DE758292C

DE758292C - Verfahren zur Herstellung eines Widerstandskoerpers mit negativem Temperaturbeiwert des Widerstandes

Info

Publication number: DE758292C
Application number: DES135384D
Authority: DE
Inventors: Heinrich Dr Phil Klarmann; Herbert Dr Phil Sachse
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1939-01-14
Filing date: 1939-01-14
Publication date: 1954-03-01

Description

Verfahren zur Herstellung eines Widerstandskörpers mit negativem Temperaturbeiwert des Widerstandes Bekannte elektrische Widerstandskörper mit negativem Temperaturbeiwert des Widerstandes, z. B. aus Kupferoxyd, zeigen den Nachteil, daß -die in Luft anwendbarem Betriebstemperaturen ziemlich niedrig, etwa bei 25o bis höchstens. 300° C, liegen. Für größere Unabhängigkeit der Regelkurve von ,der Außentemperatur und für schnellere Bereitschaft ist es erwünscht, sowohl wesentlich höhere Betriebstemperaturen: anzuwenden als auch über einen größeren Temperaturbeiwert des Widerstandes zu verfügen.
Widerstandskörper mit wesentlich höherem Betriebstemperaturbereich in Luft sind solche aus Nickeloxyd. Die erreichbaren Betriebstemperaturen liegen: bei über 6oo bis iooo° C. Der Temperaturbeiwert liegt für Temperaturen bis 6oo° bei 3 'bis 5 °/o je Grad Celsius, liegt demnach um den Faktor 2 bis 3 höher als bei Kupferoxyd.
Widerstände aus Nickeloxyd: hat man bisher so hergestellt, daß man .das Oxyd fein pulverisierte, es dann zu Widerstandseinheiten formte und schließlich sinterte. Solche Widerstandskörper haben jedoch nicht ohne weiteres für alle Zwecke genügende mechanische Festigkeit. Nach der Erfindung wird nun bei der Herstellung gesinterter Nickeloxydwiderstände ein besonderes thermisches Verfahren angewendet. Dabei wird gleichzeitig erreicht, daß der spezifische Widerstand dieser Widerstände in sehr erwünschter Weise erheblich niedriger liegt als ohne Anwendung dieses Verfahrens.
Das Verfahren besteht darin, daß ein Nickeloxydpulver etwa entsprechend der Formel N i 01,5 bis. \7i 01,0001 vor dem Pressen und Sintern zwischen 5oo und 700° C, vornehmlich bei 6oo° C, längere Zeit, zweckmäßig etwa 4. Stunden lang, in Luft geglüht wird. Hiernach erst werden daraus Pillen gepreßt, und schließlich wird ein Sinterprozeß bei Temperaturen bis etwa i2oo° C und mehr in für andere Zwecke vorgeschlagener Weise vorgenommen. Derartige Widerstände sind für mittlere Ansprüche an die Konstanz ständig bis auf iooo° C und für sehr hohe Ansprüche ständig bis auf etwa 60o` C im Betriebe erhitzbar. Wird nach weiterer Ausgestaltung dieses Verfahren nach dem ersten Glühen und vor dem Pressen in für andere Widerstandskörper schon vorgeschlagener Weise dem Pulver ein kleiner Prozentsatz von Alkaliverbindungen in derGrößenordnungvon 0,o5 bis io°/o beigefügt, so erhält man in erwünschter Weise eine weitere erhebliche Herabsetzung des spezifischen Widerstandes und gleichzeitig eine wesentliche Angleichung der Widerstandswerte der mit verschiedenen Ausgangsstoffen erzeugtenW iderstandskörper. Untersuchungen haben ergeben, d@aß der Zustand des Nickeloxydes bei den festen Nickeloxydwiderständen in fertigem Zustande je nach Anwendung, Dauer und Höhe der Sin:tertemperatur etwa der Formel Ni 01.o5 bis Ni 01.000 entspricht.
Es sei erwähnt, daß dieTatsache,-daß Nickeloxyd bei verschiedenem Sauerstoffgehalt einen verschieden hohen Leitwert besitzt, bekannt ist, ebenso wie es bekannt ist, Metalloxyde, wie Kupferoxyd, unter Sauerstoffüberdruck zu sintern. Das in der Erfindung enthaltene Verfahren und die dadurch erzielten Verbesserungen hinsichtlich der N ickeloxydwiderstände sind jedoch aus den bekannten Tatsachen, auch wenn man diese kombiniert, nicht zu entnehmen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines massiven Widerstandskörpers mit negativem Temperaturbeiwert des Widerstandes aus Nickeloxyd der Formel Ni0l.o5 bis N i o1.000) bei dem der Widerstand in Pillenform gepreßt und nachfolgend einem Sinterv organg bei hoher Temperatur, z. B. bis i2,oo° C, ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Formel Ni 01,s bis N i o1.0001 entsprechendes Nickeloxyd vor dem Pressen und Sintern bei 50o bis 700g C, vorzugsweise bei 60o° C, längere Zeit, vorzugsweise d Stunden, in Luft geglüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Glühen und vor dem Pressen dem N ickeloxydpulver geringe Mengen von Alkaliverbindungen in der Größenordnung von 0,o5 bis ioo/o zugesetzt werden. ZurAbgrenzungdes Erfindungsgegenstands vom Stand -der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften N r. i09 o69, 672 961; österreichische Patentschriften '-\-r. i4-4 6o8, 1:f8 057: Berichte über die Verhandlungen der sächsischen Akademie der Wissenschaften, 8a. Rd. (193o), S. 133 bis i40.