DE75213C - Verfahren zur Herstellung einer Wärmeschutzbekleidung aus Fasermaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Wärmeschutzbekleidung aus FasermaterialInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung einer nicht leitenden Schutzbekleidung, welche
die Fortleitung von Wärme oder Kälte verhindert. Die Schutzbekleidung erhält die Form
einer Tafel oder Watte aus Asbestfaser in loser, lockerer Form, welche weich, biegsam, elastisch
und porös ist; die Herstellung geschieht in der Weise, dafs durch Verwendung eines eingestreuten
Bindemittels die.Watte an sehr zahlreichen Stellen in ihrer ganzen Stärke Bindestellen
erhält, welche Veranlassung sind, dafs die Watte nicht nur durch das Ineinandergreifen
der Fasern, sondern auch durch das Bindemittel zusammengehalten wird. Es wird
aber nicht so viel Bindemittel angewendet, dafs die Weichheit, Biegsamkeit, Elasticität und
Porosität der Watte verloren geht. Die Anwendung und Einführung des Bindemittels
bewirkt auch, dafs die Waare ungleich leichter als die bekannten Producte ist und die Eigenschaften
einer Watte behält. Die Herstellungsweise schliefst auch die Mängel ähnlicher Producte
aus, welche aus verschiedenen Lagen hergestellt werden und infolge dessen sich leicht
spalten und theilen. Die nach der Erfindung hergestellte Bekleidung hat gleichmäfsige Stärke
und die Fasern sind mit einander ohne Naht oder Lagenbildung verbunden und reichen von
einer Seite der Watte zur anderen.
Die Herstellung der Schutzbekleidung geschieht in folgender Weise:
Der zerfaserte und gereinigte Asbest wird einer krempelartig arbeitenden Vorrichtung zugeführt
, durch welche er vollkommen zerkleinert und auf ein laufendes Band in solchen
Mengen geworfen wird, als zur Herstellung einer Watte von bestimmter Stärke erforderlich
ist. Die Abgabe der Faser an das Band mufs eine gleichmäfsige sein. Die Einbringung
des Bindemittels geschieht in folgender Weise: Wird trockenes Bindemittel, wie z. B. Stärke,
Leim, Dextrin, Kalk, Cement u. dergl., benutzt, so wird dasselbe fein gemahlen oder gekörnt
und das Pulver oder Korn durch die Krempel zusammen mit der Asbestfaser geführt, so dafs
in der an das laufende Band abgegebenen Watte das Bindemittel durch die ganze Fasermasse
in vielen kleinen Partikelchen zerstreut wird, welche durch die Fasern festgehalten
werden. Nach Fertigstellung der Watte. in dieser Weise wird dieselbe der Einwirkung von
Feuchtigkeit, zweckmä'fsig einem Dampfgebläse oder von zerstäubtem Wasser ausgesetzt, das
durch die Watte hindurchgetrieben wird. Auf diese Weise wird das Bindemittel durch die
Feuchtigkeit aufgelöst und klebt die Fasern an zahllosen Stellen an einander. Es ist dabei
jede Haftstelle nur sehr klein, so dafs die Leichtigkeit, Porosität, Biegsamkeit und Weichheit
der Waare nicht beeinträchtigt wird.
Anstatt ein Bindemittel zu benutzen, welches durch Feuchtigkeit gelöst wird, kann man ein
Bindemittel benutzen, welches durch Einwirkung
von Wärme seine Bindefähigkeit erhält, wie z. B. gemahlener Schellack, verschiedene
Gummiarten u. dergl. Bei Anwendung derartiger Bindemittel wird in derselben Weise
verfahren, d. h. das pulverisirte Bindemittel mit dem Faserstoff der Krempel zugeführt, worauf
die erhaltene Watte in geeigneter Weise der
Claims (1)
- Einwirkung von Wärme ausgesetzt wird, welche das Bindemittel erweicht, so dafs dasselbe ein Aneinanderheften der Fasern bewirkt.Obwohl sich für viele Zwecke die Anwendung von Asbestfaser allein als Fasermaterial empfiehlt, wird doch für manche Zwecke ein Fasermaterial benutzt, das eine Mischung von animalischer oder vegetabilischer Faser mit Asbestfaser ist. Ein charakteristischer Unterschied zwischen der nach der vorliegenden Erfindung hergestellten und aus anderem Material als Asbest erzeugten Bekleidung ist folgender: Während eine Watte oder ein Filz aus Kuhhaar, Wolle, Baumwolle, Hanf und anderem Fasermaterial ohne Anwendung eines Bindemittels erzeugt werden kann, das die Fasern zusammenhält, hat die Asbestfaser die Eigenthümlichkeit, durch ein Verfilzen durchaus nicht diejenige Bindung und Haltefähigkeit zu erhalten, wie dies bei den angeführten Materialien der Fall ist. Die Asbestfaser gehört zur Klasse der natürlichen Schmiermittel, und eine Watte oder ein Filz, welcher aus Asbestfaser oder aus einem Faserstoff hergestellt wird, in welchem Asbestfaser überwiegend vorhanden ist, hat nicht die Fähigkeit, ohne ein besonderes Bindemittel eine Watte von lockerer loser Beschaffenheit zu bilden. Asbestfilze bekannter Herstellung sind stets auf der Aufsenseite mit Klebstoff versehen; derartige Filze sind indessen geneigt, sich zu theilen bezw. aufzureifsen.Die nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Schutzbekleidungen können zusammengerollt oder in Röhrenform gebracht werden, wenn es sich um die Bekleidung von Röhren handelt. Die Bekleidung kann in diesem Falle aus einer einzigen Dicke bestehen. Die Bekleidung ist in bekannter Weise überall dort anwendbar, wo es sich um die Nichtleitung von Wärme oder Kälte, sowie um die Abhaltung von Schallübertragung handelt.In dem Falle, wo die Schutzbekleidung unbedingt unverbrennbar sein soll, empfiehlt es sich, ein Bindemittel zu benutzen, welches durch Wärme nicht beeinflufst wird, wie z. B. Kalk, Gyps, gewisse Silicate oder andere ähnliche Bindemittel. Andere Stoffe, welche Nichtleiter sind, können erforderlichenfalls als Füllmittel dienen und mit dem Asbest zusammen verarbeitet werden.Patenτ-Anspruch:Ein Verfahren zur Herstellung einer Wärmeschutzbekleidung aus Asbest oder anderem Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, dafs dem durch eine Krempel zu einer lockeren Watte vereinigten Faserstoff ein trockenes, pulverförmiges Bindemittel bei dieser Wattenbildung zugeführt wird, welches sich in dem Faserstoff sehr fein vertheilt und durch Einwirkung von Feuchtigkeit oder Wärme eine Bindung der Fasern an sehr zahlreichen Stellen bewerkstelligt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT75213D Expired - Lifetime DE75213C (de) | Verfahren zur Herstellung einer Wärmeschutzbekleidung aus Fasermaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE75213C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767479C (de) * | 1935-03-15 | 1952-09-08 | Joshua Harold Goldman | Verfahren zum Herstellen faseriger Flaechengebilde |
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- DE DENDAT75213D patent/DE75213C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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