DE757834C - Verfahren zur Herstellung von Sperrholz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sperrholz

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DE757834C
DE757834C DED81877D DED0081877D DE757834C DE 757834 C DE757834 C DE 757834C DE D81877 D DED81877 D DE D81877D DE D0081877 D DED0081877 D DE D0081877D DE 757834 C DE757834 C DE 757834C
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DE
Germany
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plywood
polyamide
films
gluing
wood
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Expired
Application number
DED81877D
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English (en)
Inventor
Kurt Dipl-Chemiker Dr Thinius
Wilhelm Dipl-Ing Dr Wehr
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CELLULOID FABRIK A G DEUTSCHE
Original Assignee
CELLULOID FABRIK A G DEUTSCHE
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J7/00Adhesives in the form of films or foils
    • C09J7/10Adhesives in the form of films or foils without carriers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sperrholz Zur Herstellung von Sperrholz bediente man sich bisher dreier Verfahren, der Kalt-, der Warmr- und, der T'ro@ckenverleimung. Bei den beiden erstgenannten Verfahren dienen wäßrige Leime als Bindemittel zwischen den Außenlagen und der Mittellage. Die alkalische Reaktion der wäßrigen Leime soll zwar den Vorteil haben, eine beachtliche Wasserfestigkeit der Absperrung zu geben, jedoch wird es als Nachteil empfunden, daß das Alkali in die Außenlagen durchschlagen kann und: hierdurch Verfärbungen wertvoller Außenfurniere entstehen. Auch für die nachfolgende Bearbeitung dieser Flächen mit Holzlacken oder Polituren wirken diese alkalihaltigen Zonen im Holz störend, da sie einer sicheren Verankerung der Lackfilme entgegenwirken. Weiterhin muß als Nachteil dieser alkalisch reagierenden wäßrigen Leime geltend gemacht werden, daß mit solchen Leimen hergestellte Sperrplatten sich schwerer schneiden und sägen lassen und daß die Schneid-und Sägewerkzeuge außerordentlich schnell stumpf werden.
  • Da bei Einsatz der wäßrigen Leime recht beträchtliche Mengen von Wasser dem fertigen Sperrholz entzogen werden müssen, obwohl es als notwendig gilt, vor der Verleimung die Furniere und Mittellagen bis auf 3 bis 70/ö Feuchtigkeit herunter zu trocknen, so wird es verständlich, daß man sich bemühte, die Verleimung ohne wäßrige Bindemittel zu erzielen. Anfänglich versuchte man dünne Leimfilme aus Blutalbumin zwischen Lagen von feuchten Furnieren in einer Presse zusammenzupressen. Das Ergebnis hat jedoch ebensowenig voll befriedigt wie die Vorschläge, Leime aus filmbildenden Substanzen, insbesondere aus Cellulosederivaten oder aus Vinylpolymeren im Kaltleimverfahren zur Sperrhalzherstellung zu verwenden, wobei gelegentlich diese Produkte auch als Folien eingesetzt wurden.
  • Wenn. auch diese Art der Verleimung eine wasserfeste Verbindung gab, die den Verleimungen von Albumin und Kasein erheblich überlegen war, so war di:eseir Verbindung doch eine gewisse Sprödigkeit eigen. Man ist schließlich dazu übergegangen, die Sperrholzverleimung unter Verwendung von mit härtendem Kunstharz getränkten Klebefolien unter gleichzeitiger Einwirkung von Wärme und Druck vorzunehmen.. Hiermit erhält man zwar absolut wasserfeste Verleimungen, jedoch ist gerade infolge des wasserabstoßenden Charakters der Kunstharzfilme die natürliche Atmung eines Sperrholzes unterbunden bzw. auf die'heiden äußeren Furniere beschränkt, ohne daß auch die Mittellage an diesem natürlichen Feuchtigkeitsaustausch teilnehmen kann.
  • Es ist weiterhin schon vorgeschlagen, Polyamidfolien in gleicher Weise wie andere thermoplastische Folien auch als Zwischenschicht bei der Verbindung anderer - Stoffe einzusetzen. Hierbei ist es üblich, das trockene Polyamid aufzuschmelzen und mit der Schmelze die Verklebung vorzunehmen. Die Schmelzintervalle der Polyamide liegen jedoch bei Temperaturgebieten, bei denen eine Zersetzung des Holzes bereits beginnt. Wie nun gefunden wurde, gelingt es auch, die Polyamide bei solchen Temperaturen zum Verkleben von Sperrholzplatten einzusetzen, bei denen noch keinerlei Angriff auf das Holz erfolgt. Man macht hierzu von der Eigenschaft der Polyamide Gebrauch, mit einer Reihe von Lösungsmitteln bei erhöhter Temperatur eine Art Schmelze zu bilden. Diese eignet sich, wie gefunden wurde, vorzüglich als Medium zur Verklebung der Furniere.
  • Die Herstellung eines solchen, eine hohe Naßfestigkeit aufweisenden Sperrholzes mit einer dem massiven Holz äh:nelnd'en Poro@sität wird in der Weise vorgenommen, daß Polyamidfolien von etwa o,o5 bis o.,z5j mm Dicke zwischen den zu verleimenden Mittel- und Außenlagen bei einer Temperatur von 8o bis L40Cbei. etwa 1o bis 2o kg/cm2 Druck verpreßt werden, nachdem die Polyamidfolien vorher mit Alkohol oder mit Gemischen von Alkoholen und Chlorkohlenwasserstoffen oder auch mit Äthylenchlorhydrin so stark eingerieben wurden, daß eine leichte Quellung ihrer Oberfläche während des Erwärmens eintrat. Es war bisher nicht bekannt, daß für die Verarbeitung der Polyamide gleichsam zwei Temperaturgebiete existieren, in denen eine Verklebung vorgenommen werden kann. Durch die erfindungsgemäße Anwendung von Quellmitteln erreicht man also ein oberflächliches Schmelzen der Polyamide in einem Temperaturgebiet, das etwa 50° und mehr unterhalb des Schmelzintervalls des trockenen Polyamids liegt. Die zwischen die Furniere eingebrachte Polyamidschicht braucht natürlich nicht aus einer zusammenhängenden Folie in gleicher Größe wie die Furniere zu bestehen. Es genügt, die Fläche mit einer mehr oder weniger großen Anzahl von Folien- oder Plattenstücken zu belegen, diese oberflächlich anzuquellen und .dann die Verklebung vorzunehmen. Hierbei fließt dann die Schmelze zu einem zusammenhängenden Flächengebilde zusammen. Bei dieser Verleimung haben die einzelnen Furniere die übliche Anordnung zueinander. Die zur Verleimung eingesetzten Polyamidfolien können sowohl nach dem Gießverfahren über den Umweg der Lösung als auch auf trockenem Wege hergestellt sein. Bei Einsatz von Folien der letzteren Art werden deren Festigkeitseigenschaften überwiegend von der bekannten kreuzweisen Anordnung der Holzlagen bestimmt. Wendet man jedoch Polyamidfolien an, die in Längs-und Querrichtung die gleiche Festigkeit aufweisen, wie dies etwa bei nach dem Gießverfahren erhaltenen Folien der Fall ist, so erzielt man eine Steigerung der Festigkeitseigenschaften des Sperrholzes. Die Festigkeit eines Sperrholzes läßt sich schließlich noch weiter steigern, wenn zum Verleimen zwei auf trockenem. Wege z. B. durch Verwalzen hergestellte Folien in einer solchen Anordnung benutzt werden, daß ihre Walzrichtungen senkrecht zueinander laufen. Die mit Polyamidschichten aufgebauten Sperrhölzer verlieren beim Einlagern in Wasser nicht ihre Festigkeit. Auch die Verteilung der Feuchtigkeit, die etwa auf ein Außenfurnier aufgebracht ist, erfolgt gleichmäßig durch das ganze System des Sperrholzes, da die Polyamidfolien das Wasser ungehindert diffundieren lassen.
  • Die Ver-,v,endung der farblosen Polyamidfolien bringt den weiteren Vorteil mit, daß die Eigenfarbe der oft sehr dünnen Außenfurniere in keiner Weise beeinträchtigt wird. Ebenso scheidet jede Möglichkeit eines etwaigen Angriffes der in den Holzbeizen, -polituren oder -lacken befindlichen Lösungsmittel auf die Polyamidfolien aus, da diese bei gewöhnlicher Temperatur außerordentlich beständig gegen Lösungsmittel sind.
  • Da die Palyamidfolien in jeder beliebigen Stärke hergestellt werden können und auch in den Stärken, in denen üblicherweise eingesetzte sogenannte dünne Mittellagen nicht nur eine ausgezeichnete Bnich%sti.gkeit, son, dern vornehmlich eine außerordentlich hohe Dehnung aufweisen, ist -es möglich, den Aufbau der Sperrhölzer dahin abzuändern, daß die Podyamidfolien oder -platten an Stelle der Holzmittellage treten. Es empfiehlt sich, in diesem Falle den Aufbau mit zwei Polyamidfolien in mindestens einer solchen Anordnung vorzunehmen, daß die Makromoleküle des Polyamids in zwei aufeinanderliegenden Folien senkrecht zueinander orientiert sind. Auch in diesem Falle erhält man eine Erhöhung der Festigkeit des Sperrholzes quer zur Holzfaser. Dank der den Polyamidmittellagen eigenen hohen Dehnbarkeit eignen sich diese Art Sperrhölzer vornehmlich zur Anfertigung gebogener Teile, wie Stuhllehnen, Bänke usw. Ebenso gelingt es leicht, bei Anwendung von Polyamidfolien oder -platten die den Schälfurnieren eigene Tenid@enz zurr Einrollen in die vom Baum herstammende Rundung zu kompensieren. Da die Polyamidplatten sich ohne weiteres auch in Stärke der weichen Scbnittholzmittellagen herstellen lassen, lassen sich so Sperrhölzer mit ganz ausgezeichneter Schub- und Scherfestigkeit, die ,wesentlich höher ist als die der sonst für Schnittholzmittellagen eingesetzten Weichhölzer, herstellen. Die mit Polyamidfolien hergestellten Sperrhölzer können auf allen Einsatzgebieten des Sperrholzes Verwendung finden. Insbesondere eignen sie sich jedoch zur Herstellung solcher Flächen, die einer längeren Beanspruchung durch Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, beispielsweise für Möbel und als Verpackungsmaterial für die Tropen. Sie sind ferner geeignet als Rohstoff zur Anfertigung ärztlicher Hilfsmittel, da die Verleimungsflächen nicht nur jeder bakteriellen Zerstörung widerstehen, sondern sich überdies leicht desinfizieren lassen.
  • Als Ausgangsmaterialien für die zu verwendenden Polyamidfolien dienen alle Polykondensations- bzw. Mischkondensationsprodukte bifunktioneller Verbindungen, z. B. solche aus Aminocarbonsäuren mit mindestens 5 C-Atomen zwischen Amino- und Carboxylgruppe oder deren amidbildenden Derivaten, oder aus a, co-Diaminen mit mindestens 4. C-Atomen zwischen Aminogruppen und Dicarbonsäuren bzw. deren Derivaten sowie Verbindungen, die durch Polykondensation aus a, co-Diaminen mit a, co-Dihalogenkohlenwasserstoffen erhalten werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von durch Ouellmittel, insbesondere Alkohol, Gemische von Alkoholen und Chlorkohlenwasserstoffen, Äthylenchlorhy drin, bei gelinder Erwärmung behandelten Polyami den in Form von Klebefolien oder als direkter Auftrag als Klebmittel für Sperrholzplatten. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: USA.-Patentschrift Nr. 2 071 251.
DED81877D 1940-01-14 1940-01-14 Verfahren zur Herstellung von Sperrholz Expired DE757834C (de)

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DED81877D DE757834C (de) 1940-01-14 1940-01-14 Verfahren zur Herstellung von Sperrholz

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DED81877D DE757834C (de) 1940-01-14 1940-01-14 Verfahren zur Herstellung von Sperrholz

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DE757834C true DE757834C (de) 1954-02-08

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2071251A (en) * 1931-07-03 1937-02-16 Du Pont Fiber and method of producing it

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2071251A (en) * 1931-07-03 1937-02-16 Du Pont Fiber and method of producing it

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