DE75394C

DE75394C - Vorrichtung zum Befestigen von Haar-, Faser-, Draht- oder Borstenbüscheln in der Rückenplatte von Besen und Bürsten

Info

Publication number: DE75394C
Application number: DENDAT75394D
Authority: DE
Original assignee: J. G. HORSEY in Shorflands, Kent, England
Anticipated expiration: 1913-08-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 9: Borstenwaarenfabmkation.

Rückenplatte von Besen und Bürsten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom i. August 1893 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Befestigung der Haar-, Fasern-, Borsten- oder Drahtbüschel in der Rückenplatte von Besen oder Bürsten durch Körper von solcher Gestalt, dafs nach dem Eintreiben der Körper in die Mitte der durch geeignete Vorrichtungen oder mit der Hand in die Rückenplatte eingesetzten Büschel die Büschelenden fächerartig ausgebreitet werden.

Die in die Mitte der Büschel einzutreibenden Körper werden vorzugsweise aus weichem, leicht biegsamen Metall angefertigt und so ausgebildet, dafs sie sich, nachdem sie eingetrieben worden sind, selbst an Ort und Stelle festhalten, oder dafs sie um den Draht, die Schnur oder dergleichen herum greifen, durch welchen oder welche die Büschel in die Löcher der Rückenplatte eingezogen und darin gehalten werden. Jeder der besagten Körper besitzt einen kegeligen oder ringförmigen Kopf und einen einfachen oder doppelten Stiel, der so lang ist, dafs der Kopf die den Büscheln zugewendete Fläche der Rückenplatte überragt oder mit dieser Fläche bündig ist und die Fasern des Büschels kreisförmig ausbreitet oder, wie man zu sagen pflegt, ausfächert.

Behufs Bildung dieser Körper werden Metallbänder zunächst in die nöthige Form gebracht und dann mechanisch einem Abschneider zugeführt, welcher die einzelnen Büschelhalter der Reihe nach von einander trennt und gleichzeitig der Wirkung einer Kolbenstange aussetzt, welche sowohl diese Halter als auch die Büschel in das Loch der Rückenplatte einführt, oder es können die abgetrennten Körper auch mit der Hand oder in anderer Weise in eine solche Lage zur Kolbenstange gebracht werden, dafs diese auf sie einwirken kann.

Die Körper können auch durch Zusammenfalten eines Metallstreifens gebildet werden. In diesem Falle wird der Streifen an jedem Ende durch Ausbauchen mit einem halben Kopf versehen und so zusammengebogen, dafs die halben Köpfe einander zugekehrt sind. Der Stiel wird unten mit seitlichen Spitzen oder mit Oesen ausgestattet, im letzteren Falle sind die Körper für Oesen und Bürsten verwendbar, die mit der Hand gebildet sind. da sie sehr leicht an den zum Einziehen der Büschel dienenden Draht angehakt und mit diesem fest angezogen werden können.

Die Erfindung ist durch beiliegende Zeichnung veranschaulicht.

Die Fig. 1 und 2 stellen den Grundrifs und die Seitenansicht eines Metallstreifens A dar, ' welcher gestanzt ist und an den engsten Stellen B B zwecks Herstellung von gleichgeformten Stücken durchgeschnitten wird. Aus diesen Stücken werden durch Biegen Büschelhalter C von der in Fig. 3 gezeigten Form hergestellt. Die konisch geformten Theile D D des Halters bewirken, wenn der Büschelhalter in das Loch der Rückenplatte F gestofsen ist, wie in Fig. 4 und' 5 angegeben, das fächerartige Ausbreiten der Fasern E E, welche aus der Rückenplatte F des Besens oder der Bürste hervorstehen.

Die Befestigung des Halters C in der Rückenplatte geschieht durch einen Draht G, welcher

Claims

zwischen die beiden Hälften des Halters gelegt wird und dessen scharfe Spitzen, nachdem er innerhalb des Halters C abwärts gedrückt und das Druckmittel entfernt worden ist, nach aufsen hin vorspringen und in das Holz der Rückenplatte eingreifen und dadurch den Halter C sammt seinem Faserbüschel in dem Loche festhalten.

Der Draht kann aber auch vorher zwischen den beiden Hälften des Stieles C an deren unterem Ende eingeklemmt und zugleich mit dem Halter eingetrieben werden (Fig. 5).

Die Fig. 6 zeigt einen Büschelausbreiter und Halter, welcher mit dem Befestigungsmittel ein Stück bildet. Das Mittel besteht hier aus am unteren Ende des Stieles C vorgesehenen Ohren H₁ welche beim Eintreiben in das Loch der Rückenplatte in das Holz dieser Platte eingreifen und dadurch die Befestigung des ganzen Stückes herbeiführen.

Fig. 7 stellt einen Büschelausbreiter und Halter nebst Befestigungsvorrichtung dar, der aus einem Stücke besteht, welches aus einem einfachen Metallbande gebildet ist, das aus dehnbarem Gufseisen hergestellt sein kann. Der Ausfächerer D ist hier durch einen von den beiden Seitenwänden des Körpers ausgehenden vollen oder hohlen Kegel gebildet. Die Ohren H dieses Körpers greifen, während dieser in die Rückenplatte eingetrieben wird, in das Holz ein und befestigen dadurch den Büschelhalter in sicherer Weise.

Fig. 8 stellt einen Büschelhalter und Ausbreiter CD dar, dessen Stiel C unten hakenähnlich umgebogen ist, um einen Draht G zu umfassen, welcher in gleicher Weise wie in den Fig. 4 und 5 die Befestigung von C D innerhalb des Loches der Rückenplatte herbeiführt.

Die Fig. 9 und 10 zeigen einen zusammengefalteten oder gebogenen Büschelhalter und Ausfächerer CD, welcher zur Herstellung von Drahtbesen oder Drahtbürsten bestimmt ist. Der Befestigungsdraht I wird durch die vom unteren Ende des Stieles gebildete Oese hindurchgezogen und dann zwecks Befestigung des Halters und des Büschels mittels der Hand durch das durchgehende Loch der Rückenplatte auf deren Aufsenseite geführt.

Der beschriebene Büschelhalter und Ausfächerer ist sowohl mit Maschinen, welche Besen und Bürsten herstellen, als auch bei der Herstellung dieser letzteren mittelst der Hand benutzbar. Der Ausfächerer -D kann vom Fufse oder der Unterkante des Stieles solchen Abstand haben, dafs er die Rückenplatte F, um ein Beträchtliches überragt, wie dies in 'den Fig. 4, 5 und 10 gezeichnet ist, oder dafs er dieselbe nur wenig überragt, wie in Fig. 8 dargestellt ist, oder dafs er mit der Ebene der Rückenplatte bündig ist (Fig. 11), in welchem Falle der obere Theil des in der Rückenplatte befindlichen Loches etwas gröfser zu machen ist, um dem Ausfächerer D das Ausfächern der Fasern zu ermöglichen.

Fig. 12 zeigt jetzt einen Büschelausfächerer, welcher aus einem o-förmigen Drahtring dadurch hergestellt ist, dafs dieser zunächst; um seine kurze Achse n-förmig gebogen ist, um' die Stiele α zu bilden· und alsdann um die oberen Theile b, welche als Ausfächerer dienen sollen, im rechten Winkel nach aufsen umgebogen ist. Wird ein dermafsen umgestalteter Metallring in das Loch der Besen- oder Bürstenrückenplatte hineingedrückt und dann eine aus steifem Draht gebildete Querstange mit zugespitzten Enden innerhalb der schlingenförmigen Stiele α in das Loch der Rückenplatte hineingetrieben, so ist der Büschelhalter nebst Ausfächerer in ähnlicher Weise in seiner Lage gesichert, wie der in den Fig. 4 und 5 dargestellte und oben näher beschriebene.

Patent-Aνspruch:

Eine Vorrichtung zum Befestigen von Haar-, Faser-, Draht- oder Borstenbüscheln in der Rückenplatte von Besen und Bürsten, bestehend aus einem metallenen Pflock, dessen Kopf ringförmig, scheibenartig oder kegelförmig gestaltet und dessen Stiel (C) unten als Oese ausgebildet oder mit seitlichen Spitzen (G oder H) versehen ist, derart, dafs nach dem Eintreiben oder Einsetzen des Pflockes und des Büschels in das Loch der Rückenplatte die aus der Rückenplatte vorstehenden Büschelenden durch den Kopf des Pflockes ausgefächert bleiben und der Pflock durch seine von oben durch das Holz der Rückenplatte getriebenen Spitzen oder mittelst eines durch seine Oese oder Oesen gezogenen oder in diese eingeprefsten bezw. eingeklemmten Drahtes in dem Holz der Rückenplatte festgehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.