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Vorrichtung zum Absperren und Regeln des Ausflusses von Aluminium
Der feststehende Herdofen stellt bei der heutigen Entwicklung im Feuerungsbau e'n
hochwertiges Schmelzgerät dar. Durch die artbedingte Metallentnahme aus der Seitenwand
des Herdes haften dem feststehenden Herdofen aber Nachteile an, die ihn in der Praxis
für verschiedene Gießverfahren unverwendbar machen. Zweck der Erfindung ist es,
den Herdschmelzofen durch Anbringung einer Absperr- und Regelvorrichtung für alle
vorhandenen Gießverfahren brauchbar zu gestalten.
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Jene Gießverfahren, die bislang tnit dem teststehenden Herdschmelzofen
nicht durchgeführt werden konnten, sind im besonderen auf dem Leichtmetallgebiet
das Gießen von Alnminiumsträngen im ununterbrochen ablaufenden Gießverfahren. Es
gibt verschiedene Verfahren. Allen ist gemeinsam, daß ein gleichmäßiger und regelbarer
Metallzulauf bei geringem Bedarf an Metall verlangt wird. Das zufließende Metall
müß entsprechend der Gießgeschwindigkeit für den Strangguß aus (lein Ofen entnommen
-werden. Der Bedarf an flüssigem Metall schwankt in der Regel zwischen 6'/= und
¢l/= kg/min. In Einzelfällen kann der Bedarf an flüssigem «Metall bis auf to
kg min steigen. Beim Betätigen des an Metallschmelzöfen allgemein üblichen
Stopf:"verschlusses wird die Auslauföffnung in der Zeiteinheit von einer viel größeren
1leta1lmenge durchflossen, als für das Strangbolzengießverfahren benötigt wird.
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Zur Abstellung dieses Mangels ist es bekannt, .einen .an der Außenwand
des Schmelzofens angebrachten verschiebbarenVerschlußkörper einzubauen, der vermittels
einer elektrischen Beheizung kurzzeitig vor Beginn je,I:s Abstiches einen in der
Durchflußöffnung gebildeten NTetallpfropfen zum Schmelzen bringt und alsdann durch
Heben des Verschlußkörpers die Ausflußöffnung ganz oder teilweise freigibt.
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Auch das Anbringen eines ungeheizten Schieberverschlusses an Schmelzöfen
zur kegelung der Metallentnahme ist bekannt. Bei Verzicht auf die Beheizung des
Schiebers ist es jedoch erforderlich, das Metall in der Abstichöffnung durch irgendwelche
:Mittel, z. B, durch Beheizung mit den Abgasen des Ofens, stets flüssig zu halten.
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Solche Schieberverschlüsse halten aber nicht dicht, während eine gute
Abdichtung der Verschlußöffnung an feststehenden Herdöfen
durch
die bekannten Verschlußstopfen erfolgt. Bei dieser Bauart ist die Durchflußöffnung
in der Regel vertieft in der Ofenwandung angeordnet. Durch Vorsetzen eines Pfropfens
finit einer aufgelegten geeigneten Dichtungsmasse, z. B. Lehm, wird der vollkominene
Verschluß der öfnung erreicht. Soll Metall abgestochen werden, dann wird. der Pfropfen
zerstört. Es ist -weiterhin auch bekanntgeworden, zusammen mit der Dichtungsmasse
einen metallischen Stopfen in das Stichloch einzuführen. Diese Anordnung bezweckt
jedoch nur, einen sicheren Verschluß der Abstichöffnung zu gewährleisten, selbst
wenn das ini Ofenrauen noch vorhandene Schmelzgut einen erheblichen Druck auf die
Durchflußöffnung ausübt. Die beiden letztgenannten Arten voll 'Ietallverschliissen
allein können nur bei sogenannten Abstichöfen, die in der Hauptsache in Sandgießereien
Verwendung finden, angewandt -werden, aus denen 'Metall kurzzeitig in großen Mengen
aus dein Ofen in Tiegeln abgestochen wird.
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Schließlich sind noch sogenannte Spundverschlüsse bekannt, das sind
solche, bei denen ein Spund mit einer Ausnehinung als Durchflußkanal im Gegenprofil
des Hohlspundes drehbar eingesetzt ist. Eine Regelung des :lusflußquersclinittes
erfolgt durch Verdrehen des Spundes.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Absperren und
Regeln des Ausflusses von Aluminium und seinen Legierungen aus Herdschmelzöfen und
besteht in der Vereinigung eines all sich bekannten kegelförmigen Stopfens mit langer
Nase zum Absperren mit eineue ebenfalls an sich bekannten absenkbaren Schieber mit
Korrosionsschutz zum Regeln.
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Mit dieser Vorrichtung -werden die Mängel der bekannten Abstiche beseitigt.
Es ist daher nicht mehr erforderlich, wie z. B. bei dem Verfahren mit elektrisch
beheiztem Schieber, elektrische Energie zum Auftauen eines in der Durchflußöffnung
sitzenden Metallpfropfen: aufzuwenden. Solche Schieber waren überdies erst nach
einer gewissen Zeit des Aufheizens betriebsbereit. Die Vorrichtung nach der Erfindung
ist jederzeit betriebsbereit und gestattet jederzeit eine vollkoniinene Abdichtung
der Ausflußöffnung, was als Vorteil gegenüber den bekannten Schieberverschlüssen
zu -werten ist. Zwar sind d,-e bekannten Stopfenverschlüsse auch dicht, aber sie
können für die hier in Frage stehenden Gießverfahren nicht verwandt -werden, -weil
die einmal freigelegte Auslauföffnung nicht regelbar abgedichtet werden kann. Der
bekannte Spundverschluß kann an AluminiumschineIzöfen nicht eingebaut werden, da
das Muniinium, «-elches geschmolzen sehr dünnflüssig ist, zwischen Spund tuld Spundhülse
ei.idringt_ uncl eine Verklebung der Flächen bewirkt; -wodurch der V erschluß jede
Regelmöglichkeit einbüßt.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ge-
stattet es, wahlweise
in der Zeiteinheit iN-Ietall in grollen Mengen aus dein Ofen zu entnehüien oder
aber auch den Metallstralil auf eine ganz geringe Durchflußmenge abzudrosseln. Es
ist weiterhin die Mögliciilceit vorhanden, entsprechend dem Bedarf die Ausflußöftnung
mehr oder weniger freizugeben und damit den Metallablauf in beliebigen Grenzen zu
regeln.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt.
Die Vorrichtung ist vermittels eines Einbaugehäuses l versenkt in der Ofenwandung
nahe dem Herdinnern angeordnet, so daß in der Abstichöfnung 2 das Metall immer schmelzflüssig
zur Verfügung steht. Den v ollkomineliell Verschluß der Durchflußöffnung besorgt
ein kegelförmiger Stopfelf 3, dessen lange Nase bis fast zur Linie der Innenwand
vordringt. Nach Ziehen des Stopfens drängt stets flüssiges Metall nach. .Der Stopfen
besorgt den vollkommenen Verschluß der Durchflußöffnung. Soll null der Ofen z. B.
eine Stranggielimaschine speisen, dann wird der ausfließende -Metallstrahl nach
Ziehen des Stopfens 3 vermittels des absenkbaren Schiebers .t auf die gewünschte
Abflußmenge gedrosselt. Zum Schutze gegen den Metallangriff ist jene Fläche 5 des
Schieber, die mit dein flüssigen Metall in Berührung kommt, in einem korrosionsbeständigen
Baustoff ausgeführt. Die Betätigung des Schiebers kann beliebig, beispielsweise
vermittels Handhebels 6;, vorgenommen werden.