DE7539521U - Drehmechanismus, insbesondere zur Verwendung in einem Gleichstrom-, Gleichspannungs- oder Relais-Meßwerk - Google Patents
Drehmechanismus, insbesondere zur Verwendung in einem Gleichstrom-, Gleichspannungs- oder Relais-MeßwerkInfo
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Description
' 156/75
ί Ro/Ca
IH.11.1975
BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden (Schweiz)
Drehmechanismus, insbesondere zur Verwendung in einem
Gleichstrom-, Gleichspannung- oder Relais-Messwerk.
Die Erfindung betrifft einen Drehmechanismus, insbesondere zur Verwendung in einem Gleichstrom-, Gleichspannung- oder
Relais-Messwerk, mit einem Statorteil und einem relativ zu diesem drehbeweglichen Rotorteil.
Pur Gleichstrom- und Gleichspannungsmessungen werden gewöhnlich
Drehspul-Messwerke oder Dreheisen-Messwerke verwendet. Solche Messwerke sind in "Elektrische und wärmetechnische
Messungen" (Hartmann 4 Braun, Frankfurt'Main) eingehend beschrieben.
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Beim Drehspul-Messwerk ist im homogenen Feld eines Dauermagneten eine Spule drehbar gelagert. Wird durch diese Strom
geschickt, so entsteht ein der Stromstärke proportionales
Drehmoment. Die Drehspule und der daran befestigte Zeiger drehen sich soweit, bis die Gegenkraft von Spiralfedern dem
Drehmoment der Spule das Gleichgewicht hält. Drehspul-Messwerke
sind jedoch teuer, nur beschränkt überlastbar und für hohe Spannungen nicht geeignet. Ferner ist ihre Wirkung
von Spiralfedern abhängig und sie eignen sich nicht gut zur Verwendung in einem Relais-Messwerk.
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Beim Dreheisen-Messwerk befinden sich in einer Ringspule zwei §-
Eisenkerne, von denen der» eise SJl der Spiele, de?» andorp art |
der Zeigerachse befestigt ist. Diese werden von dem durch |
die Spule fliessenden Strom gleichnamig magnetisiert und |
stossen sich gegenseitig ab. Als Gegenkraft dient auch hier f
die Federspannung einer Spiralfeder. Dreheisen-Messwerke haben |
einen relativ hohen Eigenverbrauch und eignen sich daher nicht I
für kleine Gleichströme und -spannungen. Ihre Wirkung ist eben- |
falls von Spralfedern abhängig, und sie eignen sich zur Ver- §
Wendung als Relais-Messwerke ebenfalls nicht gut.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Messwerke zu vermeiden, und einen Drehmechanismus der eingangs
genannten Art zu schaffen, der eine einfache Konstruktion und
keine störungsanfällige Teile besitzt. Der Drehmechanismus zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich
dadurch aus, dass der Statorteil ein aus weichmagnetischem Material bestehender Eisenkern ist, mit einer oder mehreren
mit Strom erregbaren Spulen, dass der Rotorteil ein mindestens einen Permanentmagneten aufweisender, in einem Luftspalt des
Eisenkernes angeordneter, spulenloser Magnetkörper mit mehreren Polen ist, dass die eine Hälfte der Pole Nordpole und
die andere Hälfte Südpole sind, und dass durch Erregung der Spulen auf den Magnetkörper einwirkende Drehmomente erzeugbar
sind, die bezüglich ihrer Grössenwerte von den Erregungsströmen oder -Spannungen abhängig sind und entsprechende magnetisch
gebremste Verdrehungen des riagnetkörpers bewirken.
Der erfindungsgemässe Drehmechanömus besitzt die Vorteile,
dass er keine Spiralfeder und keine Drehspule aufweist und damit an Einfachheit, Betriebssicherheit und Kostenersparnis
gewinnt. Er ist ferner stark üba^lastbar, leicht isolierbar und damit für hohe Spannungen g6e.gnet. Letztlich ist er
elektrisch und magnetisch einstellbar, durch Wahl der Anzapfungen, durch vertikale Verstellung der Hagnetkörperachse
relativ zum Eisenkern, oder durch einen am Eisenkern quer zur Symmetrieachse desselben anbringbaren magnetischen Shunt.
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Als Anwendungsgebiete für den erfindungsgemässen Drehmechanismus
kommen in Betracht Maximal- und Minimalrelais, Spannungs- und Strommessinstrumente für Gleichstrom oder mit vorgeschaltetem
Gleichrichter für Wechselstrom, Aussteuerungsanzeiger, Rückstrom- oder Rückspannungsanzeiger oder -relais
und mit Wechselstrom erregte Vibratoren.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Pig. 1 ein Messwerk mit einem Drehmechanismus mit einer
einzigen Erregerspule;
Erregerspulenj
Pig. 3 ein Relais-Messwerk mit einem zur Betätigung eines elektrischen Kontaktsystems ausgebildeten Drehmechanismus
.
In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In der Fig. 1 weist der Drehmechanismus einen Statorteil auf, mit einem Eisenkern 1 aus weichmagnetischem Material und einer
mit Gleichstrom oder Wechselstrom erregbaren, mehrere Anzapfungen aufweisenden Spule 2. Der Eisenkern 1, der aus
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massivem, lameliiertem oder gesintertem Eisen sein kann, ist etwas U-förmig ausgebildet und weist zwei Polschuhe 3 und
auf, mit einem zwischen diesen ausgebildeten Luftspalt 5.
Ein relativ zum Statorteil drehbar gelagerter Rotorteil besteht aus einem spulenlosen Magnetkörper 6 aus permanentmagnetischem
Material mit vier Polen, von denen zwei Nordpole und zwei Südpole sind. Es können auch mehrere als Nord- und Südpole
in gleichen Anzahlen verteilte Pole vorgesehen sein. Der Magnetkörper 6 besteht vorzugsweise aus einem magnetischem
Material hohen Energieproduktes, beispielsweise aus Recoma- (Schutzmarke BBC) Material und kann aus mehreren
Einzelmagneten zusammengesetzt oder eine polarisierte Magnet-
Ein Zeiger 8 ist auf dem Magnetkörper 6 so befestigt, d«.ss
er zusammen mit diesem um dessen Drehachse herum ausschlägt und den Ausschalg auf einer Skala 9 anzeigt. Die Teilungen
der Skala 9 können Winkel-, Strom- und/oder Spannungseinheit Stellungen sein. Die Anschlagstifte 10 dienen der Begrenzung
der Verdrehung des Magnetkörpers 6 bei Stromüberlastung des Messwerkes.
In nicht erregtem Zustand des Eisenkernes 1 verweilt der
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Magnetkörper 6 in seiner Ruhelage. In dieser ist er relativ
zum Eisenkern 1 so positioniert, dass seine Pole relativ zur Symmetrieachse 7 des Luftspaltes 5 symmetrisch angeordnet
sind, und dass jedem Polschuh 3 und k des Eisenkernes 1 ein
N-S Polpaar des Magnetkörpers 6 so gegenübersteht, dass sich die magnetischen Kraftlinien 11 am kürzesten Weg schliessen
und den Magnetkörper 6 dabei festhalten.
Wenn die Spule 2 mit konstantem Gleichstrom oder konstanter Gleichspannung erregt wird, wird ein Drehmoment erzeugt,
welches auf den Magnetkörper 6 einwirkt und eine Verdrehung desselben und damit einen Ausschalg des Zeigers 8 hervorruft.
Das Drehmoment und der Zeigerausschalg sind dem Erregerstrom bzw. der Erregerspannung proportional, so dass der Zeigerausschlag
bei geeigneter Eichung des Messwerkes ein Mass des angelegten Stromes bzw. der angelegten Spannung darstellt.
Das erzeugte Drehmoment wird durch ein zufolge der magnetischen Kräfte zwischen dem Eisenkern 1 und dem Magnetkörper 6
auftretendes resistierendes Drehmoment im Gleichgewicht gehalten, welches auf den sich verdrehenden Magnotkörper 6 eine
Bremswirkung ausübt und bei Aufhebung der Erregung den Magnetkörper in seine Ruhelage zurückführt. Diese Rückführung
geschieht selbsttätig, ohne Mitwirkung einer Spiralfeder und die Begrenzung des Zeigerausschlages bei etwaiger Stromüber-
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lastung des Messwerkes wird mittels Anschlagstiften auf einfache
Weise bewerkstelligt. Es ist auch eine magnetische und elektrische Einstellbarkeit des Mechanismus gewährleistet,
durch Wahl der Anzapfungen, durch vertikale Verstellung der Drehachse, d.h. des Magnetkörpers relativ zum Eisenkern oder
durch einen am Eisenkern quer zur Achse 7 anbringbaren magnetischen
Shunt.
Wenn der Erregerstrcm ein sich ändernder Gleichstrom ist,
schwankt der Winkelausschlag des Magnetkörpers 6 und damit des Zeigers 8 relativ zum Eisenkern 1 nach Massgabe der
Variation des Erregerstromes. Dabei können der maximale und der minimale Wert und die Schwankungen des Stromes leicht
erfasst werden.
Wenn die Spule 2 mit Wechselstrom oder -spannung erregt wird, verläuft die Verdrehung des Magnetkörpers ähnlich wie bei der
Erregung mit sich änderndem Gleichstrom, mit dem Unterschied, dass der Magnetkörper zwei voneinander versetzte Ruhelagen
besitzt, zwischen welchen er hin und her schwankt. Durch zweckmässige Wahl der Erregungsbedingungen kann eine mit gewünschter
Frequenz verlaufende Hin- und Herverdrehung des Magnetkörpers und damit eine Vibratorwirkung erzielt werden.
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In der Pig. 2 ist der Rotorteil ein Magnetkörper 6 mit einer 1I-POUg magnetisieren Magnetscheibe und der Statorteil ein
mit zwei Erregerspulen 2 versehener Eisenkern 1. Bei gleichzeitiger Speisung der beiden Spulen mit Gleichstrom bwz.
-spannung wird das erzeugte Drehmoment und damit der Zeigerausschlag der jeweiligen algebraichen Summe der Erregerströme proportional. Demzufolge kann die Anordnung für
Summenstrom bwz. Summenspannungsmessung sowie für Differenzstrom- bzw. Differenzspannungsmessung verwendet werden.
Die Anordnung erlaubt ferner eine elektrische Blockierung fles Drehmechanismus durch einen Sperrstroar durch eine der
beiden Spulen,
Eine der Spulen 2 kann zum besonderen Zweck vorgesehen sein, Dem Eisenkern 1 eine Vormagnetisierung zu verleihen. In diesem
Fall spricht der Magnetkörper auf denjenigen vorbestimmten Wert des Erregerstromes oder der Erregerspannung an, der die
Vormagnetisierung aufhebt, und damit die Ansprechschwelle des Drehmechanismus bestimmt. Durch zweckmässige Wahl der Vortiagnetisierung
ist die Ansprechschwelle des Drehmechanismus nach Bedarf festlegbar.
Venn der Drehmechanismus nach der Fig. 2 mit Wechselströmen
bzw. -spannungen erregt wird, wird dasr erzeugte Drehmoment
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der jeweiligen Vektorsumme der Erregerströme bzw. -spannungen
proportional. Durch zweckmässige Wahl der Erregungsbedingungen
kann auch bei dieser Ausführungsform eine mit gewünschter Frequenz
stattfindende Hin- und Herverdrehurg des Magnetkörpers und damit eine Vibratorwirkung erzielt werden.
Der Drehmechanismus nach der Fig. 3 ist demjenigen nach der
Pig. 2 ähnlich, und unterscheidet sich von diesem dadurch, dass er zur Verwendung in einem Kelais-Messwerk ausgebildet
ist und zu diesem Zweck anstelle des Zeigers 8 und der Skala 9 einen mit dem Magnetkörper fest verbundenen und sich zusammen
mit diesem verdrehenden Hebel 12 aufweist, der eine Kontaktfeder eines elektrischen Kontaktsystemes 13 betätigt.
Das Kontaktsystem 13 kann verschiedene Kontakte, wie z.B, Oeffnungskontakte, Schliesskontakte, Umschaltkontakte und/oder
Kippkontakte aufweisen und zur Erfüllung seiner Funktion mit oder ohne Zeitverzögerung ausgebildet sein. Dieser Drehmechariismus
kann ebenfalls mit einer oder mehreren Erregerspulen funktionieren, wobei es im letzteren Fall wiederum möglich
ist, dem Eisenkern 1 eine Vormagnetisierung zu verleihen und damit die Ansprechschwelle des Drehmechanismus festzu"
legen.
Claims (2)
1. Drehmechani.smus, insbesondere zur Verwendung in einem
Gleichstrom-> Gleichspannung- oder Relais-Messwerk, mit einem Statorteil und einem relativ zu diesem drehbeweg
lichen Rotorteil, dadurch gekennzeichnet, dass der Statorteil ein aus weichmagnetischem Material bestehender
Eisenkern ist, mit einer oder mehreren mit Strom erregbaren Spulen, dass der Rotorteil ein mindestens einen
Permanentmagneten aufweisender, in einem Luftspalt des Eisenkerns angeordneter, spulenloser Magnetkörper mit
mehreren Polen ist, und dass die eine Hälfte der Pole
Nordpole und die andere Hälfte Südpole sind.
2. Drehmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im nicht erregten Zustand des Eisenkerns der Magnetkörper
in seiner Ruhelage verweilt, in welcher er relativ zum Eisenkern so positioniert ist, dass jeüem Polschuh
des Eisenkerns mindestens ein N-S Polpaar des Magnetkörpers derart gegenübersteht, dass sich die magnetischen
Kraftlinien am kürzesten Weg schliessen und den
ψ Magnetkörper dabei festhalten, wobei die Pole des Magnet
körpers relativ zur Symmetrieachse des Luftspaltes symmetrisch angeordnet sind.
J. Drehmechanismus nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Eisenkern aus massivem, lameliiertem oder gesintertem Eisen.
U. Drehmechanismus nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Magnetkörper aus permanentmagnetischem Material hohen Energieproduktes.
BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.
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Also Published As
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