abstimmlage gefunden
ist, usw. Der Empfänger kann jedoch niemals über die falsche Abstimmlage hinweg
und in . den Bereich der richtigen Abstimmlage gebracht werden. Sorgt man nun dafür,
daß die Ausschaltung des Suchvorgangs nur dann erfolgen kann, wenn sich die Überlagererfrequenz
von höheren Zwischenfrequenzen her der richtigen Zwischenfrequenz nähert, daß dagegen
die Unterbrechung des Suchvorgangs ausgeschlossen ist, wenn die richtige Abstimmung
von tiefen Zwischenfrequenzen her erreicht wird, so kann auch die Stelle Uf nicht
zu einer Stillsetzung der Sucheinrichtung dienen, so daß die Abstimmung über diese
hinwegläuft und von höheren Zwischenfrequenzen her die richtige Lage Ü erreicht.
Dies kann z. B. einfach so durchgeführt werden, daß durch Spannungen, die von dem
einen z. B. auf die höhere Frequenz abgestimmten Kreis der beiden zur automatischen
Scharfabstimmung dienenden, gegeneinander verstimmten Kreise abgenommen werden,
Relaiskontakte so vorbereitet werden, daß sie nur dann zur Stillsetzung des Suchvorgangs
führen, wenn an diesem Kreis tatsächlich Spannungen aufgetreten sind, d. 1i. die
Zwischenfrequenz von der Seite der Abstimmung dieses Kreises her zu der Mittellage
geführt worden ist. Statt dessen sind aber auch noch andere Schaltungen möglich.
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Schließlich kann in vielen Fällen, die hier im einzelnen nicht näher
beschrieben werden sollen, eine automatische Ausscheidung falscher, innerhalb des
Suchbereiches liegender Sendefrequenzen sclion.allein durch die automatische Scharfabstimmung
erzielt werden, da bei Stillsetzung der Sucht inrichtung an einer falschen Abstimmlage
die Scharfabstimmung, sobald sie in Tätigkeit tritt, in der falschen Richtung wirkt
und so zur t@' iedereinsciialtuitg des Suchvorgangs führt, wobei dann die richtige
Sendewelle automatisch aufgefunden wird. Lm diese Wirkung zu unterstützen,. ist
es vorteilhaft, den Suchvorgang nicht exakt bei der Resonanzfrequenz stillzusetzen,
sondern um einen kleinen, innerhalb des Scharfabstimmungsbereiches liegenden Betrag
daneben, damit die automatische Scharfabstimmung auf jeden Fall in Tätigkeit gesetzt
wird. Wegen der Geschwindigkeit der gesamten Schaltvorgänge bedeutet dieses keine
nennenswerte Verzögerung des Abstimrnv organgs.