DE76122C - Regulirventil für Wasserleitungen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

¹ ■ KLASSE 85: Wasserleitung.

KARL HEINRICH PRÖTT jun. in RHEYDT. Regulirventil für Wasserleitungen,

Zusatz zum Patente ΛΪ 70140 vom 8. Juli 1892.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1894 ab. Längste Dauer: 7. Juli 1907.

Die vorliegende Neuerung an dem durch Patent Nr. 70140 geschützten Druckminderungsund Regulirventil bezieht sich auf eine solche Anordnung und Abänderung desselben, dafs das Ventil als Regulirventil und verstellbares Absperrventil für Wasserkästen benutzt werden kann und die Füllung des Wasserkastens auf eine bestimmte Höhe gestattet, aber auch ohne Wechsel der Lage des Ventils oder der Schwimmerhebellänge eine geringere oder gröfsere Füllung frühere oder spätere Abstellung des Zuflusses bewirkt.
- Bei den bisher üblichen Schwimmerventilen, mit Abschlufs bei bestimmter Höhe, könnte ein solcher Wechsel nur dann bewirkt werden, wenn der Schwimmerarm verkürzt oder verlängert würde. Dadurch wäre aber, wenigstens im ersten Fall, die Kraftwirkung des Schwimmers auf das zu verstellende Ventil in vielen Fällen beeinträchtigt, und diese Art der Regulirung ist in den meisten Fällen ausgeschlossen.

In der Zeichnung ist in Fig. 1 das für einen Wasserkasten abgeänderte Ventil dargestellt; die beiden -schematischen Fig. 2 und 3 geben die Wirkungsweise desselben an.

An Stelle des geschlossenen Windkessels A des Haupt-Patents ist hier der offene Behälter A getreten, in welche das Zuflufsrohr B einmündet; ein Abflufsrohr C kann an irgend geeigneter Stelle angebracht werden, ebenso ein Entleerungshahn D am Boden des Behälters.

Das Zuflufsrohr steht im Wasserkasten A mit dem Regulirventil F in Verbindung, das genau von gleicher Construction und Einrichtung ist, wie im Haupt-Patent beschrieben.

Zum Hoch- und Tiefstellen des Schlittenstückes M dient die Schraubstange N. Je nachdem nun M höher öder niedriger eingestellt ist, wird der Ventilteller G mehr oder weniger von seinem Sitz sich entfernen können und damit geht Hand in Hand eine geringere oder gröfsere Hubhöhe des Schwimmers O.

Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, ist bei tiefer. Einstellung X des Drehpunktes des Schwimmerhebels der Hub des Ventils gleich Y und der des Schwimmers gleich B, während bei weniger tiefer Stellung χ des Drehpunktes des Schwimmerhebels das Ventil nur um y sich heben und senken kann. Dem entspricht ein Hub des Schwimmers vor b, bis das Ventil gegen seinen Sitz. anstöfst und abschliefst. B giebt zugleich den höchsten Wasserstand für Fig. 2 und b den höchsten Wasserstand für Fig. 3 an.

Es sei noch erwähnt, dafs die tiefste und höchste Lage des Schwimmers begrenzt ist, was aber von keinem Einflufs auf die Füllung des Kastens selbst ist.

Durch die Einrichtung kann, wie gezeigt, jeder Füllungsgrad des Wasserkastens eingestellt und erreicht werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 70140 geschützten Druckminderungs- und Regulirventils, bei welcher an Stelle eines Windkessels ein offener. Behälter angeordnet ist, in dem das Ventil und der Schwimmer sich befinden, zwecks beliebiger Einstellung des Füllungsgrades des Behälters unter selbstthätigem Abschlufs des Ventils bei der beabsichtigten Maximalwasserhöhe im Behälter.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.