DE761408C - Schaltungsanordnung zur Erzeugung ultrahochfrequenter elektromagnetischer Schwingungen mittels einer Magnetfeldroehre - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Erzeugung ultrahochfrequenter elektromagnetischer Schwingungen mittels einer MagnetfeldroehreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von in besonderer Weise ausgebildeten Röhren in
einer Schaltanordnung an sich bekannter Art zur Erzeugung ultrahochfrequeiiter elektromagnetischer
Schwingungen, bei welcher ein von einer Kathode ausgehender und ein gegen diese positiv vorgespannte Elektrode durchsetzender
Elektronenstroni gegen eine positive Anode gerichtet ist und dabei einem konistanten
Magnetfeld mit zur Elektronenbahn
senkrechten Kraftlinien ausgesetzt ist. Bei einer unter der Bezeichnung Habann-Generator
bekannten Anordnung dieser Art ist der anzufachende Schwingungskreis mit der Anode verbunden und außerdem eine weitere
auf konstantem positivem Potential gehaltene Elektrode vorhanden,; der den Schwingungskreis anfachende negative Widerstand entsteht
dabei durch Verteilung des Entladumgsstromes auf die Anode und die weitere Elek- so
trode infolge des Zusammenwirkens zwischen den magnetischen und elektrischen Feldern.
Bei einer anderen bekannten Anordnung, die dem gleichen Zweck dient, befindet sich eine
lineare Kathode zwischen zwei komplanaren Beschleunigungselektroden, während zwei
streifenförmige, mit dem anzufachenden Resonanzsystem verbundene Anoden symmetrisch
zu beiden Seiten der Kathode angeordnet sind. ίο Unter dem Einfluß eines zur Kathode
parallelen konstanten magnetischen Feldes beschreiben die Elektronen kreisförmige
Bahnen, welche die Anoden jedoch nur streifen und wieder zur Kathode zurückführen.
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß zur Erzeugung von Elektronenstrahlen und zur
Erzielung elektronenoptischer Wirkungen Elektrodensysteme mit konzentrischem Aufzo
bau bekannt sind, die aus einer linearen Kathode und drei diese umgebenden, auf steigenden Potentialen gehaltenen Zylinderelektroden
bestehen, von denen die beiden inneren Zylinder mit in Radialebenen liegenden
Schlitzen versehen sind.
Die Erfindung bezweckt mit der Verwendung solcher Röhren in einer Magnetfeldanordnung
die Erzielung einer großen Ausgangsleistung in einem Wellenbereich von 20 bis 100 cm und die Möglichkeit, diese
Schwingungen einwandfrei modulieren zu können.
Die Erfindung besteht in einer Schaltanordnung zur Erzeugung ultrahochfrequenter
elektromagnetischer Schwingungen mittels einer Magnetfeldröhre mit wenigstens vier
Elektroden und besitzt folgende Merkmale:
1. Verwendung einer Röhre mit einer geraden Kathode, zwei dazu koaxialen, zylindrischen
Elektroden, die in einer Radialebene liegende Längsschlitze aufweisen, und einer
äußersten, vorzugsweise ebenfalls als koaxialer Zylinder ausgebildeten Elektrode;
2. Anlegung positiver Vorspannungen an die beiden äußeren Elektroden und einer negativen
oder Xullvorspannung an die innerste, geschlitzte Elektrode;
3. Anschluß des anzufachenden Schwin- ; gungskreises an die äußere geschlitzte Elek- j
trode und
4. derartige Einstellung der positiven Vorspannungen und des zur Kathode parallelen
Magnetfeldes, daß der Arbeitspunkt auf dem fallenden Teil der Stromspannungskennlinie I
der äußeren geschlitzten Elektrode liegt. Diese ; Anordnung arbeitet stabil und mit gutem j
Wirkungsgrad und zeichnet sich durch eine gute Modulationsfähigkeit aus.
Die Erfindung soll jetzt an Hand der Zeichnung näher erklärt werden. Die Abb. 1 stellt
schematisch einen Querschnitt durch eine zur Ausführung der Erfindung verwendete Röhre
dar. Diese enthält eine geradlinige Kathode C, die vorzugsweise eine indirekt geheizte Äquipotentialkathode
ist. Die Kathode befindet sich konzentrisch innerhalb einer Steuerelektrode G
und diese wiederum konzentrisch innerhalb einer Beschleunigungselektrode^-J. Die Steuerelektrode
ist nahe an der Kathode und die Beschleunigungselektrode nahe an der Steuer-
! elektrode angeordnet. Jede dieser Elektroden^ j und G besteht aus einer im wesentlichen zylindrischen
Fläche, die an den Enden offen oder geschlossen ist und einen Schlitz oder Spalt
■ hat, der parallel zur Kathode verläuft; die beiden Schlitze haben im wesentlichen die
| gleiche Länge wie die Kathode und sind mit
ihr komplanar. Die eben erwähnten Elektro-' den bilden ein System zur Erzeugung eines
■ Elektronenstrahls, das konzentrisch von einer äußeren, zylindrischen Anode AA umgeben
ί ist, deren radialer Abstand von der Kathode beträchtlich größer als derjenige der Beschleunigungselektrode
ist. Die äußere Anode kann an den Enden offen oder geschlossen sein. Ein auf irgendeine passende Weise mit Mitteln,
die nicht mit dargestellt sind, erzeugtes magnetisches Feld ist so gerichtet, daß seine
Kraftlinien das oben beschriebene Elektrodensystem durchsetzen und wenigstens annähernd
parallel zur Längsausdehnung der Kathode verlaufen.
Wenn bei der oben beschriebenen Ausführung die SteuerelektrodeG ein gegenüber der
Kathode schwach negatives Potential (oder Kathodenpotential) und die Beschleunigungselektrode A ein positives Potential von etwa
50 bis 500 Volt erhält, wird ein bandförmiger Elektronenstrahl erzeugt. Die Kennlinie,
welche die Beziehung zwischen der Spannung EA an der Beschleunigungselektrode A
und dem Strom /4 zu dieser Elektrode darstellt,
hat etwa die in Abb. 2 gezeigte Form. Die Intensität des Strahls hängt für einen bestimmten
Wert der Beschleunigungselektrodenspannung von der Spannung der Steuerelektrode G ab und läßt sich durch Änderung
der Steuerelektrodenspannung modulieren. Wenn die äußere Anode das gleiche positive
Potential erhält wie die Beschleunigungselek- n0
trode, wird der aus dem Strahlerzeugungssystem austretende Strahl zu einer Kreisbahn
CP gekrümmt, deren Durchmesser unter anderem von der Stärke des angewandten
Magnetfeldes abhängt. Daher ist es mit einem passenden Wert der magnetischen Feldstärke
und gleichen positiven Spannungen V1 an der Beschleunigungselektrode und der äußeren
Anode möglich, den Elektronenstrahl eine Kreisbahn beschreiben zu lassen, welche die
Elektronen zu der Beschleunigungselektrode zurückführt und sie dort längs einer Linie
auftreffen läßt, welche der Austrittsöffnung für den Elektronenstrahl beinahe gegenüberliegt·;
dabei berührt die Kreisbahn die äußere Anode nicht. In diesem Fall fließt kein Strom
zu der äußeren Anode, da der ganze Strom zur Beschleunigungselektrode geht. Dieser
Stromwert I1 hängt unter anderem von der
Beschleunigungselektro'denspannung ab. Mit zunehmender Beschleuniigungselekrodenspannung
(wobei die Anodenspannung als fest ausgenommen wird) steigt auch der vom strahlerzeugenden
Elektrodensystem abgegebene Strom an, aber gleichzeitig nähert sich die Elektronenbahn mehr und mehr der äußeren
Anode, bis sie schließlich bei einem Potential V2, das zu einem Beschleunigungselektrodenstrom
I2 gehört, die Anode AA berührt. Ein Vergrößern der Beschleunigungselektrotdenspannung
über diesen Wert hinaus erhöht den Strom zur Anode, läßt aber den Strom zur Beschleunigungselektrode1 absinken, bis
bei einem Maximalwert V3 der Spannung an
der Beschleunigungselektrode der Strom zu dieser praktisch Null wird; dann fließt der gesamte
Strom zur Anode. Entsprechend erhält die Besehleunigungselektrodencharakterdstik
in einem Bereich der Beschleunigungselektrodenspannungen zwischen einem unteren Wert V2, bei dem der maximale Strom I2 zur
Beschleunigungselektrode fließt, und einem höheren Wert V3, bei dem der Strom zu
dieser Elektrode praktisch Null ist, einen Abschnitt mit negativem Widerstand, d. h. fallendem
Verlauf. Daher kann ein Resonanzkreis, der in den Beschleunigungselektrodenkreis
eingeschaltet ist, zu ungedämpften Schwingungen angeregt werden.
Es sei bemerkt, daß die Elektronenbahn nur dann ein Kreis ist, wenn Besehleunigungselektroden-
und Anodenspannung gleich sind; trotz der nicht kreisförmigen Bahn bei anderen
Spannungsverbältnissen bewirkt eine Erhöhung der Beschleunigungselektrodenspannung,
daß die Elektronen sich der Anode nähern.
Um die größtmögliche Steilheit des fallenr den Teiles der Kennlinie zu. erreichen, werden
die verschiedenen Parameter vorzugsweise so eingestellt, daß die Elektronenbahn die Anode
gerade noch nicht berührt, wenn die beiden positiven Elektroden die gleiche Spannung
haben. Danru ist die Bahn kreisförmig, und es wird der Vorteil erreicht, daß in einem verhältnismäßig
großen Divergenzwinkel vom strahlerzeugenden System ausgehende Elektronen
am anderen Ende des Bahndurchmessers fokussiert werden. Das- bedeutet
natürlich eine größtmögliche Änderung des Besehleunigungselektrodensftrotnes bei einer
vorgegebenen Beschleunigungselektrodenspannung. Überdies findet dann die größte Verlagerung
des Brennpunktes bei einer vorgegebenen Änderung der Elektronengeschwindigkeit statt.
Die oben beschriebene Anordnung hat zwei große Vorteile: Erstens läßt sich die Modulation
leicht durch Anlegung der Modulaitionssparmungen an die Steuerelektrode durchführen,
und zweitens müssen die Elektronen, obwohl der ElektronenstiOtn zwischen der Beschleunigungselektrode
und Anode wechselt, indem gewissermaßen eine der anderen die Elektronen wegnimmt, keine scharfen Kanten
überqueren, wie es in jenen bekannten. Elektronenstrahlgeneratorsystemen
der Fall ist, in denen ein Elektronenstrahl in jeder Halbperiode die Grenze zwischen zwei Anoden zu ■
kreuzen hat. Da es in dem beschriebenen Elektrodensystem keine scharfen Elektrodenkanten
gibt, die der Elektronenstrom zu überqueren hätte, sind die Schwierigkeiten des Glühendwerdens durch den Übergang starker
Ströme an jenen Kanten vermieden und unerwünschte Sekundärelektronenemissionserscheinungen
auf ein Minimum herabgedrückt. Falls eine solche Elektronenemission auftritt, wirkt das magnetische Feld
derart auf sie ein, daß es die Sekundärelektronen veranlaßt, zu ihrer Ursprungselektrode
zurückzukehren. Im Bedarfsfall kann man eine oder beide Anoden, der Röhre karbonisieren
und/oder mit Kühlflügeln versehen, um die Sekundäremission zu verringern, die Abführung
der durch den Elektronenaufprall entstehenden Wärme zu unterstützen und den Temperaturausgleich auf der Anode zu
fördern, denn infolge der Tatsache, daß die Elektronen nur ein begrenztes Gebiet auf
dieser Anode treffen, besteht eine Neigung zur Ausbildung großer Temperaturgefälle an
der Anode.
Claims (6)
- PATENTANSPKOCHE:i. Schaltanordnung zur Erzeugung ultrahochfrequenter elektromagnetischer Schwingungen mittels einer Magnetfeldröhre mit wenigstens vier Elektroden·, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Röhre mit einer geraden Kathode, zwei dazu koaxialen, zylindrischen Elektroden, die in einer Radialebene liegende Längsschlitze aufweisen, und einer äußersten, vorzugsweise ebenfalls als koaxialer Zylinder ausgebildeten Elektrode·, durch Anlegung positiver Vorspannungen an die beiden äußeren Elektroden und einer negativen oder Nullvorspannung an die innerste, geschlitzte Elektrode, durch Anschluß des anzufachenden Schwingungskreises an die äußere geschlitzte Elektrode und durch derartige Einstellung der positiven Vorspannungen und des zur Kathode1 parallelenMagnetfeldes, daß der Arbeitspunkt auf dem fallenden Teil der Stromspannungskennlinie der äußeren geschlitzten Elektrode liegt.
- 2. Schaltanordnung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die \rerwendung einer Röhre mit Äquipotentialkathode.
- 3. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der inneren geschlitzten Elektrode (G) Modulationsspannungen überlagert sind.
- 4. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden äußeren Elektroden (A, AA) dieselbe positive Vorspannung liegt.
- 5. Schaltanordnung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine solche Wahl der übrigen Betriebsgrößen, daß die Elektronen eine Kreisbahn beschreiben.
- 6. Schaltanordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Röhre, bei der die beiden äußeren Elektroden oder wenigstens eine davon carbonisiert und/oder mit Kühlflügeln versehen sind.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschrift Nr. 391 761;britische Patentschrift Nr. 351 419;französische Patentschrift Nr. 757 011;USA.-Patentschrift Nr. 2 055 655.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen5091 4.53
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB2180137A GB500362A (en) | 1937-08-07 | 1937-08-07 | Improvements in or relating to electron discharge tubes |
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---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE761408C (de) |
GB (1) | GB500362A (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE391761C (de) * | 1921-06-25 | 1924-03-08 | Erich Habann | Hochevakuiertes Entladungsgefaess |
GB351419A (en) * | 1930-03-24 | 1931-06-24 | Lissen Ltd | Improvements in and relating to thermionic valves |
FR757011A (fr) * | 1932-06-17 | 1933-12-19 | Procédé pour produire des ondes ultra-courtes par excitation périodique de plusieurs conducteurs au moyen d'oscillations d'électrons entre lesdits conducteurs | |
US2055655A (en) * | 1933-04-21 | 1936-09-29 | Bell Telephone Labor Inc | Electron lens |
-
1937
- 1937-08-07 GB GB2180137A patent/GB500362A/en not_active Expired
-
1938
- 1938-08-07 DE DEM142472D patent/DE761408C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB500362A (en) | 1939-02-07 |
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