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Einziehbares und abgefedertes Fahrwerkbein für Flugzeuge Das Hauptpatent
richtet sich auf eine Anordnung an Flugzeugen, mit welcher das Fahrwerk des Flugzeuges
durch hydraulische Betätigung aus- und eingefahren werden kann, wobei gleichzeitig
ein Luftkissen vorgesehen ist zur Federung des Fahrwerks, das einen vom hydraulischen
Teil durch eine nachgiebige Wand getrennten Luftdruckraum besitzt, dessen größte
Ausdehnungsfähigkeit bei Absinken des hydraulischen Druckes durch die Wandungen
eines Windkessels begrenzt ist. Dadurch ist es möglich, im Druckraum unter gewissen
Umständen einen anderen Druck aufrechtzuerhalten als in der Arbeitsflüssigkeit.
Aus dieser Trennung ergeben sich weitere Vorteile bezüglich der Drucküberwachung
und Druckanzeige u. a. m.
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Gemäß der Zusatzerfindung ist die ein gasförmiges Mittel enthaltende
Luftkammer, die zur Federung vorgesehen ist, von dem den Verstellkolben aufnehmenden
hydraulischen Druckzylinder räumlich getrennt angeordnet und mit diesem durch eine
gemeinsame Leitung verbunden. Dadurch wird die Anordnung, die in dem Hauptpatent
offenbart ist, in vorteilhafter Weise weiterentwickelt, weil die Trennung des hydraulischen
Druckzylinders von der Luftdruckkammer die Unterbringung und die Betätigung der
Anordnung wesentlich erleichtert. Bei Anordnungen, bei welchen der hydraulische
Arbeitszylinder beweglich ist, ist es nicht erforderlich, auch die Druckluftkammer
mit zu bewegen, wodurch das bewegte Gewicht der zu bewegenden Teile verringert und
gleichzeitig der für die Bewegung erforderliche Raumbedarf verkleinert wird.
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Die Verbindung zwischen dem hydraulischen Druckzylinder und der Luftkammer
kann durch eine einzige Leitung hergestellt sein, und die Verbindung zwischen der
Druckseite des Druckzylinders einerseits und der Pumpe bzw. dem Flüssigkeitsbehälter
andererseits führt nicht in den Kessel, welcher die Luftkammer aufnimmt. Dieser
Kessel benötigt
daher mir eine einzige Zuleitung, durch welche Druckflüssigkeit
in ihn ein- bzw. aus ihm austreten kann.
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In Abhängigkeit von den Druckverhältnissen kann die Tätigkeit der
Pumpe ab-gestellt werden, sobald der Flüssigkeitsdruck in der Flüssigkeitszuleitung
zur Druckseite des Kolbens unter den niedrigsten auftretenden Druck in der Luftdruckkammer
sinkt oder der Kolben bei der Einziehung des Fahrgestells die Endstellung erreicht
hat. Von dem Druck lä1,lt sich gleichzeitig auch eine Sperrplatte zum Abschluß des
Aufnahmeraumes des Fahrgestells im Flugzeug betätigen, indem hierfür die Steigerung
des Flüssigkeitsdruckes ausgenutzt wird, die entsteht, sobald der Verstellkolben
seine Endlage erreicht und daher nicht mehr sich «=eiterbewegt.
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Zur Erläuterung der Erfindung dienen Abbildungen, und zwar zeigt:
Abb. i eine mit dem Arbeitszylinder vereinigte Luftkammer, was dem Hauptpatent entspricht,
während Abb. -2 bis 6 die Trennung der Luftkammer vom Arbeitszylinder gemäß der
Zusatzerfindung beispielsweise erläutern.
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In Abb. i sind die Teile 7 und 8 Teile des Fahrwerks. Am unteren,
nicht gezeichneten Ende des Gestänges 7 ist das Laufrad zu denken. Das obere, nicht
gezeichnete Ende des Gestänges 8 ist drehbar aufgehängt. Der Winkel zwischen den
Gestängeteilen 7 und 8 wird gestreckter, wenn das Fahrwerk ausgefahren wird; der
Winkel wird daher spitzer, wenn das Fahrwerk eingezogen wird.
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Zur Bewegung des Fahrwerks dienen ein Kolben i i in einem Zylinder
12 und eine- Kolbenstange io. Wenn durch ein Zuleitungsrohr 13 der Zylinderteil
rechts des Kolbens i i finit Druckflüssigkeit aufgeladen wird, bewegt sich der Kolben
i i nach links, verkleinert den dortigen Zylinderraum 2d. und treibt einen Teil
der dortigen Flüssigkeitsfüllung durch ein nach oben sich öffnendes Kegelventil
25, durch den flüssigkeitsgefüllten Teil des Raumes r.I, in welchem eine luftgefüllte
Blase 26 sich befindet, und von dort durch ein Ableitungsrohr 15 zu der Anordnung
16, 17, 18, 19,:20, 21, 22 und 29.
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Die luftgefüllte Blase 26 aus elastischem Stoff kann durch ein Einlafiventil
28 und einen Einlaßkana127 nach -Bedarf mit Luft oder einem anderen gasförmigen
Stoff gefüllt werden. Die Blase 26 steht normalerweise unter demselben Druck wie
der Druckraum 2d.. Wenn jedoch dieser Zylinderraum 24 durch Üffnung des Hahnes 17
mit dein Flüssigkeitsvorratsbehälter 29 verbunden wird und infolgedessen praktisch
keinen Überdruck aufweist, kann sich bei genügender Füllung der Blase 26 diese höchstens
so weit ausdehnen, als dies die Wandungen des Druckraumes 14 zulassen. In diesem
Zustand kann der Druck in der Blase -26 höher sein als der Druck im Zylinderraum
24. Beide Drücke werden durch je ein Anzeigegerät 30 bzw. 31 überwacht, die
also im allgemeinen die gleiche Druckhöhe anzeigen, in dem vorhin erläuterten Beispiel
aber voneinander abweichende Drücke anmigen können. Im allgemeinen wird die Fül-:1n1g
der Luftblase 26 stets so hoch sein, daß sie auch bei einer größtmöglichen Ausdehnung
einen Überdruck aufweist, so daß also das Druckanzeigegerät 31 entweder denselben
oder einen höheren Druck anzeigt als das Gerät 30.
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Bei der erfindungsgemäß abgeänderten Ausführungsform der Abb. 2 und
3 ist der Windkessel i-.' und 12' getrennt angeordnet. Im übrigen sind gleichartig
wirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in Abb. i. Der Windkessel
14' hat ungefähr kugelige Gestalt und ebenso die in ihm befindliche Blase 26'. Der
Raum -2.I im Zylinder 12' ist durch einen biegsamen Schlauch 33 mit den Leitungen
15 und der Luftkammer 14' verbunden. Das in einer Richtung drosselnde Ventil
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ist entweder in der Leitung 15 angeordnet oder durch ein gleichartig wirkendes
Ventil 34 vor der Kammer 14' ersetzt, oder es können, wie in der Zeichnung dargestellt,
auch beide Dämpfungsventile in Hintereinanderschaltung vorgesehen sein. In Abb.
2 und 3 ist jene Stellung des Kolbens gezeigt, bei der das Rad d. herabgelassen
und zur Landung bereit ist. Die Druckmesser 30 und 31 stehen übereinstimmend
auf jenem Druck p, der der Vorspannung entspricht, die das gasförmige Medium erhalten
soll, wenn die Blase 26 an den Wandungen der Kammer 14' anliegt.
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Abb. d. und 5 erläutern als schematische Zeichnungen die Wirkungsweise
der Anordnung bei verschiedenen Stellungen des Kolbens i i.
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Abb. d. zeigt schematisch jene Stellung, bei der die Fahrwerkbeine
stark belastet sind. Der Kolben i i ist hierbei nach links gerückt, die Blase 26'
ist zusammengedrückt, und die Druckmesser 30 und 31 zeigen übereinstimmend
einen dem Gesamtgewicht entsprechenden hohen Druck an.
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In der Stellung der Abb. 5 ist das Fahrwerkbein eingezogen, der Kolben
i i befindet sich am weitesten links, der Zylinderraum 24. ist mit dein Behälter
29 in Verbindung, und der Druckmesser 30 zeigt daher den Wert Null. Die Blase
26' liegt an den Wandungen des Gehäuses 14' an, und der Druckmesser 31 zeigt daher
unter Vermittlung des Raumes 32 die Vorspannung p der Luftfeder an.
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Die Tatsache, daß in der Stellung der Abb. 5 die Druckmesser
30 und 31 einen dem
Gewicht entsprechenden Druck anzeigen,
kann man dazu benutzen, um mit Hilfe dieser Druckmesser die Beladung des Flugzeuges
mit Brennstoff und Nutzlast zu kontrollieren. Es sind dann die Angaben :der vorhandenen
Räder zusammenzuzählen, in der Regel also die Belastungen der beiden Räder und des
hinteren Spornes.
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Abb. 6 zeigt eine von der Abb. i abweichende Anordnung des Gestänges.
Das Rad mit dem Schwingarm 5 wird von der Kolbenstange 7 und dem Kolben i i unmittelbar
gestützt. Überdies führt die Stange 7 auf jener Seite durch die Wandung des Zylinders
12, auf der er nicht unter den hohen Druck des Windkessels 14 gelangen kann. Hierdurch
ist die Abdichtung der Stange 7 an der Stopfbuchse 35 erleichtert. Die in Abb. 6
gezeichnete Stellung entspricht einer hohen Belastung des Fahrwerkbeines.
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Während in Abb. i, wie erläutert wurde, der Zylinderraum 24 durch
die Ventilöffnung 23 und durch den Raum 14 des Windkessels mit dem Rohr
15 in Verbindung steht, so daß also zwei Druckflüssigkeitsöffnungen für die
Betätigung des Verstellkolbens i i die Wand des Windkessels durchdringen, ist bei
den Ausführungsbeispielen der Erfindung gemäß Abb. 2 bis 5 nur eine derartige Verbindung
zwischen dem Kolbenraum 24 und dem Innenraum 14 des Windkessels notwendig, weil
die Zuleitung 15, wie Abb. 2 und 3 erläutern, unter Umgehung des Windkessels, der
die Luftkammer enthält, zum Zylinderraum 24 geführt ist.